3721/AB XXI.GP
Eingelangt am: 14.06.2002
BUNDESMINISTER
FÜR SOZIALE
SICHERHEIT UND GENERATIONEN
Sehr geehrter Herr Präsident!
Ich
beantworte die an mich gerichtete parlamentarische Anfrage der Abgeordneten
Franz
Riepl
und Genossen (Nr.3783/J), wie folgt:
Zu den aus der
beiliegenden Ablichtung der gegenständlichen Anfrage ersichtlichen Fragen
möchte
ich vorweg grundsätzlich darauf hinweisen, dass in der Beantwortung zweier
fast
gleich
lautender Anfragen der Abgeordneten Riepl u.a., eingebracht am 27.6.1996
(Nr.863/J)
und am
14.3.2000 (Nr.515/J), durch mein Ressort nicht nur die grundsätzlichen
Zusammen-
hänge
der Beitragseinhebung durch die Gebietskrankenkassen dargelegt wurden. Es wurde
darüber hinaus auch ausdrücklich über die sich daraus ergebende
Tatsache informiert, dass aus
den hinterfragten Beitragsrückständen der Dienstgeber zu bestimmten
Stichtagen grundsätz-
lich
keine Größenordnung der an den jeweils darauf folgenden Tagen
einlangenden Beitrags-
zahlungen
abgeleitet werden kann. Somit können daraus weder auf die
"Zahlungsmoral" der
Dienstgeber
noch auf den Anteil einer allenfalls später eintretenden
Uneinbringlichkeit
Schlüsse
gezogen werden. Es wird daher nochmals darauf hingewiesen, dass derartige Daten
in
keinem Zusammenhang zu den in der Einleitung zur neuerlichen
diesbezüglichen Anfrage
nochmals
aufgestellten anders lautenden Thesen stehen. Auch die bedauerliche Tatsache
illegaler
Beschäftigung lässt sich durch keine der in der vorliegenden Anfrage
gewünschten
Angaben erhärten oder entkräften. Ich darf darauf hinweisen, dass das
Bundesministerium für
soziale Sicherheit und Generationen Aufsichtsbehörde ist und die Einhebung
und Stundung
von
Beiträgen Angelegenheit der Krankenversicherungsträger, also der
Sozialpartner in den
Krankenversicherungsträgem ist! Die Bundesregierung hat nunmehr
beschlossen, durch
gemeinsame Prüfungen der Betriebe durch die Finanz- und
Krankenversicherungsprüfer eine
deutliche
Verbesserung der Situation im Hinblick auf Beitragsschulden und illegale
Beschäftigung
zu erreichen. Im Sinne einer verantwortungsbewussten Inanspruchnahme des in
der Geschäftsordnung des Nationalrates (§ 89 ff) vorgesehenen
Anfragerechtes möchte ich
dies
vorweg nochmals zur Kenntnis bringen.
Zur Frage1:
Die
Beitragsrückstände der Dienstgeber bei den Gebietskrankenkassen
betrugen zum Stichtag
31.12.2000:
782,1 Mio. €
31.12.2001: 835,3 Mio. €
Zur Frage 2:
Da die Beiträge
zur Sozialversicherung und die sonstigen von den Gebietskrankenkassen ein-
zuhebenden Beiträge im Sinne der einschlägigen Bestimmungen aus
Gründen der Ver-
waltungsökonomie
in einem Betrag vorgeschrieben und eingezahlt werden, können die in den
Beitragsforderungen jeweils enthaltenen Dienstnehmeranteile, wie bereits in den
obzitierten
Anfragebeantwortungen dargelegt wurde, betraglich nur
schlüsselmäßig ermittelt werden. Sie
stellen
sich wie folgt dar:
31.12.2000:
340.0 Mio. €
31.12.2001: 363,4 Mio. €
Zur Frage 3:
Die detaillierte
Aufgliederung der Beitragsrückstände der Dienstgeber sowie der darin
ent-
haltenen Anteile der Dienstnehmer im Sinne der Fragen 1 und 2 der gegenständlichen
Anfrage
sind
der beiliegenden Tabelle zu entnehmen.
Zur Frage 4:
Die Anzahl der insolventen
Unternehmen mit Beitragsrückständen wurde in der beiliegenden
Tabelle,
gegliedert nach den einzelnen Gebietskrankenkassen, jeweils für die Jahre
2000 und
2001
dargestellt.
Zur Frage 5:
Die Anzahl der von
den einzelnen Gebietskrankenkassen im Zeitraum 1999 bis 2001 ge-
tätigten Anzeigen gemäß § 114 ASVG ist der beiliegenden
Tabelle zu entnehmen.
Hierbei
ist daraufhinzuweisen, dass immer mehr Verfahren von Amts wegen eingeleitet
werden,
wobei sich die Gebietskrankenkassen im Rahmen der Beantwortung der Anfragen der
Wirtschaftspolizei
dem Strafverfahren als Privatbeteiligter anschließen. Aus diesem Grund
erübrigt
sich im Regelfall die Erstattung von Anzeigen.
Zur Frage 6:
Derartige Zahlen (Schätzgrößen) liegen in meinem Ressort nicht auf.
Mit freundlichen Grüßen
Der
Bundesminister:
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Beilage zu ZI.20.001/84-9/2002 |
|
Zur Frage 3 |
Beitragsrückstände der Dienstgeber - insgesamt (DG + DN)
|
in EURO
|
per 31. 12.2000
|
per 31. 12. 2001
|
|
GKK Wien
|
279.929.404,85
|
320.381.020,82
|
|
GKK Bgld.
|
23.542.692,82
|
21.263.529,35
|
|
GKK OÖ
|
131.426.448,84
|
137.662.813,81
|
|
GKK Stmk.
|
88.902.168,19
|
87.796.392,57
|
|
GKK Ktn.
|
39.300.000,00
|
37.700.000,00
|
|
GKK Slbg.
|
49.221.264,85
|
46.405.184,23
|
|
GKK Tirol
|
45.320.428,15
|
49.373.705,45
|
|
GKK Vlbg.
|
17.829.949,68
|
13.976.024,16
|
|
SUMME
|
782.141.005,66
|
835.290.638,79
|
Beitragsrückstände
der Dienstgeber - Anteil der
Dienstnehmer (DN)
|
in EURO
|
per 31. 12.2000
|
per 31. 12.2001
|
|
GKK Wien
|
126.528.090,99
|
144.812.221,41
|
|
GKK NÖ
|
44.800.832,28
|
50.707.426,73
|
|
GKK Bgld.
|
10.105.583,18
|
9.127.263,66
|
|
GKK Stmk.
|
37.338.910,64
|
36.874.484,88
|
|
GKK Ktn.
|
17.200.000,00
|
16.500.000,00
|
|
GKK Slbg.
|
22.116.259,08
|
20.839.790,45
|
|
GKK Tirol
|
19.034.579,82
|
20.736.956,29
|
|
GKK Vlbg.
|
7.666.878,34
|
6.009.690,39
|
|
SUMME
|
339.990.242,84
|
363.426.215,61
|
|
Zur Frage 5 |
|
Zur Frage 4 |
|
Anzeigen gemäß § 114 ASVG |
Insolvenzverhangene Betriebe mit Beitragsrückstand
|
Anzahl
|
per 31. 12.2000
|
per 31. 12.2001
|
|
GKK Wien
|
1.803
|
1.750
|
|
GKK Bgld.
|
371
|
356
|
|
GKK OÖ
|
649
|
630
|
|
GKK Stmk.
|
955
|
968
|
|
GKK Ktn.
|
277
|
289
|
|
GKK Slbg.
|
629
|
587
|
|
GKK Tirol
|
342
|
418
|
|
GKK Vlbg.
|
47
|
41
|
|
SUMME
|
6.535
|
6.586
|
|
Anzahl
|
1999
|
2000
|
2001
|
|
GKK Wien
|
49
|
47
|
29
|
|
GKK Bgld.
|
57
|
49
|
46
|
|
GKK OÖ
|
5
|
10
|
13
|
|
GKK Stmk.
|
202
|
155
|
132
|
|
GKK Ktn.
|
109
|
179
|
245
|
|
GKK Slbg.
|
106
|
141
|
143
|
|
GKK Tirol
|
28
|
30
|
55
|
|
GKK Vlbg.
|
0
|
0
|
0
|
|
SUMME
|
645
|
700
|
831
|