901/AB XXI.GP

 

Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 945/J-NR/2000 betreffend Verschärfung des Tier -

versuchsgesetzes, die die Abgeordneten Dr. Udo Grollitsch und Kollegen am 8. Juni 2000 an

mich richteten, wird wie folgt beantwortet:

 

Zu den in der Einleitung der gegenständlichen Anfrage enthaltenen Ausführungen ist allgemein

festzustellen, dass das österreichische Tierversuchsgesetz im europäischen Vergleich bereits ein

sehr modernes und international anerkannt fortschrittliches Gesetz war und ist. Das Tierver -

suchsgesetz, BGBl. Nr. 501/1989, berücksichtigt in Harmonisierung mit dem Europäischen

Tierversuchsrecht im Wesentlichen auch bereits die EU (damals EG) - Rechtsvorschriften in der

Form der Richtlinie 86/609/EWG, ABl. Nr. L 358 vom 18. Dezember 1986. Wenn auch die Um -

setzung der Richtlinie 86/609/EWG seinerzeit zum Zeitpunkt der Gesetzwerdung im Jahre 1989

für Österreich rechtlich noch nicht geboten war, war der österreichische Gesetzgeber doch be -

müht, den Bestimmungen der EU - Richtlinie als moderne Tierversuchsgesetzgebung bereits

Rechnung zu tragen. In den Beilagen zu den stenografischen Protokollen des Nationalrates zum

Tierversuchsgesetz 1988 wird daher auch mehrfach auf die Richtlinie 86/609/EWG Bezug ge -

nommen. So wurden etwa die sachlichen und personellen Voraussetzungen für die Durchfüh -

rung von Tierversuchen im Vergleich zu den seinerzeit ersten Entwürfen und unter Bedacht -

nahme auf die EU - Richtlinie strenger gefasst.

 

Die wesentliche Zielsetzung der Novelle 1999 zum Tierversuchsgesetz, Bundesgesetz BGBl. 1

Nr.169/1999, war - wie dies auch den Erläuterungen zur Regierungsvorlage (1973 der Beilagen

zu den stenografischen Protokollen den Nationalrates XX.GP) zu entnehmen ist - die vollständi-

ge zweifelsfreie Umsetzung der Richtlinie 86/609/EWG, insbesondere betreffend ergänzende

Bestimmungen für Zucht- und Liefereinrichtungen sowie für die Kennzeichnung von Versuchs-

tieren, das Verbot von Tierversuchen für Kosmetika und eine EU-konforme Regelung betreffend

statistische Erfassung von Tierversuchen.


 

Was die Notwendigkeit von Tierversuchen bzw. die Erprobung von chirurgischen Eingriffen und

Methoden am lebenden Tier sowie diesbezügliche Ersatzmethoden betrifft, so ist neben der Beant -

wortung der Fragen 4 bis 6 auch auf internationale und österreichische Literatur zu verweisen, z.B.

auf die wissenschaftlichen Publikation des 2. (1996) und 3. (1999) World Congress on Alternatives

and Animal Use in the Life Sciences: Animal Alternatives, Welfare and Ethics, Proceeding of the

second World Congress on Altematives and Animal Use in the Life sciences held in Utrecht 1996,

Ed. L.F.M. von Zutphen and M. Balls, 1997; Third World Congress on Alternatives and Animal

Use in the Life Sciences, Bologna 1999 Programme and Abstracts, Ed. A.M. von Zeller and M.

Haider, 1999. Siehe auch die wissenschaftliche Publikationsreihe „Ersatz- und Ergänzungsmetho-

den zu Tierversuchen“, Hrsg. H. Schöffl, H. Spielmann, H.A. Tritthart - als Ergebnis und Doku-

mentation der Kongressserie über Ersatz - und Ergänzungsmethoden zu Tierversuchen, veranstaltet

vom zet-Zentrum für Ersatz - und Ergänzungsmethoden zu Tierversuchen, Linz, unter Mitveran -

staltung des Ministeriums. Weiters die Schriftenreihe: ALTEX, Alternativen zu Tierexperimenten

ein Periodikum für neue Wege in den biomedizinischen Wissenschaften, Spektrum Akademischer

Verlag.

 

Es ist zutreffend, dass im Universitäts - Studiengesetz unter den „Grundsätzen für die Gestaltung des

Studiums“ (§ 3) u.a. auch die „Wahrnehmung der Verantwortung der Wissenschaft gegenüber der

menschlichen Gesellschaft“ erwähnt wird und dass davon auszugehen ist, dass „ein solches er -

kenntnisleitendes Interesse nicht im Widerspruch zur Freiheit der Wissenschaft steht“. Ebenso zu -

treffend ist, dass in den „Leitenden Grundsätzen“ des Tierversuchsgesetzes, BGBl. Nr.501/1989

i.d.F. BGBI. I Nr 169/1999, in § 4 Abs. 1 normiert wird, dass sich Tierversuche am jeweils „aner -

kannten Stand der Wissenschaft“ zu orientieren haben. Der Gesetzgeber hat mit diesem dynami -

schen Verweis erreicht, dass in Vollziehung dieses Bundesgesetzes auf den „jeweils anerkannten

Stand der Wissenschaften“ abzustellen und die Notwendigkeit von Tierversuchen im Hinblick dar -

auf zu überprüfen bzw. unter diesem Gesichtspunkt zu entscheiden ist. Dies bedeutet, dass die Voll -

ziehung des Tierversuchsgesetzes, wo immer nach dem anerkannten Stand der Wissenschaften ge-

gebenenfalls eine „Anpassung“ erforderlich ist, eine entsprechende Anwendung bei den Entschei -

dungsprozessen vorzunehmen hat. Eine „laufende Anpassung des Tierversuchsrechts“ ist aus die -

sem Grunde jedenfalls nicht oder nur insoweit geboten, als tatsächlich entweder durch EU -

Richtlinien oder sonstige dem anerkannten Stand der Wissenschaften entsprechende Regelungen in

Gesetzesform notwendig werden.

 

Ad 1.:

 

Wie aus der jährlich gemäß § 16 Abs. 2 Tierversuchsgesetz im Amtsblatt zur Wiener Zeitung veröf-

fentlichten Tierversuchsstatistik zu entnehmen ist, hat sich die Zahl der in Tierversuchen verwen-

deten Tiere wie folgt entwickelt:

Tierversuchsstatistik 1990 (publiziert 1991): 290.889

Tierversuchsstatistik 1991 (publiziert 1992): 482.166

(Anmerkung: Diese Zahl ergab sich durch Hinzuzählung von 200.000 "Babymäusen", die in der

Statistik 1990 noch nicht mitgezählt wurden).

Tierversuchsstatistik 1992 (publiziert 1993): 304.308

Tierversuchsstatistik 1993 (publiziert 1994): 272.371

Tierversuchsstatistik 1994 (publiziert 1995): 236.120

Tierversuchsstatistik 1995 (publiziert 1996): 202.694

Tierversuchsstatistik 1996 (publiziert 1997): 203.825

Tierversuchsstatistik 1997 (publiziert 1998): 168.696

Tierversuchsstatistik 1998 (publiziert 1999): 157.248

Tierversuchsstatistik 1999 (publiziert 2000): 129.644

 

Wie allein schon aus diesen Zahlen der Tierversuchsstatistik ersichtlich ist, weisen die Zahlen der

Tierversuche bzw. der in Tierversuchen verwendeten Tiere in Österreich eine deutlich sinkende

Tendenz auf: Gegenüber 1991, der erstmaligen statistischen Erfassung von Tierversuchen, hat sich

die Zahl der verwendeten Tiere im Jahre 1999 sogar bereits auf fast ein Viertel (!) reduziert, d.h. die

Reduktion beträgt ca. 73 % ! Die Reduktion der Tierversuche und der Zahlen der in Tierversuchen

verwendeten Tiere erstreckte sich, wie gleichfalls der Statistik zu entnehmen ist, grundsätzlich auf

alle Bereiche.

 

In diesem Zusammenhang ist noch anzumerken, dass die Novellierung des Tierversuchsgesetzes

nicht 1998, sondern 1999 erfolgte (BGBl. I Nr.169/1999).

 

Ad2.:

 

Wie allgemein bekannt, wurde im Bundesministerium bereits im Jahre 1990 eine Kommission ge -

mäß § 13 Tierversuchsgesetz eingerichtet, die seither bereits 33 Sitzungen abgehalten hat. Die

Kommission hat Beratungen zu allen das Tierversuchswesen betreffenden Fragen aufgenommen

und durchgeführt; beispielsweise und insbesondere sind folgende Beratungen und Beschlussfassun -

gen zu nennen (samt den Empfehlungen bzw. Maßnahmen):

 

-         LD-50-Verbot (BGBl. 792/1992);

-         Novelle zum TVG (BGBl. 1169/1999);

-         Verordnungen zum TVG (Tierversuchs - Verordnung BGBl. 11198/2000 und Tierversuchs -

          statistik - Verordnung BGBl. 11199/2000);

-         EU - Kosmetik RL (siehe Novelle zum TVG) und weitere europäische Entwicklung (Com -

          petent Authorities/EK);

-         Klonierung und TV (Abgrenzung zu Tierversuchen gem. Finalitätsprinzip des § 2 TVG);

-          jährliche Tierversuchsstatistik (jeweils veröffentlicht im Amtsblatt zur Wiener Zeitung);

-         vom Ressort in Auftrag gegebene Studien/Forschungsprojekte zum Thema „Ersatzmethoden

          zum Tierversuch" (siehe auch Antwort zu Frage 7 sowie die Endberichte zu diesen For -

          schungsaufträgen);

-         Abhaltung und Organisation des Symposiums „Implementation of the `3 R´  targets in the

          EU, in science and industry" während der österreichischen EU - Präsidentschaft gemeinsam

          mit der Europäischen Kommission (16./17. November 1998);

-         Vorbereitung einer Enquete über Unterbringung und Pflege von Versuchstieren (Europa -

          ratskonvention bzw. Leitlinien gern. Anhang zur RL 86/609);

-        Berichte über internationale und nationale Kongresse, Symposien etc. (z.B. 3. Weltkongress

         über Ersatzmethoden zum Tierversuch/Bologna 29.8. - 2.9.1999).

 

Ad3.:

 

Die „Freiheit der Kunst“ steht in keinem Zusammenhang mit Tierversuchen, wie auch aus der Defi -

nition des § 2 des Tierversuchsgesetzes und der Zulässigkeit von Tierversuchen gemäß § 3 Tierver - 

suchsgesetz zu entnehmen ist. Die Definition für den Tierversuch des § 2 des Tierversuchsgesetzes

und die Zulässigkeit bzw. Unzulässigkeit von Tierversuchen gemäß § 3 Tierversuchsgesetz schlie -

ßen „Tierversuche“ im Zusammenhang mit der „Freiheit der Kunst“ aus, d.h. Tierversuche dürfen

zu Zwecken der Kunst nicht durchgeführt werden. Allfällige Inanspruchnahme von Tieren oder

„Tierquälereien“ im Zusammenhang mit der „Freiheit der Kunst“ können daher nur unter dem Ge -

sichtspunkt des in den Tierschutzgesetzen geregelten Tierschutzes oder allenfalls strafgesetzlicher

Bestimmungen beurteilt werden.

 

Ad 4. und 5.:

 

An den Medizinischen Fakultäten finden zur Zeit keine Tierversuche für die studentische bzw. Post -

doc - Ausbildung statt. Es ist allerdings bekannt, dass an vielen ausländischen Universitäten sehr

gezielt Tierversuche während des Studiums und der Ausbildung von Medizinern vorgesehen sind,

wie z.B. an der renommierten Boston University. Dies setzt allerdings kleine Gruppen von Studen -

ten voraus, die sowohl vom biomedizinisch - wissenschaftlichen Aspekt als auch ethischen Gesichts -

punkt auf den Tierversuch vorbereitet sind.

Diese wissenschaftlich orientierte Schulung umfasst nicht nur isoliert als Spectaculum den Tierver-

such, sondern schließt auch sämtliche Methoden der biomedizinischen Forschung ein, die als soge-

nannte „Alternativmethoden“ bezeichnet werden. Durch die frühe und gezielte Einbindung der Stu-

denten in die biomedizinische Forschung wird ein Reservoir an jungen potentiellen Forschern her -

angezogen, das in Österreich leer bleibt oder zu spät während der Facharztausbildung gefüllt wird.

 

Besondere Bedeutung bekommt dieses Argument heute in der Genom - und weiterführenden Pro -

teomforschung, wo die Funktionen einzelner Gene in ihrer Komplexizität im Gesamtorganismus

letztlich auch nur im Gesamtorganismus eines Tieres oder Menschen untersucht werden können.

Die Problematik dieses Themas wurde bereits 1994 von B. Folkow, emeritierter Professor der Phy -

siologie in Göteborg, beschrieben (News In Physiological Sciences, 9, 93 - 95, 1994), der die Rück -

führung von Ergebnissen aus dem molekularbiologischen Bereich auf die Organebene und den Ge -

samtorganismus vehement fordert. Dr. Joseph E. Murray, Nobelpreis 1990 für Medizin (Trans -

plantationsabstoßung), stellte in seiner Dankesrede fest: „There would not be a single person alive

today as a result of an organ or a bone marrow transplant without animal experimentation. All of the

work that we did depended on the use of living animals.“ Ziel einer akademischen Ausbildung ist

das geistige intellektuelle Potential für Forschungsaufgaben zu fördern, wobei einer der notwendi -

gen Wege im biomedizinischen Bereich die Untersuchung am Gesamtorganismus von Tier oder

Mensch darstellt. Im Umkehrschluss fordert das „American College of Laboratory Animal Medici -

ne“ Lehrprogramme auf dem Gebiet der Labortierkunde für Studenten und Wissenschafter, um eine

fachgerechte Betreuung der Versuchstiere und Durchführung der Experimente zu garantieren.

 

Was Tierversuche für die Ausbildung eines Arztes oder eines gesamten Behandlungsteams anlangt,

ist als Beispiel die ECMO - Therapie anzuführen, deren Indikation sich u.a. bei therapierefractärer

pulmonaler Insuffizienz (z.B. Mekoniumsaspiration), bei Myocardinsuffizienz (z.B. Myocarditis)

oder bei systemischer Unterkühlung (Erfrierung) ergibt. Besonders die Neugeborenen profitieren zu

einem höheren Prozentsatz von der ECMO-Therapie (Lancet 1996 348:9020/75 - 82 United

Kingdom collaborative, randomised trail of neonata extracorporeal membran oxygenation, United

Kingdom collaborative ecmo trail group). Rückblickend war im Jahr 1995 und 1996 an einer Kin -

derintensivstation Österreichs bei 5 bzw. 6 Patienten die Notwendigkeit einer extracorporalen Herz -

Lungen - Unterstützung (ECMO) gegeben. Diese neue sehr komplexe Behandlungsform stellt größte

Anforderungen an das Behandlungsteam, da insbesondere bei Neugeborenen Fehlsteuerungen oder

Koagulationsstörungen (Hirnblutungen) rasch letal enden können. Eine theoretische Einschulung

und die praktische Übung dieser sehr komplexen und aufwendigen Technik ist daher unbedingt

erforderlich und kann nur am Versuchstier erworben werden. Eine Ersatzmethode ist nicht bekannt,

will man nicht menschliches Leben gefährden.

 

Es soll selbstverständlich der Einsatz von computer - assistierten Lernmethoden, interaktiven Com -

putermodellen, Videos und Multimedia, artifiziellen oder Kadaver - Modellen etc. besonders unter -

stützt werden, um Tierversuche weitestgehend einzuschränken. Entsprechende Publikationen sind

öffentlich zugängig und jederzeit im Internet abrufbar (siehe Auswahl unten):

The Swedish Fund for Research Without Animal Experiments

(http://www.algonet.se/~stifud/engelska.html)

FRAME: Fund for the Replacement of  Animals in Medical Experiments:

(http://www.frame-uk.demon.co.uk)

Dr. Hadwen Trust - Alternatives to animal experiments.

(http://www.drhadwentrust.org.uk/nonanimal .htm)

Right Top Frame in Alternatives to Animal Experiments

(http://www.charite.de/rv/expchir/aaetop .htm)

Simulating animal experiments in pharmacology

(http ://www.warwick. ac.uk/alt-E/alt-N/no 17/ratexpts.html)

Alternatives to Animal Experimentation

(http ://pages.hotbot.com/arts/pds28/alter.html)

NCA - The Netherlands Centre Alternatives to Animal Use

(http://prex.las.vet.uu.nl/nca/nl7txt.html)

DIMDI Memokarte ZEBET (zt00)

(http://www.dimdi.de/engl/dbmemoe/zt00eng.html)

Leiden University Medical Faculty, Dept. of Lab Animal Is -

sues (http://www.medfac.leidenuniv.nl/dierproef/e/EHMPGBL4.HTM)

Sickness and Health

(http ://www.bact.wisc.edu/scienceEd/sicknessandhealth .html)

Med Web Plus: Subject: Periodicals: Animal Testing Alternatives:

(http ://medwebplus.com/subject/Periodicals/Animal_Testing_Alternatives/Periodicals/)

Euroniche: Alternative methods for a humane education

(http://www.euroniche.internetworking.de/EuronicheNews.html )

Animal Research in the Medical Field

(http://gladstone.uoregon.edu/~dgibbens/no_denial/animal_research.html)

Alternatives Guide / Search Assistance

(http://www.fsu.edu/~FSULAR/altsearc.html)

NIH Technology Assessment - Modeling in Biomedical Research

(http://text.nlm.nih.gov/nih/ta/www/04.html)

Non - animal methods of medical and scientific research

(http://www.humanewa.com.au/nonanim.htm)

Sources of Information About Alternatives

(http://research. ucsb.edu/connect/acc/alternvs.html)

Selbstverständlich sind Fachmeinungen bekannt, „wonach eine Substituierung von Tierversuchen

weitestgehend ohne Gefährdung der Qualität und Praxisnähe der ärztlichen Ausbildung möglich

sei".

 

Hier steht auch die Frage nach der ärztlichen Verantwortung und dem Nachweis der entsprechenden

Kenntnisse und Übung im Vordergrund, die neben der ethischen Sicht auch von gerichtsmedizini -

scher Bedeutung für den behandelnden Arzt ist.

 

Hinsichtlich der chirurgischen Fertigkeit und Übung stehen leider oft Einzelansichten isoliert und

generalisiert der klinischen Praxis gegenüber, wo das Schicksal eines Patienten von der Fertigkeit

eines Chirurgen oder eines gesamten Teams abhängig wird.

 

Zur Information sind dieser Beantwortung folgende Beilagen angeschlossen:

a.  wissenschaftlicher Artikel „Tierversuch und Alternativen in der laparoskopischen Ausbildung

     aus heutiger Sicht“ von U. Windberger, H. Bergmeister, U. Losert, Institut für Biomedizinische

     Forschung, Universität Wien, (Beilage 1) und

b.  Stellungnahme von Univ.Prof.Dr. Manfred Frey‘ Klinische Abteilung für Wiederherstellende

     und Plastische Chirurgie an der Universitätsklinik für Chirurgie, Medizinische Fakultät Wien, zu

    Ersatz - und Ergänzungsmethoden in der mikrochirurgischen Ausbildung“ (Beilage 2).

 

Als Beispiel für die Bemühungen um eine Ersatzmethode in der chirurgischen Ausbildung kann die

auch international vielbeachtete „Pulsierende Organ - Perfusion“ von G. Szinicz et al. angesehen

werden: „Die Bedeutung der Pulsierenden Organ - Perfusion als Ersatz für Tierversuche in der Aus -

bildung in minimal invasiven Operationtechniken“, G. Szinicz (LKH Bregenz, Chirurgische Abtei -

lung), 5. Beller, A. Zerz, J. Rechner, K. Henle, in: Forschung ohne Tierversuche 1995, Ersatz - und

Ergänzungsmethoden zu Tierversuchen, Hrsg. Alan H. Schöffl‘ H. Spielmann, H.A. Tritthart; wei -

ters siehe: ‚,Surgical Training: Are animal experiments indispensable?“ G. Szinicz et al. in: Pro -

gramme and Abstracts, Third World Congress on Alternatives and Animal Use in the Life Science,

Bologna, 1999.

 

Ad 6.:

 

Die in der Frage angeführten Aussagen der Vereinigung „Ärzte gegen Tierversuche e.V.“ sind be -

kannt und auf Internet verfügbar bzw. abrufbar; sie entsprechen zwar grundsätzlich der Zielsetzung

der Reduktion und des Ersatzes von Tierversuchen, stellen aber insgesamt und hinsichtlich Aussa -

gen im Einzelnen sowohl nach dem dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur

bekannten Informationsstand als auch innerhalb der internationalen Fachgremien nicht den aner -

kannten Stand der Wissenschaften dar.

 

Ad 7.:

 

Ja, dem Gesetzesauftrag des § 17 Tierversuchsgesetz wurde nachhaltig entsprochen: Seit dem In -

krafttreten des Tierversuchsgesetzes erfolgt durch das zuständige Bundesministerium (früher: für

Wissenschaft und Forschung; für Wissenschaft, Forschung und Kunst; für Wissenschaft, Verkehr

und Kunst; für Wissenschaft und Verkehr; jetzt: für Bildung, Wissenschaft und Kultur) regelmäßig

- und zwar fast jährlich - eine offene Ausschreibung, die zur Beantragung von Forschungsprojek -

ten einlädt, die die Erforschung von Ersatzmethoden im Sinne § 17 Tierversuchsgesetz zum Ziel

haben. Zuletzt erfolgte diese Ausschreibung mit Datum vom 15. März 1999.

 

Insgesamt wurden vom Ministerium seit Inkrafttreten des Tierversuchsgesetzes für Forschungsauf -

träge im Zusammenhang mit der vorgenannten Ausschreibung für Ersatzmethoden zum Tierversuch

bereits über 33 Mio. S aufgewendet (siehe dazu auch Beilage 3).

 

Ad 8.:

 

Ja, zahlreiche; siehe dazu auch die Antwort zu den Fragen 4 und 5.

 

Soferne in dieser Frage wissenschaftliche Projekte angesprochen werden, die schwerpunktmäßig in

den Bereich der experimentellen Chirurgie fallen oder mit chirurgischen Eingriffen verbunden sind,

so ist davon auszugehen, dass jedes wissenschaftliche Projekt, selbstverständlich auch aus dem Be -

reich der experimentellen Chirurgie, einer Begutachtung unterzogen und auf eine Ersatzmethode

überprüft wird.

 

Die moderne experimentelle Chirurgie besteht zu dem heute aus der gesamten Palette wissenschaft -

licher Methoden und ist nicht vordergründig auf die rein chirurgische Manipulation beschränkt. Um

dies auch nach außen zu dokumentieren, hat sich z.B. im Juli 1993 die Österreichische Gesellschaft

für experimentelle Chirurgie in Österreichische Gesellschaft für chirurgische Forschung umbenannt.

Chirurgische Forschung bedeutet heute immunologische, metabolische und molekularbiologische

Forschung, anwendungsbezogene Prüfung von Biomaterialien und diversen künstlichen Ersatz -

systemen, Organkonservierung und -perfusion, Transplantationsphänomene, Kreislaufstudien,

Transpositionen, Nervenwachstum und Innervation, Muskel - und Nervstimulationen, Einsatz von

isolierten Organen, Geweben, Zellkulturen, Computermodelling, etc.

So wurde z.B. 1992 der Österreichische Staatspreis für Ersatzmethoden zum Tierversuch an eine

Arbeitsgruppe aus der chirurgischen Forschung auf dem Gebiete der in - vitro Untersuchung zur

Thrombenbildung und Hämolyse von Blutpumpen vergeben. Eine umfassende Beantwortung der

Frage ist daher in Kürze nicht möglich.

 

Ad 9.:

 

Ja. Gemäß Gesetzesauftrag (§17 Tierversuchsgesetz) sind die jeweils zuständigen Bundesminister

aufgefordert, nach dem Stand der Wissenschaften die Ausarbeitung anderer, entsprechend wissen -

schaftlich fundierter Methoden und Verfahren (Ersatzmethoden zum Tierversuch) zu fördern. Dies

wird für das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur insbesondere durch die all -

jährliche Aufnahme der Finanzierungsposition hiefür in den Bundesvoranschlag (Kapitel 14) und

die konkrete Mittelbereitstellung für diesen Forschungsschwerpunkt ersichtlich und umfasst daher

auch die finanzielle Förderung einschlägiger Forschungsprojekte. Siehe dazu weiters die Antwort

zu Frage 7, sowie die seit 1990 offene (d.h. ohne Fristsetzung) regelmäßig vorgenommene Aus -

schreibung betreffend Erforschung von Ersatzmethoden zum Tierversuch.

 

Ad 10.:

 

Ja, siehe dazu die Verordnung des Bundesministers für Wissenschaft und Forschung über die Un -

zulässigkeit des ,,LD-50-Tests“, BGBl. Nr.792/1992.

 

Ad 11.:

 

Im Hinblick auf die Zuständigkeiten für die Vollziehung des Tierversuchsgesetzes bzw. in Angele -

genheiten der Tierversuche wäre diese Frage grundsätzlich an die hiefür zuständigen Bundesmini -

ster für Wirtschaft und Arbeit bzw. für soziale Sicherheit und Generationen zu richten.

Grundsätzlich geht das Tierversuchsgesetz davon aus, dass geprüft werden muss (§ 3 Abs. 3 lit. d

Tierversuchsgesetz), ob tatsächlich und rechtlich zugängliche Ergebnisse eines im In - oder Ausland

durchgeführten Tierversuchs vorliegen, ob an deren Richtigkeit und Aussagekraft keine berechtig -

ten Zweifel bestehen und bei schon im Ausland durchgeführten Tierversuchen, ob diese im Hin -

blick auf den Stand der Wissenschaften in dem betreffenden ausländischen Staat als gleichwertig zu

betrachten sind. Trifft dies zu, sind Tierversuche keinesfalls zulässig.

Ein Zwang, „positive Forschungsergebnisse der Pharmaindustrie, gerade wenn sie auf Tierversuche

zurückzuführen sind, zu veröffentlichen“, wäre nicht zielführend. Überdies entsteht diesbezüglich

eine Reihe von Fragen: Was sind „positive“ Forschungsergebnisse? Warum Forschungsergebnisse

gerade der "Pharmaindustrie“?

 

Im Zusammenhang mit dem Thema „überflüssige Wiederholung von ähnlichen Tierversuchen“ ist

Folgendes festzuhalten: Ergebnisse aus Tierversuchen können immer nur dann miteinander ver -

glichen werden, wenn die Tierversuche nicht nur „ähnlich“, sondern identisch sind. Deshalb ist es

auch unabdingbar, im Zusammenhang mit Tierversuchen immer ganz präzise das Tierversuchspro -

tokoll und die sonstigen Rahmenbedingungen mit zu nennen, um die Ergebnisse von Tierversuchen

beurteilen zu können. Da dies in Publikationen mitunter nicht ausreichend möglich ist, besteht in

solchen Fällen auch die Notwenigkeit‘ sogar publizierte Forschungsergebnisse im Tierversuch

nachzuarbeiten, wenn diese die Basis für weitere Forschungen sein sollen. Weiters würde es völlig

dem Prinzip des Wettbewerbs in der Forschung bzw. Industrie widersprechen, wenn jeder gezwun -

gen wäre, alle seine Ergebnisse „Dritten zur Verfügung zu stellen“. Abgesehen davon müsste ein

derartiges Publikationsgebot immer international bzw. weltweit eingeführt werden, da sonst For -

schung bzw. Industrie in Österreich in die Situation kämen, dass zwar ihre Forschungsergebnisse

jedem auf der Welt zur Verfügung stünden, nicht aber die Forschungsergebnisse aus anderen Län -

dern.

 

Ad 12.:

 

Der „Ausgleich“ zwischen öffentlichem Interesse an der Veröffentlichung von Forschungsergebnis -

sen einerseits und patentrechtlichen Schutzvorkehrungen andererseits ist sowohl durch das österrei -

chische als auch das internationale Patentrecht bereits gegeben. Einen patentrechtlichen Schutz

kann nur derjenige erlangen, der seine Forschungsergebnisse (Erfindungen) der Öffentlichkeit zu -

gänglich macht, und zwar in einer Art und Weise, die jeden einschlägig gebildeten Fachmann in die

Lage versetzt, die patentierte Erfindung nachzuprüfen und anzuwenden. Gerade deshalb ist das Pa -

tentsystem zur Verbreitung von Forschungsergebnissen besonders geeignet. Ohne einen Patent -

schutz bliebe den Erfindern, die eine kommerzielle Verwertung durch Dritte vermeiden wollen, als

Alternative nur die Geheimhaltung der Forschungsergebnisse (Erfindungen). Die Bekanntmachung

(Offenlegung) erfolgt durch die Patentzuerkennung.

 

Ad 13.:

 

Die „Grundsätze für die Gestaltung der Studien“ sind in § 3 des Universitäts-Studiengesetzes ent -

halten. Soweit hiedurch auf ein „humanes Menschenbild“ Bezug genommen wird, so ist von der

weithin verbreiteten Überzeugung auszugehen, dass Tierschutz und Kultur einer Gesellschaft un -

trennbar mit einander verbunden sind. Einen Sonderbereich im Rahmen der Bemühungen um einen

modernen Tierschutz stellt bekanntlich die gesetzliche Regelung der Tierversuche mit der Zielset -

zung der „3 R“ (Reducement‘ Refinement, Replacement) und damit Reduktion von Tierversuchen

auf das absolut erforderliche Mindestmaß und der Durchftihrung unvermeidbarer Tierversuche in -

klusive Haltung und Pflege der Versuchstiere nach humanen Grundsätzen dar.

 

 

 

 

Beilagen

 

BEILAGE 1

 

 

Einleitung

 

Training in der laparoskopischen Chirurgie wird nicht allein von Chirurgen, die sich in der Ausbildung befinden gefordert, sondern ist auch das Anliegen routinierter Fachärzte, deren Ziel es ist, eine neue Technik zu erproben und eine neue Anwendung einzuführen. Der Einstieg in die Minimal Invasive Chirurgie verlangt die

Auseinandersetzung mit einer Technik, die sich in vielerlei Hinsicht von der konventionellen Operationstechnik unterscheidet. Sie erfordert beidhändige Koordination, Einschätzung von Tiefenschärfe in einem

zweidimensionalen Bild und Umgang mit langen Spezialinstrumenten bei eingeschränkter Bewegungsfreiheit.

Von der Öffentlichkeit wird erwartet, daß der behandelnde Chirurg die nötige Übung und Erfahrung in der von

ihm gewählten Operationstechnik besitzt. Die letzten Jahre haben gezeigt, daß die konventionelle Art des

Lernens und Übens in der laparoskopischen Chirurgie nicht zielführend ist. Zusehen und assistieren bietet einen

zu geringen Trainingseffekt (Chung, Vossen). Der angehende laparoskopische Chirurg wird in Zukunft

angewandte Trainingskurse absolvieren müssen um technische Geschicklichkeit für bestimmte Manipulationen

zu erwerben und seine Lernkurve zu optimieren (Chung, Derossis2x, Issenbcrg, Vossen, Cundiff). Bereits vor

über 10 Jahren ist der Effektivität derartiger Trainingsprogramme definiert worden (Forde) und es besteht kein

Zweifel, daß zum Nutzen der Patienten und zur Senkung der Kosten, die durch eine längere Operationsdauer

entstehen würden, Trainingskurse international notwendig sind (Chapron, SAGES).

 

 

Trainingsmethoden

 

Speziell für Anfänger ist ein theoretischer Block in der praktischen Ausbildung sinnvoll. Er enthält

Hintergrundinformationen wie:

.    Anatomische und pathologische Besonderheiten

.    Laparoskopisch - chirurgischen Techniken, Videoaufnahmen

.    Kenntnis prinzipieller technischer Aspekte, wie Anästhesiologie, Hämodynamik, Insufflationsgase,

       biochemische Veränderungen, Flüssigkeitshaushalt

.    Indikationen und Kontraindikationen, Patientenauswahl

 

In praktischen Übungen erlernen Anfänger Basistechniken wie Präparation von Strukturen (Abschälen einer

Orange oder Ausschneiden einer Figur auf einem Blatt Papier), und erfüllen bestimmte

Geschicklichkeitsübungen wie Einführen eines Pfeifenputzers in ein Plexiglasröhrchen, Fassen und gezieltes

Absetzen kleiner Dinge mit Greifzangen, Clipsetzen, Anbringen von Schlingen oder Netzen, Einspannen einer

Nadel, Näh - oder Knüpfübungen (Derossis, Vossen, Rosser, Mon). Diese Fertigkeiten werden in Simulatoren

erworben. Verwendet werden unter anderem der ,,Laparoscopic Surgical trainer“ (Cine-Med#), der ,,Body Form

laparoscopic trainer“ (Limbs & Things Ltd., Bristol, UK) , der „POP - Trainer“ (Optimist, Hörbranz, Österreich)

und der ,,USSC Lapt rainer (U.S. Surgical Corporation, Norwalk, CT, USA)

Interessanterweise ist der Erwerb von speziellen Fertigkeiten nicht zwingend an eine bereits vorhandene

Operationsroutine gebunden. Anfänger erlernen Basistechniken in relativ kurzer Zeit und sind erfahrenen

Chirurgen am Ende eines Kurses nicht unterlegen (Derossis, Rosser).

 

Routinierte Chirurgen werden vor der klinischen Anwendung einer komplizierten Operationstechnik von einem

solchen „Trockentraining“ profitieren. Zur Einführung einer bestimmten Operationsmethode oder zur

Entwicklung einer neuen Technik ist trotz der Übungsmöglichkeit am Simulator auch heute noch das

Experiment am Tier unumgänglich.

 

Die Notwendigkeit eines Tierversuches in der chirurgischen Ausbildung wird kontrovers diskutiert. Während

Sackier auf den Tierversuch zur Gänze verzichtet, weisen Chung und Cundiff besonders auf die Vorteile eines

solchen Modells hin. Der Tierversuch ist bewilligungspflichtig, mit großen Kosten verbunden, und setzt die

Anwesenheit des gesamten Operationsteams und Erfahrung in veterinärmedizinischer Anesthesiologie voraus

(Losert). Der Tierversuch bietet jedoch die ideale Möglichkeit unter physiologischen Bedingungen spezielle

U. Windberger. H IBergmeister, U. Losert

ZUR PUBLIKATION EINGEREICHT 17.07.OO

 

laparoskopische Fertigkeiten zu testen (Querleu, Olinger, Ordonez). Daher ist er in einigen Zentren bewußt in

das Ausbildungsprogramm aufgenommen (Cundiff, SAGES). Das Ausbildungsdesign wird aber aus ethischen

Gründen so abgestimmt werden, daß der Nachweis grundlegender Fertigkeiten durch Simulatorübungen

gesichert ist um maximale Effizient des darauffolgenden Tiermodels zu garantieren.

 

 

Trainingsinhalte und Kurse

 

Auch wenn es allgemein akzeptiert ist, daß Training Voraussetzung für die klinische Tätigkeit ist, sind

einheitliche Trainingsinhalte noch nicht definiert worden.

 

Von einzelnen chirurgischen und gynäkologischen Gesellschaften sind bislang Trainingsrichtlinien publiziert

worden.

.      CAE (Chirurgische Arbeitsgemeinschaft für Endoskopie der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie und des

         Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen) 1994

.      CREOG (Council on Residency Education in Obstetrics and Gynecology) 1994 (Sanfilipo)

.      EAES (European Association of Endoscopic Surgery) 1994 (Jakimowicz)

.      ESHRE (Committee of Spedal Interest Group on Reproduetive Surgery) 1997 (Chapron)

.      RCOG (Royal Col lege of Obstetricians and Gynaecologists) 1994 (Vossen)

.      SAGES (Society of the American Gastromtestinal Endoscopie Surgeons) 1998 (16,17)

 

Regelmäßige, über das ganze Jahr verteilte Trainingskurse werden u.a. organisiert von:

.     Duke University Medical Center, Durham, North Carolina (Cundiff)

.     George Washington Medical Center, Washington Institute of Surgical Endoscopy (Chung)

.     McGill University, Montreal, Quebec, Canada. MISTELS-Programm (McGill Inanimale System for

        Training and Evaluation of Laparoscopic Ski II) (Derossis)

.     SAGES (Society of American Gastromtestinal Endoscopic Surgeons) University of Dundee, Surgical SkilIs

        Unit, Scotland, UK

In diesen Kursen findet das Training an Simulatoren und, mit Ausnahme des Washington Institute of Surgical

Endoscopy, auch am Versuchstier statt.

 

 

Zukunftsaussichten:

 

Eine Vereinheitlichung der Trainingsinhalte zwecks internationaler Standardisierung und Evaluierung der

Ausbildung wäre von großem Vorteil (Chung, Rosser). Dies würde allerdings voraussetzen, daß in allen

Trainingskursen die gleichen Methoden zur Anwendung kommen (5Derossis). In diesem Rahmen kommt der

Fragestellung nach dem Einsatz des Tierversuches in der chirurgischen Ausbildung neue Bedeutung zu. Obwohl

die Gesellschaften und Fachschaften Methoden zur quantitativen Evaluierung von Trainingsveranstaltungen

beschreiben, obliegt die Auswahl der exakten Testaufgaben der jeweils durchführenden Institution (RCOG,

SAGES framework).

Wünschenswert wäre weiters die Kenntnis von Lernkurven für bestimmte laparoskopische Manipulationen

(Querleu,Voitk, Rege). Wenn die Lernkurven für die gängigsten Handgriffe bekannt sind, ist es möglich Normen

zu erstellen, die ein Anfänger auf dem Gebiet der laparoskopischen Chirurgie vor dem klinischen Einsatz

erfüllen muß (Chung, Derossis, Issenberg).

U. Windberger, H. Bergmeister, U. Losert

ZUR PUBLIKATION EINGEREICHT 17.07.00

 

Literatur:

 

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Stellungnahme zum Tierversuchsantrag

 

Sehr geehrter Herr Professor,

 

gerne nehmen wir Stellung zur Publikation „Ersatz - und Ergänzungsmethoden in der

mikrochirurgischen Ausbildung“ hinsichtlich der Verwendbarkeit der darin beschriebenen

Methoden für unser mikrochirugisches Ausbildungstraining sowie um eine Begründung der

beantragten Versuchstierzahl.

 

Die Autoren Harald Schöffl (Arbeitskreis für Förderung tierversuchsfreier Forschung, Linz) und

Albert Kröpfl (Unfallkrankenhaus AUVA, Salzburg) zeigen in ihrer 1994 erschienen Arbeit

„Ersatz - und Ergänzungsmethoden in der mikrochirurgischen Ausbildung“ Möglichkeiten auf,

Versuchstierzahlen in der mikrochirurgischen Ausbildung zu reduzieren. Sie halten fest, dass

die wachsende Sensibilisieren der Gesellschaft in Tierschutzfragen, aber auch die

zunehmende Bedeutung von ethischen Gesichtspunkten und Tierschutzaspekten bei

Ausbildungsfragen in den biomedizinischen Wissenschaften es dringend notwendig machen,

die Tierzahlen in dieser sparte zu reduzieren.

Bei der vorliegenden Publikation handelt es sich um eine Literaturstudie der bisher

publizierten Arbeiten über die Verwendung von Ersatzmethoden zu Tierversuchen in der

Ausbildung in mikro-chirurgischen Techniken. Eigene Ergebnisse werden nicht präsentiert,

aber auf je zwei eigene Publikationen (in nicht peer - reviewed Journalen) und Buchbeiträge

hingewiesen (1 - 4). Die Autoren halten fest, dass bei den Anfängerübungen ein völliger

Verzicht auf Tierversuche erreicht werden kann. Sie beschreiben dabei Übungen am

Operationshandschuh, mit Silastikschläuchen, Hühnerschenkel, Plazenta, Schweinevorderlauf

und am perfundierten Schweineherzen. Zum Schluss werden die Adventitia - Präparation einer

varikösen humanen Vene sowie Gefässpräparationen und Anastomosen an humanen

Hautresektation propagiert.

Die Autoren räumen ein, dass für ein mikrochirurgisches Ausbildungstraining ein speziell

eingerichtetes mikrochirurgisches Laboratorium zur Verfügung stehen soll.

 

An der Universität Wien wurde 1974 das erste Replantationszentrum (mit einem 24 Stunden -

Dienst versehen) in Europa eingerichtet. Operationsmikroskope, feinstes Nahtmaterial und

spezielle mikrochirurgische Instrumente ermöglichten erstmals anfangs der 70er Jahre

abgetrennte Gliedmassen zu replantieren. Unterdessen ist die Replantationschirurgie

etabliert, klare Indikationen sind definiert und im Rahmen einer 24 Stunden Dienstleistung an

unserer Klinik angeboten. Die Universitätsklinik Wien gilt österreichweit sicher als grösstes

Replantationszentrum.


 

Parallel zur Replantationschirugie hat sich der freie, mikrovaskuläre Gewebetransfer und die

Mikrochirurgie der peripheren nerven entwickelt. Die klinischen Fallzahlen sind bereits im

Anhang unseres Gesuches „Mikrochirurgisches Ausbildungstraining“ aufgeführt.

Die Autoren weisen in der letzten Dekade ganze zwei Arbeiten zu mikrochirugischen Themen

auf (5,6). Dem stehen über 20 Arbeiten zu klinischen und experimentellen mikrochirurgischen

Fragestellungen unserer Abteilung seit der Berufung von Univ.-Prof. Dr. Manfred Frey im Juni

1996 gegenüber (7 - 32).

Die von den Autoren angeführten Methoden sind uns selbstverständlich bekannt und werden

soweit sinnvoll auch verwendet. Im Rahmen unseres Mikrochirurgietrainings sind wir stets

bemüht, alle uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten für ein versuchstierfreies

Basistraining auszuschöpfen (33 - 42).

Wie bereits im Ansuchen angeführt beginnt das mikrochirurgische Training auf

Gummiplättchen, welche die Firma Braun® eigens zur Verfügung stellt. Hier werden

Knotentechnik in verschiedenen Winkeln geübt und perfektioniert. Als Anleitung dienen die

sieben Lehrvideos „Fundamental SkilIs in Microvascular Surgery“ von Bob Adand, University

of Louisville, Kentucky. Die Übungen erfolgen unter Anweisung eines erfahrenen

Mikrochirurgen (Facharzt für Plastische Chirurgie) und werden grundsätzlich in Zweierteams

durchgeführt.. Die Nahttechnik wird in einem fortgeschrittenen Stadium auf Video

aufgezeichnet.. Erfüllen die auszubildenden Kollegen die Anforderungen bezüglich Technik

und Geschicklichkeit erfolgen die Übungen am narkotisierten Tier. In unserem Modell werden

ausschließlich Ratten verwendet. Hier werden in beiden Leisten die Femoralgefässe

dargestellt. Der Gefäßdurchmesser der Femoralgefässe misst bei der Ratte etwa 1,0 bis 1,5

mm und entspricht in etwa dem Gefäßdurchmesser einer Fingerarterie beim Erwachsenen.

Auch hier werden die Versuche grundsätzlich ein Zweierteams durchgeführt, einerseits um die

Gelegenheit möglichst viele Gefäße am gleichen Tier nähen zu können, zu nützen und

andererseits die Aufgaben und die Geschicklichkeit des Assistierens zu erlernen. Hier gilt es,

die Lücke zwischen Labor und Einsatz am Menschen zu schließen. Dies, zumal kein wirklich

befriedigendes synthetisches Modell auf dem Markt erhältlich ist, welches der humanen

Gewebeeigenschaften entspricht, und die Thrombozytenaggregation und einen pulsatilen

Fluß simulieren kann.

Am Schluss ihrer mikrochirurgischen Ausbildung sollen die jüngeren Kollegen über die

Fertigkeit verfügen, entsprechende mikrochirurgische Gefäsßanastomosen bzw.

Nervenkoaptationen am Menschen selbstständig durchzuführen.

 

Aktuell finden sich fünf junge Kolleginnen und Kollegen in Facharztausbildung, drei weitere

Stellen sind ausgeschrieben und sollen im Herbst 2000 mit jungen Berufsanfängern besetzt

werden. Das Erlernen und das Training der mikrochirurgischen Techniken ist für diese

Mitarbeiter in Ausbildung für das Fach Plastische und Wiederherstellungschirurgie

unabdingbar.

Die beantragte Gesamttierzahl von 200 Ratten (für zwei Jahre) richtet sich nach

Erfahrungswerten der letzten Jahre. Diese möglicherweise hoch erscheinende beantragte

Tierzahl ist unter anderem auch dadurch bedingt, dass Kollegen, welche unmittelbar vor dem

Abschluss ihrer Facharztausbildung stehen, gravierende Defizite im Beherrschen

mikrochirurgischer Techniken aufweisen, die auf eine vernachlässigte mikrochirurgische

Ausbildung zurückzuführen sind.

 

Wir sind sehr bemüht, die Versuchstierzahl auf ein notwendiges Minimum zu reduzieren. Dies

entspricht auch einem internationalen Trend. So wurden 1999 in der Schweiz bei den

bewilligungspflichtigen Versuchen noch knapp 450´000 Tiere verwendet, etwa 1, 5 Prozent

weniger als im Vorjahr und damit waren die eingesetzten Versuchtiere zum 16. Mal in Folge

zurückgegangen. 70% der Tiere wurden in der Industrie eingesetzt, ein Viertel an

Hochschulen und Spitälern, wie das Schweizerische Bundesamt für Veterinärwesen mitteilte.

Ebenso führen wir an unserer Abteilung keine Mikrochirurgiekurse für auswärtige Teilnehmer

durch. Unser Ziel besteht darin, die eigenen Leute, welche diese Techniken in einem

Zentrumsspital beherrschen müssen, dem internationalen Standard entsprechend

auszubilden.

 

Tierhaltung und Tierversuchsanlagen im Institut für Biomedizinische Forschung (Leiter: Univ. -

Prof. Dr. Udo Losert) weisen einen hohen internationalen Standard auf. Entsprechend

ausgebildetes Personal (Veterinärmediziner, Tierpfleger), hohe akademische Reputation und

eine großzügige Infrastruktur ermöglichen eine tiergerechte Haltung und Durchführung der

mikrochirurgischen Experimente.

 

 

 

 

 

Wir hoffen, Ihnen mit diesen Angaben zu dienen und grüßen Sie freundlich,

 

 

 

 

 

Dr. Pietro Giovanoli Univ. - Prof. Dr. Manfred Frey

 

Literatur:

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36: Amara B, Fernandez JJ, Newim L, Buncke HJ.

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PMID: 9635789; UI: 98297712

 

38: Yenidunya MO, Tsukagoshi T, Hosaka Y.

Microsurgical training with beads.

J Reconstr Microsurg. 1998 Apr; 14(3>): 197 - 8.

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39: Weber D, Moser N, Rosstein R.

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PMID: 9297513; UI: 97442546

 

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PMID: 9148105; UI: 97013150

41 Crosby NL, CIapson JB, Buncke HJ, Newlin L

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PMID: 7700147; UI: 95214530

Liste der vom BMBWK seit 1989 finanzierten, abgeschlossenen oder noch laufenden Stu -

dien/Projekte zum Thema "Ersatzmethoden zum Tierversuch"

 

Analyse des Tierversuchswesens

 Forschungsinstitut für Versuchstier -

in Österreich

 zucht und - haltung, Univ. Wien

 

 

Vitalmikroskopie -

 Institut für Medizinische Physik

Krebszellinvasivität

 und Biophysik, Univ. Graz

 

 

Alternativmethoden zu

 ÖFZS - Österr. Forschungszentrum

Tierversuchen

 Seibersdorf

 

 

Entwicklung eines in vitro

 Institut für Medizinische Chemie

Pyrogenitätstests

 und Biochemie, Univ. Innsbruck

 

 

Isolierte menschliche

Institut für Medizinische Physik

Herzmuskelzellen

 Biophysik, Univ. Graz

 

 

Ethologische Ersatzmethode

 Institut für Versuchstierkunde

für Letaltests an Fischen

 Vet.Med.Univ. Wien

 

 

Multipel verzweigende

Univ.Klinik für Chirurgie II

Gefäßbäume

 (II. Chirurgische Univ. Klinik)

 

Univ. Wien

 

 

Induktion von Apoptose in

Institut für Tumorbiologie -

Zellkultur (in vitro)

 Krebsforschung

 

 

Entwicklung von in vitro

 ÖFZS - Österr. Forschungszentrum

Allergie - Tests, Phase 1

 Seibersdorf

 

 

Alternative in vitro Methode

 Institut für Angewandte Mikro -

zum Fischtest

 biologie, Univ. für Bodenkultur

 

 

Konservierung von Muskel -

 Institut für Zoologie,

fasern

 Univ. Salzburg

 

 

Isolierte menschliche

 Institut für Medizinische Physik

Herzmuskelzellen

 und Biophysik, Univ. Graz

 

 

Evaluierung eines in vitro

 Institut für Medizinische Chemie

Pyrogenitätstests

 und Biochemie

 

 

Rekombinante Allergen -

 Institut für Allgemeine und

spezifische Antikörper

 Experimentelle Pathologie

 

 Univ. Wien

 

 

Entwicklung von in vitro

 ÖFZS - Österr. Forschungszentrum


 

Allergie-Tests

 Seibersdorf

 

 

Interleukinspektrum und

ÖFZS - Österr. Forschungszentrum

Kontaktallergene

 Seibersdorf

 

 

Ergänzung zu Alternativ -

 ÖFZS - Österr. Forschungszentrum

methoden zu Tierversuchen

 Seibersdorf

 

 

Streß - Sensoren als toxi -

 Zentrum für Angewandte Genetik

kologische Parameter

 Univ. für Bodenkultur

 

 

Tierversuchsrelevante Zellinien

Zentrum für Biomedizinische

und Biomaterialien

Forschung, Univ. Wien

 

 

Carcinogenicity detection by

 Institut für Tumorbiologie - Krebs -

machine learning

 forschung in AG mit ÖfInst. für

 

Artificial Intclligence

 

 

Leidenserfassung und Bewertung

 zet. Linz

bei transgen. Tiere

 

 

 

Möglichkeiten einer Analgentika -

 Institut für Experimentelle und

Testung in vitro

 Klinische Pharmakologie

 

Univ. Graz

 

 

Kolon in vitro Modell

 Institut für Tumorbiologie - Krebs -

 

forschung, Univ. Wien

 

 

In vitro Methoden zur akuten

 ÖFZS - Österr. Forschungszentrum

Tocizität

 Seibersdorf

 

 

Entwicklung von in vitro Allergie -

 ÖFZS - Österr. Forschungszentrum

Tests, Phase 3

 Seibersdorf

 

 

Recording of peristalsis in multiple

 Institut für Experimentelle und

gut segments

Klinische Pharmakologie,

 

Univ. Graz