1094 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXI. GP

Ausgedruckt am 10. 6. 2002

Regierungsvorlage


PROTOKOLL

ZUR DURCHFÜHRUNG DER ALPENKONVENTION VON 1991 IM BEREICH BERGWALD

PROTOKOLL „BERGWALD“

Präambel

Die Bundesrepublik Deutschland,

die Französische Republik,

die Italienische Republik,

das Fürstentum Liechtenstein,

das Fürstentum Monaco,

die Republik Österreich,

die Schweizerische Eidgenossenschaft,

die Republik Slowenien

sowie

die Europäische Gemeinschaft –

in Erfüllung ihres Auftrags auf Grund des Übereinkommens vom 7. November 1991 zum Schutz der Alpen (Alpenkonvention), eine ganzheitliche Politik zum Schutz und zur nachhaltigen Entwicklung des Alpenraums sicherzustellen,

in Erfüllung ihrer Verpflichtungen gemäß Artikel 2 Absätze 2 und 3 der Alpenkonvention,

in der Überzeugung, dass die ansässige Bevölkerung in der Lage sein muss, ihre Vorstellungen von der gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung selbst zu definieren und an deren Umsetzung im Rahmen der geltenden staatlichen Ordnung mitzuwirken,

in der Erkenntnis, dass der Bergwald jene Vegetationsform ist, welche – oft weit über die Berggebiete hinausreichend – den wirksamsten, wirtschaftlichsten und landschaftsgerechtesten Schutz gegen Naturgefahren, insbesondere Erosionen, Hochwasser, Lawinen, Muren und Steinschlag, leisten kann,

im Wissen, dass der Wald Kohlendioxid der Atmosphäre entnimmt und den Kohlenstoff im Holz   über sehr lange Zeiträume klimawirksam bindet,

in dem Bewusstsein, dass der Bergwald für den regionalen Klimaausgleich, für die Reinigung der Luft sowie für den Wasserhaushalt unentbehrlich ist,

in Anbetracht der Tatsache, dass der Erholungsfunktion des Bergwalds eine für alle Menschen wachsende Bedeutung zukommt,

im Wissen, dass der Bergwald eine Quelle erneuerbarer Rohstoffe ist, deren Bedeutung in einer Welt des steigenden Ressourcenverbrauchs besonderes wichtig ist, dass er aber auch als Arbeitsplatz und Einkommensquelle gerade im ländlichen Raum von existenzieller Bedeutung ist,

in Kenntnis der Tatsache, dass die Bergwaldökosysteme wichtige Lebensräume für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt sind,

in der Überzeugung, dass vor allem die Einhaltung des Grundsatzes der Nachhaltigkeit, wie er traditionell in der europäischen Forstwirtschaft geprägt und weiterentwickelt wird, alle wichtigen Waldfunktionen auch für künftige Generationen sicherstellt,

in der Überzeugung, dass bestimmte Probleme nur grenzübergreifend gelöst werden können und gemeinsame Maßnahmen der Alpenstaaten erforderlich machen –

sind wie folgt übereingekommen:

Kapitel I

Allgemeine Bestimmungen

Artikel 1

Ziel

(2)(1) Ziel dieses Protokolls ist es, den Bergwald als naturnahen Lebensraum zu erhalten, erforderlichenfalls zu entwickeln oder zu vermehren und seine Stabilität zu verbessern. Als Voraussetzung für die Erfüllung der in der Präambel angeführten Funktionen ist eine pflegliche, naturnahe und nachhaltig betriebene Bergwaldwirtschaft erforderlich.

(2)(2) Insbesondere verpflichten sich die Vertragsparteien, dafür Sorge zu tragen, dass vor allem

-          natürliche Waldverjüngungsverfahren angewendet werden,

-          ein gut strukturierter, stufiger Bestandesaufbau mit standortgerechten Baumarten angestrebt wird,

-          autochthones forstliches Vermehrungsgut eingesetzt wird und

-          Bodenerosionen und -verdichtungen durch schonende Nutzungs- und Bringungsverfahren vermieden werden.

Artikel 2

Berücksichtigung der Ziele in den anderen Politiken

Die Vertragsparteien verpflichten sich, die Ziele dieses Protokolls auch in ihren anderen Politiken zu berücksichtigen. Dies gilt vor allem für folgende Bereiche:

a)       a) Luftschadstoffbelastungen – Luftschadstoffbelastungen werden schrittweise auf jenes Maß reduziert, welches für die Waldökosysteme nicht schädlich ist. Dies gilt auch für Belastungen durch grenzüberschreitende Luftschadstoffe.

a)       b) Schalenwildbestand – Schalenwildbestände werden auf jenes Maß begrenzt, welches eine natürliche Verjüngung standortgerechter Bergwälder ohne besondere Schutzmaßnahmen ermöglicht. Für grenznahe Gebiete verpflichten sich die Vertragsparteien, ihre Maßnahmen zur Regulierung der Wildbestände aufeinander abzustimmen. Zur Wiederherstellung eines natürlichen Selektionsdrucks auf die Schalenwildarten sowie im Interesse des Naturschutzes befürworten die Vertragsparteien eine mit den Gesamtbedürfnissen der Region abgestimmte Wiedereinbürgerung von Beutegreifern.

a)       c) Waldweide – Die Erhaltung eines funktionsfähigen Bergwalds hat Vorrang vor der Waldweide. Die Waldweide wird daher soweit eingeschränkt oder erforderlichenfalls gänzlich abgelöst, dass die Verjüngung standortgerechter Wälder möglich ist, Bodenschäden vermieden werden und vor allem die Schutzfunktion des Waldes erhalten bleibt.

a)       d) Erholungsnutzung – Die Inanspruchnahme des Bergwalds für Erholungszwecke wird soweit gelenkt und notfalls eingeschränkt, dass die Erhaltung und Verjüngung von Bergwäldern nicht gefährdet werden. Dabei sind die Bedürfnisse der Waldökosysteme zu berücksichtigen.

a)       e) Waldwirtschaftliche Nutzung – Im Hinblick auf die Bedeutung einer nachhaltig ausgeübten Holznutzung für die Volkswirtschaft und die Waldpflege fördern die Vertragsparteien den verstärkten Einsatz von Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern.

a)        f) Waldbrandgefahr – Die Vertragsparteien tragen der Waldbrandgefahr durch angemessene Vorsorgemaßnahmen und wirksame Brandbekämpfung Rechnung.

a)       g) Fachpersonal – Da ein naturnaher und auf die Erfüllung aller Waldfunktionen ausgerichteter Waldbau ohne entsprechendes qualifiziertes Personal nicht möglich ist, verpflichten sich die Vertragsparteien, für ausreichendes und fachkundiges Personal Sorge zu tragen.

Artikel 3

Beteiligung der Gebietskörperschaften

(1)(1) Jede Vertragspartei bestimmt im Rahmen der geltenden staatlichen Ordnung die für die Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen den unmittelbar betroffenen Institutionen und Gebietskörperschaften am besten geeignete Ebene, um eine gemeinsame Verantwortung zu fördern, namentlich um sich gegenseitig verstärkende Kräfte beim Vollzug der Forstpolitiken sowie der sich daraus ergebenden Maßnahmen zu nutzen und zu entwickeln.

(1)(2) Die unmittelbar betroffenen Gebietskörperschaften werden in den verschiedenen Stadien der Vorbereitung und Umsetzung dieser Politiken und Maßnahmen unter Wahrung ihrer Zuständigkeit im Rahmen der geltenden staatlichen Ordnung beteiligt.

Artikel 4

Internationale Zusammenarbeit

Die Vertragsparteien vereinbaren,

a)       a) gemeinsame Bewertungen der forstpolitischen Entwicklung vorzunehmen sowie die gegenseitige Konsultation vor wichtigen Entscheidungen zur Durchführung dieses Protokolls zu gewährleisten,

a)       b) durch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit aller zuständigen Behörden, insbesondere der regionalen Verwaltungen und lokalen Gebietskörperschaften, die Verwirklichung der in diesem Protokoll bestimmten Ziele und Maßnahmen sicherzustellen,

a)       c) durch die internationale Zusammenarbeit unter Forschungs- und Bildungsstätten, unter Forstwirtschafts- und Umweltorganisationen sowie zwischen den Medien sowohl den Kenntnis- und Erfahrungsaustausch als auch gemeinsame Initiativen zu fördern.

Kapitel II

Spezifische Maßnahmen

Artikel 5

Planungsgrundlagen

Zur Umsetzung der in diesem Protokoll genannten Ziele sorgen die Vertragsparteien für die Erstellung der notwendigen Planungsgrundlagen. Diese umfassen auch Erhebungen der Waldfunktionen unter besonderer Berücksichtigung der Schutzfunktionen sowie eine ausreichende Standortserkundung.

Artikel 6

Schutzfunktionen des Bergwalds

(1)(1) Für Bergwälder, die in hohem Maß den eigenen Standort oder vor allem Siedlungen, Verkehrsinfrastrukturen, landwirtschaftliche Kulturflächen und ähnliches schützen, verpflichten sich die Vertragsparteien, dieser Schutzwirkung eine Vorrangstellung einzuräumen und deren forstliche Behandlung am Schutzziel zu orientieren. Diese Bergwälder sind an Ort und Stelle zu erhalten.

(1)(2) Die notwendigen Maßnahmen sind im Rahmen von Schutzwaldpflegeprojekten beziehungsweise Schutzwaldverbesserungsprojekten fachkundig zu planen und durchzuführen. Die Zielsetzung des Naturschutzes und der Landschaftspflege sind zu berücksichtigen.

Artikel 7

Nutzfunktion des Bergwalds

(1)(1) In jenen Bergwäldern, in denen die Nutzfunktion überwiegt und die regionalwirtschaftlichen Verhältnisse es erfordern, wirken die Vertragsparteien darauf hin, dass sich die Bergwaldwirtschaft in ihrer Bedeutung als Arbeits- und Einkommensquelle der örtlichen Bevölkerung entfalten kann.

(1)(2) Sie sorgen dafür, dass die Waldverjüngung mit standortgerechten Baumarten sowie die forstliche Nutzung pfleglich, boden- und bestandesschonend durchgeführt wird.

Artikel 8

Soziale und ökologische Funktionen des Bergwalds

Da der Bergwald wichtige soziale und ökologische Funktionen zu erfüllen hat, verpflichten sich die Vertragsparteien zu Maßnahmen, welche

            seine Wirkungen auf Wasserressourcen, Klimaausgleich, Reinigung der Luft und Lärmschutz,

            seine biologische Vielfalt sowie

            Naturerlebnis und Erholung

sicherstellen.

Artikel 9

Walderschließung

Die Vertragsparteien stimmen überein, dass zum Schutz des Waldes vor Schäden sowie zur naturnahen Bewirtschaftung und Pflege Erschließungsmaßnahmen notwendig sind, die sorgfältig zu planen und auszuführen sind, wobei den Erfordernissen des Natur- und Landschaftsschutzes Rechnung zu tragen ist.

Artikel 10

Naturwaldreservate

(1)(1) Die Vertragsparteien verpflichten sich, Naturwaldreservate in ausreichender Größe und Anzahl auszuweisen und diese zur Sicherung der natürlichen Dynamik und der Forschung entsprechend zu behandeln, mit der Absicht, jede Nutzung grundsätzlich einzustellen oder dem Ziel des Reservats gemäß anzupassen. Bei der Auswahl dieser Flächen ist darauf Bedacht zu nehmen, dass möglichst alle Bergwaldökosysteme repräsentiert sind. Die notwendige Schutzfunktion dieser Waldbestände ist jedenfalls sicherzustellen.

(1)(2) Die Ausweisung von Naturwaldreservaten soll grundsätzlich im Sinne eines langfristig wirksamen Vertragsnaturschutzes erfolgen.

(1)(3) Die Vertragsparteien sichern die notwendige Zusammenarbeit bei der Planung und Ausweisung grenzüberschreitender Naturwaldreservate.

Artikel 11

Förderung und Abgeltung

(1)(1) Unter Berücksichtigung der erschwerten Wirtschaftsbedingungen im Alpenraum und unter Bedachtnahme auf die von der Bergwaldwirtschaft erbrachten Leistungen verpflichten sich die Vertragsparteien unter den gegebenen finanzpolitischen Rahmenbedingungen und solange dies zur Sicherung dieser Leistungen notwendig ist, zu einer ausreichenden forstlichen Förderung – insbesondere der in den Artikeln 6 bis 10 angeführten Maßnahmen.

(1)(2) Werden von der Bergwaldwirtschaft Leistungen beansprucht, die über bestehende gesetzliche Verpflichtungen hinausgehen, und wird deren Notwendigkeit in Projekten begründet, dann hat der Waldeigentümer Anspruch auf eine angemessene und leistungsbezogene Abgeltung.

(1)(3) Die Vertragsparteien verpflichten sich, die notwendigen Instrumentarien zur Finanzierung von Förderungs- und Abgeltungsmaßnahmen zu schaffen. Bei der Finanzierung ist neben dem volkswirtschaftlichen Vorteil für die gesamte Bevölkerung auch der Vorteil einzelner zu berücksichtigen.

Artikel 12

Weitergehende Maßnahmen

Die Vertragsparteien können Maßnahmen zur Bergwaldwirtschaft treffen, welche über die in diesem Protokoll vorgesehenen Maßnahmen hinausgehen.

Kapitel III

Forschung, Bildung und Information

Artikel 13

Forschung und Beobachtung

(1)(1) Die Vertragsparteien fördern und harmonisieren in enger Zusammenarbeit Forschungen und systematische Beobachtungen, die zur Erreichung der Ziele dieses Protokolls dienlich sind.

(1)(2) Insbesondere fördern sie Forschungsvorhaben, die in Zusammenhang mit der Begründung, der Pflege und dem Schutz sowie den Leistungen des Ökosystems Bergwald stehen, sowie wissenschaftliche Projekte, die eine internationale Vergleichbarkeit einzelstaatlicher Inventuren und Erhebungen ermöglichen.

(1)(3) Die Vertragsparteien sorgen dafür, dass die jeweiligen Ergebnisse nationaler Forschung und systematischer Beobachtung in ein gemeinsames System zur dauernden Beobachtung und Information einfließen und im Rahmen der geltenden staatlichen Ordnung öffentlich zugänglich gemacht werden.

(1)(4) Insbesondere erstellen sie für die in diesem Protokoll bestimmten Ziele und Maßnahmen eine vergleichbare Bestandsaufnahme, die periodisch fortzuschreiben ist.

Artikel 14

Bildung und Information

(1)(1) Die Vertragsparteien fördern die Aus- und Weiterbildung sowie die Information der Öffentlichkeit im Hinblick auf Ziele, Maßnahmen und Durchführung dieses Protokolls.

(1)(2) Sie sorgen insbesondere für eine dem Protokollinhalt gerecht werdende Beratung und Weiterbildung der Waldeigentümer.

Kapitel IV

Durchführung, Kontrolle und Bewertung

Artikel 15

Durchführung

Die Vertragsparteien verpflichten sich, die Durchführung dieses Protokolls durch geeignete Maßnahmen im Rahmen der geltenden staatlichen Ordnung sicherzustellen.

Artikel 16

Kontrolle der Einhaltung der Verpflichtungen

(1)(1) Die Vertragsparteien erstatten dem Ständigen Ausschuss regelmäßig Bericht über die auf Grund dieses Protokolls getroffenen Maßnahmen. In den Berichten ist auch die Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen darzulegen. Die Alpenkonferenz bestimmt die zeitliche Abfolge der Berichterstattung.

(1)(2) Der Ständige Ausschuss prüft die Berichte daraufhin, ob die Vertragsparteien ihren Verpflichtungen aus diesem Protokoll nachgekommen sind. Er kann dabei auch zusätzliche Informationen von den Vertragsparteien anfordern oder Informationen aus anderen Quellen beiziehen.

(1)(3) Der Ständige Ausschuss erstellt für die Alpenkonferenz einen Bericht über die Einhaltung der Verpflichtungen aus diesem Protokoll durch die Vertragsparteien.

(1)(4) Die Alpenkonferenz nimmt diesen Bericht zur Kenntnis. Falls sie eine Verletzung der Verpflichtungen feststellt, kann sie Empfehlungen verabschieden.

Artikel 17

Bewertung der Wirksamkeit der Bestimmungen

(1)(1) Die Vertragsparteien überprüfen und beurteilen regelmäßig die in diesem Protokoll enthaltenen Bestimmungen auf ihre Wirksamkeit. Soweit zur Erreichung der Ziele dieses Protokolls erforderlich, werden sie  geeignete Änderungen des Protokolls in die Wege leiten.

(1)(2) Im Rahmen der geltenden staatlichen Ordnung werden die Gebietskörperschaften an dieser Bewertung beteiligt. Die einschlägig tätigen nichtstaatlichen Organisationen können angehört werden.

Kapitel V

Schlussbestimmungen

Artikel 18

Verhältnis zwischen der Alpenkonvention und dem Protokoll

(1)(1) Dieses Protokoll ist ein Protokoll der Alpenkonvention im Sinne des Artikels 2 und der anderen einschlägigen Artikel der Alpenkonvention.

(1)(2) Nur Vertragsparteien der Alpenkonvention können Vertragspartei dieses Protokolls werden. Eine Kündigung der Alpenkonvention gilt zugleich als Kündigung dieses Protokolls.

(1)(3) Entscheidet die Alpenkonferenz über Fragen in Bezug auf dieses Protokoll, so sind lediglich die Vertragsparteien dieses Protokolls abstimmungsberechtigt.

Artikel 19

Unterzeichnung und Ratifikation

(1)(1) Dieses Protokoll liegt für die Unterzeichnerstaaten der Alpenkonvention und die Europäische Gemeinschaft am 27. Februar 1996 sowie ab dem 29. Februar 1996 bei der Republik Österreich als Verwahrer zur Unterzeichnung auf.

(1)(2) Dieses Protokoll tritt für die Vertragsparteien, die ihre Zustimmung ausgedrückt haben, durch das Protokoll gebunden zu sein, drei Monate nach dem Tag in Kraft, an dem drei Staaten ihre Ratifikations-, Annahme- oder Genehmigungsurkunde hinterlegt haben.

(1)(3) Für die Vertragsparteien, die später ihre Zustimmung ausdrücken, durch dieses Protokoll gebunden zu sein, tritt das Protokoll drei Monate nach dem Tag der Hinterlegung der Ratifikations-, Annahme- oder Genehmigungsurkunde in Kraft. Nach dem Inkrafttreten einer Änderung des Protokolls wird jede neue Vertragspartei dieses Protokolls Vertragspartei des Protokolls in der geänderten Fassung.

Artikel 20

Notifikationen

Der Verwahrer notifiziert jedem in der Präambel genannten Staat und der Europäischen Gemeinschaft in Bezug auf dieses Protokoll

a)       a) jede Unterzeichnung,

a)       b) jede Hinterlegung einer Ratifikations-, Annahme- oder Genehmigungsurkunde,

a)       c) jeden Zeitpunkt des Inkrafttretens,

a)       d) jede von einer Vertrags- oder Unterzeichnerpartei abgegebene Erklärung,

a)       e) jede von einer Vertragspartei notifizierte Kündigung, einschließlich des Zeitpunkts ihres Wirksamwerdens.

Zu Urkund dessen haben die hierzu gehörig befugten Unterzeichneten dieses Protokoll unterschrieben.

Geschehen zu Brdo am 27. Februar 1996 in deutscher, französischer, italienischer und slowenischer Sprache, wobei jeder Wortlaut gleichermaßen verbindlich ist, in einer Urschrift, die im Staatsarchiv der Republik Österreich hinterlegt wird. Der Verwahrer übermittelt den Unterzeichnerparteien beglaubigte Abschriften.

PROTOCOLE

D’APPLICATION DE LA CONVENTION ALPINE DE 1991 DANS LE DOMAINE DES «FORÊTS DE MONTAGNE»

PROTOCOLE «FORÊTS DE MONTAGNE»

Préambule

La République fédérale d’Allemagne,

La République d’Autriche,

La République française,

La République italienne,

La Principauté du Liechtenstein,

La Principauté de Monaco,

La République de Slovénie,

La Confédération suisse,

ainsi que

La Communauté européenne,

Conformément à leur mission découlant de la Convention sur la protection des Alpes (Convention alpine) du 7 novembre 1991 d’assurer une politique globale de protection et de développement durable de l’espace alpin,

En application de leurs obligations découlant de l’article 2 paragraphes 2 et 3 de la Convention alpine,

Convaincues que la population locale doit être en mesure de définir son propre projet de développement social, culturel et économique et de participer à sa mise en œuvre dans le cadre institutionnel existant,

Reconnaissant que la forêt de montagne représente la forme de végétation – qui s’étend fréquemment bien audelà des régions de montagne – pouvant garantir la protection la plus efficace, la moins chère et la plus esthétique contre les risques naturels tels que l’érosion, les inondations, les avalanches, les glissements de terrain et les chutes de pierres,

Sachant que la forêt puise du gaz carbonique de l’atmosphère lors de la production du bois et, de cette façon, fixe le carbone pour un temps prolongé, assurant ainsi son effet sur le climat,

Conscientes que la forêt de montagne est indispensable à l’équilibre climatique régional, à la purification de l’air et à la régulation du régime des eaux,

Considérant que la fonction récréative de la forêt de montagne est d’une importance croissante pour tous les hommes,

Sachant que la forêt de montagne est une source de matières premières renouvelables ayant une importance spéciale dans un monde de consommation croissante des ressources, mais qu’elle présente également une signification essentielle en tant que lieu de travail et source de revenus, justement en région rurale,

Reconnaissant que les écosystèmes des forêts de montagne sont des habitats importants pour une faune et une flore d’une grande diversité,

Convaincues que c’est surtout le respect du principe du développement durable tel qu’il est instauré et développé traditionnellement dans l’économie forestière européenne, qui garantit toutes les fonctions importantes de la forêt également pour les générations futures,

Convaincues que certains problèmes ne peuvent être résolus que dans un cadre transfrontalier et exigent des mesures communes de la part des Etats alpins,

sont convenues de ce qui suit:

Chapitre I

Dispositions générales

Article 1er

Objectif

1) L’objectif du présent protocole est la conservation de la forêt de montagne en tant qu’écosystème proche de la nature, son développement et son extension si nécessaire et l’amé1ioration de sa stabilité. Pour remplir les fonctions mentionnées dans le préambule, une gestion respectueuse, proche de la nature et durable de la forêt de montagne est la condition sine qua non.

2) Les Parties contractantes s’engagent notamment à assurer avant tout:

            la régénération naturelle de la forêt,

            des peuplements étagés et bien structurés, composés d’essences adaptées à la station,

            l’utilisation de plants forestiers de provenance autochtone et

            une prévention de l’érosion et du compactage des sols grâce à des procédés d’exploitation et de débardage soigneux.

Article 2

Prise en considération des objectifs dans les autres politiques

Les Parties contractantes s’engagent à prendre également en considération les objectifs du présent protocole dans leurs autres politiques. Ceci s’applique notamment aux domaines suivants:

           a) Polluants atmosphériques – Les polluants atmosphériques sont à réduire graduellement jusqu’à ce qu’ils ne soient plus nuisibles aux écosystèmes forestiers concernés. Ceci s’applique également aux charges dues aux polluants atmosphériques transfrontaliers.

          b) Grand gibier – Le grand gibier doit être limité à une quantité compatible avec la régénération naturelle des forêts de montagne adaptées à la station, sans mesure de protection particulière. Dans les régions proches des frontières, les Parties contractantes s’engagent à harmoniser leurs mesures de régulation du gibier. Pour rétablir une sé1ection naturelle du grand gibier, et dans le souci de la protection de la nature, les Parties contractantes préconisent la réintroduction de prédateurs, adaptée aux besoins globaux de la région.

           c) Pâturage en forêt – La conservation d’une forêt de montagne qui soit en état d’assurer ses fonctions passe avant le pâturage en forêt. Pour cette raison, le pâturage en forêt est soit à interdire, le cas échéant, soit tout au moins à réduire à un niveau permettant la régénération de forêts adaptées à la station, évitant les dégradations du sol et préservant avant tout la fonction protectrice de la forêt.

          d) Utilisation à des fins récréatives – La fonction récréative de la forêt de montagne doit être dirigée et le cas échéant limitée pour ne pas menacer la conservation des forêts de montagne et leur régénération naturelle. Dans ce contexte, les besoins des écosystèmes forestiers doivent être respectés.

           e) Exploitation de la forêt de montagne – Vu l’importance d’une exploitation durable du bois pour 1’économie nationale et la gestion des forêts, les Parties contractantes encouragent l’utilisation accrue du bois en provenance de forêts gérées de façon durable.

           f) Risque d’incendies de forêt – Les Parties contractantes agissent contre le risque d’incendies de forêt par des mesures préventives adéquates et une lutte efficace contre le feu.

          g) Personnel forestier – Dans la mesure où une sylviculture respectueuse de la nature et visant notamment à permettre à la forêt de remplir toutes ses fonctions requiert un personnel qualifié, les Parties contractantes s’engagent à assurer la présence d’un personnel qualifié en nombre suffisant.

Article 3

Participation des collectivités territoriales

1) Dans le cadre institutionnel existant, chaque Partie contractante détermine le meilleur niveau de coordination et de coopération entre les institutions et les collectivités territoriales directement concernées afin de promouvoir une solidarité dans la responsabilité, notamment pour exploiter et développer les synergies dans l’application des politiques forestières ainsi que dans la mise en œuvre des mesures qui en découlent.

2) Les collectivités territoriales directement concernées sont parties prenantes aux différents stades de préparation et de mise en œuvre de ces politiques et mesures dans le respect de leurs compétences, dans le cadre institutionnel existant.

Article 4

Coopération internationale

Les Parties contractantes conviennent:

           a) de procéder à des évaluations communes du développement de la politique forestière ainsi que de garantir une consultation réciproque avant l’adoption de décisions importantes pour la mise en œuvre du présent protocole,

          b) d’assurer la réalisation des objectifs et des mesures établis par le présent protocole par la coopération transfrontalière de toutes les autorités compétentes et tout particulièrement des administrations régionales et des collectivités locales,

           c) d’encourager les échanges de connaissances et d’expériences aussi bien que des initiatives communes à travers la coopération internationale entre les instituts de recherche et de formation, entre les organisations forestières et environnementales, ainsi qu’entre les médias.

Chapitre II

Mesures spécifiques

Article 5

Bases de planification

Pour la mise en œuvre des objectifs mentionnés dans le présent protocole, les Parties contractantes se chargent de l’élaboration des bases de planification nécessaires. Ces dernières comprennent également une analyse des fonctions de la forêt tenant compte en particulier de sa fonction protectrice, ainsi qu’une connaissance suffisante du site.

Article 6

Fonction protectrice de la forêt de montagne

1) Pour les forêts de montagne ayant une fonction de protection importante pour leur propre site, ou surtout pour les agglomérations, pour les infrastructures de transports, pour les surfaces cultivées agricoles et autres, les Parties contractantes s’engagent à accorder la priorité à cette fonction protectrice et à orienter leur gestion forestière selon l’objectif de protection. Ces forêts de montagne doivent être conservées sur le site même.

2) Les mesures nécessaires doivent être planifiées et réalisées avec compétence dans le cadre des projets d’entretien ou d’amélioration des forêts protectrices. Elles doivent prendre en compte les objectifs de la protection de la nature et de l’entretien des paysages.

Article 7

Fonction de production de la forêt de montagne

1) Dans les forêts de montagne à fonction de production dominante, et où les conditions économiques régionales l’exigent, les Parties contractantes font en sorte que l’économie forestière de montagne se développe en tant que source de travail et de revenu pour la population locale.

2) Les Parties contractantes s’engagent à effectuer la régénération de la forêt avec des espèces d’arbres adaptées à la station et à réaliser une exploitation forestière avec soin, en ménageant le sol et les peuplements.

Article 8

Fonctions sociales et écologiques de la forêt de montagne

La forêt de montagne devant remplir d’importantes fonctions sociales et écologiques, les Parties contractantes s’engagent à prendre les mesures nécessaires garantissant:

            ses effets sur les ressources en eau, l’équilibre climatique, l’épuration de l’air, la protection contre le bruit,

            sa biodiversité, ainsi que

            la découverte de la nature et la récréation.

Article 9

Desserte forestière

Les Parties contractantes conviennent que, pour la protection de la forêt contre les dommages, une exploitation et un entretien respectueux de la nature, des mesures de desserte sont nécessaires et doivent être planifiées et réalisées avec soin, tout en tenant compte des exigences de la protection de la nature et des paysages.

Article 10

Réserves de forêt naturelle

1) Les Parties contractantes s’engagent à délimiter un nombre et une étendue suffisants de réserves de forêt naturelle, et à les traiter en conséquence, aux fins de garantie de la dynamique naturelle et de recherche, dans l’intention soit d’arrêter par principe toute exploitation, soit de l’adapter à l’objectif de la réserve. Lors du choix de ces surfaces, il faut veiller à ce que, si possible, tous les écosystèmes forestiers de montagne soient représentés. La fonction protectrice nécessaire de ces peuplements doit être garantie dans tous les cas.

2) La délimitation de réserves de forêt naturelle devrait, en principe, se faire dans le sens d’une protection contractuelle efficace de la nature, avec effet à long terme.

3) Les Parties contractantes mettent en place la collaboration nécessaire lors de la planification et de la dé1imitation de réserves de forêt naturelle transfrontalières.

Article 11

Aide et compensation

1) Tenant compte de l’aggravation des conditions économiques dans l’espace alpin, et considérant les prestations fournies par l’exploitation des forêts de montagne, les Parties contractantes s’engagent, vu les contraintes financières et tant que cela est nécessaire pour assurer ces prestations, à une attribution d’aides forestières suffisantes – notamment pour les mesures indiquées dans les articles 6 à 10.

2) Si l’on exige de l’économie forestière de montagne des prestations dépassant les obligations légales existantes, et si leur nécessité est fondée dans des projets, le propriétaire de la forêt peut prétendre à une compensation adéquate et orientée selon les prestations.

3) Les Parties contractantes s’engagent à créer les instruments nécessaires au financement de mesures d’aide et d’indemnisation. Pour le financement, il faut tenir compte, outre de l’avantage au niveau de l’économie nationale pour l’ensemble de la population, de l’intérêt que trouvent certains particuliers.

Article 12

Mesures complémentaires

Les Parties contractantes peuvent prendre, pour l’économie forestière de montagne, des mesures comp1émentaires à celles envisagées par le présent protocole.

Chapitre III

Recherche, formation et information

Article 13

Recherche et observation

1) Les Parties contractantes encouragent et harmonisent, en étroite collaboration, la recherche et l’observation systématique qui s’avèrent utiles pour atteindre les objectifs du présent protocole.

2) Elles encouragent notamment des projets de recherche relatifs à la création, l’entretien, la protection et les prestations de l’écosystème forestier de montagne, ainsi que des projets scientifiques permettant d’établir des comparaisons internationales entre les inventaires et les enquêtes nationaux.

3) Les Parties contractantes veillent à ce que les résultats nationaux de la recherche et de l’observation systématique soient intégrés dans un système commun d’observation et d’information permanentes et soient rendus accessibles au public dans le cadre institutionnel existant.

4) Elles établissent notamment un relevé comparable relatif aux objectifs et mesures fixés par le présent protocole, qui doit être mis à jour périodiquement.

Article 14

Formation et information

1) Les Parties contractantes favorisent la formation initiale et continue ainsi que l’information du public pour ce qui est des objectifs, des mesures et de la mise en œuvre du présent protocole.

2) Elles assurent notamment l’assistance-conseil et la formation des propriétaires de forêts en conformité avec le contenu du protocole.

Chapitre IV

Mise en œuvre, contrôle et évaluation

Article 15

Mise en œuvre

Les Parties contractantes s’engagent à veiller à la mise en œuvre du présent protocole en prenant toute mesure appropriée dans le cadre institutionnel existant.

Article 16

Contrôle du respect des obligations

1) Les Parties contractantes font régulièrement rapport au Comité permanent sur les mesures prises en vertu du présent protocole. Les rapports traitent également la question de l’efficacité des mesures prises. La Conférence alpine détermine la périodicité des rapports.

2) Le Comité permanent examine ces rapports afin de vérifier que les Parties contractantes ont rempli leurs obligations qui découlent du présent protocole. Il peut aussi demander des informations complémentaires aux Parties contractantes concernées ou recourir à d’autres sources d’informations.

3) Le Comité permanent établit un rapport sur le respect, par les Parties contractantes, des obligations qui découlent du présent protocole, à l’attention de la Conférence alpine.

4) La Conférence alpine prend connaissance de ce rapport. Si elle constate un manquement aux obligations, elle peut adopter des recommandations.

Article 17

Evaluation de l’efficacité des dispositions

1) Les Parties contractantes examinent et évaluent, de façon régulière, l’efficacité des dispositions du présent protocole. Dans la mesure où cela s’avère nécessaire pour la réalisation des objectifs, elles envisagent l’adoption des amendements appropriés au présent protocole.

2) Dans le cadre institutionnel existant, les collectivités territoriales sont associées à cette évaluation. Les organisations non gouvernementales actives dans ce domaine peuvent être consultées.

Chapitre V

Dispositions finales

Article 18

Liens entre la Convention alpine et le protocole

1) Le présent protocole constitue un protocole de la Convention alpine au sens de l’article 2 et des autres articles pertinents de la convention.

2) Nul ne peut devenir Partie contractante au présent protocole s’il n’est pas Partie contractante à la Convention alpine. Toute dénonciation de la Convention alpine vaut également dénonciation du présent protocole.

3) Lorsque la Conférence alpine dé1ibère de questions relatives au présent protocole, seules les Parties contractantes au présent protocole peuvent prendre part au vote.

Article 19

Signature et ratification

1) Le présent protocole est ouvert à la signature des Etats signataires de la Convention alpine et de la Communauté européenne le 27 février 1996 et auprès de la République d’Autriche, dépositaire, à partir du 29 février 1996.

2) Le présent protocole entre en vigueur pour les Parties contractantes qui ont exprimé leur consentement à être 1iées par ledit protocole trois mois après la date à laquelle trois Etats auront déposé leur instrument de ratification, d’acceptation ou d’approbation.

3) Pour les Parties contractantes qui expriment ultérieurement leur consentement à être liées par le protocole, le protocole entre en vigueur trois mois après la date du dépôt de l’instrument de ratification, d’acceptation ou d’approbation. Après l’entrée en vigueur d’un amendement au protocole, toute nouvelle Partie contractante au dit protocole devient Partie contractante au protocole tel qu’amendé.

Article 20

Notifications

Le dépositaire notifie à tout Etat visé au préambule et à la Communauté européenne, pour ce qui concerne le présent protocole:

           a) toute signature,

          b) le dépôt de tout instrument de ratification, d’acceptation ou d’approbation,

           c) toute date d’entrée en vigueur,

          d) toute déclaration faite par une Partie contractante ou signataire,

           e) toute dénonciation notifiée par une Partie contractante, y compris sa date d’effet.

En foi de quoi, les soussignés, dûment autorisés à cet effet, ont signé le présent protocole.

Fait à Brdo, le 27 février 1996, en français, allemand, italien, slovène, les quatre textes faisant également foi, en un seul exemplaire qui sera déposé dans les archives d’Etat de la République d’Autriche. Le dépositaire communique copie certifiée conforme à toutes les Parties signataires.

PROTOCOLLO

DI ATTUAZIONE DELLA CONVENZIONE DELLE ALPI NELL’AMBITO DELLE FORESTE MONTANE

PROTOCOLLO «FORESTE MONTANE»

Preambolo

La Repubblica d’Austria,

la Repubblica Francese,

la Repubblica Federale di Germania,

la Repubblica Italiana,

il Principato di Liechtenstein,

il Principato di Monaco,

la Repubblica di Slovenia,

la Confederazione Svizzera,

nonché

la Comunità Europea,

– in conformità con il loro mandato in base alla Convenzione per la Protezione delle Alpi (Convenzione delle Alpi), del 7 novembre 1991, di assicurare una politica globale di protezione e di sviluppo sostenibile del territorio alpino;

– in attuazione dei loro impegni di cui all’articolo 2, commi 2 e 3 della Convenzione delle Alpi;

– convinti che, la popolazione locale debba essere posta nelle condizioni di determinare essa stessa le prospettive del proprio sviluppo sociale, culturale e economico, nonché di concorrere alla sua realizzazione nel quadro del vigente ordinamento istituzionale;

– riconosciuto che le foreste montane costituiscono quella forma di vegetazione che può fornire ad un territorio spesso molto più ampio di quello delle aree montane la protezione più efficace, economica e adatta al paesaggio contro i rischi naturali, in particolare contro erosioni, alluvioni, valanghe, frane e la caduta di massi;

– considerato che il bosco assorbe anidride carbonica dall’atmosfera e, per periodi molto lunghi, fissa il carbonio nella materia legnosa in modo da influenzare positivamente il clima;

– consapevoli che le foreste montane sono indispensabili per l’equilibrio climatico regionale, per la salvaguardia della qualità dell’aria, nonché per l’equilibrio idrico;

– tenuto conto della crescente importanza della funzione ricreativa delle foreste montane per tutti gli uomini;

– considerato che le foreste montane costituiscono una fonte di materie prime rinnovabili, la cui importanza è particolarmente rilevante in un mondo di crescente consumo delle risorse, e che rivestono inoltre un significato vitale anche per l’occupazione ed il reddito in particolare nelle aree rurali;

– consapevoli che gli ecosistemi forestali montani costituiscono importanti habitat per una varietà di specie animali e vegetali;

– convinti che soprattutto il rispetto del principio della sostenibilità, tradizionalmente seguito e sviluppato nelle economie forestali europee, garantisca tutte le importanti funzioni delle foreste anche alle generazioni future;

– convinti che determinati problemi possono essere risolti soltanto sul piano transfrontaliero e richiedono misure comuni degli Stati alpini;

hanno convenuto quanto segue:

Capitolo I

Disposizioni generali

Articolo 1

Finalità

(1) Il presente Protocollo ha lo scopo di conservare le foreste montane come habitat quasi naturale e, quando ciò sia necessario, di svilupparle o di aumentare l’estensione e di migliorare la loro stabilità. Il presupposto necessario all’efficienza delle funzioni indicate nel preambolo è costituito da un’economia forestale montana gestita in modo accurato, sostenibile e adeguato alla natura.

(2) In particolare le Parti contraenti si impegnano a provvedere soprattutto affinché:

            siano adottati metodi di rinnovazione forestale naturali;

            sia perseguito un patrimonio forestale ben strutturato, graduato, con specie arboree adatte al rispettivo sito;

            sia impiegato materiale di riproduzione forestale autoctono;

            siano evitate erosioni e costipamenti del suolo, mediante metodi di uso e di prelievo rispettosi dell’ambiente.

Articolo 2

Considerazione delle finalità nelle altre politiche

Le Parti contraenti si impegnano a considerare gli obiettivi stabiliti da questo Protocollo anche nelle altre loro politiche. Ciò vale soprattutto per i seguenti ambiti:

         (1) Inquinamento atmosferico. L’inquinamento atmosferico viene gradualmente ridotto ad un livello che non sia dannoso per gli ecosistemi forestali. Ciò vale anche per l’inquinamento dovuto a trasmissioni transfrontaliere di inquinanti atmosferici.

         (2) Popolazioni di ungulati. Le popolazioni di ungulati vengono contenute entro limiti che permettano la rinnovazione naturale di foreste montane idonee ai siti, senza dover ricorrere a particolari misure protettive. Nelle zone di confine, le Parti contraenti si impegnano ad armonizzare le rispettive misure di regolamentazione della selvaggina. Per il ripristino di una pressione selettiva naturale sulle specie di ungulati, nonché nell’interesse della protezione della natura, le Parti contraenti favoriscono la reintroduzione di predatori, in misura adeguata alle esigenze generali della regione.

         (3) Pascolo boschivo. La salvaguardia di foreste montane in grado di assolvere alle proprie funzioni ha priorità rispetto al pascolo boschivo. Il pascolo boschivo viene pertanto contenuto o, se necessario, del tutto soppresso, in misura tale da permettere la rinnovazione di foreste adatte ai siti, la prevenzione di danni al suolo e soprattutto la salvaguardia della funzione protettiva del bosco.

         (4) Utilizzo a scopo ricreativo. L’uso delle foreste montane a scopi ricreativi viene gestito e, dove necessario, contenuto in modo tale da non pregiudicare la conservazione e la rinnovazione delle foreste montane, tenendo conto delle esigenze degli ecosistemi forestali.

         (5) Utilizzo forestale. Le Parti contraenti promuovono il potenziamento degli impieghi del legno proveniente da foreste coltivate in modo sostenibile, considerata l’importanza di un utilizzo sostenibile del legno per l’economia nazionale e la cura delle foreste.

         (6) Rischio di incendi boschivi. Le Parti contraenti fanno fronte al rischio di incendi boschivi mediante misure preventive adeguate e un’efficiente lotta antincendio.

         (7) Personale qualificato. Non essendo possibile realizzare una silvicoltura con metodi naturali e finalizzata all’efficienza di tutte le funzioni delle foreste, senza disporre di personale qualificato idoneo, le Parti contraenti si impegnano a provvedere affinché il personale addetto sia sufficiente e qualificato.

Articolo 3

Partecipazione degli enti territoriali

(1) Ciascuna Parte contraente stabilisce, nel quadro istituzionale vigente, il livello più idoneo alla concertazione e cooperazione tra le istituzioni e gli enti territoriali direttamente interessati, al fine di promuovere una responsabilità solidale e, in particolare, di valorizzare e di sviluppare le sinergie potenzialinell’attuazione della politica forestale nonché delle misure conseguenti.

(2) Nel rispetto delle loro competenze, nel quadro istituzionale vigente, gli enti territoriali direttamente interessati partecipano ai diversi stadi di preparazione e attuazione delle relative politiche e misure.

Articolo 4

Cooperazione internazionale

Le Parti contraenti convengono:

           a) di effettuare valutazioni comuni dello sviluppo della politica forestale, nonché di garantire la reciproca consultazione prima di importanti decisioni per l’attuazione del presente Protocollo;

          b) di assicurare la realizzazione delle finalità e delle misure stabilite dal presente Protocollo, mediante la cooperazione transfrontaliera tra tutte le autorità competenti e in particolare tra le amministrazioni regionali e gli enti locali;

           c) di promuovere sia lo scambio di conoscenze ed esperienze, sia iniziative comuni, mediante la cooperazione internazionale tra istituti di ricerca e di formazione, tra le organizzazioni forestali e ambientali, nonché tra i media.

Capitolo II

Misure specifiche

Articolo 5

Basi della pianificazione

Per il conseguimento degli obiettivi indicati dal presente Protocollo, le Parti contraenti provvedono affinché siano predisposte le basi necessarie alla pianificazione. Queste comprendono un’ esauriente ricognizione dei siti, nonché il rilevamento delle funzioni delle foreste con particolare considerazione delle funzioni protettive.

Articolo 6

Funzioni protettive delle foreste montane

(1) Per le foreste montane che hanno una funzione altamente protettiva per i rispettivi siti e soprattutto per gli insediamenti abitativi, per le infrastrutture di trasporto, per i terreni agricoli coltivati ecc., le Parti contraenti si impegnano ad attribuire priorità a tale funzione protettiva, finalizzando alla stessa la gestione forestale. Queste foreste devono essere conservate in loco.

(2) Le misure necessarie devono essere pianificate e attuate con competenza tecnica nell’ambito di piani di gestione e di piani di miglioramento delle foreste che svolgono protettive, tenendo conto degli obiettivi di protezione della natura e di tutela del paesaggio.

Articolo 7

Funzione economica delle foreste montane

(3) Per le foreste montane, ove prevale la funzione economica e la situazione economica regionale lo renda necessario, le Parti contraenti si impegnano a provvedere a che l’economia forestale montana possa svolgere il suo ruolo come fonte di occupazione e di reddito per la popolazione locale.

(4) Le Parti contraenti provvedono affinché la rinnovazione forestale venga effettuata mediante specie arboree adatte ai rispettivi siti e l’utilizzo economico delle foreste sia accurato e rispettoso del suolo e del patrimonio forestale.

Articolo 8

Funzioni di carattere sociale e ecologico delle foreste montane

Considerato che le foreste montane devono svolgere importanti funzioni di carattere sociale e ecologico, le Parti contraenti si impegnano ad adottare misure che assicurino:

            la loro efficacia per le risorse idriche, l’equilibrio climatico, il risanamento dell’aria e la protezione acustica;

            la loro diversità biologica

            la fruizione della natura e le funzioni ricreative.

Articolo 9

Accesso alle foreste

Le Parti contraenti concordano che, ai fini della prevenzione dei danni alle foreste, per la loro gestione e cura con metodi naturali, sono necessari interventi che vi assicurino l’accesso, accuratamente pianificati e realizzati, tenendo conto delle esigenze della protezione della natura e del paesaggio.

Articolo 10

Riserve forestali naturali

(1) Le Parti contraenti si impegnano a delimitare riserve forestali naturali in numero e estensione sufficienti nonché a trattarle in funzione della salvaguardia delle dinamiche naturali e in conformità alla ricerca, nell’ intento di sospendere in linea di principio ogni forma di sfruttamento o di adattarlo agli scopi della riserva. L’individuazione delle rispettive superfici deve avvenire in modo da ottenere un campione rappresentativo possibilmente di tutti gli ecosistemi forestali montani. L’indispensabile funzione protettiva di queste formazioni forestali va assicurata in ogni caso.

(2) La delimitazione di riserve forestali naturali dovrebbe avvenire di norma grazie a una tutela su base contrattuale a lungo termine.

(3) Le Parti contraenti garantiscono la collaborazione necessaria per la pianificazione e la delimitazione di riserve forestali naturali transfrontaliere.

Articolo 11

Incentivazione e compensazione

(4) Le Parti contraenti, in considerazione delle condizioni economiche sfavorevoli del territorio alpino e tenuto conto delle prestazioni dell’economia forestale di montagna, si impegnano, nel quadro delle condizioni politico-finanziarie esistenti e per il periodo necessario ad assicurare tali prestazioni, ad incentivare in modo sufficente l’attività forestale e in particolare le misure indicate negli articoli da 6 a 10.

(5) Qualora le prestazioni richieste all’economia forestale montana superino quelle rientranti negli obblighi di legge vigenti, e la loro necessità sia motivata sulla base di progetti, la proprietà forestale ha diritto ad una compensazione adeguata e commisurata alle prestazioni effettive.

(6) Le Parti contraenti si impegnano a creare gli strumenti necessari al finanziamento delle misure di incentivazione e compensazione, tenendo conto, in sede di finanziamento, non solo dei benefici economico-politici per l’intera popolazione, ma anche di quelli dei singoli.

Articolo 12

Misure integrative

Le Parti contraenti possono adottare misure integrative a quelle previste dal presente Protocollo per le foreste montane.

Capitolo III

Ricerca, formazione e informazione

Articolo 13

Ricerca e osservazione

(7) Le Parti contraenti promuovono e armonizzano, in stretta cooperazione, la ricerca e l’osservazione sistematica in funzione del conseguimento degli obiettivi del presente Protocollo.

(8) Esse promuovono, in particolare progetti di ricerca finalizzati alla creazione, alla cura, alla tutela nonché alle prestazioni dell’ecosistema forestale di montagna e alle loro funzioni, nonché progetti scientifici che permettano la comparazione a livello internazionale tra inventari e rilevamenti dei singoli Stati.

(9) Le Parti contraenti provvedono affinché i risultati nazionali della ricerca e dell’osservazione sistematica siano raccolti in un sistema comune di osservazione e informazione permanenti e siano resi pubblicamente accessibili nel quadro istituzionale vigente.

(10) Esse effettuano, in particolare, rilevamenti confrontabili per le finalità e misure di cui al presente Protocollo. Tali rilevamenti devono essere aggiornati periodicamente.

Articolo 14

Formazione e informazione

(11) Le Parti contraenti promuovono la formazione e l’aggiornamento, nonché l’informazione pubblica in relazione agli obiettivi, alle misure e all’attuazione del presente Protocollo.

(12) Esse provvedono, in particolare, alla consulenza e all’aggiornamento dei proprietari delle foreste, in conformità ai contenuti del presente Protocollo.

Capitolo IV

Attuazione, controllo e valutazione

Articolo 15

Attuazione

Le Parti contraenti si impegnano ad assicurare l’attuazione del presente Protocollo mediante misure adeguate nel quadro istituzionale vigente.

Articolo 16

Controllo del rispetto degli obblighi

(13) Le Parti contraenti presentano regolarmente al Comitato permanente un resoconto sulle misure adottate in base al presente Protocollo. Nel resoconto è indicata anche l’efficacia delle misure adottate. La Conferenza delle Alpi stabilisce la periodicità dei resoconti.

(14) Il Comitato permanente esamina i resoconti al fine di verificare se le Parti contraenti hanno assolto agli obblighi derivanti dal presente Protocollo. Esso può chiedere ulteriori informazioni alle Parti contraenti interessate o assumere informazioni da altre fonti.

(15) Il Comitato permanente redige un resoconto per la Conferenza delle Alpi sul rispetto da parte delle Parti contraenti degli obblighi derivanti dal presente Protocollo.

(16) La Conferenza delle Alpi prende atto di questo resoconto. Essa, qualora constati un mancato    adempimento degli obblighi, può adottare raccomandazioni.

Articolo 17

Valutazione dell’efficacia delle disposizioni

(17) Le Parti contraenti esaminano e valutano ad intervalli regolari le disposizioni contenute nel presente Protocollo, sotto il profilo della loro efficacia. Per quanto sarà necessario al conseguimento degli obiettivi del presente Protocollo, esse prenderanno in considerazione la possibilità di adottare modifiche appropriate del Protocollo medesimo.

(18) A questa valutazione partecipano gli enti territoriali, nel quadro istituzionale vigente. Possono essere sentite le organizzazioni non-governative attive nel campo specifico.

Capitolo V

Norme finali

Articolo 18

Corrispondenza tra la Convenzione delle Alpi e il Protocollo

(19) Il presente Protocollo costituisce un Protocollo della Convenzione delle Alpi ai sensi dell’articolo 2 e degli altri articoli pertinenti della stessa Convenzione.

(20) Possono divenire Parti contraenti del presente Protocollo esclusivamente le Parti contraenti della Convenzione delle Alpi. Ogni denuncia della Convenzione delle Alpi vale anche come denuncia del presente Protocollo.

(21) Quando la Conferenza delle Alpi delibera questioni concernenti il presente Protocollo, solo le Parti contraenti dello stesso Protocollo sono ammesse alle relative votazioni.

Articolo 19

Firma e ratifica

(22) Il presente Protocollo è depositato per la firma da parte degli Stati firmatari della Convenzione delle Alpi e della Comunità Europea, il 27 febbraio 1996 nonché dal 29 febbraio 1996 presso la Repubblica d’Austria quale Depositario.

(23) Il presente Protocollo entra in vigore per le Parti contraenti che hanno espresso il proprio consenso ad essere vincolate dallo stesso Protocollo, tre mesi dopo il giorno in cui tre Stati avranno depositato il loro strumento di ratifica, accettazione o approvazione.

(24) Per le Parti contraenti che esprimeranno successivamente il proprio consenso ad essere vincolate dal presente Protocollo, esso entrerà in vigore tre mesi dopo il giorno del deposito dello strumento di ratifica, accettazione o approvazione. In seguito all’entrata in vigore di una modifica del presente Protocollo, ogni nuova Parte contraente del Protocollo medesimo diventa Parte contraente dello stesso Protocollo modificato.

Articolo 20

Notifiche

Il Depositario notifica a ciascuno Stato nominato nel preambolo e alla Comunità Europea in relazione al presente Protocollo:

           a) ciascun atto di firma;

          b) ciascun deposito di uno strumento di ratifica; accettazione o approvazione;

           c) ciascuna data di entrata in vigore;

          d) ciascuna dichiarazione rilasciata da una Parte contraente o firmataria;

           e) ciascuna denuncia notificata da una Parte contraente, con la data della sua efficacia.

In fede di ciò, il presente Protocollo è stato sottoscritto dai firmatari debitamente autorizzati.

Fatto a Brdo, il 27 febbraio 1996, in lingua francese, italiana, slovena e tedesca, laddove ciascuno dei quattro testi fa egualmente fede, in un originale depositato presso l’Archivio di Stato Austriaco. Il Depositario trasmette copi certificate conformi alle Parti firmatarie.

PROTOKOL

O IZVAJANJU ALPSKE KONVENCIJE IZ LETA 1991 NA PODROČJU GORSKEGA GOZDA

PROTOKOL »GORSKI GOZD«

Republika Avstrija,

Francoska republika,

Italijanska republika,

Kneževina Lihtenštajn,

Kneževina Monako,

Zvezna republika Nemčija,

Republika Slovenija,

Švicarska konfederacija

kot tudi

Evropska skupnost

so se

v skladu s svojimi nalogami po Konvenciji o varstvu Alp (Alpska konvencija) z dne 7. novembra 1991 in da bi zagotovile celovito politiko varstva in trajnostnega razvoja alpskega prostora,

zaradi izpolnjevanja svojih obveznosti iz drugega in tretjega odstavka 2. člena Alpske konvencije,

prepričane, da mora imeti tamkajšnje prebivalstvo možnost opredeliti svoje lastne zamisli o družbenem, kulturnem in gospodarskem razvoju in sodelovati pri njihovem uresničevanju v okviru veljavne ureditve,

ob spoznanju, da je gorski gozd oblika vegetacije, ki lahko – pogosto daleč čez gorsko območje – zagotavlja najučinkovitejše, najgospodarnejše in krajini najprimernejše varstvo pred ujmami, še posebej pred erozijo, poplavami, snežnimi in zemeljskimi plazovi, hudourniki ter padanjem kamenja,

vedoč, da gozd ozračju odvzema ogljikov dioksid in v lesu za daljše časovno obdobje veže ogljik, kar vpliva na podnebje,

zavedajoč se, da je gorski gozd nepogrešljiv za regionalno podnebno ravnovesje, za čiščenje zraka ter za uravnavanje vodnega režima,

glede na to, da postaja gorski gozd zaradi svoje rekreacijske funkcije vse pomembnejši za vse ljudi,

vedoč, da je gorski gozd vir obnovljivih surovin, ki so zlasti pomembne ob naraščajoči porabi naravnih virov, obenem pa eksistenčnega pomena kot kraj in vir dohodka še zlasti na podeželju,

vedoč, da so ekosistemi gorskega gozda pomemben življenjski prostor velikega števila živalskih in rastlinskih vrst,

v prepričanju, da predvsem upoštevanje načela trajnostnega razvoja, kot ga oblikujemo in razvijamo v tradiciji evropskega gozdarstva, zagotavlja vse pomembne gozdne funkcije tudi za prihodnje generacije.

prepričane, da se določeni problemi lahko razrešijo le čezmejno in s skupnim ukrepanjem alpskih držav,

sporazumele, kot sledi:

I. poglavje

Splošne določbe

1. člen

Cilj

1. Cilj tega protokola je ohranjanje in po potrebi razvoj, razširitev ter izboljšanje stabilnosti gorskega gozda kot sonaravnega življenjskega prostora. Temeljni pogoj za izpolnjevanje funkcij, navedenih v preambuli, je negovalno, sonaravno in trajnostno gospodarjenje z gorskim gozdom.

2. Pogodbenice se še posebej zavezujejo, da bodo skrbele:

            za to, da gozdove pomlajujejo naravno,

            za dobro strukturirano, stopničasto zgradbo sestojev z rastišču primernimi drevesnimi vrstami,

            za uporabo semen in sadik samoniklih gozdnih vrst,

            za to, da bodo z neškodljivimi načini sečnje in spravila lesa preprečevale erozijo in zbitje tal.

2. člen

Upoštevanje ciljev v politiki na drugih področjih

Pogodbenice se zavezujejo, da bodo cilje tega protokola upoštevale tudi v svoji politiki na drugih področjih. To zlasti velja za navedena področja:

           a) Obremenitve zraka s škodljivimi snovmi – Obremenitve zraka s škodljivimi snovmi je treba postopno zmanjšati do mere, ki ni škodljiva za gozdne ekosisteme. To velja tudi za obremenitve zraka s škodljivimi snovmi, ki prihajajo čez meje. 

          b) Stalež parkljaste divjadi – Stalež parkljaste divjadi je treba omejiti do mere, ki brez posebnih varovalnih ukrepov omogoča naravno pomlajevanje rastišču primernih gorskih gozdov. Za obmejna območja se pogodbenice zavezujejo, da bodo medsebojno uskladile ukrepe za uravnavanje staleža divjadi. Da bi bila ponovno vzpostavljena naravna selekcija pri staležu parkljaste divjadi ter v interesu varstva okolja, se pogodbenice zavzemajo za ponovno naselitev plenilcev v skladu s celotnimi potrebami območja.

           c) Gozdna paša – Ohranitev gorskega gozda, ki je sposoben opravljati svojo vlogo, ima prednost pred gozdno pašo. Gozdno pašo je treba zato toliko omejiti ali po potrebi v celoti odpraviti, da se omogoči pomlajevanje gozdov, ki ustrezajo rastišču, preprečujejo poškodbe tal in predvsem, da se ohrani varovalna vloga gozda.

          d) Raba v namen sprostitve in oddiha – Raba gorskega gozda za sprostitev in oddih se usmerja in po potrebi omeji tako, da ne ogroža ohranjanja in pomlajevanja gorskih gozdov. Pri tem je treba upoštevati potrebe gozdnih ekosistemov.

           e) Gospodarska raba gozda – Zaradi pomena trajne rabe lesa za narodno gospodarstvo in nego gozdov pogodbenice spodbujajo večjo uporabo lesa iz gozdov, s katerimi se trajnostno gospodari.

           f) Nevarnost gozdnih požarov – Pogodbenice skrbijo za zmanjševanje nevarnosti gozdnih požarov s primernimi preventivnimi ukrepi in učinkovitim bojem proti požarom.

          g) Strokovno osebje – Ker sonaravno in v izpolnjevanje vseh gozdnih funkcij usmerjeno gojenje gozdov ni mogoče brez strokovno usposobljenega osebja, se pogodbenice zavezujejo poskrbeti za zadostno število strokovnega osebja.

3. člen

Sodelovanje teritorialnih skupnosti

(1) V okviru veljavne ureditve vsaka pogodbenica določi najboljšo raven usklajevanja in sodelovanja med institucijami in teritorialnimi skupnostmi, ki jih to neposredno zadeva, z namenom, da pospešuje skupno odgovornost, zlasti da izkoristi in razvija sinergijo pri izvajanju politike gospodarjenja z gozdovi  ter iz tega izhajajočih ukrepov.

(2) Teritorialne skupnosti, ki jih to neposredno zadeva, sodelujejo v različnih fazah priprave in uresničevanja politik in ukrepov ob upoštevanju svojih pristojnosti v okviru veljavne ureditve.

4. člen

Mednarodno sodelovanje

Pogodbenice se dogovorijo:

           a) da bodo skupno vrednotile razvoj gozdarske politike in se medsebojno posvetovale pred  pomembnimi odločitvami za izvajanje tega protokola,

          b) da bodo s čezmejnim sodelovanjem vseh pristojnih oblasti, posebej regionalnih uprav in lokalnih skupnosti, zagotavljale uresničevanje ciljev in ukrepov, določenih v tem protokolu,

           c) da bodo z mednarodnim sodelovanjem med raziskovalnimi in izobraževalnimi institucijami, gozdarskimi in okoljevarstvenimi organizacijami kot tudi med občili pospeševale izmenjavo znanj in izkušenj kakor tudi skupne pobude.

II. poglavje

Posebni ukrepi

5. člen

Podlage za načrtovanje

Za uresničevanje ciljev, navedenih v tem protokolu, pogodbenice skrbijo za izdelavo potrebnih podlag za načrtovanje. Te zajemajo tudi raziskavo gozdnih funkcij s posebnim upoštevanjem varovalne funkcije ter zadostnega poznavanja gozdnih rastišč.

6. člen

Varovalna funkcija gorskega gozda

(1) Pogodbenice se zavezujejo, da bodo varovalnemu učinku gorskih gozdov, ki v veliki meri varujejo svoje lastno rastišče in predvsem naselja, prometno infrastrukturo, kmetijske površine ipd., določile prednostni položaj in da bo ravnanje s temi gozdovi usmerjeno k varovalnemu cilju. Te gorske gozdove je treba ohraniti tam, kjer so.

(2) Potrebne ukrepe je treba strokovno načrtovati in izvajati v okviru projektov za nego oziroma izboljšanje varovalnih gozdov. Upoštevati je treba cilje varstva narave in urejanja krajine.

7. člen

Gospodarska funkcija gorskega gozda

(1) V gorskih gozdovih, v katerih prevladuje gospodarska funkcija, in kjer to zahtevajo regionalne  gospodarske razmere, pogodbenice poskrbijo, da se gospodarjenje z gorskim gozdom lahko razvije kot vir zaposlitve in dohodka za lokalno prebivalstvo.

(2) Pogodbenice skrbijo, da se gozdovi  pomlajujejo z rastišču primernimi drevesnimi vrstami ter da je gospodarjenje z gozdovi negovalno oziroma takšno, da varuje tla in gozdne sestoje.

8. člen

Družbene in ekološke funkcije gorskega gozda

Ker mora gorski gozd izpolnjevati pomembne socialne in ekološke funkcije, se pogodbenice zavezujejo, da bodo izvajale ukrepe, ki zagotavljajo:

            njegovo vplivanje na vodne vire, podnebno ravnovesje, čiščenje zraka in varovanje pred hrupom,

            njegovo biotsko raznovrstnost ter

            doživljanje narave in sprostitev.

9. člen

Odpiranje gozda

Pogodbenice soglašajo, da so za preprečevanje škod, za sonaravno gospodarjenje in nego potrebni ukrepi za odpiranje gozda, ki jih je treba zelo skrbno načrtovati in izvajati ter pri tem upoštevati zahteve varstva narave in krajine.

10. člen

Naravni gozdni rezervati

(1) Pogodbenice se zavezujejo, da bodo določile naravne gozdne rezervate v zadostnem obsegu in številu  ter z njimi ravnale tako, da zagotovijo naravno dinamiko in raziskovanje in bodo v ta namen ustavile vsako rabo ali jo prilagodile cilju rezervata. Pri izbiri teh površin je treba paziti, da so zastopani po možnosti vsi ekosistemi gorskega gozda. V vsakem primeru pa je treba zagotoviti potrebno varovalno funkcijo teh gozdnih sestojev.

(2) Določitev naravnih gozdnih rezervatov mora načelno biti v skladu z dolgoročno učinkovitim dogovorjenim varstvom narave.

(3) Pogodbenice zagotovijo potrebno sodelovanje pri načrtovanju in določanju čezmejnih naravnih gozdnih rezervatov.

11. člen

Spodbude in nadomestila

(1) Ob upoštevanju oteženih gospodarskih razmer v alpskem prostoru in glede na storitve, ki se opravljajo pri gospodarjenju z gorskimi gozdovi, se pogodbenice zavezujejo, da bodo v danih finančno-političnih okvirnih pogojih in dokler je to za zagotavljanje teh storitev potrebno, zadostno spodbujale gospodarjenje z gozdovi, še posebej ukrepe, navedene v členih 6 do 10.

(2) Če se v okviru gospodarjenja z gorskimi gozdovi zahtevajo storitve, ki presegajo obstoječe z zakonom določene obveznosti, katerih nujnost je utemeljena v projektih, ima lastnik gozda pravico do primernega in storitvi ustreznega nadomestila.

(3) Pogodbenice se zavezujejo, da bodo ustvarile potreben instrumentarij za financiranje ukrepov za spodbude in nadomestila. Pri financiranju je treba poleg narodnogospodarskih koristi za celotno prebivalstvo upoštevati tudi interese posameznika.

12. člen

Dopolnilni ukrepi

Pogodbenice lahko za gospodarjenje z gorskimi gozdovi sprejmejo poleg ukrepov, predvidenih v tem protokolu, tudi dopolnilne ukrepe.

III. poglavje

Raziskave, izobraževanje in obveščanje

13. člen

Raziskave in opazovanje

(1) Pogodbenice spodbujajo in s tesnim sodelovanjem usklajujejo raziskave in sistematično opazovanje, s katerimi se uresničujejo cilji tega protokola.

(2) Še posebej spodbujajo raziskovalne projekte v zvezi z opredelitvijo, nego in varstvom kot tudi s funkcijami ekosistema gorskega gozda ter znanstvene projekte, ki omogočajo mednarodno primerljivost spremljanja stanja in zbranih podatkov posameznih držav.

(3) Pogodbenice poskrbijo, da se rezultati nacionalnih raziskav in sistematičnega opazovanja zbirajo v skupni sistem za stalno opazovanje in informiranje in so na voljo javnosti v okviru veljavne ureditve.

(4) Še zlasti bodo pogodbenice za cilje in ukrepe, določene v tem protokolu, sestavile primerljivo poročilo, ki ga morajo dopolnjevati v rednih časovnih presledkih.

14. člen

Izobraževanje in obveščanje

(1) Pogodbenice spodbujajo izobraževanje in izpopolnjevanje ter obveščanje javnosti o ciljih, ukrepih in izvajanju tega protokola.

(2) Zlasti skrbijo za svetovanje lastnikom gozdov in njihovo izobraževanje v skladu z vsebino tega protokola.

IV. poglavje

Izvajanje, nadzor in presojanje

15. člen

Izvajanje

Pogodbenice se zavezujejo, da bodo s primernimi ukrepi v okviru veljavne ureditve zagotovile izvajanje tega protokola.

16. člen

Nadzor spoštovanja obveznosti

(1) Pogodbenice redno poročajo Stalnemu odboru o ukrepih, ki so jih sprejele na podlagi tega protokola. V poročilih se navede tudi učinkovitost sprejetih ukrepov. Alpska konferenca določi časovno zaporedje poročanja.

(2) Stalni odbor pregleda poročila zaradi preverjanja, ali so pogodbenice izpolnile obveznosti iz tega protokola. Od pogodbenic lahko zahteva tudi dodatne informacije ali pa si pridobi informacije iz drugih virov.

(3) Stalni odbor sestavi za Alpsko konferenco poročilo o spoštovanju obveznosti pogodbenic po tem protokolu.

(4) Alpska konferenca se seznani s tem poročilom. Če ugotovi, da se obveznosti ne spoštujejo, lahko sprejme priporočila.

17. člen

Presojanje učinkovitosti določb

(1) Pogodbenice redno preverjajo in presojajo učinkovitost določb tega protokola. Če je za uresničevanje njegovih ciljev potrebno, predvidijo sprejem ustreznih sprememb tega protokola.

(2) V okviru veljavne ureditve tudi teritorialne skupnosti sodelujejo pri tem presojanju. Posvetujejo se lahko tudi z nevladnimi organizacijami, ki so dejavne na tem področju.

V. poglavje

Končne določbe

18. člen

Odnos med Alpsko konvencijo in protokolom

(1) Ta protokol je protokol Alpske konvencije v smislu  2. člena in drugih členov konvencije, na katere se nanaša.

(2) Pogodbenice tega protokola so lahko samo pogodbenice Alpske  konvencije. Vsaka odpoved Alpske konvencije velja tudi kot odpoved tega protokola.

(3) Kadar Alpska konferenca odloča o vprašanjih, ki se nanašajo na ta protokol, lahko o njih glasujejo samo pogodbenice tega protokola.

19. člen

Podpis in ratifikacija

(1) Ta protokol je na voljo za podpis vsem državam podpisnicam Alpske konvencije in Evropski skupnosti dne 27. februarja 1996 in pri Republiki Avstriji kot depozitarju od 29. februarja 1996.

(2) Za pogodbenice, ki so izrazile soglasje, da jih ta protokol zavezuje, začne protokol veljati tri mesece po datumu, ko so tri države deponirale svoje listine o ratifikaciji, sprejetju ali odobritvi.

(3) Za pogodbenice, ki kasneje izrazijo soglasje, da jih ta protokol zavezuje, začne protokolveljati tri mesece po deponiranju listine o ratifikaciji, sprejetju ali odobritvi. Po začetku veljavnosti spremembe protokola postane vsaka nova pogodbenica tega protokola pogodbenica protokola v spremenjenem besedilu.

20. člen

Notifikacije

Depozitar obvesti v zvezi s tem protokolom vsako državo, navedeno v preambuli, in Evropsko skupnost o:

           a) vsakem podpisu,

          b) deponiranju vsake listine o ratifikaciji, sprejetju ali odobritvi,

           c) vsakem datumu začetka veljavnosti,

          d) vsaki izjavi katere od pogodbenic ali podpisnic,

           e) vsakem obvestilu pogodbenice o odpovedi vključno z datumom, ko začne veljati.

Da bi to potrdili, so podpisniki, pravilno pooblaščeni v ta namen, podpisali ta protokol.

Sestavljeno na Brdu dne 27. februarja 1996 v slovenskem, francoskem, italijanskem in nemškem jeziku, pri čemer so vsa štiri besedila enako obvezujoča, v enem samem originalu, ki je deponiran v arhivu Republike Avstrije. Depozitar posreduje vsaki podpisnici overjeno kopijo.