833/AB XXI.GP

 

Die Abgeordneten zum Nationalrat Glawischnig, Freundinnen und Freunde haben

am 6.6.2000 an mich eine schriftliche Anfrage mit der Nr. 886/J betreffend

„Bilateralpark Thayatal/Podyjí" gerichtet. Ich beehre mich, diese wie folgt zu beant -

worten:

 

 

Generell darf ich darauf hinweisen, das nicht mein Ministerium, sondern die Natio -

nalpark Thayatal GmbH für operative Aktivitäten und Maßnahmen im Bereich des

Nationalparks (NP) verantwortlich ist.

 

Auch diese Veranstaltung wurde von der Nationalparkgesellschaft organisiert, die

sich auch um Programmgestaltung, Ankündigung und Einladungen kümmerten. Die

Veranstaltung betraf die formelle Eröffnung des österreichischen Teils des

Nationalparks. Zu diesem Fest wurde die tschechische Seite auch zur Mitgestaltung

eingeladen.

 

So haben z.B. drei tschechische Volksmusik - bzw. Volkstanzgruppen an der

Veranstaltung mitgewirkt, der Nationalpark Podyjí war mit einem Infostand vertreten.

Darüber hinaus wurden zu dieser Veranstaltung u.a. die regionalen Repräsentanten

in Tschechien (die Adressen wurden seitens der tschechischen NP - Verwaltung zur

Verfügung gestellt) eingeladen.

Zu den Fragen im Einzelnen:

 

ad 1

 

Ja, die tschechischen Medien wurden im Vorfeld der Veranstaltung beispielsweise

durch ein Rundfunkinterview mit dem österreichischen Nationalparkdirektor

informiert.

 

ad 2

 

Ja; offizielle Einladungen gingen - wie bereits ausgeführt - an die wichtigsten

regionalen Repräsentanten, aber auch an die tschechische Botschaft in Wien. Herr

Direktor Rothräckl vom Narodni Park Podyjí war einer der Eröffnungsredner.

 

ad 3

 

Ja. Die Vorankündigung erfolgte in einem Gespräch der beiden Nationalparkverwal -

tungen - der Direktor des NP Thayatal und sein tschechischer Amtskollege stehen in

regem Kontakt zueinander - bereits einige Monate vor der Veranstaltung.

 

Am Rande der CSD - Tagung in New York vom 27. bis 29. April dieses Jahres hatte

ich ein Treffen mit dem Umweitminister der tschechischen Republik, Herrn Minister

Miló Kuzvart, bei dem ich ihn persönlich zur Eröffnungsfeier eingeladen habe. Diese

Einladung habe ich in einem Schreiben vom 11. Mai 2000 wiederholt.

 

ad 4

 

Das Programm war nur in deutscher Sprache, allerdings auch in der tschechischen

Nationalparkverwaltung und im Besucherzentrum in Cizov aufgelegt.

ad 5

 

Die Beschilderung erfolgt in beiden Sprachen, Ortsangaben jedoch nur in der jeweils

offiziellen Schreibweise, z.B. ,,Cizov,, und nicht ,,Zaisa,,.

 

ad 6

 

Die Homepage wird zur Zeit ausgearbeitet; das vorliegende Konzept wird demnächst

umgesetzt. Hinweise in tschechischer Sprache gibt es über einen Link zur

Homepage des Narodni Park Podyjí.

 

ad 7

 

In Verfolgung des bilateralen Übereinkommens über die Zusammenarbeit im

Nationalpark Thayatal / Podyjí wird eine gemischte Kommission zur Behandlung

bilateraler Fragen im Zusammenhang mit dem Nationalpark eingerichtet; schon jetzt

sind jedoch von der NP - Verwaltung mehrere grenzüberschreitende Aktivitäten initiiert

worden.

 

Dazu gehören u.a.:

 - die Durchführung gemeinsamer Exkursionen,

 - die wechselseitige Führung in den anderen Teil des Nationalparks,

    ein gemeinsamer mittelfristiger Managementplan 2001 - 2010 (in Ausarbeitung),

 - gemeinsame Projekte wie Fischereikonzept und jagdliche Ruhegebiete,

 - Entwurf eines gemeinsamen Logos,

 - regelmäßige Kontakte auf allen Verwaltungsebenen,

 - gemeinsame internationale Veranstaltungen,

 - wechselseitige Beteiligung in Arbeitsgruppen und Ausschüssen.

 

Darüber hinaus bietet die Nationalparkverwaltung Thayatal Produkte des

tschechischen Nationalparks zum Verkauf an.

ad 8

Aus dem Entwurf des gemeinsamen Managementplanes der

Nationalparkverwaltungen können folgende Maßnahmen angeführt werden:

 

 - Verbesserung des öffentlichen Verkehrs zum Nationalpark auf beiden Seiten (der

   Vorschlag einer Nationalpark - Busrundlinie wurde von österreichischer Seite

    eingebracht),

 - Erleichterung des Grenzübertritts (auch in anderen Nationalparks gibt es nur

    stichprobenartig kontrollierte Übergänge für Wanderer),

 -  Öffnung des Grenzüberganges in Hardegg auch im Winter.