541/AB XXI.GP
Auf die schriftliche parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier und
Genossen vom 22. März 2000, Nr. 554/J, betreffend gesetzliche Verpflichtung zur Preis -
reduktion durch Getränkesteuer - Entfall, beehre ich mich Folgendes mitzuteilen:
Zu 1. bis 4.:
Die Vollziehung der von diesen Fragen angesprochenen Angelegenheiten - die das
Preisgesetz betreffen - fällt in den Zuständigkeitsbereich des Bundesministeriums für
Wirtschaft und Arbeit. Ich ersuche daher um Verständnis, dass ich diese Fragen nicht
beantworten kann.
Zu 7.:
Da die Getränkesteuerbescheide - mit denen Landesrecht vollzogen wird - die Verwaltungs -
bereiche der einzelnen Bundesländer betreffen, ist dem Bundesministerium für Finanzen die
Anzahl dieser Berufungen nicht bekannt.
Zu 8.:
Nach den mir vorliegenden Informationen gibt es gegenüber der Republik Österreich derzeit
keine klagen auf Rückzahlung der
Getränkesteuer.
Zu 9.:
In dieser Angelegenheit bestehen zwischen den Abgabepflichtigen und den Ländern und
Gemeinden unterschiedliche Auffassungen. Da die Klärung dieser Rechtsfrage nach
Meinung des Bundesministeriums für Finanzen der Rechtssprechung vorbehalten ist, wird
von einer entsprechenden Meinungsäußerung meines Ressorts Abstand genommen, wofür
ich um Verständnis ersuche.
Zu 5., 6. und 10.:
Einleitend möchte ich darauf hinweisen, dass die Vollziehung der entsprechenden
Bestimmungen der Landesabgabenordnungen nicht den Kompetenzbereich des Bundes -
ministeriums für Finanzen betrifft.
Es wird allerdings darauf hingewiesen1 dass die von Vertretern rechtsberatender Berufe aus
verschiedenen Gründen - diese sind EU - rechtlicher aber auch verfassungsrechtlicher Natur -
vorgebrachten Zweifel an der rechtlichen Wirksamkeit des Bereicherungsverbotes vom
Bundesministerium für Finanzen nicht geteilt werden. Sollte im Einzelfall - im Sinne der
Rechtssprechung des EuGH - nachgewiesen werden können, dass die Getränkesteuer auf
die Konsumenten überwälzt worden ist, hätte eine Rückzahlung an die Getränkesteuer -
schuldner (Gastwirte etc.) deren Bereicherung zur Folge. Nach Meinung des Bundes -
ministeriums für Finanzen müssten damit die Bereicherungsverbote der Landesabgaben -
ordnungen - also rechtlich begründete Versagen von Getränkesteuerrückzahlungen - zur
Wirkung kommen.
Von meinem Ressort wird allerdings erwartet, dass auf Grund der kontroversiellen Stand -
punkte auch dieser Themenkomplex letztlich erst durch eine Entscheidung des
Verwaltungsgerichtshofes geklärt werden wird.