420/AB XXI.GP

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 410/J - NR/2000 betreffend Publikationsliste der

Abteilung für Bildungsökonomie und Schulstatistik des BMUK, die die Abgeordneten Dieter

Brosz, Freundinnen und Freunde am 1. März 2000 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:

 

Ad 1.:

 

Zunächst darf festgehalten werden, dass personenbezogene Daten - wie etwa Personalkosten - aus

datenschutzrechtlichen Gründen nicht weitergegeben werden. Was die Anzahl der Publikationen

betrifft, so ist dies sicher nicht als alleiniges Instrument für die Beurteilung der Effizienz der

Abteilung heranzuziehen.

 

Ad 2.:

 

Die Abteilungsagenden sind folgendermaßen aufgeteilt: Abteilungsleiter; AL - Stellvertreter und

Applikationsleiter Schulstatistik; 1 Mitarbeiterin (Assistenz der Ablauforganisation und Fachgebiet

Schulen); 1 Mitarbeiterin (Abteilungsadministration und Fachgebiet Abschlussprüfungen);

1 Mitarbeiter im Personalstand der Bundesrechenzentrum GmbH (BRZG) (Schulinformations -

system SIS, Statistik und Sonderauswertungen); 1 kürzlich neu eingestellter Mitarbeiter im

Personalstand der BRZG. Über die BRZG standen im Jahresdurchschnitt 1999 Arbeitsleistungen

abteilungsfremder Mitarbeiter im Ausmaß von ca. 0,5 Mannjahren der Abteilung zur Verfügung,

die primär in der edv - technischen Bewältigung des Jahr - 2000 - Problems eingesetzt waren.

 

Ad 3:

 

(1) Vom Abteilungsleiter selbst wird neben der Führung der Abteilung für Bildungsökonomie und

Statistik die Sektionskoordination für die europäische Integration erfüllt.

Seine Leitungsfunktion für den Schulstatistikbereich umfasst auch die Verbindung und Kooperation

mit der Bundesanstalt für Statistik (ÖSTAT), mit der Bundesrechenzentrum GmbH (die

ausgegliederte EDV - Komponente der Schulstatistik) und mit der Statistikabteilung der höheren

Schulen. Weiters betreut er den Bereich der internationalen Bildungsstatistiken und

Bildungsindikatorensysteme sowie die erweiterten Statistikkomponenten Bildungsökonomie und

Systemertrag - assessement (Nationale Koordination, Expertenarbeitsgruppen, Auftragsvergaben,

Evaluation).

 

(2) Der AL - Stellvertreter und Applikationsleiter Schulstatistik ist primär für Durchführung, Weiter -

entwicklung und Koordination der nationalen Bildungsstatistik, die edv - technische Planung und

Koordination, Schulung, Konzeption von Sondererhebungen, Publikationen und Sonderauswer -

tungen zuständig.

 

(3) Ein Mitarbeiter (in die BRZG per 1. Jänner 2000 ausgegliederter früherer Abteilungs -

mitarbeiter) ist primär für die edv - technische Weiterentwicklung schulstatistischer Informations -

systeme und die Bearbeitung von Individualanfragen (Sonderauswertungen) zuständig.

 

(4) Eine Mitarbeiterin ist primär mit der Führung der österreichischen Schulendatei, mit der

Assistenz der Ablauforganisation der Abteilung, mit der Mitarbeit bei Sondererhebungen und

Auskunftserteilung für statistische Anfragen betraut.

 

(5) Eine Mitarbeiterin ist für die administrativen Angelegenheiten (zentrale Anlaufstelle,

Schriftverkehr, Terminevidenz usw.), für die Kontrolle der einlaufenden Abschlussprüfungsbögen

und für die Auskunftserteilung für statistische Standardanfragen zuständig.

 

(6) Ein neu eingestellter Mitarbeiter der BRZG (der Abteilung ab März 2000 zugewiesen) als Ersatz

für eine an die BRZG per 1. Jänner 2000 ausgegliederte, früher im Dienststand der Abteilung

stehende und seit Mitte März 1999 auf Mutterschutz befindliche Mitarbeiterin (Schulformen -

systematik).

 

Ad 4.:

 

Folgende Statistiken werden erstellt:

Für jedes Schuljahr: Österreichische Schulstatistik (Schüler, Klassen, Schulen, Lehrer nach

relevanten Ausprägungen) und Statistikfolder (Kurzinformation).

 

Aktuell (nach Ablaufbedarf für jedes Schuljahr): Schulformensystematik (als eine Grundlage für die

Statistikerhebung) und die Schulenverzeichnisse APS und MHS (Schulenstatistik) als Auszüge aus

den entsprechenden Abteilungsdateien.

Aufwändig zu erstellende Statistiken bzw. Statistiken mit Zeitreihen, die zur späteren Ergänzung

weiterer Jahre vorgesehen sind oder bei denen ein Erfordernis nach weiterer Verfügbarkeit absehbar

ist, werden sowohl in elektronischer Form (samt zugehörigen Auswertungsroutinen) als auch in

Form einer Dokumentenablage aufbewahrt bzw. archiviert, ebenso werden Statistiken mit

weitreichenderen Dokumentationserfordernissen längerfristig aufbewahrt.

 

Als wiederkehrend erkannte substanziell wesentliche Anfragen (insbesondere bildungsökonomische

Zeitreihen) werden zusammengestellt und regelmäßig publiziert („Kenndaten“).

 

Als Ergänzung zu den Darstellungen Österreichs in den internationalen Statistikindikatoren der EU

und der OECD („Schlüsselzahlen“; „Bildung auf einen Blick“), an deren Erstellung die Abteilung

koordinativ - verantwortlich mitarbeitet, wurde eine Gesamtschau der österreichischen Bildung in

Indikatorform erarbeitet (Hgb.: DDr. Günter Haider „Indikatoren zum Bildungssystem“, 1997).

 

Pro Jahr werden hunderte individuelle Statistiken mit mehr oder weniger großem Aufwand erstellt,

etwa für parlamentarische Anfragen, Rechnungshofanfragen, Presseanfragen, Öffentlichkeitsarbeit,

Basisdaten für wissenschaftliche Untersuchungen, Bildungsplanung, Kostenabschätzung juristischer

Maßnahmen, Anfragen der Wirtschaft etc.

Global ausgedruckt handelt es sich dabei immer um Auswertungen über eine individuell

ausgewählte Zahl von Schulen, Klassen oder Schüler/innen in regionaler oder inhaltlicher

Gliederung, bzw. darauf aufbauende Verhältniszahlen, Entwicklungen und Abschätzungen.

 

Ad 5.:

 

Die Erstellung der Statistiken ist durch Rechts - oder Vertragsakte vorgeschrieben bzw. vereinbart

und liegt im öffentlichen Interesse. Sie ist Grundlage für die Meldung der Bildungsstatistikdaten an

EUROSTAT, OECD und UNESCO durch ÖSTAT. Bei der Erstellung der Statistiken ist

wesentlich, dass der dafür erforderliche Aufwand den Nutzen beim Empfänger rechtfertigt. Im

Zweifelsfalle entscheidet der Abteilungsleiter.

 

Ad 6.:

 

Neben den oben genannten Publikationen werden arbeitsintensive Einzelauswertungen selbstver -

ständlich archiviert. Siehe auch Beantwortung zu Frage 4. Es wird von mir die Beurteilung der

Arbeitsweise aus ökonomischer Sicht erst nach Klärung der Erfordernisse, die sich auf Grund der

neuen Kompetenzlage ergeben, erfolgen können.

Ad 7.:

 

Die Daten stammen aus der gemeinsam mit ÖSTAT an den Schulen alljährlich durchgeführten

Erhebung zur Schulstatistik, aus der im Abteilungsbereich durchgeführten laufenden Erhebung der

abschließenden Prüfungen, aus den Verwaltungsdaten des Bundes (UPIS/PIS/Budget) sowie aus

allfälligen Sondererhebungen und Blitzumfragen der Abteilung (z.B. zum Schulerfolg nach

Einführung des Frühwarnsystems).

 

Ad 8.:

 

Das ÖSTAT übernimmt alljährlich das jeweils gültige Register zu den Schulformen („Schulformen -

Systematik“) und das aktualisierte Schulenregister („Schulendatei“), welche beide von der

Abteilung erstellt werden. Sie übernimmt weiters vollständig die ebenfalls von der Abteilung

erstellte Abschlussprüfungsstatistik und die Lehrerstatistik der mittleren und höheren Schulen

(extrahiert aus UPISIPIS).

 

ÖSTAT übernimmt weiters auf Datenträger von allen Landesschulräten/dem Stadtschulrat für Wien

die von der Abteilung entwickelten Schülerstatistikdaten‘ welche aus den Schülerverwaltungs-

programmen der mittleren und höheren Schulen stammen und ebendort automatisiert aggregiert

werden (dieser Automatisierungsschritt ersetzt das Ausfüllen der statistischen Schulbögen nunmehr

zur Gänze).

 

Bei der Erstellung der Publikation „Österreichische Schulstatistik - St 1“ obliegt dem ÖSTAT

(nunmehr) arbeitsteilig mit der Abteilung Bildungsökonomie und Statistik die aufwändige Zahlen -

und Layoutkontrolle.