4186/AB XXI.GP
Eingelangt am: 10.09.2002
BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft:
Auf die schriftliche Anfrage der Abgeordneten Gradwohl,
Kolleginnen und Kollegen vom
11. Juli 2002, Nr. 4235/J, betreffend Liquidation von fünf Bundesanstalten
per E-Mail durch
den Generalsekretär, beehre ich mich Folgendes mitzuteilen:
Zu den Fragen 1 bis 38:
Auf der Grundlage verschiedener Beschlüsse der
Bundesregierung werden im gesamten
Verwaltungsbereich - also auch in meinem Ressort - unter Einbindung der
betroffenen Mitar-
beiterinnen und Mitarbeiter sowie der Personalvertretung
Reorganisationsmaßnahmen mit
dem Ziel durchgeführt,
• Doppelgleisigkeiten abzubauen;
•
die Verwaltungsabläufe kürzer und effizienter zu gestalten, um
Einsparungen von Ver-
waltungs- und Personalkosten zu realisieren;
• die Verantwortungsstrukturen einfacher und transparenter zu gestalten;
• den jüngeren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bessere Aufstiegschancen zu sichern;
• international konkurrenzfähigere Strukturen zu schaffen.
Ich habe diese Gesamtreform unter das Leitbild der
Nachhaltigkeit gestellt, daher soll mit der
Reorganisation sichergestellt werden, daß das Ressort seine
Tätigkeit an folgenden 4 Politik-
u.
Strategiefeldern orientiert:
○ Ländlicher Raum und Nachhaltigkeit
○ Wasser
○ Landwirtschaft und Ernährung
○ Umwelt und Abfallmanagement
Nach der Ausrichtung der Zentralstelle nach diesen
Prämissen, die mit 1.1.2002 abge-
schlossen wurde, folgen nun die nachgeordneten Bereiche.
Nach der Schaffung der Österreichischen Agentur
für “Gesundheit und Ernährungssicher-
heit" (BGBI. l Nr. 63/2002), die sich im Lichte der bedauerlichen
Geschehnisse im Bereich
der Ernährungssicherheit in der Bundesrepublik Deutschland als
äußerst notwendig heraus-
gestellt hat, ist auch die Frage zu klären, wie die Aufgaben der anderen
dem Bundesministe-
rium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
zugehörenden Bundesan-
stalten im agrar- und forstökonomischen Forschungsbereich bestmöglich
gebündelt werden
könnten. Es geht darum, Grundlagen für politische Entscheidungen und
Anforderungen im
Bereich “Ländlicher Raum und Nachhaltigkeit" sowie der
Wissenschaft zu sichern.
Diese
Vorgangsweise geht auch konform mit der Entschließung des Nationalrates
vom
10. Juli 2002 betreffend die Stärkung des Arbeitsfeldes Nachhaltige
Entwicklung, wonach der
Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
ersucht wird,
durch Zusammenführungen bestehender, teilweise parallel arbeitender
Bundesanstalten das
Forschungsfeld für Nachhaltige Entwicklung, insbesondere des
ökonomischen und sozio-
ökonomischen Bereichs durch personelle und finanzielle Synergieeffekte zu
stärken.
Die
entsprechenden Überlegungen werden derzeit in meinem Ressort angestellt,
vor allem
im Hinblick darauf, welche Bereiche in Zukunft forschungsmäßig
vorrangig zu behandeln
sind. Es ist deshalb nicht möglich, auf die einzelnen Fragen detailliert
zu antworten, weil die
entsprechenden Beratungen und insbesondere Erhebungen über den
zukünftigen For-
schungsbedarf noch nicht abgeschlossen sind. Im Rahmen dieser
Reformüberlegungen gab
es bereits mehrere Besprechungen, zu denen die Beteiligten eingeladen wurden.
Insbesondere wird derzeit diskutiert wie die
Bundesanstalten für Agrarwirtschaft und Berg-
bauernfragen, die Bundesanstalt für Landtechnik, die Bundesanstalt
für alpenländische
Landwirtschaft und das Bundesamt und Forschungszentrum für Wald zu
reorganisieren wä-
ren. Eine weniger zersplitterte Organisationsstruktur und damit eine straffer
organisierte
Bundesanstalt ist mit der Initiative der Bundesregierung zur Umsetzung der
“Österreichi-
schen Strategie zur nachhaltigen Entwicklung" völlig in
Übereinstimmung. Das Reformkon-
zept mit einer Bündelung von Kompetenzen liegt deshalb auch im
gesamtstaatlichen Inte-
resse; dies auch im Sinne einer Verbesserung der internationalen Kooperations-
und Kon-
kurrenzfähigkeit.
Schließlich geht es auch darum, die Forschungsarbeiten
in der Land- und Forstwirtschaft
sowie Landtechnik besser als bisher mit einschlägigen universitären
Einrichtungen und pri-
vatwirtschaftlichen Institutionen (z.B. WIFO und IHS) abzustimmen, sowie
für den internatio-
nalen Forschungsmarkt noch besser zu öffnen. Beispielsweise entspricht die
Neuorganisati-
on der Österreichischen Vereinigung für agrar-, lebens- und
umweltwissenschaftlichen For-
schung (ÖVAF) ebenfalls diesen zukunftsorientierten Überlegungen.
Die
Reorganisationsmaßnahmen werden unter voller Würdigung der
bisherigen Leistungen
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den einzelnen Bundesanstalten
durchgeführt. Auch
der Erfolg des Pilotprojektes “Flexibilisierung" der Bundesanstalt
für Bergbauernfragen wird
in keiner Weise gemindert. Letztlich dienen die Überlegungen
bezüglich einer möglichen
Reorganisation gerade einer weitergehenden Autonomie und Flexibilisierung der
betroffenen
Bereiche und damit einer zusätzlichen Motivation der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter sowie
einer Leistungs- und Effizienzsteigerung der betroffenen
Organisationseinheiten.