3861/AB XXI.GP
Eingelangt am: 12.07.2002
Bundesministerium für Bildung,
Wissenschaft und Kultur
Die schriftliche parlamentarische
Anfrage Nr. 3883/J-NR/2002 betreffend Vorbereitungen für den
Weltgipfel
für nachhaltige Entwicklung in Johannesburg im September 2002, die die
Abgeordneten
Dr. Eva
Glawischnig, Kolleginnen und Kollegen am 15. Mai 2002 an mich richteten, wird
wie folgt
beantwortet:
Ad 1.:
Der
Weltgipfel in Johannesburg wird federführend vom Bundesministerium
für Land- und
Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft vorbereitet, die zuständigen
Mitarbeiter meines
Ressorts sind in den Vorbereitungsprozess
integriert.
Ad 2.:
Die
in meinem Ressort eingerichtete “Arbeitsgruppe für
Nachhaltigkeit" hat die für das Ressort
notwendigen Initiativen gesetzt und ist auch im Weiteren für die Umsetzung
der
Nachhaltigkeitsstrategien zuständig.
Ad 3. bis 5.:
Bereich Wissenschaft;
a) Zusammenwirken zwischen dem Fonds zur
Förderung der wissenschaftlichen Forschung
( bottom up-Antragsforschung) und der Programmforschung des BMBWK (top
down)
Seitens des FWF werden
umwelt- und nachhaltigkeitsrelevante Projekte im Bereich der
disziplinären Grundlagenforschung
(bottom up-Antragsverfahren) finanziert.
Auf den entsprechend internationalen Exzellenzprinzipien
ausgewählten Aktivitäten baut
unmittelbar die top down-orientierte Programmforschung des BMBWK
gemäß den aktuellen
forschungspolitischen Prioritäten wie z.B. der Internationalisierung
österreichischer F&E auf
(inter- und transdisziplinäre
Exzellenz sowie sachpolitische bzw. gesellschaftliche Relevanz als
Selektionskriterien; Schwerpunkt: Praxis- und Anwendungsorientierung).
b) Schwerpunktprogramm “ökologische Zukunftsforschung - EcoForesightsAustria"
Das
Programm “ökologische Zukunftsforschung" sollte mit den seitens
der Bundesregierung
bereitgestellten Sondermitteln finanziert
werden. Unter Federführung des Bundesministeriums
für Bildung, Wissenschaft und
Kultur wurde ein diesbezügliches Forschungskonzept
ausgearbeitet und dem Rat für
Forschung und Technologieentwicklung vorgelegt.
Das Konzept sowie ein die Ressourcen bündelndes
Kooperationsabkommen zwischen dem
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur und dem
Bundesministerium für
Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und
Wasserwirtschaft wurden im Rahmen der Sitzung des
Rates für Forschung und
Technologieentwicklung vom 9.4.2002 besprochen und aus fachlicher
Sicht nicht kritisiert. Es wurden jedoch keine Sondermittel
bereitgestellt, sondern es wurde
lediglich empfohlen, das Programm in die einschlägigen Aktivitäten
des Bundesministeriums
für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt
und Wasserwirtschaft zu integrieren.
Intention des Forschungsprogramms:
EcoForesightsAustria ist ein Forschungsprogramm für Zukunftsoptionen und Lebensqualität
und entwickelt nachhaltige Lösungen zu zentralen Sicherheitsfragen unserer Gesellschaft
Das Interesse dieses Forschungsprogramms richtet sich auf den gesellschaftlichen Umgang mit
den Lebens- und Wirtschaftsgrundlagen Österreichs: EcoForesightsAustria erforscht die
Auswirkungen und die Risiken der Nutzung natürlicher Ressourcen. Es untersucht auch
Naturveränderungen und ihre Folgen für Gesellschaft und Wirtschaft.
Dargestellt werden ökologische,
ökonomische und soziokulturelle Wirkungen umwelt-
bedeutsamer Phänomene
wie Klimawandel, Verlust an biologischer Vielfalt, Bodenver-
siegelung. Solche Vorgänge liefern die
themensetzenden Impulse sozialökologischer
Zukunftsforschung.
Diese Forschung setzt auf die
Partnerschaft von Wissenschaft und Öffentlichkeit. Im Dialog mit
der
Praxis entstehen Prognosen und Szenarien, mit denen zukunftsweisende
Entscheidungen
vorbereitet
werden können.
Das wissenschafts- und bildungspolitische Ziel des
Forschungsprogramms ist im Stichwort
“EcoResearch-NetworkAustria"
gebündelt: österreichische Forschung und Ausbildung soll
national
vernetzt und international konkurrenzfähig werden. Auch die
Chancengleichheit und
Chancengerechtigkeit
für Männer und Frauen sollen in diesem Programm gebündelt werden.
c) Schwerpunktprogramm “Nachhaltige
Entwicklung österreichischer Landschaften und
Regionen. Kurztitel: Kulturlandschaftsforschung"
Das nachstehend beschriebene Programm befindet sich
derzeit in der Synthesephase und soll
2004
abgeschlossen werden.
Die zwei abschließenden Programmjahre werden
insbesondere jenen Arbeiten gewidmet sein,
die die
innovativen Forschungserkenntnisse zur nachhaltigen Raumentwicklung sowohl in
der
Praxis
wirksam werden lassen als auch zu neuen grundlagenorientierten
Forschungsaktivitäten
auf
regionaler und internationaler Ebene führen.
Programmbeschreibung:
Das Forschungsprogramm
“Nachhaltige Entwicklung österreichischer Landschaften und
Regionen"
ist ein Bestandteil der umweltorientierten Programmforschung des
Bundesministeriums
für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Es spannt sich über die Zeit
von
1992 bis
2004 und wird in Kooperation mit dem Bundeskanzleramt, Bundesministerium
für
Land-
und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft und den Bundesländern
durchgeführt; für die Finanzierung werden auch internationale
Forschungs- und
Regionalfördermittel
und private Sponsoren genutzt.
Kulturlandschaftsforschung versucht,
an die komplexen Aufgaben einer
problemlösungsorientierten
Programmforschung mit innovativen Forschungsmethoden
heranzugehen.
Die methodische Ausrichtung setzt auf Inter- und Transdisziplinarität. Von
den
Projekten
wird eine gleichberechtigte Zusammenarbeit zwischen Natur- und
Kulturwissenschaften
verlangt. Außerdem wird von den Forschenden erwartet, dass sie sich mit
den
Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger auseinander setzen und
das Wissen außerhalb der
Wissenschaft
nutzen.
Drei programmatische Ziele bestimmen
die Kulturlandschaftsforschung und die Umsetzung
ihrer
Ergebnisse:
• Wesentliche Reduzierung der anthropogenen Stoffflüsse
• Optimierung der Beziehung zwischen Biodiversität und Lebensqualität
• Förderung der Lebens- und Entwicklungsoptionen innerhalb der Landschaftsdynamik.
Thematisch spannt das Programm einen
weiten Bogen; bearbeitet werden die Forschungsfelder
Biodiversität
und Lebensqualität, Wahrnehmung, Genese und Wandel der Landschaft,
Multifunktionalität
und Nutzungskonflikte, Steuerung und Umsetzung, gesellschaftliche
Infrastruktur,
Wasser und Feuchtgebiete, Stadt-Umland, ländliche Entwicklung.
In Begleitprojekten wird nach
Qualitätskriterien und Methoden inter- und transdisziplinärer
Forschung
gesucht, die Zusammenarbeit mit Künstlerinnen und Künstlern erprobt,
der Einsatz
neuer
Medien getestet und Öffentlichkeitsarbeit geleistet; auch
Marketing-Konzepte für
Forschungsprodukte
werden erstellt.
Zudem wird die Internationalisierung
der österreichischen Wissenschafterinnen und
Wissenschafter
gefördert: Durch Servicetätigkeiten wird der Aufbau von bi- und
multilateralen
Kooperationen sowie die Teilnahme an internationalen
Forschungsförderungsprogrammen
unterstützt.
Mittlerweile sind in der
Kulturlandschaftsforschung fast 70 Projekte beauftragt worden, etwa
500 Forschende sind in das Programm involviert. Sie kommen aus über 40
Disziplinen und
arbeiten in über 170
universitären, außeruniversitären und privaten Institutionen
sowie in
sonstigen Einrichtungen des Bundes und der
Länder.
Zur Umsetzung des
gesellschaftspolitischen Zieles “Frauenförderung" in der
Forschung wurde
der
Förderschwerpunkt “Förderung von Frauen in der
Wissenschaft" eingerichtet. In vielen
KLF-Projekten
wurde dadurch der Anteil der Wissenschafterinnen von durchschnittlich 30 %
auf 50
% erhöht. Projekte, die die Zielquote von 50 % bereits erreicht haben,
nehmen die
Förderung
zur Qualifizierung von Frauen in Anspruch. Mindestens die Hälfte der
Projektarbeit
in
diesen Projekten wird von Frauen geleistet.
Das Programmbudget beträgt
derzeit rd. € 16,7 Mio.; 2/3 davon werden vom
Bundesministerium
für Bildung, Wissenschaft und Kultur bereitgestellt.
Weitere Forschungsaktivitäten,
die der wissenschaftlichen Fundierung sowie der Förderung des
Konzeptes
der nachhaltigen Entwicklung dienen, sollen im Rahmen der
Bund/Bundesländer-
Kooperation
NEU, für die seitens des Rates für Forschung und
Technologieentwicklung rund
€
3,63 Mio. reserviert wurden sowie im Rahmen der Initiativen des
Bundesministeriums für
Bildung, Wissenschaft und Kultur zur Internationalisierung
österreichischer F&E-Institutionen
mit dem Schwerpunkt einer erfolgreichen
Teilnahme am europäischen Forschungsraum bzw.
am 6. EU-Rahmenprogramm für
Forschung und technologische Entwicklung finanziell
unterstützt werden.
Bund/Bundesländer-Kooperation NEU:
Die
Bund/Bundesländer-Kooperation koordiniert und finanziert
Forschungsvorhaben, die zur
raschen Anwendung und Umsetzung bestimmt
sind. Mit diesen Forschungsvorhaben werden
einerseits überregionale Fragestellungen im Interesse des Bundes
und aller Länder, sowie
andererseits regional oder lokal spezifische
Fragestellungen im Interesse einzelner
Bundesländer bearbeitet. Vorwiegend
werden dabei Forschungsprojekte gefördert, die
interdisziplinär strukturiert sind und fachübergreifende
Fragestellungen beantworten, oder
spezifische, für Österreich
relevante Problemfelder aufgreifen, die durch andere Instrumente der
Forschungsförderung nicht
abgedeckt werden. Die Bund/Bundesländer-Kooperation dient
weiters auch der Zielsetzung, Fragen
und Forschungsdefizite aufzugreifen, um damit
Entscheidungshilfen für Politik und Verwaltung bereit zu stellen.
Mit der Neuorientierung der Bund/Bundesländer-Kooperation
auf “Nachhaltige Entwicklung"
stellen Bund und Länder dieses
bewährte Instrument zur Durchführung von im gemeinsamen
Interesse gelegenen
Forschungsvorhaben auf eine neue Basis; dies erfolgt in Übereinstimmung
mit den Zielsetzungen auf europäischer Ebene. Die
Bund/Bundesländer-Kooperation NEU dient
dabei der Koordination der anwendungsorientierten Forschung von Bund und
Ländern und
zwischen den Bundesländern; sie erfüllt als Forum die Aufgabe,
über Forschungsinitiativen
beider Partner zu informieren und diese
aufeinander abzustimmen.
Die folgenden Felder mit hoher sachpolitischer Relevanz und
Attraktivität für die
österreichische Strategie einer “Nachhaltigen Entwicklung", die
gleichermaßen eine hohe
Kompatibilität mit dem 6. EU-Rahmenprogramm
aufweisen, werden für die inhaltliche
Neugestaltung der Bund/Bundesländer-Kooperation NEU als
Tätigkeitsbereiche definiert:
• Umwelt und Energie
• Ernährung und Gesundheit
• Neue Produkte und Verfahren
• Mobilität, Verkehr und Tourismus
• Gesellschaftlicher Wandel.
Weiters
ist geplant, das bislang noch nicht voll ausgeschöpfte
Innovationspotential an. der
Schnittstelle zwischen Forschung und
Bildung im Sinne der nachhaltigen Entwicklung durch eine
gesonderte Initiative zu
erschließen. Erste Pilotprojekte sind für das Jahr 2003 vorgesehen.
Bereich Bildung;
Aus dem Bereich Umweltbildung wurden
in enger Zusammenarbeit mit dem FORUM
Umweltbildung
inhaltliche Beiträge für das in Johannesburg zu präsentierende
Dokument
erarbeitet.
Die Umweltbildung
versteht sich als Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung mit allen
damit
verbundenen
methodisch-didaktischen bzw. kommunikativ-organisatorischen Herausforderungen.
Wesentliche
Vorleistungen bzw. laufende Programme sind dazu
das Schwerpunktprogramm
"Ökologisierung
von Schulen - Bildung für Nachhaltigkeit" kurz ÖKOLOG und der
Schwerpunkt
“Nachhaltigkeit"
im Werkvertrag des FORUM Umweltbildung.
Schwerpunktprogramm
"Ökologisierung von Schulen - Bildung für Nachhaltigkeit"
ÖKOLOG steht
für...
• eine ökologisch nachhaltige und soziale Schulentwicklung
• eine gelebte ökologische Alltagskultur
• einen aktiven Beitrag zum Schutz unserer Umwelt
Die Handlungsfelder von ÖKOLOG sind:
Einsparen von Ressourcen (Energie
& Wasser), Abfall vermeiden, verwerten, entsorgen,
ökologische
Beschaffung, Mobilität und Verkehr, Raumgestaltung - Schulgestaltung,
Gesundheitsförderung
- gesunde Ernährung, Kultur des Lernens und des Lehrens,
Schulentwicklung
- ökologisches Schulprogramm, Öffnung der Schule - Einfluss auf
Umfeld und
Gemeinde
Ziel:
Aufbau eines Netzes von ÖKOLOG-Schulen als Multiplikatoren mit Verankerung
in den
Bundesländern.
Bisher wurden folgende Schritte gesetzt:
• Erfolgreiche Durchführung einer Pilotphase mit Evaluierung durch die Universität Salzburg
• Nationaler Wettbewerb mit 110 eingereichten Dokumentationen durchgeführt.
Aufbau regionaler Stützsysteme
(ÖKOLOG-Regionalteams) in partnerschaftlicher Zusammen-
arbeit von nominierten Vertretern der Landesschulräte, der
Pädagogischen Institute,
Lehrer/innen aus dem
OECD/CERI-Projekt “Umwelt und Schulinitiativen", teilweise Vertreter
der Umweltämter der Landesregierungen
und NGO's.
Erstellung
eines Materialienordners und der Website www.oekolog.at als Informations- und
Präsentationsmedium
Herausgabe einer
Netzwerkzeitung und eines elektronischen Newsletters
Studie
“Ökologisierung von Schulen - Umwelteffekte und
Wirtschaftsimpulse"
Handbuch
“Ökologisches Schulprogramm"
Lehrgang
“Dramapädagogik und Ökologisierung im Unterricht"
Internationales
Projekt “learnscapes - Nachhaltige Gestaltung und Nutzung von
Schulgelände"
Fachtagung
“Let's Netz - Ökologisches Netzwerk" im Oktober 2001 in Salzburg.
ÖKOLOG ist auch die
inhaltliche Grundlage für die mit 1. Jänner 2002 verlautbarten
Kriterien
des Umweltzeichens für Schulen und
Bildungseinrichtungen.
Nachhaltige Entwicklung im Werkvertrag des FORUM Umweltbildung
(www.umweltbildung.at):
•
Methoden-Ordner (Module) bzw. Publikationen für Nachhaltige Entwicklung
mit web-site und
elektronischem Newsletter: Allgemeine und zielgruppenorientierte Methoden
für Gemeinden,
Unternehmen,
Schulen (in Vorbereitung) und Kindergärten (in Vorbereitung)
• Wettbewerb Nachhaltige Universitäten
• Projekt Natur. Landschaft, Tourismus - Biodiversität in Kulturlandschaften
• Bildungsroundtable mit dem Deutschen Nachhaltigkeitsprogramm BLK 21 (www.blk21.de)
Beide Programme sollen weitergeführt und
entsprechend den Anforderungen der Österreichischen
Nachhaltigkeitsstrategie
weiterentwickelt werden. Dabei sind Verknüpfungen bzw. Kooperationen
mit den
in deren Anhang angeführten Umsetzungsbeispielen anzustreben bzw.
teilweise bereits im
Gange
und zu verstärken.
Umweltzeichen für Schulen
Ein weiteres Schwerpunktprogramm betrifft die
“Ökologisierung von Schulen". Die Bereiche
Umwelt, Energie und Wasser sind damit ebenso
angesprochen wie Abfall, Verkehr und Soziales.
Von November 2000 bis Mai 2001 wurden im Auftrag des
Bildungsressorts und des Umwelt-
ressorts unter der Koordination vom FORUM Umweltbildung und dem Verein für
Konsumenten-
information die Kriterien für die
Vergabe des Gütesiegels/Umweltzeichens für Schulen erstellt.
Expertinnen aus dem Schul - und
Umweltbereich aus allen Bundesländern erstellten in
thematischen
Arbeitsgruppen einen umfassenden Kriterienkatalog, der nachfolgend vom
Fachausschuss
für die Umsetzung des “Österreichischen Umweltzeichens für
Schulen" überarbeitet
wurde.
Durch
die Einbindung möglichst aller am Schulbetrieb beteiligten Personengruppen
sollte die
Praktikabilität der Anforderungen
sichergestellt werden. Über 300 Rückmeldungen zu den
Kriterienentwürfen wurden eingearbeitet.
Die Kriterien für das Umweltzeichen für Schulen
wurden am 13. Dezember vom Umweltzeichen-
Beirat beschlossen und mit Wirksamkeit vom
1. Jänner 2002 verlautbart.
Zur
Erprobung des Umweltzeichens für Schulen wird im Schuljahr 2002/2003 eine
Pilotphase
durchgeführt werden. Auf Grundlage einer Ausschreibung wurden Ende Juni
fünf Schulen
ausgewählt.
Ad 6.:
Die Arbeitsgruppe für Nachhaltigkeit wurde dazu
eingesetzt die nächsten Schritte zur Umsetzung
der
Nachhaltigkeitsstrategien zu entwickeln, planen und zu steuern. Jene Schritte
die sich aus dem
Weltgipfel
aus Johannesburg ergeben, werden daher von dieser Arbeitsgruppe zu behandeln
sein.
Ad 7.:
Da es sich bei der
Nachhaltigkeitsstrategie um durchgehende Bildungsprinzipien handelt bzw. um
Projekte,
die sehr oft über ein Budgetjahr hinausreichen, kann für den Zeitraum
des Jahres 2002
keine
genaue Angabe gemacht werden.
Seit Anfang der 90er Jahre ist
Umweltbildung in allen Lehrplänen der Berufsbildenden Schulen als
Unterrichtsprinzip
verankert. Ergänzend dazu wird in den Lehraufgaben, den Lehrstoff-
umschreibungen
als auch in den didaktischen Grundsätzen auf ökologische Aspekte
hingewiesen.
In den mittleren und höheren
technischen Lehranstalten werden u.a. folgende Ausbildungen
angeboten:
Höhere Lehranstalt für Bautechnik, Ausbildungsschwerpunkt
Umwelttechnik, Höhere
Lehranstalt
für Maschineningenieurwesen, Ausbildungsschwerpunkt Umwelttechnik,
Höhere
Lehranstalt
für Chemie, Ausbildungsschwerpunkt Technische Chemie-Umwelttechnik,
Höhere
Lehranstalt
für Chemieingenieurwesen, Ausbildungsschwerpunkt Umwelttechnik,
Höhere
Lehranstalt für Betriebsmanagement, Ausbildungszweig Qualitäts- und
Umweltmanagement.
Analog
zu diesen Ausbildungsangeboten sind auch in den Sonderformen der technisch-
gewerblichen Lehranstalten (z.B. Kollegs, Aufbaulehrgänge,
Werkmeisterschule) Schwerpunkte im
Bereich der Umwelttechnik eingerichtet.
Im Bereich der Lehranstalten für
Humanberufe wird der Unterrichtsgegenstand “Biologie und
Ökologie"
angeboten. Darüber hinaus sehen die Lehrpläne der Lehranstalten
für wirtschaftliche
Berufe den Ausbildungsschwerpunkt “Umweltökonomie" vor. Weiters
gibt es einen Standort der
Höheren
Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe Ausbildungszweig “Umwelt und
Wirtschaft".
Ausgehend
von den Bundeshandelsakademien wurde der Unterrichtsgegenstand
“Ökologisch
orientiertes
Marketing" entwickelt und seit 1995 angeboten. Ergänzt wird diese
Maßnahme durch
einen zertifizierten Lehrgang
am Pädagogischen Institut des Bundes in Wien. An der HAK
Innsbruck z.B. gibt es den
Ausbildungsschwerpunkt “Ökomanagement" und daneben gibt es in
allen Handelsakademien und
Handelsschulen den Unterrichtsgegenstand “Biologie, Ökologie und
Warenlehre".
Im Bereich der Fachhochschulen bestehen etwa die
Studiengänge Bio- und Umwelttechnik sowie
Verfahrens-
und Umwelttechnik. Für den universitären Bereich können
exemplarisch die Abteilung
für
"Wirtschaft und Umwelt" an der Wirtschaftsuniversität Wien sowie
die Stiftungsprofessur für
"Nachhaltige
Entwicklung" an der Universität für Bodenkultur angeführt
werden. Allerdings ist die
Förderung von Nachhaltigkeit auch hier - ähnlich wie im schulischen
Bereich - als durchgängiges
Prinzip anzusehen, dessen Erfüllung in den Bezeichnungen der
Studienrichtungen, der Instititute
usw. nicht immer explizit zu
Tage tritt. Daher ist auch hier eine budgetäre Abgrenzung nicht
möglich.
Ad 8.:
Wie
bereits dargestellt, handelt es sich dabei um Projekte und durchgehende
Prinzipien, die
großteils über ein Budgetjahr
hinausgehen und daher eine Aufsplittung der Kosten auf einzelne
Kalenderjahre nicht möglich machen. Welche Mittel für das Jahr
2003 zur Verfugung gestellt
werden, kann erst nach Ende der Budgetverhandlungen
für das Jahr 2003 gesagt werden.