3672/AB XXI.GP

Eingelangt am: 24.05.2002

BM für Inneres

 

Die Abgeordneten zum Nationalrat Mag. Dr. Madeleine Petrovic, Freundinnen und Freunde
haben am 27. März 2002 unter der Nr. 3706/J an mich eine schriftliche parlamentarische
Anfrage betreffend "die Förderung von frauenspezifischen Projekten" gerichtet.

Diese Anfrage beantworte ich nach den mir vorliegenden Informationen wie folgt:

Zu Frage 1:

Die Förderung frauenspezifischer Projekte im Rahmen der “Gewaltprävention" erfolgt ent-
sprechend den Richtlinien des Bundesministers für Inneres für die Förderung von Vorhaben
der Gewaltprävention nach § 25 Abs. 2 Sicherheitspolizeigesetz und nach Maßgabe budge-
tärer Ressourcen. Auch alle anderen Anträge werden vor der Gewährung einer Förderung
einer genauen Prüfung unterzogen. Geprüft werden der Projektinhalt auf seine Übereinstim-
mung mit den Förderungsschwerpunkten des Bundesministerium für Inneres, der Bedarf an
der Umsetzung des Projektes, die Angemessenheit der Maßnahmen und Methode, die wirt-
schaftliche und die Kostenangemessenheit sowie die budgetäre Bedeckung.

Zu Frage 2:

Die in der Beantwortung der Frage 1 zur Gewaltprävention erwähnten Richtlinien sind als
Anlage 1 beigelegt. Sonstige Anträge können grundsätzlich formlos erfolgen. Notwendig ist
eine Projektbeschreibung mit detaillierten Angaben über Problemstellung, Ziele, Zielgruppen,
Methoden und Kalkulationsgrundlagen samt einem Finanzplan.

Zu den Fragen 3 und 4:

Zur inhaltlichen Schwerpunktsetzung bei der Vergabe von Fördermitteln an “frauenspezifi-
sche Einrichtungen zur Gewaltprävention" verweise ich auf § 2 Punkt 3 und 4 der Richtlinien
des Bundesministers für Inneres für die Förderung von Vorhaben der Gewaltprävention nach
§ 25 Abs. 2 des Sicherheitspolizeigesetzes.


Im Bereich der Flüchtlingsbetreuung förderte das Bundesministerium für Inneres in den Jah-
ren 2000 und 2001 frauenspezifische Projekte für deren psychosoziale, psychologische und
psycho-therapeutische Betreuung. Im Allgemeinen wird in den geförderten Projekten dem
Gender-Aspekt Bedeutung beigemessen, da bei Betreuung und Unterstützung der Integrati-
on von Asylwerberinnen, Kriegsvertriebenen und Flüchtlingen stets zielgruppenspezifische
Problemstellungen auftauchen, die speziell auf die Zielgruppe ausgerichtete Lösungen erfor-
dern. So wird z.B. bei den vom Bundesministerium für Inneres geführten oder in Auftrag ge-
gebenen Integrationswohnheimen für Flüchtlinge besonderes Augenmerk dem Deutschkurs-
besuch von Frauen (insbesondere Ehefrauen und Müttern) durch Förderung eigener Kinder-
betreuungseinrichtungen geschenkt.

Weiters wurde die Fortführung der Förderung der frauenspezifischen Betreuungsprojekte
sowohl im Programm des BMI als auch im EFF 2002 beibehalten.

Zu Frage 5:

Betreffend Förderungen im Rahmen der Gewaltprävention verweise ich auf die beiliegenden
Anlagen 2 und 3.

Darüber hinaus wurden Förderungsmittel für Projekte mit frauenspezifischem Schwerpunkt
im Jahr 2000 in Höhe von ÖS 908.924,40 und
im Jahr 2001 in Höhe von ÖS 912.609,06
zur Verfügung gestellt.

Zu Frage 6:

Die Vorgangsweise der Bearbeitung und Abwicklung von Anträgen auf Förderung von frau-
enspezifischen Projekten entspricht der Beantwortung der Frage 1. Die Gesamthöhe der zu
fördernden frauenspezifischen Projekte für das Jahr 2002 wird nach Maßgabe der budgetä-
ren Ressourcen beurteilt und ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht festgelegt.

Zu Frage 7:

Ich verweise auf die beiliegende Anlage 4.

Darüber hinaus wurden noch folgende Vereine bzw. Projekte gefördert:

Geförderte Vereine      1998                   1999                       2000

 

2001

 

Peregrina               ÖS 171.817,02,-  ÖS 200.924,40,-   ÖS 200.924,40,--
OÖ Volkshilfe        ÖS 860.000,-       ÖS 860.000,-        ÖS 688.000,--
Orientexpress        ÖS 14.000,-         ÖS 20.000,-          ÖS 20.000,--

 

ÖS 204.609,06,--
ÖS 688.000,--
ÖS 20.000,--

 

Gesamtsumme:     ÖS1,045.817,02,- ÖS1,080.924,40,-ÖS 908.924,40,--

 

ÖS 912.609,06

 

Geförderte Projekte          1998

 

Verein Aktionsgemeinschaft der autonomen österr. Frauenhäuser
zur Durchführung der Fachtagung von WAVE:
Bundesgymnasium XVIII für die Durchführung
von Selbstverteidigungskursen für Mädchen:

 

ÖS 35.000,--
ÖS 5.000,--

 

Zu Frage 8:

Eine Erhöhung oder Reduzierung der Förderansuchen steht in jedem Fall in Zusammenhang
mit den zur Verfügung stehenden budgetären Ressourcen.

Darüberhinaus ist anzumerken, dass ab November 2000 mit den Interventionsstellen Auf-
tragsverträge abgeschlossen wurden. Demzufolge handelt es sich bei der Finanzierung der


Interventionsstellen um Aufwendungen und nicht mehr um Förderungen. Die Interventions-
stellen werden zu gleichen Teilen (je 50 Prozent) vom Bundesministerium für Inneres und
vom Bundesministerium für soziale Sicherheit und Generationen finanziert.

Zu Frage 9:

Folgende Förderansuchen von frauenspezifischen Projekten für das Jahr 2002 wurden aus
dem Grunde der Fortführung bzw. Erweiterung bewährter Projekte bisher genehmigt:
WAVE: Projekt "Europäische Informationsstelle gegen Gewalt"                          €    2.906,91,--
LEFÖ: Interventionsstelle für Betroffene des Frauenhandels                               € 101.742,--
IST ZWETTL: Pilotprojekt der Interventionsstelle Niederösterreich                     €   52.688,--
IST WIEN: Zusammenarbeit mit Männerberatung (Klientinnenbetreuung)          €   10.900,-
VEREIN PEREGRINA:                                                                                         €   17.979,66,--
OÖ VOLKSHILFE:                                                                                            €   54.504,63,--

Folgende Förderansuchen von frauenspezifischen Projekten für das Jahr 2002 wurden auf-
grund der bereits weitgehend erfolgten budgetären Bindung der vorhandenen Mittel bisher
abgelehnt:

NOTRUF und Beratung für vergewaltigte Frauen und Mädchen in WIEN:           €   10.900,93,--
Frauen RECHTSSCHUTZFOND in WIEN:                                                           €   15.000,--
FRAUENBERATUNGS- und Kurszentrum in HOLLABRUNN:                             €   24.159,--
UNDINE; BADEN:                                                                                                  €    7.267,--
AÖF (Basisfinanzierung) in WIEN:                                                                     €   14.535,--
AÖF (Filmprojekt) in WIEN:                                                                                €   18.168,--

Folgende Förderansuchen von frauenspezifischen Projekten für das Jahr 2002 sind in Bear-
beitung:

Frauen gegen Vergewaltigung (Kofinanzierung 2-jähriges DAPHNE-
PROJEKT) in Tirol:                                                                                              €   15.000,--
VEREIN ORIENTEXPRESS                                                                                   €     2.200,--



 



 



 



 



 



 


Präventionsbeirat 2000

Fördernehmer

 

Förderung durch
BMI*

 

Gesamtsumme

 

IST Wien

 

3,250.000

 

5,950.000

 

IST Innsbruck

 

1,410.000

 

2,810.000

 

IST Linz

 

2,050.000

 

3,400.000

 

IST Salzburg

 

1,815.000

 

3,330.000

 

IST Graz

 

1,980.500

 

3,650.000

 

IBF/LEFÖ

 

1,210.000

 

2,420.000

 

IST NÖ

 

2,100.000

 

4.200.000

 

IST Kärnten

 

1,600.000

 

3,000.000

 

IST Vorarlberg

 

1,250.000

 

2,350.000

 

IST Burgenland

 

1,300.000

 

2,300.000

 

IST NÖ Pilotprojekt Zwettl (nur BMI)

 

1,210.000

 

1.210.000

 

 

 

 

 

 

 

Summe Interventionsstellen

 

19.175.500

 

34.620.000

 

 

 

 

 

 

 

MAIZ

 

200.000

 

 

 

Afrikanische Frauen, Konferenz Genital Mutilation

 

140.000

 

 

 

Frauennotruf Graz, Nachdruck Broschüre

 

10.000

 

 

 

Die Möwe, Nachdruck Leitfaden

 

20.000

 

 

 

Fachseminar Menschenhandel, LEFO

 

173.000

 

 

 

Frauenhaus Tirol-EU Daphne Kofinanzierung

 

100.000

 

 

 

WAVE-EU Daphne Refinanzierung

 

40.000

 

 

 


JAHR 2001
Frauenspezifische Förderproiekte

LEFO/IBF

Fördervertrag
Nachtragsbudget 2001

 

1.400.000

55.000

IST Oberösterreich Pilotprojekt

 

"Mühlviertel"

 

1.307.580

 

IST Wien Zusammenarbeit mit
(Klientinnenbetreuung)

 

Männerberatung

 

92.600

 

Die IBF/LEFÖ wurde im Jahr 2001 in einer Höhe von ATS 2.855.000,-- gefördert.
Der Anteil des BMI betrug ATS 1.455.000,-.

IST Förderung

 

Gesamt

 

BMI

 

BMSG

 

LEFO/IBF

 

2.855.000

 

1.455.000

 

1.400.000

 


Präventionsbeirat 1998

Fördernehmer

 

Förderung durch
BMI*

 

Interventionsstelle Graz

 

1,168.500

 

Interventionsstelle Wien

 

2,539.000

 

Interventionsstelle für Betroffene des Frauenhandels

 

1 ,274.500

 

Interventionsstelle Salzburg

 

1,407.000

 

Interventionsstelle Linz

 

1,040.000

 

Interventionsstelle Innsbruck

 

877.000

 

Aktionsgemeinschaft der autonomen österreichischen Frauenhäuser, Co-Finanzierung
Daphne Programm

 

150.000

 

Kindernotruf Wiener Neustadt

 

100.000

 

Verein autonomes Frauenhaus Neunkirchen

 

100.000

 

Verein Wendepunkt Wiener Neustadt

 

200.000

 

MAIZ Linz

 

100.000

 

Beratungszentrum für Migranten und Migrantinnen Wien

 

290.500

 

Verein zur Gewährung von Rechtsschutz für Frauen Wien

 

40.000

 

Die OASE - Informations- und Betreuungszentrum für sexuell mißbrauchte Kinder und
Jugendliche, Burgenland

 

30.000

 

BABSI Frauenbetreuungs- und Frauenservicestelle, Oberösterreich

 

15.000

 

Frauennotruf Graz: Rechtsbroschüre

 

10.000

 

Millner: Informationsveranstaltung Gewalt in der Familie

 

3.000

 


PRÄVENTIONSBEIRAT 1999
Aufwendungen für Opferhilfeeinrichtungen

Fördernehmer

 

Förderung durch
BMI1

 

Gesamtsumme

 

IST Wien

 

2,700.000

 

5,400.000

 

IST Innsbruck

 

1,400.000

 

2,800.000

 

IST Linz

 

1.350.000

 

2,700.000

 

IST Salzburg

 

1,515.000

 

3,030.000

 

IST Graz

 

1,669.500

 

3,339.000

 

IBF/LEFÖ

 

1,210.000

 

2,420.000

 

IST NO (Start 9/99)

 

1,496.000

 

2,992.000

 

IST Kärnten (Start 9/99)

 

966.500

 

1,933.000

 

IST Vorarlberg (Start 9/99)

 

676.716

 

1,353.432

 

IST Burgenland (Start 10/99)

 

507.000

 

1,014.000

 

 

 

 

 

26,981.432

 

Einmalförderungen:2

 

100.000
100.000

100.000
30.000

100.000
217.500
100.000

 

 

 

Beratungsstelle für sexuell mißbrauchte Mädchen, Wien
Wendepunkt, Frauen-/Familienberatung)Wiener Neustadt
Lichtblick, Lebens-/Berufs- u. Sexualberatung, Wiener
Neustadt
MAIZ, Autonomes Integrationszentrum f. Migrantinnen,
Linz
Frauen für Frauen, Frauenberatungs- u. Kurszentrum
Hollabrunn
Beratungszentrum für Migrantinnen, Wien
Stützpunkt Undine, Baden

 

VBSA “danach."3

 

250.000

 

 

 

1 Die Interventionsstellen wurden 1999 zu 50 % durch das BMI und zu 50 % durch die
Frauenministerin, BKA Abt. VII/2, gefördert.

2 Die Einmalförderungen für Beratungseinrichtungen verringern sich zunehmend mit dem
flächendeckenden Ausbau der Interventionsstellen (siehe Aufwendungen für Opferhilfeeinrichtungen
2000 und 2001)

3 Die Psychosoziale Opferhilfe des Vereins für Bewährungshilfe und soziale Arbeit, .danach" soll jenen
Opfern von Verbrechen eine psychosoziale Betreuung anbieten, die nicht von den Interventionsstellen
gegen Gewalt in der Familie, Frauenhäusern und Kinderschutzeinrichtungen betreut werden.


Präventionsbeirat 2000

Fördernehmer

 

Förderung durch
BMI*

 

Gesamtsumme

 

IST Wien

 

3,250.000

 

5,950.000

 

IST Innsbruck

 

1,410.000

 

2,810.000

 

IST Linz

 

2,050.000

 

3,400.000

 

IST Salzburg

 

1,815.000

 

3,330.000

 

IST Graz

 

1,980.500

 

3,650.000

 

IBF/LEFÖ

 

1,210.000

 

2,420.000

 

IST NO

 

2,100.000

 

4.200.000

 

IST Kärnten

 

1,600.000

 

3,000.000

 

IST Vorarlberg

 

1,250.000

 

2,350.000

 

IST Burgenland

 

1,300.000

 

2,300.000

 

IST NO Pilotprojekt Zwettl (nur BMI)

 

1,210.000

 

1.210.000

 

 

 

 

 

 

 

Summe Interventionssteilen

 

19.175.500

 

34.620.000

 

 

 

 

 

 

 

MAIZ

 

200.000

 

 

 

Afrikanische Frauen, Konferenz Genital Mutilation

 

140.000

 

 

 

Frauennotruf Graz, Nachdruck Broschüre

 

10.000

 

 

 

Die Möwe, Nachdruck Leitfaden

 

20.000

 

 

 

Fachseminar Menschenhandel, LEFÖ

 

173.000

 

 

 

Frauenhaus Tirol-EU Daphne Refinanzierung

 

100.000

 

 

 

WAVE-EU Daphne Refinanzierung

 

40.000

 

 

 


JAHR 2001
Frauenspezifische Förderproiekte

LEFO/IBF

Fördervertrag
Nachtragsbudget 2001

 

1.400.000

 

55.000

 

IST Oberösterreich Pilotprojekt "Mühlviertel"

 

1.307.580

 

IST Wien Zusammenarbeit mit Männerberatung
(Klientinnenbetreuung)

 

92.600

 

Die IBF/LEFÖ wurde im Jahr 2001 in einer Höhe von ATS 2.855.000,- gefördert.
Der Anteil des BMI betrug ATS 1.455.000,--.

IST Förderung

 

Gesamt

 

BMI

 

BMSG

 

LEFÖ/IBF

 

2.855.000

 

1.455.000

 

1.400.000