3641/AB XXI.GP

Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur

Eingelangt am: 17.05.2002

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 3670/J-NR/2002 betreffend Diskriminierung von
ausländischen Mitbürger/innen durch ein an österreichischen Schulen verwendetes Schulbuch,
die die Abgeordneten Dieter Brosz, Kolleginnen und Kollegen am 21. März 2002 an mich
richteten, wird wie folgt beantwortet:

Ad 1. und 2.:

“Bücherwurm 3"  wurde im  Jahre   1989  zum  Unterrichtsgebrauch  zugelassen.   Der in  der

parlamentarischen Anfrage zitierte Text ist ein Originaltext von Renate Welsh. Die Autorin ist

eine    vielfach    ausgezeichnete     Schriftstellerin,     die    unter    anderem    den    deutschen

Jugendliteraturpreis und zweimal den österreichischen Staatspreis für Kinderliteratur erhalten

hat.

Ad 3.:

Der Verlag wurde um eine Stellungnahme zu dieser Textstelle ersucht und hat mitgeteilt, dass
dieser Text bei der nächsten Auflage - im September 2002 - durch Spielvorschläge zum Selbst-
und Fremdbild ersetzt wird.

Ad 4.:

Um zu vermeiden, dass sich armenische Kinder durch diese Textstelle diskriminiert fühlen, wird

diese Stelle ausgetauscht.


Ad 5.:

Es gibt in “Bücherwurm 3" noch zwei weitere Texte,  die sich mit Ausländerinnen und

Ausländern beschäftigen (siehe Beilage), ähnliche Beiträge gibt es auch in anderen Lesebüchern

Ad 6.:

Es sind mir keine Beanstandungen von Texten bekannt geworden, die sich auf Texte beziehen, in
denen Migrantinnen und Migranten oder Ausländerinnen und Ausländer diskriminiert werden
könnten. Allen Schulbuchverlagen und den Mitgliedern der Gutachterkommissionen wurde im
Jahr 2001 die vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Auftrag
gegebene Broschüre “Macht und Sprache" übermittelt, die auch im Internet verfügbar ist.
Außerdem werden den Verlagen und den Mitgliedern der Gutachterkommissionen demnächst
Literaturhinweise zum Thema Diskriminierung von Ausländerinnen und Ausländern übermittelt
werden.

Beilage