709/AB XXI.GP
der Anfrage der Abgeordneten Dr. Günther Kräuter und Genossen
betreffend „Curricula MTD“ und dadurch verschleierte drohende finanzielle
Zusatzbelastungen der Länder
(Nr. 645/J)
Zur vorliegenden Anfrage führe ich Folgendes aus:
Zu den Fragen 1 bis 3:
Das Österreichische Bundesinstitut für Gesundheitswesen wurde vom damaligen
Bundesministerium für Arbeit, Gesundheit und soziales mit 1. März 1999 beauftragt,
in einem Zeitraum von fünf Jahren Curricula für die Ausbildungen in den gehobenen
medizinisch - technischen Diensten zu erarbeiten. Im Jänner 2000 wurde bereits der
erste Zwischenbericht über die Initialphase meinem Ressort vorgelegt.
Aus dem Zwischenbericht geht hervor, dass in der ersten Initialphase die
vorhandenen akademiespezifischen Ausbildungskonzepte erhoben,
akademieübergreifend abgestimmt und für die weitere Curriculumsarbeit fruchtbar
gemacht werden.
Zum Projekt ist festzuhalten, dass es sich um ein Entwicklungsprojekt handelt, d.h.
Ziel ist es, zukunftsrelevante Curricula zu entwickeln, die die aktuellen und
zukünftigen beruflichen Anforderungen an die gehobenen medizinisch - technischen
Dienste in einem europäischen
Arbeitsmarkt berücksichtigen.
Zu den Fragen 4 und 5:
Vorweg ist festzuhalten, dass oberstes Gebot für die Curriculaentwicklung das
Prinzip der Kostenneutralität gegenüber den bisherigen MTD - Ausbildungen darstellt,
um keine finanzielle Mehrbelastung für die Träger der Ausbildungen zu schaffen.
Dies wurde seitens der Ressortvertreter auch ausdrücklich bei einer
Informationsveranstaltung „Curricula MTD“ für die Rechts - und Kostenträger der
Akademien für die gehobenen medizinisch - technischen Dienste festgehalten, die am
15.Mai 2000 im Österreichischen Bundesinstitut für Gesundheitswesen (ÖBIG)
stattgefunden hat.
Ziel dieser Informationsveranstaltung war es,
- das Projekt der Entwicklung von Curricula für die gehobenen medizinisch -
technischen Dienste und die Ergebnisse der Initialphase (März 1999 - Jänner 2000)
den Rechts - und Kostenträgern zu präsentieren und
- in Form eines „round table“ die verschiedenen Sichtweisen und Interessen
(Auftraggeber, Rechts - Kostenträger, Akademien) in Bezug auf Ausbildungsfragen
und Curriculumentwicklung zu diskutieren.
In diesem Sinn war diese Informationsveranstaltung ein Auftakt, dem zu gegebenen
Zeitpunkten weitere Veranstaltungen folgen werden, die der Transparenz der
Arbeitsergebnisse dienen. Diese laufende Information wurde seitens der Rechts - und
Kostenträger begrüßt, insbesondere auch um die Fragen nach der Umsetzbarkeit
und der strukturellen Anforderungen an die Ausbildungsstätten parallel zur
Curriculumsarbeit klären zu können.
Zusammenfassend möchte ich grundsätzlich festhalten, dass ich es als vordringliche
Aufgabe meines Ressorts erachte, für die optimale Verteilung der materiellen und
personellen Ressourcen im Gesundheitswesen Sorge zu tragen. Gerade die
Evaluierung und Qualitätssicherung bestehender Regelungen sind angesichts
knapper werdender finanzieller Ressourcen und höherer Anforderungen an das
Gesundheitswesen Instrumente, die allen Kostenträgern zugute kommen.
Zu den Fragen 6 und 7:
Ich verweise darauf, dass das Fachhochschulwesen nicht in meinen
Kompetenzbereich fällt. Grundsätzlich stehe ich aber als Gesundheitsministerin dem
Thema Fachhochschulen im Gesundheitsbereich offen gegenüber. Meines
Erachtens ist es verständlich, dass auch Angehörige der MTD - Berufe einen
Anschluss an österreichische und europäische Entwicklungstendenzen im
Ausbildungsbereich suchen.