3610/AB XXI.GP
Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft,
Umwelt und Wasserwirtschaft
Eingelangt am: 16.05.2002
Auf
die schriftliche Anfrage der Abgeordneten Günter Kiermaier, Kolleginnen
und Kollegen
vom 20. März 2002, Nr. 3626/J, betreffend Waidhofner
“Schloß-Deal", beehre ich mich Fol-
gendes mitzuteilen:
Zu den Fragen 1, 2, 4 und 6:
Die Entscheidung, den Standort der Forstfachschule
Waidhofen zu verlegen, wurde getrof-
fen, da die Erhaltungs- und Sanierungskosten des Schlosses das Schulbudget bei
weitem
überstiegen hätten. Der Kostenaufwand je Schüler (bei
durchschnittlich 35 Schülern) wäre
unverhältnismäßig hoch gewesen. Die Stadtgemeinde Waidhofen hat
dem Bundesministeri-
um für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft ein Anbot
für einen Verbleib
der Schule in der Gemeinde gemacht und als Alternativangebot das Kolpingheim
vorge-
schlagen. Diesem Vorschlag wurde nach einer Überprüfung von weiteren
Alternativangebo-
ten auch nähergetreten.
Die Abwicklung erfolgte durch die im Ressort
zuständigen Organisationseinheiten unter der
gesetzlich vorgesehenen Einbindung des Bundesministeriums für Wirtschaft
und Arbeit und
des Bundesministeriums für Finanzen.
Zu Frage 3:
Mangels Zuständigkeit des Bundesministeriums für
Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und
Wasserwirtschaft wurde das Ressort mit diesen Plänen nicht befasse.
Zu Frage 5:
Der Bedarf der Forstfachschule an Räumlichkeiten wird
durch eine Einmietung im Kolping-
heim und eine Anmietung der Lehrwerkstätten mit Garagen und Übungshof
gedeckt. Ein
weitergehender Bedarf ist den im Bundesministerium für Land- und
Forstwirtschaft, Umwelt
und Wasserwirtschaft zuständigen Organisationseinheiten nicht bekannt. Im
Übrigen darf auf
die Beantwortung zu den Fragen 1, 2, 4 und 6 verwiesen werden.
Zu Frage 7:
Für das Schlossgebäude wurden in den Jahren 1992
bis 2000 rd. 629.000 € für Erhaltung
und Instandhaltung aufgewendet. Für einen Lehrwerkstättenneubau
wurden Baukosten von
rund
1,166.000 € aufgewendet.
Zu Frage 8:
Die Schlossverwaltung wurde hinsichtlich des Schulbedarfes
von der Schule selbst wahrge-
nommen, hinsichtlich der Gebäudeerhaltung von der
Bundesgebäudeverwaltung. In der
Schule sind 6 Lehrer, 1 Sekretärin und 1 Schulwart und im Internatsbereich
2 Hausarbeiter,
2 Reinigungskräfte und 3 Küchenbedienstete beschäftigt.
Die Personalkosten betrugen in den Jahren 1999 €
576.622,57, 2000 € 600.890,73 und 2001
€ 548.065,97.
Die Sachkosten “Anlagen" betrugen in den Jahren
1999 € 16.972,74, 2000 € 0,-- und 2001
€ 1.555,34.
Die
Sachkosten “Laufender Aufwand" betrugen in den Jahren 1999 €
104.688,22, 2000
€
80.428,47 und 2001 € 85.812,29.
Zu Frage 9:
Der unter Berücksichtigung aller wertbestimmenden
Faktoren, insbesondere der gegebenen
Widmungs- und eingeschränkten Nutzungsverhältnisse, des bestehenden
Denkmalschutzes
sowie der Übernahme von Personal ermittelte Kaufpreis beträgt €
1,380.783,85.
Zu den Fragen 10 und 11:
Es hat weitere Interessenten gegeben, die jedoch trotz
Aufforderung ihr Kaufinteresse nicht
weiter konkretisierten. Im Übrigen darf auf die Beantwortung zu den Fragen
1, 2, 4 und 6 und
auf die Beantwortung der an den Herrn Bundesminister für Finanzen
gerichteten schriftli-
chen Anfrage Nr. 3625/J verwiesen werden.
Zu den Fragen 12 bis 14:
Zu diesen Fragen darf ich auf die Beantwortung der an den
Herrn Bundesminister für Finan-
zen gerichteten schriftlichen Anfrage Nr. 3625/J verwiesen werden.
Zu den Fragen 15 bis 18:
Die Zuständigkeit für Angelegenheiten
Flächenwidmung liegt grundsätzlich bei den Ländern.
Die Stadtgemeinde Waidhofen hat nach Fertigstellung des Neubaues des
Lehrwerkstätten-
gebäudes dem Bund mitgeteilt, dass eine Flächenwidmung für diese
Parzellen als Einzel-
umwidmung (von Bauland Kerngebiet auf Bauland Sondergebiet “Forstliche
Fachschule")
erfolgt ist. Ein Pönale ist den im Ressort zuständigen
Organisationseinheiten nicht bekannt.
Zu den Fragen 19 und 21:
Der künftige Schulstandort ist im Kolpingheim in
Waidhofen/Ybbs. Mit den Vertragsabschlüs-
sen ist bis zum Sommer 2002 zu rechnen, danach soll übersiedelt werden.
Zu Frage 20:
Mit dem Kolpingverein in Waidhofen wurde die Ansiedlung der
Schule in dem dort ansässi-
gen Heim verbindlich vereinbart, der Entwurf eines Mietvertrages liegt bereits
vor. Das Kol-
pingheim soll eine Mietzinsvorauszahlung in Höhe von € 18.170,--
erhalten, die Kosten für
weitere Adaptierungserfordernisse trägt der Kolpingverein.
Die erforderlichen Eigenmittel des Ressorts, u.a. für
Telefon- und EDV-Leitungen, Sonder-
klassenleuchten, Übersiedlungskosten, Möbel-Teilneuanschaffungen und
Mietkosten der
Lehrwerkstätte, werden
auf rund € 60.000,-- geschätzt.
Die jährlichen Sachkosten werden beim künftigen
Standort durch den Wegfall des Internats-
betriebes erheblich geringer
ausfallen, da nur mehr der Aufwand für den Schulbetrieb anfällt.
Geschätzte Einsparung rd. € 40.000,-- jährlich. Die
Einsparungen an Internatspersonalkos-
ten werden mit jährlich € 220.000,-- geschätzt.
Zu Frage 22:
Unter
den gegebenen Umständen, insbesondere unter Berücksichtigung der
eingeschränk-
ten Nutzungs- und Verwertungsmöglichkeiten, erschien der Verkauf an die
Stadtgemeinde
als gangbare Lösung. Dazu kommen die Einsparungen des aufgelassenen
Internatsbetrie-
bes mit geschätzten Sachaufwandskosten von jährlich rd. €
40.000,-- und geschätzten Per-
sonalkosten von jährlich
rd. € 220.000,--.