4356/AB XXI.GP

Eingelangt am: 20.11.2002

BUNDESMINISTER FÜR LANDESVERTEIDIGUNG

Die Abgeordneten zum Nationalrat Jung, Kolleginnen und Kollegen haben am
20. September 2002 unter der Nr. 4414/J an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage
betreffend "Hochwassereinsatz des Bundesheeres" gerichtet. Diese Anfrage beantworte ich
wie folgt:

Zu 1:

Der Höchststand von Soldaten im Hochwasser-Assistenzeinsatz wurde am 15. August 2002
mit insgesamt 11.352 Soldaten verzeichnet.

Zu 2:

In diesem Einsatz wurden rund 850.000 Arbeitsstunden von Soldaten erbracht.

Zu 3:

An Großgerät wurden fünf Pionierpanzer, acht Bergepanzer, sieben Radlader, zwei Feld-
ladegeräte, zwei schwere Dekontaminationslastkraftfahrzeuge, fünf Tanklöschfahrzeuge, 26
Tiefladesysteme, 32 Kipper und Krankraftwagen, drei Schreitbagger, 39 schwere Pionier-
maschinen, zwei Pionierbrücken 2000 sowie drei Wasseraufbereitungsanlagen eingesetzt.
Über die Vielzahl der zum Einsatz gebrachten Lastkraftwagen des Bundesheeres liegen
keine statistischen Aufzeichnungen vor.


Im Rahmen dieses Hochwasser-Assistenzeinsatzes ergab sich konkreter Bedarf an
zusätzlichem Gerät, wie etwa an, Katastrophencontainern" für Lastkraftwagen mit Hacken-
lastsystem, um eine rasche Verlegung von Ausrüstung mit Assistenzeinsatzgerät
sicherzustellen. Ebenso zeigte sich, dass mit dem verfügbaren Kleingerät und
Ausrüstungsgegenständen, wie Schiebetruhen, Schiebeschaufeln, Baueimern, Sandsäcken,
Gummistiefeln, Gummi-Regenschutz, Wathosen, Staubmasken etc. nicht das Auslangen
gefunden werden konnte.

Weiters trat ein Mangel im Bereich der Kommunikation mit zivilen Bedarfsträgern auf, der
durch kurzfristige Aufstockung mit Mobiltelefonen gedeckt werden könnte.

Um die raschere Wiederbenutzung von Bekleidung und Ausrüstung der Soldaten
gewährleisten zu können, wären auch Trockenkanonen oder Trockenräume notwendig.

Zu 4:

Von den durch Soldaten des Bundesheeres geretteten bzw. evakuierten ca. 13.000 Personen
wurden 1.349 von Hubschraubern geborgen, wobei in 262 Fällen Seilwinden eingesetzt
werden mussten. Durch Hubschrauber des Bundesheeres wurden im Assistenzeinsatz
insgesamt 328 Flugstunden erbracht.

Die Verrechnung aller Ausgaben im Zusammenhang mit der Hochwasserkatastrophe ist bis
dato noch nicht abgeschlossen. Es wird aber mit einem Gesamtbetrag von rund 10 Mio.
Euro zu rechnen sein.