3412/AB XXI.GP

Eingelangt am: 12.04.2002

Bundeskanzler

 

Die Abgeordneten zum Nationalrat Haidlmayr, Freundinnen und Freunde haben
am 14. Februar 2002 unter der Nr. 3422/J an mich eine schriftliche parlamentari-
sche Anfrage betreffend barrierefreie Gestaltung der Webangebote gerichtet.

Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:

Zu Frage 1:

Im Bundeskanzleramt werden folgende Websites betrieben:

http://www.bka.gv.at

http://www.austria.gv.at

http://www.art.austria.qv.at

http://www.ris.bka.gv.at

http://www.euro.gv.at

http://www.oesterreichplattform.qv.at.

Zu Frage 2.

Derzeit noch nicht. Zu den ressortübergreifenden Maßnahmen wird auf die Stel-
lungnahme der Stabstelle IKT-Strategie des Bundesministeriums für öffentliche
Leistung und Sport (3430/J) verwiesen.

Im einzelnen ist zu den Im Bundeskanzleramt betreuten Websites Folgendes
anzumerken:

An der WAI-konformen Umgestaltung der Website www.bka.gv.at wird derzeit
gearbeitet. Die Umsetzung der Stufe 1-Anforderungen wird im Großen und Gan-
zen im April oder Mai 2002 abgeschlossen sein.

Die Website www.austria.gv.at wird voraussichtlich im Jahr 2002 einem Re-
launch unterzogen, in dessen Rahmen die Umsetzung der WAI-Leitlinien Be-
rücksichtigung finden soll. Auf Grund der Tatsache, daß diese Website von
einer Agentur gestaltet wurde und eine Anpassung des derzeitigen Angebots


erhebliche Kosten verursachen würde, wird von einer Umgestaltung zu einem
früheren Zeitpunkt aus Gründen der Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit abge-
sehen.

Die Website www.art.austria.gv.at wurde vor Jahren von einer Agentur als eige-
ne Website konzipiert und ist als solche auch über das Internet-Portal des Bun-
deskanzleramtes erreichbar. Eine Anpassung an die WAI-Leitlinien wird im Rah-
men eines Relaunches erfolgen.

Eine behindertengerechte Aufbereitung der Rechtsdatenbank des Bundeskanz-
leramtes (http://www.ris.bka.gv.at) ist im Laufe des Jahres 2002 vorgesehen.

Die aktive Euro-lnformation der Bundesregierung über die Website
www.euro.gv.at geht - nach der Euro-Bargeldeinführung am 1. Jänner 2002 -
dem Ende zu. In welcher Form die wesentlichen Inhalte dieses Angebotes auch
in Zukunft zur Verfügung stehen werden, ist noch nicht entschieden,

Der bestehende Internetauftritt der Österreich-Plattform zur EU-Erweiterung
(www.oesterreich-plattform.qv.at) wird im Zuge eines Relaunches unter Be-
achtung der WAI-Richtlinien komplett neu strukturiert. Derzeit läuft ein Aus-
schreibungsverfahren.

Zu Frage 3:

Im Zusammenhang mit dem Konvent zur Zukunft Europas wird im Frühjahr
2002 eine eigene Website erstellt. Derzeit ist unter der Adresse
www.zukunfteuropa.gv.at eine provisorische Startversion abrufbar.

Zu Frage 4:

Soweit es technisch und kostenmäßig möglich ist, wird diesem Anliegen seitens

des Bundeskanzleramtes Rechnung getragen.

Zu Frage 5:

Die Höhe der aufgewendeten Mittel läßt sich nicht exakt bestimmen, da an der
Umsetzung der WAI-Leitlinien bei den verschiedenen Webangeboten des Bun-
deskanzleramtes mehrere Fachabteilungen des Hauses und teilweise auch ex-
terne Berater beteiligt waren.

Zu Frage 6:

Die diesbezügliche Planung des Bundeskanzleramtes sieht den Ausbau und In-
tensivierung der unter Frage 8 angeführten Maßnahmen vor.

Zu Frage 7:

Eine detaillierte Vorausplanung konkreter Maßnahmen über einen so langen
Zeitraum ist im Bereich Internet schwer möglich, an der Umsetzung der Leit-
linien wird jedenfalls weiter gearbeitet. In diesem Zusammenhang weise ich
darauf hin, daß die Einhaltung diesbezüglicher Standards seitens der Soft-


Warehersteller eine wesentliche Erleichterung für die Umsetzung der Leitlinien
darstellen würde.

Zu Frage 8:

Gemeinsam mit dem österreichischen Blindeninstitut hat das Bundeskanzler-
amt die wichtigsten Problembereiche für einen behindertengerechten Webzu-
gang im Rahmen eines Workshops diskutiert. Bei der Website
www.bka.av.at
wurden in weiterer Folge die Frames gemäß den WAI-Leitlinien umbenannt und
den Stylesheets angepaßt. Weiters wurden insgesamt etwa 600 Alternativtexte
bzw. -tags bei rund 80 HTML-Dateien eingesetzt, um sehbehinderte Personen
auf die Existenz von Fotos bzw. Grafiken aufmerksam zu machen bzw. diese
gegebenenfalls kurz zu erläutern. Überdies wurde eine reine Textversion von
www.bka.qv.at konzipiert, an deren Umsetzung derzeit gearbeitet wird.

Zu Frage 9:

Soweit es technisch und kostenmäßig möglich ist, bin ich bereit, diesem Anlie-
gen Rechnung zu tragen. In diesem Zusammenhang sollte zwischen Web-An-
geboten (eher statische Seiten) und Web-Applikationen unterschieden werden.
Applikationen können aus derzeitiger Sicht nicht immer den Anforderungen der
WAI-Leitlinien entsprechen.