3511/AB XXI.GP

Eingelangt am: 26.04.2002

BM für Bildung, Wissenschaft und Kultur

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 3540/J-NR/2002 betreffend Entwicklung des MQ zu
einer Plattform für innovative Kulturinitiativen die die Abgeordneten Mag. Christine Muttonen,
Kolleginnen und Kollegen am 28. Februar 2002 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:

Ad 1.:

1999/00 - 9 Angestellte (Personalbudget € 564.200,73)
2000/01 - 12 Angestellte (Personalbudget € 696.041,96)
2001/02 - 19 Angestellte (Personalbudget € 867.277,60)

Ad 2.:

Das operative Budget der Museumsquartier - Errichtungs- und Betriebsgesellschaft mbH. für das
Geschäftsjahr 2002/03 für die im Wesentlichen in Frage 3 erwähnten Geschäftsfelder Verwaltung,
Werbung, Marketing, Ticketcenter, Besucherzentrum, Facility Management beträgt € 3.093.000,--
Der Rest auf das Gesamtbudget von € 16.809.000,-- steht für Baumaßnahmen und Rückzahlungen
zur Verfügung.

Ad 3.:

Das Budget für die Geschäftsfelder Werbung, Marketing, MQ-Ticketcenter, Besucherzentrum,

Facility Management und Verwaltung beläuft sich auf € 3.093.000,--.


Für Werbung, Marketing, Presse und PR sind in der Gesellschaft 1 Leiterin und 3 Mitarbeiterinnen
zuständig, für das Ticketcenter 1 Leiterin, 1 Mitarbeiterin und 5 Personen Kassenpersonal. Das
MQ-Besucherzentrum wird täglich von 10-19 h von je eine/r freien Mitarbeiterin betreut. Im
Facility Management sind 1 Leiter und 2 Mitarbeiter beschäftigt und in der Verwaltung
(Geschäftsführung, Rechnungswesen, Controlling, Sekretariat, Kanzlei) 8 Personen.

Ad 4.:

Die bisherigen Marketingmaßnahmen der Museumsquartier - Errichtungs- und Betriebsgesellschaft
im In- und Ausland sind nachweislich äußerst wirksam und positiv. Dies ist aus der vergleichsweise
großen Anzahl der Besucher und der großen Zahl durchwegs positiver Medienreaktionen im In- und
Ausland ablesbar. Zuletzt ist der Wiener Tourismuspreis 2001 für Verdienste um den Wiener
Fremdenverkehr an den Geschäftsführer der Museumsquartier - Errichtungs- und Betriebs-
gesellschaft verliehen worden.

Ad 5.:

Das quartier 21 ist im laufenden Geschäftsjahr mit €51.000,—, budgetiert. Für die Umsetzung des
quartier21-Konzeptes arbeitet 1 Angestellte als Koordinatorin ganztägig, andere Mitarbeiter der
Museumsquartier - Errichtungs- und Betriebsgesellschaft je nach Bedarf (z.B. Geschäftsführer,
Rechnungsführer, Marketingpersonal etc.).

Ad 6.:

Zum Kulturmietzins von € 5,50 werden nach derzeitigem Stand der Verhandlungen folgende

Institutionen in das quartier21 einziehen:

Büro   für   Kulturvermittlung,   culture2culture,   Das   undisziplinierte   Büro   (D.U.B),   EIKON,

ImPulsTanz, Institut fünfhaus, Kiesler Stiftung, Klangspuren, KulturKontakt Austria, math.space,

MediaQ21,  medien.kunst.archiv MKA,  monochrom,  quintessenz,  spoiler,  Springerin,  Verband

Österreichischer  Galerien  moderner Kunst,   AICA,   A9-forum transeuropa,  Found  for  you  -

Moderaum, Polyklamott.

Ad 7. und 13.:

Die Museumsquartier - Errichtungs- und Betriebsgesellschaft verzichtet auf keine Einnahmen,

sondern setzt ein von den Organen der Gesellschaft beschlossenes Gesamtkonzept um, welches


flexible Spielräume zur temporären Bespielung schafft. Damit wird das MuseumsQuartier vom
klassischen Museum zu einer vitalen Plattform für die innovative Kulturszene.

Ad 8.:

Die Institutionen müssen im Kunst- und Kulturbereich tätig und vom Beirat “Netzwerk 21" als

Partner des quartier21 vorgeschlagen sein.

Ad 9.:

Die kulturellen Nutzer im Rahmen der Erstbesiedlung des quartier 21 sind nach derzeitigem Stand

der Planungen:

Büro   für   Kulturvermittlung,   culture2culture,   Das   undisziplinierte   Büro   (D.U.B),   EIKON,

ImPulsTanz, institut fünfhaus, Kiesler Stiftung, Klangspuren, KulturKontakt Austria, math.space,

MediaQ21, medien.kunst.archiv MKA, monochrom, quintessenz, spoiler, A9 - forum transeuropa,

“Mode aus erster und zweiter Hand", Springerin, Verband Österreichischer Galerien moderner

Kunst, AICA, Found for you - Moderaum, Polyklamott.

Folgende kommerzielle Nutzungen von quartier21-Flächen sind bisher vorgesehen:
Xerox Print Center, MQ-Kantine, Kulturbuchhandlung Prachner im MQ, kommerziell vermietete
Büroflächen,   Glacisbeisl,   Vermietung   Ovalhalle   und   Erste   Bank   Arena,   Vermietung   von
Freiflächen (Innenhöfe und Vorplatz).

Ad 10.:

Die quartier21 Mieterinnen werden nach derzeitigem Stand der Planungen auch die Bereiche
Ovalhalle/Besucherzentrum, Erste Bank Arena, Ausstellungsraum transeuropa (vorzugsweise q21-
Partner der transeuropa-Schiene), MuseumsQuartier-Gästezimmer zu bevorzugten Bedingungen,
d. h. jedenfalls unter den marktüblichen Konditionen nutzen können.

Ad 11.:

Die Einnahmen aus kommerzieller und teilkommerzieller Nutzung von quartier21 - Flächen
werden ab Vollbetrieb des MuseumsQuartier nach derzeitigem Stand der Planungen
ca. € 350.000,00 pro Jahr betragen.


Ad 12.:

Die Frage nach Sponsorengeldern kann jeweils nur vom einzelnen Sponsor selbst beantwortet

werden.

Ad 14.:

Diese Frage kann aus datenschutzrechtlichen Gründen nur von der Erste Bank selbst beantwortet

werden.

Ad 15.:

Nein,   diese  Möglichkeit   besteht   nicht.   Über   die   kommerzielle  Nutzung   von   Frei-   bzw.

Veranstaltungsflächen    (u.a.    Erste    Bank    Arena)    entscheidet    die    Geschäftsführung    der

Museumsquartier - Errichtungs- und Betriebsgesellschaft allein. Die kulturelle Nutzung dieser

Flächen erfolgt im Zusammenwirken mit Vertretern der Entwicklungs- und Beratungsgruppe

Netzwerk21.

Ad 16.:

Die Sponsoreneinnahmen der Museumsquartier - Errichtungs- und Betriebsgesellschaft erfolgen im
Rahmen der gesetzlich verankerten Bewirtschaftung des Areals und Minimierung der
Nachschusspflicht des Bundes für die Kosten des MuseumsQuartiers und kommen daher letztlich
den österreichischen Steuerzahlern zugute.

Ad 17.:

Das MuseumsQuartier-Besucherzentrum wird planmäßig mit Abschluss der weiterhin im Termin-

und Budgetplan liegenden Bauphase 2 des MuseumsQuartiers - d. h. im Juli 2002 - fertig gestellt

sein.

Ad 18..

Die   Museumsquartier   -   Errichtungs-   und   Betriebsgesellschaft   bemüht   sich   um   ständige

Weiterentwicklung des Leitsystems in Zusammenarbeit mit den MuseumsQuartier-Institutionen.


In einer ersten Phase wurden Übersichtspläne an den MuseumsQuartier-Eingängen und
Durchgängen, ca. 80 beleuchtete Vitrinen mit Plänen und Ankündigungsplakaten für alle
MuseumsQuartier-Partner sowie Leuchtschriften an den Fassaden der Institutionen umgesetzt. Zur
Zeit ist ein zusätzliches Angebot von freistehenden Wegweisern, eine Beschilderung der
Administrations- und Lieferantenzugänge sowie eine - weitere Adaptierung der Übersichtspläne
beauftragt.

Ad 19.:

Das MuseumsQuartier Wien wurde unter Beachtung der einschlägigen Gesetze und Normen

errichtet   bzw.   renoviert.   Die   Geschäftsführung   der   Museumsquartier   -   Errichtungs-   und

Betriebsgesellschaft   ist  überdies   bemüht,   in  Zusammenwirken   mit   Vertretern  verschiedener

Gruppen und Organisationen von behinderten Menschen zusätzliche Maßnahmen zu definieren und

umzusetzen.

Ad 20. bis 22.:

Die Geschäftsführung der Museumsquartier - Errichtungs- und Betriebsgesellschaft ist bemüht, in
ständiger Absprache mit den Eigentümern eine Gesamtlösung zu entwickeln, die sowohl die
dauerhafte Gestaltung der Baulücke Breite Gasse 4 als auch die Wiederverpachtung des Glacisbeisl
umfasst. Eine diesbezügliche Entscheidung, die die Vorgaben der Eigentümer berücksichtigt - ist in
Kürze zu erwarten, die erforderlichen Kosten sind im laufenden Budget gedeckt.

Die Wiederverpachtung des Glacisbeisl unterliegt nicht den Bundesvergabegesetz und war daher
nicht auszuschreiben.

Ad 23.:

Die Museumsquartier - Errichtungs- und Betriebsgesellschaft ist gemäß Gesellschaftsvertrag und
einschlägiger Beschlüsse der Gesellschaftsorgane sowohl Facility Manager als auch Nutzer und
Bespieler des MQ-Areals hat also in etwa die Stellung eines Hauseigentümers mit Wohnung im
eigenen Haus.


Ad 24.:

Die Rechte und Pflichten der diversen Nutzer als Mieter bzw. Unterbestandsnehmer von
Innenräumen in Gebäudeteilen des MuseumsQuartiers sind ebenso klar aus den diversen Verträgen
sowie aus Rechtsvorschriften ableitbar wie jene der Museumsquartier - Errichtungs- und
Betriebsgesellschaft als Vertreter der Eigentümer.

Ad 25. und 26.:

Alle Einnahmen der Museumsquartier - Errichtungs- und Betriebsgesellschaft werden grund-
sätzlich zur Minimierung der Nachschusspflicht des Bundes und nicht zur Reduktion der
Betriebskosten einzelner Nutzer verwendet. Das Budget der Gesellschaft - inklusive allfälliger
Positionen für Marketingmaßnahmen oder Veranstaltungen - wird von Aufsichtsrat und
Generalversammlung beschlossen und vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und
Kultur getragen, aber keinesfalls aus Zahlungen durch andere MuseumsQuartier-Nutzer finanziert.
Nur für den Bereich Marketing wird auch seitens der Gemeinde Wien im Sinne der Bewerbung des
Gesamtprojektes MuseumsQuartier ein Beitrag zum Jahresbudget geleistet.

Ad 27.:

Aus Sicht der Gesellschaft gibt es keine rechtlichen Probleme hinsichtlich der Nutzung von

Fassaden und Freiflächen sowie von Betriebskostenabrechnungen.

Ad 28.:

Die Geschäftsführung der Museumsquartier - Errichtungs- und Betriebsgesellschaft wurde seit
August 1999 trotz mehrmaliger Ersuchen nicht zu den Sitzungen der so genannten
“Nutzerplattform" eingeladen.

Ad 29. und 30.:

Nicht die Museumsquartier - Errichtungs- und Betriebsgesellschaft, sondern Nutzer verweigerten
den Dialog, indem sie seit Ende 2001 nicht an den Plenarsitzungen des von der Gesellschaft
geschaffenen Koordinationsbeirates teilnehmen.


Dieses offizielle und von den Eigentümern eingerichtete Gremium ist seit August 1999 zu
26 Plenarsitzungen zusammengetreten und behandelt in nachvollziehbarer und transparenter Weise
(von Aufsichtsrat und Generalversammlung beschlossene Geschäftsordnung, schriftliche
Einladungen, Tagesordnung, Protokolle etc.) alle Themen die mehrere oder alle Nutzer betreffen
und die von jedem Teilnehmer releviert werden können.

Da mit der Umsetzung des quartier21 in den nächsten Monaten mehr als 20 zusätzliche Partner ins
MuseumsQuartier aufgenommen werden, wurde die Geschäftsführung vom Aufsichtsrat beauftragt,
diesem Umstand bei der Adaptierung der Organisations- und Kommunikationsstruktur Rechnung
zu tragen.

Ad 31.:

Das quartier21 Konzept stellt die konsequente Umsetzung und Weiterentwicklung des von Dieter
Bogner entwickelten und von den Eigentümern beschlossenen und beauftragten MuseumsQuartier-
Gesamtkonzeptes dar - d. h. die Schaffung von flexiblen Spielflächen zur temporären Bespielung.
Es bildet in geradezu idealer Weise jene Plattform wo sich innovative Kulturinitiativen laufend
weiterentwickeln können.