97/AB XXI.GP

 

In Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr. 153/J betreffend

Technologiepolitik welche die Abgeordneten DI Schöggl, Dr. Graf, Dr. Grollitsch, Dr.

Breitenfeld - Paphazy, Dr. Povysil und Schender am 14. Dezember 1999 an mich richteten,

stelle ich fest:

 

Antwort zu Punkt 1 der Anfrage:

 

Schon seit Beginn der Technologieoffensive im Jahre 1997 wurden neben den bereits zuvor

bestehenden Programmen eine Reihe neuer Initiativen im Bereich Forschung, Technologie

und Innovation ins Leben gerufen. Beispielsweise wird auf die Impulsprogramme

,,multimedia business austria“ und ,,edi business austria“, auf die Patentverwertungsagentur

TecMa oder auf das Technologiebewertungsnetzwerk TecNet verwiesen. Im Jahr 1999

konnte mit dem Programm zur Förderung industrieller Kompetenzzentren und

Kompetenznetzwerke (kind/knet) ein Meilenstein in den Bemühungen der Bundesregierung zur

Unterstützung des Ausbaus industrieller Technologiecluster und zur Forcierung der

Kooperation Wissenschaft/Wirtschaft gesetzt werden.

 

Ansuchen im Rahmen dieses Programms werden bis Ende 2003 entgegengenommen. Die

Finanzierung ist für die Startphase gesichert, eine Ausfinanzierung des Programms muß noch

sichergestellt werden.

 

Weiters konnte, gemeinsam mit dem BMWV das Impulsprogramm Biotechnologie gestartet

werden. Die Laufzeit dieses Programms endet gleichfalls 2003. Die Finanzierung des

Programms ist derzeit gesichert, die Budgetierung kommender Jahre ist von der Anzahl und

vom Projektvolumen künftiger Antragsteller abhängig.

 

Schließlich wurden im Rahmen der Förderungen des Forschungsförderungsfonds für die

gewerbliche Wirtschaft (FFF) mit den neuen Aktionslinien ,,Feasibility Studies“ und ,,F&E -

Dynamik“ gleichfalls neue Impulse gesetzt.

 

Antwort zu Punkt 2 der Anfrage:

 

Im Bereich des Wirtschaftsministeriums werden folgende Programme, die teilweise monetäre

Förderung, teilweise Unterstützung in Form von Beratung, Vermittlung, etc. anbieten,

durchgeführt:

 

• Forschungsförderungsfonds für die gewerbliche Wirtschaft/FFF (incl. verschiedener

   Sonder - bzw. Schwerpunktprogramme - Nachwuchsförderung, EU - Anbahnungs -

   förderung, Lebensmittelinitiative, Feasibility - Förderung, F&E - Dynamik)

• Innovations - und Technologiefonds/ITF (incl. der integrierten Impulsprogramme ,,edi

  business austria“ und ,,multimedia business austria“ sowie des Seedfinancing -

  Programms)

• Patentverwertungsnetzwerk TecMa

• Technologiebewertungsnet TecNet

• business angels Börse I²

• Programm zur Förderung industrieller Kompetenzzentren und Kompetenznetzwerke

   (kind/knet)

• Förderung der Christian - Doppler - Labors

• Wachstumsförderungsprogramm für Kooperative Forschungsinstitute

• Innovationsmanagementprogramme (gemeinsam mit WKÖ/WIFI  - FINT)

• best - practice Seminare „Technokontakte“

• Impulsprogramm Biotechnologie

 

Antwort zu Punkt 3 der Anfrage:

 

Sowohl das Wirtschaftsministerium als auch seine ausgelagerten Förderungsinstitutionen

setzen vielfältige Aktivitäten zur Erleichterung des Zugangs zu Förderungsprogrammen.

Diese Maßnahmen reichen von der Vereinfachung und digitalen Verfügbarmachung von

Formularen über die Gestaltung von Informationsmaterialien und Internet - Informationen, der

Abhaltung von Sprechtagen vor Ort (zB. FFF) bis hin zu Maßnahmen zur Optimierung einer

bürgerfreundlichen Abwicklung.

 

Antwort zu den Punkten 4 und 5 der Anfrage:

 

Die Broschüre der Wirtschaftskammer Österreich „Kreditmöglichkeiten für die gewerbliche

Wirtschaft“ bietet einen sehr guten Überblick über die finanziellen Förderungsprogramme auf

Bundes -, Landes -  und EU - Ebene, ebenso das „Handbuch EU - konformer Förderung“

(Rieger/Schmied/Investkredit)

 

Antwort zu Punkt 6 der Anfrage:

 

Das 5. EU - Rahmenprogramm für FTD ist Anfang 1999 operativ angelaufen. In allen

Programmen wurden die ersten Ausschreibungen lanciert. Die Evaluierungen wurden erst

teilweise abgeschlossen und die Vertragsverhandlungen sind größtenteils noch im Laufen,

sodass zum jetzigen Zeitpunkt Jänner 2000 - die Daten für 1999 noch nicht vollständig

vorliegen können, vor allem auch, was die konkreten Auszahlungssummen betrifft. Die

zentrale österreichische Betreuungsinstitution BIT verfügt über ein umfangreiches

Datenbank - und Statistiksystem, in welches die Ergebnisse der Ausschreibungen - sobald

offziell und detailliert verfügbar - eingespeist werden. Die bislang verfügbaren Statistiken

umfassen etwa 2/3 der gesamten Ausschreibungen des Jahres 1999. Daraus geht folgendes

statistisches Bild hervor:

 

Programm

 Anzahl der erfolgreichen

 österr. Beteiligungen

 Beantragte EU - Mittel (in

 Mio. ATS)

Lebensqualität und Management der

natürlichen Ressourcen

43

88

Benutzerfreundliche

Informationsgesellschaft

68

288

Nachhaltigkeit und

Wettbewerbsfähigkeit

94

188

Umwelt und Energie

42

77

Sicherung der internationalen

Stellung der

Gemeinschaftsforschung

11

23

Innovation und Beteiligung der

KMU

2

2

Humanressourcen und

Sozioökonomie

9

20

GESAMT

269

686

 

Zum abgelaufenen 4. Rahmenprogramm darf auf die Beilage 1 verwiesen werden.

Antwort zu Punkt 7 der Anfrge:

 

Im Bereich des BMwA sind folgende Programme von den Bundesländern kofinanziert:

• Programm zur Förderung industrieller Kompetenzzentren und Kompetenznetzwerke

  (kind/knet)

• Forschungsförderungsfonds für die gewerbliche Wirtschaft (FFF) sowie

   Schwerpunktprogramme des Innovations -  und Technologiefonds (ITF): mit allen

   Bundesländern ausser Oberösterreich und Wien existieren Kooperationsvereinbarungen

• Seedfinancing - Programm: Kooperation im Einzelfall z.B. m. KABAG, SUBG, WWFF,

  NÖBEG

 

Antwort zu Punkt 8 der Anfrage:

 

Selbstverständlich wird hinsichtlich der im Bereich des Wirtschaftsministeriums

durchgeführten Programme auf eine möglichst kostengünstige Abwicklung großer Wert

gelegt. So beläuft sich etwa der Verwaltungsaufwand des FFF auf lediglich 1,5 % der

insgesamt zugesprochenen Förderungssumme. Im Rahmen der ITF - Schwerpunkte berechnet

sich der Verwaltungsaufwand auf ca. 2 % der Förderungssumme.

 

Antwort zu den Punkten 9 und 10 der Anfrage:

 

Wie bereits unter 3) dargestellt, setzt das Wirtschaftsministerium eine Reihe von

Maßnahmen, um den Aufwand für Antragsteller möglichst gering zu halten. Aufgrund der

höchst unterschiedlichen Größenordnungen der in den einzelnen Programmen zur Förderung

eingereichten Projekte, läßt sich keine allgemeingültige Aussage über den Aufwand der

Antragsteller treffen. Nach Erhebungen des FFF entsteht dem Antragsteller bei seriöser

Planung von F&E - Projekten ein zusätzlicher Aufwand von maximal einem Arbeitstag.

Antwort zu Punkt 11 der Anfrage:

 

Sowohl im Ministerium selbst als auch bei den Förderungsinstitutionen ist eine kompetente

und effiziente Beratung der Antragsteller durch qualifizierte Mitarbeiter sichergestellt. Im

Gegensatz zu den EU - Forschungs - und Technologieprogrammen ist beispielsweise der FFF

oder die Innovationsagentur beginnend von der Projektvorbereitungsphase bis zur

Überprüfung der Berichte und Abrechnungen offen für alle Fragen des Förderungswerbers.

 

Zusätzlich wird Hilfestellung bei der Vermittlung von Kooperations - bzw.

Finanzierungspartnern, in den Bereichen Patente/Lizenzen oder Technology Rating gegeben.

 

Antwort zu Punkt 12 der Anfrage:

 

im folgenden wird aus logischen Gründen auf unternehmensbezogene finanzielle

Förderungsprogramme Bezug genommen:

- FFF: auf Beilage 2 wird verwiesen

- ITF: auf Beilage 3 wird verwiesen

- Seefinancingprogramm: auf Beilage 4 wird verwiesen; Förderungsnehmer in diesem

  Programm sind ausschließlich Kleinunternehmen mit maximal 25 Beschäftigten

- Kind/knet:

   Bisher wurden drei Anträge bewilligt:

   ein Kompetenzzentrum für Mechatronik und Automation (Antragsteller Stahlbranche)

   ein Kompetenzzentrum für Fahrzeugakustik (Antragsteller Kfz-Branche)

   ein Kompetenznetzwerk für Biomasse/erneuerbare Energie (Antragsteller

   Energiebranche)

 

Antwort zu Punkt 13 der Anfrage:

 

Ich setze bereits jetzt eine Reihe von Maßnahmen zur Motivation von F&E - schwachen

Branchen bzw. Unternehmen. ich weise in diesem Zusammenhang auf den ITF - Schwerpunkt

Technologietransfer, auf die FFF - Aktionslinien ,,Feasibility Förderung“ und ,,F&F - Dynamik“

oder auf den Umstand hin, dass der Einbezug von Klein -  und Mittelbetrieben in die

entstehenden Technologieduster im Rahmen des Kind/Knet -  einen wesentlichen

Bestandteil der Projekte bildet. Im Bereich der indirekten Förderungsmaßnahmen wird die

Erhöhung des Forschungsfreibetrages per 1.1.2000 einen wichtigen Beitrag zur Stimulierung

zusätzlicher F&E - Aktivitäten leisten.

 

 

Die angeschlossene Anlage konnte nicht gescannt werden !!