3333/AB XXI.GP

Eingelangt am: 28.03.2002

BM für Verkehr, Innovation und Technologie

 

 

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 3350/J-NR/2002 betreffend den erbarmungswürdigen
Zustand der Straßenverkehrstunnels auf der A 2 (Südautobahn), die die Abgeordneten Eder und
Genossinnen am 31. Jänner 2002 an meine Amtsvorgängerin gerichtet haben, beehre ich mich wie
folgt zu beantworten:

Frage 1:

Wie beurteilen Sie die Tunnelsicherheit auf der A 2 (Südautobahn)?

Antwort:

Die vom Kuratorium für Verkehrssicherheit ausgewertete Studie betreffend die Sicherheit in den
Straßentunnels der A 2 Süd Autobahn zeigt keine Mängel bei der baulichen Ausstattung bzw. der
betrieblichen Erhaltung. Zu berücksichtigen ist dabei jedoch, dass einige Tunnelanlagen bereits in
den 60-iger Jahren, basierend auf dem damaligen Stand der Technik, errichtet wurden. Die
notwendigen Adaptierungen wurden und werden gemäß den neueren Bestimmungen
durchgeführt. Als Beispiel kann die heuer noch durchzuführende Generalerneuerung des
Oswaldibergtunnels genannt werden (Herbst 2002).

Die Unfallursachen liegen häufig bei überhöhten Geschwindigkeiten und zu geringen
Sicherheitsabständen. Nur durch vermehrte Überwachung seitens der Exekutive (Einsatz von
Radar- und Abstandsmessgeräten) können die Unfallzahlen dauerhaft gesenkt werden.

Frage 2:

Wie viele schwere Straßenverkehrsunfälle haben sich seit 1.1.2000 im Bereich der Tunnels der A
2 ereignet?

Antwort:

Im Jahr 2000 wurden It. Unfallstatistik des Kuratoriums für Verkehrssicherheit in Kärnten folgende
Personenschadensunfälle aufgezeichnet: 11 leicht Verletzte, 4 schwer Verletzte, 4 Tote, 1 nicht
erkennbarer Grad.

Bezogen auf rd. 1.000 Verkehrstote jährlich in Österreich liegt der Kärntner Tunnelanteil bei 4

Promille.

In den steirischen Tunneln der Süd Autobahn wurden im Jahr 2000 insgesamt 18 Unfälle, ohne

Verletzte bzw. Tote gezählt.


Kannten und Steiermark zählen zu den tunnelreichsten Bundesländern, in Relation zu anderen
Ländern liegen die Unfallzahlen im Durchschnitt. Generell kann festgestellt werden, dass die
Unfallraten im Freiland höher liegen als in Tunnel.

Frage 3:

Weshalb werden die Tunnels nicht endlich weiß ausgemalt und entsprechende Beleuchtungs-
stärken installiert?

Antwort:

Der Vorteil einer hellen Beschichtung von Tunnelwänden wurde im Rahmen der vom
Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie eingesetzten Arbeitsgruppe
“Tunnelsicherheit" unter Leitung von Herrn Univ. Prof. Knoflacher diskutiert und grundsätzlich
positiv beurteilt. So wird der Oswaldibergtunnel aktuell mit einem neuartigen, beständigeren und
hellen Anstrich versehen.

Die bestehenden Tunnelanlagen wurden bei deren Errichtung ebenfalls mit einer hellen
Tunnelfarbe beschichtet, welche im Zuge der 2 x jährlichen Tunnelhauptwäsche gereinigt werden.

Die entsprechenden Beleuchtungsstärken sind aus Gründen österreichweiter Einheitlichkeit in
Erlässen und Richtlinien geregelt. Die Einhaltung der geforderten Beleuchtungsstärke wird im
Zuge der o.a. Tunnelwäschen durch Messfahrten überprüft (vor bzw. nach der Tunnelreinigung).

Frage 4:

Wieso werden in den entsprechenden Tunnels nicht endlich Reflektoren in ausreichender Zahl
montiert und Tunnelleitsysteme eingerichtet?

Antwort:

Reflektoren sind in jedem Tunnel entsprechend der einschlägigen Richtlinien vorhanden. Eine
Nachrüstung mit selbstleuchtenden LEDs am Bordstein ist gemäß Finanzierungsplan der
ASFINAG für sämtliche Tunnels vorgesehen.

Frage 5:

Weshalb werden die Markierungen nicht ausreichender Weise gepflegt bzw. gereinigt?

Antwort:

Markierungen werden im Zuge der Tunnelwäschen gereinigt; Problematisch ist jedoch die
generelle Neigung zu starker Verschmutzung der rechten Randlinie innerhalb kürzester Zeit. Die
Aufgabe der Verkehrsleitung obliegt dabei jedoch den Reflektoren bzw. Leitbaken, welche
wesentlich häufiger gereinigt werden.

Frage 6:

Welche Maßnahmen sind im Bereich der Straßenverkehrstunnel auf der A 2 Südautobahn
kurzfristig geplant?

Antwort:

Im Bereich Lückenschluss Klagenfurt (Klagenfurt - Völkermarkt) wurden im Rahmen einer
Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern der Straßenverwaltung, Verkehrssicherheitsexperten und
Exekutive folgende sicherheitserhöhende Maßnahmen erarbeitet und teilweise bereits umgesetzt:


a)  zusätzliche Richtungspfeile im Tunneleinfahrtsbereich zur besseren Orientierung bei
schlechten Sichtverhältnissen, insbesondere bei Regen, Nebel und Nacht,

b)  verbesserte Randmarkierungen in Markierstoffklasse C mit erhöhter Nachtsichtbarkeit
aus vorher angeführten Gründen,

c)  zusätzliche Rumpelstreifen am rechten Fahrbahnrand im Tunneleinfahrtsbereich (ca.
150 m), um Sekundenschlaf bei Abkommen von der Fahrbahn zu verhindern.

Die umgesetzten Maßnahmen im Bereich Lückenschluss Klagenfurt werden derzeit auf ihre
Wirksamkeit überprüft. Sofern die Maßnahmen positive Wirkung zeigen, ist vorgesehen diese bei
allen Tunnels in Kärnten umzusetzen.

Die Sanierung der bestehenden Röhren Herzogberg- und Gräberntunnel soll nach Inbetrieb-
nahme der neuen Tunnelröhren erfolgen.

Frage 7:

Bis wann werden die zweiten Röhren im Bereich des Herzogbergtunnel und Gräberntunnel
fertiggestellt werden?                                                            '

Antwort:

Die Fertigstellung der zweiten Röhren Herzogberg- und Gräberntunnel erfolgt im Jahr 2003.