3995/AB XXI.GP

Eingelangt am: 09.08.2002

Bundesministerium für Öffentliche Leistung und Sport

 

Die Abgeordneten Emmerich Schwemlein und Genossen haben an mich eine schriftliche
Anfrage (3994/J) betreffend “Jedes Mitglied in der Bundesregierung ist
Tourismusminister..." gerichtet.

Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:

Frage 1:

Ist   Ihnen   bekannt,   dass   Sie   nach   Ansicht   von   Bundeskanzler   Dr.   Schüssel   auch

“ Tourismusministerin " in Österreich sind?

Frage 2:

Welche Schwerpunkte setzt Ihr Ministerium in dem Bewusstsein, auch für den Tourismus

zuständig zu sein?

Frage 3:

Welche Ziele wurden für 2002 gesetzt, um dem österreichischen Tourismus “Rechnung zu

tragen "?

Frage 4:

Welche Projekte im Detail wurden seit 2000 in Ihrem Ministerium  gestartet,  die dem

österreichischen Tourismus zugute gekommen sind?


Frage 5:

Welche konkreten, tourismusbezogenen Projekte Ihres Ministeriums sind derzeit im Gange?

Frage 6:

Welche konkreten Konzepte liegen in Ihrem Ressort vor, die in Zukunft den österreichischen

Tourismus miteinbeziehen werden?

Frage 7:

Worin liegen die konkreten Stärken Ihres Ministeriums für die positive Beeinflussung des

österreichischen Tourismus?

Frage 8:

Wie   hoch   ist   der  finanzielle   Aufwand   im   Detail,   der   in   Ihrem   Ministerium  für

tourismusrelevante Tätigkeiten und Projekte investiert wird bzw. wurde?

Frage 9:

Wer führt Ihrer Meinung nach die Ergebnisse und Erkenntnisse aus den laufenden
Tourismusprojekten der einzelnen Ministerien zu konstruktiven Gesamtkonzepten des
Tourismus zusammen?

Frage 10:

Ist eine gemeinsame, tourismuspolitische Sachpolitik auf parlamentarischer Ebene unter
“Ausschluss der Oppositionsparteien SPÖ und Grüne" aufgrund der doch fehlenden
Parlamentslobby (mit SPÖ, Grüne, ÖVP und FPÖ) Ihrer Ansicht nach gegeben?

Fräse 11:

Warum wurde Ihrer Meinung nach bis jetzt trotz der zahlreichen “ Tourismusministerinnen"
kein Tourismusausschuss zur thematischen Aufarbeitung und Vorbereitung von
Tourismusthemen mittels aller Parlamentsparteien installiert?


Frage 12:

Sind Sie als “ Tourismusministerin " der Meinung, dass eine neutrale, politische und kritisch
hinterfragte Medienpräsenz des österreichischen Tourismus durch die Regierungsparteien
ÖVP und FPÖ gegeben ist?

Frage 13:

Ist  Ihrer  Meinung  nach   eine zusammenführende  Bearbeitung  der  Querschnittsmaterie

“ Tourismus " in der österreichischen Tourismuspolitik derzeit gegeben?

Zu den Fragen 1-13:

Der Tourismus stellt sicherlich eine Querschnittsmaterie zu anderen Politikbereichen dar. Auf
diesen Umstand wurde beispielsweise auch bei der Eröffnung der Tourismuskonferenz in
Obertauern im April 2002 hingewiesen.

Es ist unbestritten, dass auch der Sport positive wirtschaftliche Impulse im Tourismus setzt.
Große Sportveranstaltungen wie die Nordische-WM 1999 in der Ramsau, die Ski-WM 2001
in St. Anton, die Leichtathletik-EM 2002 in Wien und die Bewerbung um die Euro 2008 und
die Olympischen Winterspiele 2010 bewirkten und bewirken beträchtliche
Wertschöpfungseffekte.

"Die wirtschaftliche Bedeutung des Sports in Österreich", eine Studie im Auftrag der
Wirtschaftskammer hat aufgezeigt, dass der Sport 1998 auf Grund direkter und indirekter
Effekte eine Wertschöpfung von € 4,6 Milliarden (S 64,5 Milliarden S) erzielt hat. Werden
direkte und indirekte sowie die Konsumeffekte miteinbezogen, hat der Sport sogar eine
Wertschöpfung von € 5,4 Milliarden (S 74,6 Milliarden) ausgelöst. Der Sporttourismus hat
daran einen Anteil von € 2,6 Milliarden (S 37 Milliarden).

Die Studie zeigt weiters auf, dass der Sport in Österreich insgesamt 99.400 Arbeitsplätze
sichert (Zahlen 1998). Davon entfallen wiederum 53.071 Arbeitsplätze auf den
Sporttourismus.


Die Autoren haben darüber hinaus für das Jahr 2000 bereits eine Wertschöpfung im Jahr 2000
von € 5,8 Milliarden (S 80 Milliarden) und eine Gesamtbeschäftigung durch den Sport von ca.
105.000 Arbeitsplätzen prognostiziert.

Diesen Zusammenhängen zwischen Sport und Wirtschaft trage ich durch meine
sportpolitischen Aktivitäten und Initiativen permanent Rechnung. In engster Kooperation mit
den Fachverbänden bemühen wir uns gemeinsam, Österreich als ein Land mit Top-
Sportathleten international zu präsentieren und damit einen Impuls für eine sportliche
Lebensführung zu setzen und im Wege dieser Lebensführung auch in der Industrie, im Handel
und im Tourismus wirtschaftliche Anreize zu schaffen.