978/AB XXI.GP
Die Abgeordneten zum Nationalrat Mag. Maier und Genossen haben am 29. Juni 2000 unter
der Nr. 965/J an mich eine schriftliche parlamentarische Anfrage betreffend „Auswirkungen
des Zivildienerstops im Bereich des Innenministeriums“ gerichtet.
Diese Anfrage beantworte ich aufgrund der mir vorliegenden Informationen wie folgt:
Als Trägerorganisationen des Zivildienstes wurden im Bundesministerium für Inneres selbst
bzw. bei nachgeordneten Dienststellen folgende Organisationseinheiten anerkannt:
a) für das Dienstleistungsgebiet ,,Flüchtlingsbetreuung“:
die Abteilung III/15, das Auswanderungs - und Statistikbüro der Abteilung III/15, die
Betreuungsstellen Nußdorfer Straße in Wien, Traiskirchen, Bad Kreuzen und Thalham der
Abteilung III/14,
b) für das Dienstleistungsgebiet „Betreuung von Asylwerbern“:
das Bundesasylamt und seine Außenstellen in Eisenstadt, Traiskirchen, Linz, Salzburg,
Innsbruck und Graz.
c) für das Dienstleistungsgebiet „Vorsorge für die öffentliche Sicherheit“:
die Gruppe EDV des Bundesministeriums für Inneres,
die Präsidialabteilungen der Bundespolizeidirektionen Eisenstadt, Klagenfurt, Villach,
St.Pölten, Wr. Neustadt, Schwechat, Linz, Wels, Steyr, Salzburg, Graz, Leoben, Innsbruck und
Wien, wobei von den Zivildienern mit Ausnahme in Graz und Villach hauptsächlich
Schulwegsicherung betrieben wird.
d) für das Dienstleistungsgebiet „Zivile Landesverteidigung“ und „Tätigkeiten gem. § 1 Z 2
der Dienstleistungsgebiete -Verordnung. BGBl. Nr.717/1992“, das sind Tätigkeiten bei
den im Bundesministerium für Inneres für Angelegenheiten des außerordentlichen
Zivildienstes zuständigen Organisationseinheiten:
die Gruppe
Zivildienst.
e) für das Dienstleistungsgebiet Dienst in inländischen Gedenkstätten insbesondere für Opfer
des Nationalsozialismus:
die Kz - Gedenkstätte Mauthausen.
Zu den Fragen 2 und 4:
Zum Dienstantrittstermin 05. Juni 2000 wurden Trägerorganisationen beim Bundesministe -
rium für Inneres oder von nachgeordneten Dienststellen keine Zivildienstpflichtigen
zugewiesen.
Von den zu früheren Dienstantrittsterminen zugewiesenen Zivildienstpflichtigen versahen am
01. Juni 2000 ordentlichen Zivildienst
a) im Dienstleistungsgebiet „Flüchtlingsbetreuung“: 27 Mann
b) im Dienstleistungsgebiet „Betreuung von Asylwerbern“: 0
c) im Dienstleistungsgebiet „Vorsorge für die öffentliche Sicherheit“ 114 Mann
d) im Dienstleistungsgebiet „Zivile Landesverteidigung“ und „Tätigkeiten gem. § 1 Z 2 der
Dienstleistungsgebiete -Verordnung, BGBl. Nr. 717/1992“, das sind Tätigkeiten bei den im
Bundesministerium für Inneres für Angelegenheiten des außerordentlichen Zivildienstes
zuständigen Organisationseinheiten: 22 Mann
e) im Dienstleistungsgebiet „Dienst in inländischen Gedenkstätten insbesondere für Opfer des
Nationalsozialismus“: 6 Mann
Zu den Fragen 5 bis 8:
Zum Dienstantrittstermin Juni 2000 wurden von den Organisationseinheiten des
Bundesministeriums für Inneres sowie der nachgeordneten Dienststellen Bedarfsanmeldungen
von insgesamt 87 Plätzen abgegeben.
Die einzelnen Bundespolizeidirektionen waren davon wie folgt betroffen:
|
Einrichtung |
Bedarf |
Zuweisung |
|
|
|
|
|
BPD Wr. Neustadt |
1 |
0 |
|
BPD Linz |
3 |
0 |
|
BPD Wels |
1 |
0 |
|
BPD Steyr |
7 |
0 |
|
BPD Salzburg |
5 |
0 |
|
BPD Graz |
6 |
0 |
|
BPD Wien |
51 |
0 |
|
|
|
|
|
Summe |
74 |
0 |
Zu den Fragen 9 und 10:
Die Entscheidung, keine Zivildienstpflichtigen zu Organisationseinheiten des
Bundesministeriums für Inneres sowie zu nachgeordneten Dienststellen zuzuweisen, gilt
grundsätzlich für das Jahr 2000. Soweit im Rahmen des Sonderzuweisungsprogrammes zum
Oktobertermin 2000 eine finanzielle Bedeckung für eine monatliche Vergütung von S
10.500,-/Mann (Vollkostenersatz) gegeben ist, können vereinzelt Zuweisungen zu
Organisationseinheiten des Bundesministeriums für Inneres zum Oktobertermin 2000
vorgenommen werden. Dies konnte für den Bereich der Betreuung von Asylwerbern und der
Flüchtlingsbetreuung für insgesamt 7 Plätze und für die KZ - Gedenkstätte Mauthausen für 2
Plätze sichergestellt werden. Für weitere 93 angebotene Plätze kann mangels
Bedeckungsmöglichkeit keine Zuweisung erfolgen.
Zu den Fragen 11 und 12:
In Organisationseinheiten des Bundesministeriums für Inneres sowie in nachgeordneten
Dienststellen waren in den Jahren 1995 bis 1999 Zivildienstleistende eingesetzt wie folgt:
|
1995 |
1996 |
1997 |
1998 |
1999 |
|
292 |
273 |
219 |
225 |
237 |
Hievon wurden im Bereich von Bundespolizeidirektionen eingesetzt im Bundesland:
|
|
1995 |
1996 |
1997 |
1998 |
1999 |
|
Burgenland |
2 |
2 |
1 |
2 |
2 |
|
Kärnten |
8 |
8 |
10 |
8 |
9 |
|
Niederösterreich |
8 |
8 |
10 |
8 |
10 |
|
Oberösterreich |
12 |
18 |
13 |
16 |
17 |
|
Salzburg |
12 |
16 |
11 |
14 |
11 |
|
Steiermark |
16 |
21 |
17 |
21 |
24 |
|
Tirol |
9 |
6 |
5 |
6 |
6 |
|
Wien |
150 |
134 |
100 |
102 |
91 |
|
Bundespolizeidirektion Wien |
Ja |
|
Bundespolizeidirektion Eisenstadt |
Ja |
|
Bundespolizeidirektion Graz |
Nein |
|
Bundespolizeidirektion Linz |
Ja |
|
Bundespolizeidirektion Innsbruck |
Ja |
|
Bundespolizeidirektion Klagenfurt |
Ja |
|
Bundespolizeidirektion Leoben |
Ja |
|
Bundespolizeidirektion Salzburg |
Ja |
|
Bundespolizeidirektion Schwechat |
Ja |
|
Bundespolizeidirektion Steyr |
Ja |
|
Bundespolizeidirektion St. Pölten |
Ja |
|
Bundespolizeidirektion Villach |
Ja, in den Jahren 1995 bis 1997, Nein seit 1998 |
|
Bundespolizeidirektion Wels |
Ja |
|
Bundespolizeidirektion Wr. Neustadt |
Ja |
Ausnahmen gibt es daher lediglich im Bereich der Bundespolizeidirektion Graz und seit 1998
bei der Bundespolizeidirektion Villach, da der Lotsendienst dort in den Kompetenzbereich des
jeweiligen Magistrates fällt.
Zu den Fragen 14 und 15:
|
Bundespolizeidirektion Wien |
Ja |
|
Bundespolizeidirektion Eisenstadt |
Ja |
|
Bundespolizeidirektion Graz |
Nein, |
|
Bundespolizeidirektion Linz |
SWB oder VB/S - OstA |
|
Bundespolizeidirektion Innsbruck |
Ja |
|
Bundespolizeidirektion Klagenfurt |
Ja |
|
Bundespolizeidirektion Leoben |
SWB und VB/S – OstA |
|
Bundespolizeidirektion Salzburg |
Ja |
|
Bundespolizeidirektion Schwechat |
Ja, ab 01. 02. 2001 |
|
Bundespolizeidirektion Steyr |
SWB, Eltern und Schülerlotsen |
|
Bundespolizeidirektion St. Pölten |
Unter Einbindung des Dienststellenausschusses werden derzeit für die Zeit ab 01. 02. 2001 Maßnahmen überlegt |
|
Bundespolizeidirektion Villach |
Nein |
|
Bundespolizeidirektion Wels |
Ja |
|
Bundespolizeidirektion Wr. Neustadt |
Ja |
Durch diese Maßnahme wird davon ausgegangen, dass die Sicherheit auf Schulwegen in
gleichem Maße wie bisher gewährleistet ist.
Zu den Fragen 16 bis 22:
|
Bundespolizeidirektion Wien |
Nein |
|
Bundespolizeidirektion Eisenstadt |
Nein |
|
Bundespolizeidirektion Graz |
Nein, keine Mehrbelastungen für die SW |
|
Bundespolizeidirektion Linz |
Nein |
|
Bundespolizeidirektion Innsbruck |
Nein |
|
Bundespolizeidirektion Klagenfurt |
Nein |
|
Bundespolizeidirektion Leoben |
Nein |
|
Bundespolizeidirektion Salzburg |
Nein |
|
Bundespolizeidirektion Schwechat |
Nein |
|
Bundespolizeidirektion Steyr |
Nein |
|
Bundespolizeidirektion St. Pölten |
Nein |
|
Bundespolizeidirektion Villach |
Nein, aber keine Mehrbelastung |
|
Bundespolizeidirektion Wels |
Nein |
|
Bundespolizeidirektion Wr. Neustadt |
Nein |
So bedauerlich die Nichtzuweisung von Zivildienern für einzelne staatliche Stellen auch sein
mag, bekenne ich mich zu der vom Gesetzgeber beschlossenen Prioritätensetzung, dass
hauptsächlich nichtstaatliche Einrichtungen auf den Gebieten des Rettungswesens, der Sozial -
und Behindertenhilfe
und des Katastrophenschutzes Zivildiener zugewiesen bekommen.
Zu Frage 23:
Die einzelnen Bundespolizeidirektionen übermittelten folgende Berechnungen:
|
Bundespolizeidirektion Wien |
Unter der Annahme von 38 Schulwochen müssen aufgrund einer Hochrechnung 61.750 Stunden für die Schulwegsicherung aufgewendet werden |
|
Bundespolizeidirektion Eisenstadt |
An Unterrichtstagen wird je ein SWB anstelle eines Zivildieners je 4 Stunden Schulwegsicherung verrichten |
|
Bundespolizeidirektion Graz |
Rein rechnerisch ergäben sich über 30.000 Stunden (220 Arbeitstage pro Schuljahr x 8 Stünden pro Tag x 18 Zivildiener) zusätzlich, durch Umstrukturierung und Straffung der Arbeitsabläufe wird diese Stundenanzahl jedoch beträchtlich unterschritten, eine genaue Stundenanzahl kann nicht angegeben werden |
|
Bundespolizeidirektion Linz |
Im Schuljahr 1999/2000 wurden von den Zivildienern 1.639 Außendienststunden (ohne Wegzeiten) erbracht. |
|
Bundespolizeidirektion Innsbruck |
Kann derzeit nicht beantwortet werden |
|
Bundespolizeidirektion Klagenfurt |
15 Stunden pro Tag |
|
Bundespolizeidirektion Leoben |
Für die Schulwegsicherung ca. 45 Stunden pro Woche (ausgenommen Ferien, Feiertage, schulfreie Tage), für Botenfahrten ca. 2,5 Stunden pro Woche, in der KFZ - Werkstätte 40 Stunden pro Woche |
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Bundespolizeidirektion Salzburg |
Keine Vermehrung des Stundenaufwandes |
|
Bundespolizeidirektion Schwechat |
Keine zusätzliche Überstundenbelastung |
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Bundespolizeidirektion Steyr |
Pro Zivildiener 3 - 4 Stunden pro Tag für die Schulwegüberwachung, 2 Stunden für administrative Tätigkeiten, 8 Stunden für administrative Arbeiten in der Ferienzeit |
|
Bundespolizeidirektion St. Pölten |
Ca. 5,8 Stunden pro Tag pro Zivildiener (5,8 x 5 SWB = 29 Stunden) für die Schulwegsicherung |
|
Bundespolizeidirektion Villach |
Keine zusätzlichen Dienststunden |
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Bundespolizeidirektion Wels |
Im Schuljahr 1999/2000 versahen die 8 Zivildiener pro Tag bis zu 32 Schulwegsicherungen mit einer durchschnittlichen Ausrückungszeit von 50 Minuten |
|
Bundespolizeidirektion Wr. Neustadt |
Pro Schultag 3 Stunden 40 Minuten für die Schulwegsicherung |
Zu den Fragen 24 und 25:
Konkrete Angaben hiezu sind derzeit nicht möglich; Es wird angestrebt, grundsätzlich ohne
vermehrte Überstunden der Beamten auszukommen.