4008/AB XXI.GP

Eingelangt am: 09.08.2002

Bundesminister für Finanzen

auf die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 3976/J vom 11. Juni 2002
der Abgeordneten Mag. Johann Maier und Kollegen, betreffend
"Verwaltungsassistent-Ausbildungsverordnung-Ergebnisse", beehre ich mich
Folgendes mitzuteilen:

Zu 1.:

Im Jahre 1998 wählten 26 junge Menschen den Lehrberuf Verwaltungs

assistent. Die Aufgliederung stellt sich folgendermaßen dar:

BMF Zentralstelle :         4

FLD WNB   Wien :            6

NO :                     4

Bgld: 3
FLDOÖ  4
FLDSt:   4
FLD K :                              1



 


Zu 5.:

Ob die erfolgreichen Absolventen dieses Lehrberufes im öffentlichen Dienst
generell weiterbeschäftigt wurden, kann mangels vorliegender Informationen
nicht beantwortet werden. Zur Lage im Bereich meines Ressorts verweise ich
auf die Beantwortung der Frage 7.

Zu 6.:

Im Jahre 2002 waren es bisher 4 Absolventen.

Aufschlüsselung:

FLD WNB :  1

FLD OÖ :      1

FLD K :         1

FLD St. :       1

Zu 7.:

Vier der aufgenommenen Absolventen wurden im eigenen Ressort weiterbe-
schäftigt, und zwar in den Bereichen folgender Finanzlandesdirektionen:
FLD WNB : 1
FLD OÖ :     1
FLD K :        1
FLD St. :      1

Ein männlicher Lehrling, der im Jahr 1998 aufgenommen wurde, wurde im
Bereich der Finanzlandesdirektion für Wien, Niederösterreich und Burgen-
land weiterbeschäftigt.

Zu 8.:

Einige Absolventen haben nach Abschluss der Ausbildung den Weg in die
Privatwirtschaft gewählt: Bei anderen Absolventen entsprach der
Ausbildungserfolg nicht den entsprechenden Kriterien.


Zu 9.:

Der Lehrberuf Verwaltungsassistent wurde bei seiner Einrichtung 1997 in
die Gruppe der administrativen Lehrberufe eingebettet und mit ein-
schlägigen Lehrberufen (z.B. Bürokaufmann, Buchhaltung, Kanzlei-
assistent-Notariat, Kanzleiassistent-Rechtsanwaltskanzlei, Immobilien-
kaufmann) weitgehend verwandt gestellt. Auch das Berufsbild trägt dieser
Zuordnung Rechnung und stellt nicht ausschließlich auf spezifische, den
öffentlichen Dienst betreffende Fertigkeiten und Kenntnisse, ab. Durch die
Vermittlung von Schlüssel- und Querschnittsqualifikationen im Rahmen der
dreijährigen Lehrausbildung können Verwaltungsassistenten, die nach der
Lehrlingsausbildung nicht in den öffentlichen Dienst übernommen werden,
durchaus auch administrative Tätigkeiten im Bereich der Privatwirtschaft
ausüben.

Zu 10.:

Die Erfahrungen, die das Bundesministerium für Finanzen mit Verwaltungs-
assistenten gemacht hat, sind größtenteils sehr positive. Von Einzelfällen
abgesehen, sind die jungen Menschen durchwegs fleißig, interessiert an
ihrer Tätigkeit und sehr engagiert. Gute schulische Erfolge, wie auch eine
hohe Einsatzbereitschaft in der Praxis, Team- und Kommunikationsfähigkeit
zeichnen die meisten Auszubildenden aus. In einigen Fällen kam es aber
auch zu Problemen mit den jungen Menschen, etwa durch unentschuldigtes
Fernbleiben vorn Dienst, grobe dienstliche Versäumnisse oder auch
menschliches Fehlverhalten, sodass diese durchwegs positive Beurteilung
bei einzelnen Lehrlingen nicht möglich ist. In diesen Fällen dürfen aber die
sozialen Umstände der Auszubildenden nicht ganz außer Acht gelassen
werden.

Zu 11.:

Einleitend ist festzustellen, dass Österreich trotz der Auswirkungen der

derzeitigen weltweiten Konjunkturabschwächung im internationalen


Vergleich mit einer Jugendarbeitslosigkeitsquote in Höhe von 6,8% weiterhin
eine ausgezeichnete Position einnimmt, zumal die Jugendarbeitslosenquote
im EU-Durchschnitt 15,5% beträgt. Österreich weist nach den Niederlanden
mit 6,3% nach wie vor die zweitniedrigste Jugendarbeitslosenquote in der
Europäischen Gemeinschaft aus, gefolgt von Irland mit 8,1%, Dänemark
mit 8,2% und Luxemburg mit 8,4%.

Im Jahr 2001 wurden zur Verbesserung der Arbeitsmarktsituation unter 25-
jähriger Jugendlicher rund 126,7 Mio. € für aktive arbeitsmarktpolitische
Maßnahmen eingesetzt. Mit diesem Budgetvolumen wurden rund 120.254
Förderfälle des aktiven arbeitsmarktpolitischen Instrumentariums des
Arbeitsmarktservice Österreich im Jahr 2001 finanziert. Zusätzlich wurden
rund 26,6 Millionen € für Maßnahmen des Jugendausbildungs-
sicherungsgesetzes und rund 18,7 Millionen € an aktivierten passiven
Leistungen für Jugendliche vom Arbeitsmarktservice Österreich investiert.
Dieses Niveau an Mitteleinsatz für aktive und aktivierende Arbeitsmarkt-
politik wird auch im laufenden Jahr erreicht werden.

Zur aktuellen Situation am Lehrstellenmarkt: Tatsächlich beträgt die
Lehrstellenlücke (Stand Mai 2002) genau 200. Wie ernst diese
Bundesregierung, die Problemstellung von Lehrstellensuchenden nimmt, die
keinen Lehrplatz finden, zeigt sich an der weiteren Umsetzung der
Maßnahmen im Rahmen des Jugendausbildungssicherungsgesetzes (JASG).
Auch in diesem Jahr besteht wiederum die Notwendigkeit, das Auffangnetz
im Rahmen des Jugendausbildungssicherungsgesetzes zu verlängern und
Vorkehrungen für die erforderlichen Rahmenbedingungen zu treffen.

Ein wesentlicher Beitrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit
besteht weiters im zur Verfügung stellen eines geeigneten Ordnungsrahmens
(Berufsausbildungsgesetz) und in der steten Modernisierung bestehender
bzw. in der Einrichtung neuer Lehrberufe.


Zu 12. bis 14.:

Seitens des Bundesministeriums für Finanzen wurde in der Beilage
"Verwaltung heute" zur Wiener Zeitung, Artikel über diesen Lehrberuf
gestaltet. Auch anlässlich des Tages der offenen Tür in den Berufschulen
wurde dieser Lehrberuf vorgestellt.