3731/AB XXI.GP

Eingelangt am: 17.06.2002

Bundesministerium für Bildung,

Wissenschaft und Kultur

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 3754/J-NR/2002 betreffend Leseerziehung in
Österreich, die die Abgeordneten Beate Schaschnig, Kolleginnen und Kollegen am 17. April 2002
an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:

Ad 1.:

Das positive Abschneiden Österreichs ist zwar erfreulich, stellt jedoch keinen Anlass dar, nicht

weitere Bemühungen um die permanente Verbesserung der Lesequalität zu setzen.

Ad 2.:

Die Ursache ist sicherlich nur multifaktorell und auch kulturhistorisch zu erklären.

Ad 3.;

1999   Neufassung des Grundsatzerlasses “Leseerziehung" (Erstfassung 1982)

Herausgabe des Begleitbuches “Lesen im Medienzeitalter" in Kooperation mit dem
Buchklub und der Medienimpulse Nr. 27 zum Thema “Medienkompetenz - Lese-
kompetenz"


Fachtagungen im Rahmen der Lehrer/innen-Fortbildung:

1999    “Lesen fördern im Medienzeitalter", ORF-Wien

2000    “Jugend - Lesen - Medien", Lesetopia-Wels

2001     “Lesen: Buch - Internet - Buch", BMB WK

2002    “Leichter Lesen"; Lesetopia-Wels

2002     “Lesen können heißt lernen können", AK-Wien

Verlässliche Volksschule: Aktion Lesen, 1999:

Publikation “Beiträge zur Lesedidaktik"

Broschüre "Lesefreude lässt sich fördern"

Videobeiträge “Lesen bewegt" und “Fortsetzung folgt nicht"

Broschüre “Kommentierte Übersicht von Verfahren zur Feststellung der Lesefähigkeit

Buchklub-Folder “Eltern- und Lehrer/innen-Information zum Thema Leseförderung “

Studien:

“Leseförderung als Kommunikationspolitik" - Zum Mediennutzungs- und Leseverhalten
sowie zur Situation der Bibliotheken in Österreich, Dr. Margit Böck, Universität Wien,
1998, Österreichischer Kunst- und Kulturverlag Wien, Band 14

“Verlässlich Lesen lernen in der Volksschule - Wie gut lesen Österreichs Volksschul-
kinder", Leseverständnis und basale Lesefertigkeiten, Univ.Ass. Mag. Dr. Karin Landerl,
Universität Salzburg, 2002

Broschüren der Abteilung Schulpsychologie-Bildungsberatung (www.schulpsychologie.at)
1997 “Wie fördert man lese-rechtschreibschwache Kinder?"

1999 “Förderideen für Lesen, Rechtschreiben, Rechnen sowie bei Aufmerksamkeitsdefiziten
und Hyperaktivität"

Flyer “32 Qualitätskriterien für eine effektive Förderung im Rahmen der Legastheniker-
betreuung"

2001 “Die schulische Behandlung der Lese-Rechtschreib-(Rechen)-Schwäche"
“Psychologische Hinweise zur Förderung des Leseverständnisses"
“Lesefreude lässt sich fördern", Bestellung beim Verlag Wallig

Ad 4.. 5. und 6.:

Für das Schuljahr 2002/03 ist eine große Leseinitiative “Lesen können heißt lernen können" mit

verschiedensten Projektmodulen geplant.


Ad 7. und 8.:

Die Förderung des Öffentlichen Büchereiwesens erfolgt durch mein Ressort auf Grundlage des

Bundesgesetzes  über   die   Förderung   der  Erwachsenenbildung  und   des  Büchereiwesens   aus

Bundesmitteln vom 21.3.1973.

Im heurigen Jahr werden für diesen Bereich  insgesamt € 2.026.720,-- an Förderungsmitteln

bereitgestellt.

Als zusätzliche Hilfestellung werden Personalförderungen für den Einsatz von pädagogischen
Mitarbeitern und Angestellten im Rahmen der Aktion “Beschäftigung stellenloser Lehrer in der
Erwachsenenbildung / Büchereiwesen" in Höhe von € 377.330,-- gewährt.

Darüber hinaus werden zentrale Dienste (Aus- und Fortbildung, Bibliothekenverbund, Soft-
wareförderung und -schulung etc.) und Fachberatung angeboten.

Schulbibliotheken werden von den zuständigen Fachabteilungen eingerichtet und auch in Form von
Fachberatung und ideeller Unterstützung von Projekten (durch den “BIBLIOTHEKEN-SERVICE
FÜR SCHULEN") und der Bereitstellung von zentralen Diensten (z.B. durch Einbindung in den
österreichweiten Bibliothekenverbund “BIBLIOTHEKEN ONLINE" und durch umfassende
Servicierung durch den Büchereiverband Österreichs) gefördert.

Die Errichtung und Einrichtung von öffentlichen Bibliotheken ist ausschließlich Angelegenheit des
jeweiligen Trägers, bei den Schulbibliotheken des jeweiligen Schulerhalters.

Ad 9.:

Die Lesefreude ist ein komplexes Phänomen, das in hohem Ausmaß von soziokulturellen und
sozioökonomischen Faktoren mitbestimmt wird. Die wesentlichen Grundlagen dafür werden im
familiären Umfeld gelegt. Entsprechend dem Grundsatzerlass Leseerziehung sind die Grundlagen
zur Förderung der Lesefreude ein differenziertes Textangebot, die Berücksichtigung persönlicher
Leseinteressen und Lesegewohnheiten, die Vermittlung eines kreativen und konstruktiven Umgangs
mit Texten, somit eine motivierende Unterrichtsgestaltung. Sowohl die Schulbibliotheken als auch
die Zusammenarbeit mit Büchereien können dazu wertvolle Beiträge leisten. Eine konsequente
Umsetzung dieser Prinzipien auch im Rahmen der Lehrerfortbildung wird fortgesetzt.


Ad 10. und 11.:

Die didaktische Ausbildung der zukünftigen Lehrer/innen nach dem letzten Stand der Wissenschaft
wird in allen Aus- und Fortbildungsangeboten durch ständige persönliche Weiterbildung der
Akademiedidaktiker/innen gewährleistet und durch gezielte Angebote des bm:bwk auch mit
internationalen Experten unterstützt.

Die vom Bildungsressort in Kooperation mit Leseexpert/innen, nationalen und internationalen
Leseeinrichtungen entwickelten Programme zur Leseförderung bilden eine wichtige Grundlage im
Bereich der Lehrer/innenaus- und -fortbildung.

Auch im Rahmen der Lehrerfortbildung gibt es in allen Bundesländern spezifische Angebote zur
Aktualisierung der Lehrerkompetenzen in Lesedidaktik, die durch österreichweite Angebote z.B. im
Zusammenhang mit der Aktion “Verlässliche Volksschule" ergänzt werden. Hiebei besteht auch
eine enge Kooperation mit dem Österreichischen Buchklub der Jugend.

Die Bundesministerin: