3611/AB XXI.GP

Bundesminister für Land- Und Forstwirtschaft,

Umwelt und Wasserwirtschaft

Eingelangt am: 16.05.2002

Auf die schriftliche Anfrage der Abgeordneten Petrovic, Kolleginnen und Kollegen vom
21. März 2002, Nr. 3698/J, betreffend Schloss Waidhofen, beehre ich mich Folgendes mit-
zuteilen:

Zu den Fragen 1 und 2:

Die Entscheidung, den Standort der Forstfachschule Waidhofen zu verlegen, wurde im Juni
2000 getroffen. Dies wurde der Schule unmittelbar danach mitgeteilt. Die Abwicklung sowie
die aktenmäßige Bearbeitung erfolgte durch die im Bundesministerium für Land- und Forst-
wirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft zuständigen Organisationseinheiten, unter Einbin-
dung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit und des Bundesministeriums für Fi-
nanzen. Die Verhandlungen über den Verkauf an die Stadtgemeinde Waidhofen wurden vom
Bundesministerium für Finanzen geführt, informierte Vertreter des Bundesministeriums für
Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft waren anwesend.


Zu den Fragen 3 und 4:

Mit dem Kolpingverein in Waidhofen wurde die Ansiedlung der Schule in dem dort ansässi-
gen Heim verbindlich vereinbart, der Entwurf eines Mietvertrages liegt bereits vor. Das Kol-
pingheim soll eine Mietzinsvorauszahlung in Höhe von € 18.170,-- erhalten, die Kosten für
weitere Adaptierungserfordernisse trägt der Kolpingverein.

Die erforderlichen Eigenmittel des Ressorts, u.a. für Telefon- und EDV-Leitungen, Sonder-
klassenleuchten, Übersiedlungskosten, Möbel-Teilneuanschaffungen und Mietkosten der
Lehrwerkstätte, werden auf rund € 60.000,-- geschätzt.

Zu Frage 5:

Die Erhaltungskosten des Schlosses hätten das Schulbudget bei weitem überstiegen; so ist
z.B. eine Sanierung der Fenster und des Stiegenhauses mit geschätzten 1 Mio. Euro erfor-
derlich. Insgesamt wäre daher der Kostenaufwand je Schüler (bei durchschnittlich 35 Schü-
lern) unverhältnismäßig hoch gewesen.

Zu Frage 6:

Es liegt derzeit nur ein Entwurf vor, der noch nicht genehmigt ist.

Zu Frage 7:

Es wurden drei Alternativstandorte - unter Beiziehung des Schulpersonals - eingehend ge-
prüft. Der Standort Fachschule Hohenlehen wurde wegen des Bauzustandes des Internates
und der hohen Sanierungskosten ausgeschieden. Der Standort Weyer (1) hätte drei Ver-
tragspartner bedingt und eine Internatsunterbringung in Hotelzimmern mit hohen Schüler-
heimkosten. Der Standort Kolpingheim in Waidhofen wurde wegen der geringen Adaptie-
rungskosten, noch akzeptabler Internatskosten und des Verbleibes im Ort vorgezogen. Die
Entscheidung fiel am 4. April 2001.


Weitere Standortangebote wurden wegen der Höhe der zu erwartenden Erhaltungskosten
oder wegen der Ungeeignetheit der Bausubstanz sowie der bereits getroffenen Entschei-
dung für Waidhofen nicht weiter verfolgt.

Zu Frage 8:

Die Vertreter der Schule wurden bei allen Standortbegehungen einbezogen und nahmen die
Entscheidung für das Kolpingheim in Waidhofen an.

Zu Frage 9:

Für die einstufige Schule mit derzeit zwei Klassen scheint das vorgesehene Raumangebot
im Kolpingheim und der anzumietenden Lehrwerkstätte mit Garagen und Übungshof ausrei-
chend.