445/AB XXI.GP

 

Da die an mich gerichtete Anfrage Nr. 401/J der Abgeordneten Riepl und Genossen

betreffend mehr Ausbildungsplätze für Lehrlinge vom 1. März 2000 und die an Frau

Bundesministerin Dr. Sickl gerichtete Anfrage 442/J ident sind, erlaube ich mir sie

gemeinsam zu beantworten und darf wie folgt Stellung nehmen:

 

Antwort zu Punkt 1 der Anfrage:

 

Statistische Erhebungen über die Zahl der Lehranfänger liegen nicht vor.

 

In der gewerblichen Wirtschaft (d.s. Mitglieder der Wirtschaftskammern, also nicht die

sonstigen Bereiche wie Freie Berufe etc.) gab es im ersten Lehrjahr

 

1996: 35.903 Lehrlinge (38,2 % des entsprechenden Geburtenjahrganges)

1997: 37.951 Lehrlinge (40 % des entsprechenden Geburtenjahrganges)

1998: 36.485 Lehrlinge (40,5 % des entsprechenden Geburtenjahrganges)

1999: 35.674 Lehrlinge (40 % des entsprechenden Geburtenjahrganges).

Die Gesamtzahl der Lehrlinge betrug

 

1996: 119.932

1997: 121.629

1998: 125.499

1999: 127.351.

 

Aus diesem positiven Trend ist feststellbar, dass nunmehr viel mehr Lehrlinge unter

Anrechnung von Vorausbildungen bereits in höhere Lehrjahre einsteigen und damit die Zahl

der Lehranfänger gestiegen ist.

 

Antwort zu Punkt 2 der Anfrage:

 

Während in den Sektionen Geld - , Kredit - , Versicherungswesen sowie der Sektion Verkehr

starke Zunahmen zu verzeichnen waren, gab es leichte Abnahmen in den Sektionen Gewerbe

und Handwerk, Handel und Industrie.

 

Alle Bundesländer (Gesamtwerte einschl. Nichtkammerbereich) weisen gegenüber 1997

leichte Rückgänge zwischen 0,9 % und 9,1 % auf. Der Gesamtrückgang beträgt 4,4 %. Es

wird darauf hingewiesen, dass dieser Rückgang in den absoluten Zahlen ein Halten des

Anteiles, gemessen an der Zahl der Jugendlichen im entsprechenden Geburtenjahrgang,

bedeutet.

 

Antwort zu Punkt 3 der Anfrage:

 

Eine vom Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft im Jahr 1999 durchgeführte

Befragung an rund 200 Betrieben, die in neuen Lehrberufen ausbilden, ergab, dass zwei

Drittel dieser Unternehmen keine Lehrlinge in anderen Lehrberufen eingestellt hätten.

Demnach sind mindestens zwei Drittel der Lehrplätze in neuen Lehrberufen (hochgerechnet

also rund 2.800 von 4.255 am 31.12.1999) als zusätzliche Lehrstellen zu bewerten.

Antwort zu den Punkten 4 und 5 der Anfrage:

 

Laufenden Stellungnahmen von Ausbildungsbetrieben ist zu entnehmen, dass

Erleichterungen, die allen Ausbildungsbetrieben zugute kommen, als Anreiz zur

Lehrlingsaufnahme verstanden werden und auch wirksam sind. Die oben genannten Zahlen

belegen auch, dass der Abwärtstrend aus dem Jahr zuvor gestoppt werden konnte.