549/AB XXI.GP
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 535/J - NR/2000 betreffend den bundesweiten
Schülerwettbewerb zu Sicherheitspolitik und Landesverteidigung, die die Abgeordneten
Dieter Brosz, Freundinnen und Freunde am 21. März 2000 an mich richteten, wird wie folgt
beantwortet:
Ad 1.:
Bei Schülerinnen und Schülern an höheren und mittleren Schulen kann davon ausgegangen
werden, dass auch bei einem freiwilligen Wettbewerb Antworten nicht willkürlich sondern
überlegt erfolgen.
Ad 2.a + b:
Die Gesellschaft hat aufgrund ihrer Statuen den Auftrag Landesverteidigung und
Sicherheitspolitik der Republik Österreich in ideeller und materieller Hinsicht zu fördern. Da
die Gesellschaft eine sozialpartnerschaftliche Ausrichtung aufweist, findet sich in ihrer Afbeit
ein breites Spektrum der Meinungen wieder, so dass nicht von einer „eindeutigen Zuordnung"
gesprochen werden kann.
Ad 3. und 4.:
Die Lehrerinnen und Lehrer orientieren sich in der Unterrichts - und Brziehungsarbeit am § 2
Schulorganisationsgesetz, der den Bildungs - und Erziehungsauftrag der österreichischen
Schule festlegt. Insbesondere im Rahmen der politischen Bildung zählt es auch zu den
Aufgaben der Schule, die Schülerinnen und
Schüler zu kritischem Denken anzuregen und sie
zur Unterscheidung zwischen objektiver Berichterstattung, Kommentaren von Einzelpersonen
und Werbung für Themen und Ziele zu befähigen. Dazu ist Wissen eine unabdingbare
Voraussetzung,
Ad 5.a + b:
Im Rahmen des Bewerbes auf Schulebene waren bei 787 Klassen zahlreiche
Anerkennungspreise zu vergeben, Bei den Bewerben auf Landes - und Bundesebene gab es
jeweils wertvollere Preise. Der Siegerpreis beim Bundesbewerb war ein Notebook. Die
Spende des Bundesministeriums für Landesverteidigung steht im Zusammenhang mit dem
Inhalt des Wettbewerbs.
Ad 6.:
Es handelte sich dabei um Uniformen verschiedenster Finanzorganisationen und die
Aufgabenstellung war geeignet, einen praktischen und anschaulichen Teil des Wettbewerbes
zu bilden.
Ad 7.:
Dabei handelte es sich um folgende Personen: Kofi Annan, Sigmund Freud, Bruno Kreisky,
Wolfgang Petritsch, Javier Solana und Johann Strauß. Solche Testfragen stehen nicht nur im
Zusammenhang mit Sicherheitspolitik, sondern allgemein mit politischer Bildung.
Ad 8.:
Es handelt sich dabei um keinen Widerspruch, da sich die Aussage lediglich auf den
abschließenden Bewerb auf Bundesebene, und somit auf einen kleinen, durch die
vorhergehenden Bewerbe bereits ausgewählten, Personenkreis bezieht. Insgesamt nahmen am
Bewerb 15.870 Schüler teil, was weit über einen repräsentativen Querschnitt, wie er
beispielsweise für Meinungsumfragen herangezogen wird, hinausreicht.
Ad 9.1:
Es handelt sich nicht um einen Test im klassischen Sinn, sondern um einen Wettbewerb, für
welchen zuvor Unterlagen zur Verfügung gestellt wurden, anhand derer eine Vorbereitung
stattfinden konnte. Solche Fragen dienen daher auch dazu festzustellen, wie das Material
verarbeitet wurde.
Ad 9.2:
Die Frage nach der Fläche wurde gemeinsam mit der Einwohnerzahl gestellt, die um mehr als
eine Million von der richtigen Antwort abwich, so dass hier eine eindeutig andere
Größenordnung vorlag
Ad 9.3:
Hier geht es um die Unterscheidung zwischen Grundwerten und Zielen, die im Landes -
verteidigungsplan, der in den Unterlagen erörtert wurde, enthalten sind.
Ad 10.:
Die Behauptung einer manipulativen Gestaltung weise ich zurück Die zuständige
Fachabteilung war über den Wettbewerb und die einzelnen Teilschritte informiert. Der
Bewerb ist nach vorhergehender Vorbereitung erfolgt und kann daher keine direkten
Rückschlüsse auf das Wissen der österreichischen Schüler zulassen.
Da das Ziel des Bewerbes die Motivation der Schülerinnen und Schüler zu einem
intellektuellen Wettstreit und zur Auseinandersetzung mit einem Thema auf hohem Niveau
war, wurde dieses erreicht. Eine finanzielle Beteiligung des BMUK erfolgte nicht.