Eingelangt am: 27.05.2002

BUNDESMINISTERIUM
FÜR SOZIALE SICHERHEIT UND GENERATIONEN

Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische Anfrage
Nr. 3704/J der Abgeordneten Haidlmayr, Freundinnen und Freunde wie folgt:

Fragen 1 und 2:

Die Anzahl der Gebärmutterentfernungen insgesamt sowie der Gebärmutter-
entfernungen samt Entfernung der Eierstöcke und Eileiter für die Jahre
1997 - 2000 ist den nachfolgenden Auswertungen zu entnehmen.

Da eine Erhebung von Leistungsberichten in allen Krankenanstalten Österreichs erst
seit 1. Jänner 1997 vorgenommen wird und noch keine endgültigen Daten für das
Jahr 2001 vorliegen, konnten nur die Jahre 1997 - 2000 für Mehrjahresvergleiche
herangezogen werden.

Gebärmutterentfernungen insgesamt (mit/ohne Adnexentfernung):

(Anzahl der Codierungen/MEL-Nrn. bei entlassenen stationären Patientinnen)

	1997	1998	1999	2000
Burgenland	432	444	400	444
Kärnten	1.073	1.137	940	824
Niederösterreich	2.627	2.586	2.230	2.377
Oberösterreich	2.356	2.428	2.361	2.213
Salzburg	1.039	1.106	974	840
Steiermark	1.893	2.027	1.801	1.726
Tirol	1.251	1.183	1.059	1.061
Vorarlberg	533	430	429	308
Wien	3.421	3.196	2.954	2.483
Osterreich ges.	14.625	14.537	13.148	12.276

Gebärmutterentfernungen mit Adnexentfernunq (=Eierstöcke und Eileiter):

	1997	1998	1999	2000
Burgenland	168	195	187	176
Kärnten	373	358	339	283
Niederösterreich	1.236	1.327	1.291	1.333
Oberösterreich	1.084	1.083	1.090	993
Salzburg	315	335	374	271
Steiermark	789	938	835	899
Tirol	484	478	475	487
Vorarlberg	197	141	134	94
Wien	1.926	1.883	1.833	1.538
Österreich ges.	6.572	6.738	6.558	6.074

Frage 3:

Eine ähnliche österreichbezogene Studie steht nicht zur Verfügung; die Notwen-
digkeit der Durchführung einer derartigen Studie seitens des Ressorts erscheint in
Anbetracht der aufgezeigten Tendenz von Gebärmutterentfernungen nicht gege-
ben.

Frage 4:

Spezielle Richtlinien für Gebärmutterentfernungen liegen nicht vor. Für Gebärmut-
terentfernungen bestehen absolute Indikationen, wie das Vorliegen eines bösartigen
Tumors, und relative Indikationen, wie verschiedene klinische Befunde und Be-
schwerden (Blutungen, Schmerzen) der betroffenen Frau. Es obliegt dem/der
betreuenden Arzt/Arztin gemeinsam mit der betroffenen Frau im Einzelfall je nach Art
der Befunde und dem Ausmaß der Beschwerden die am besten geeignete, dem
Stand der medizinischen Wissenschaft und Erfahrung entsprechende Behand-
lungsmethode - unter Miteinbeziehung der Möglichkeit einer Gebärmutterentfernung
- festzulegen.

Frage 5:

Entsprechend der von der österreichischen Ärztekammer geführten österreichi-
schen Ärzteliste waren per Februar 2002 in Österreich 239 Fachärztinnen und 939
Fachärzte für Gynäkologie und Geburtshilfe tätig.