1096 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXI. GP
Ausgedruckt am 10. 6. 2002
Regierungsvorlage
PROTOKOLL
ZUR DURCHFÜHRUNG DER ALPENKONVENTION VON 1991 IM BEREICH BODENSCHUTZ
PROTOKOLL „BODENSCHUTZ“
Präambel
Die Bundesrepublik Deutschland,
die Französische Republik,
die Italienische Republik,
das Fürstentum Liechtenstein,
das Fürstentum Monaco,
die Republik Österreich,
die Schweizerische Eidgenossenschaft,
die Republik Slowenien
sowie
die Europäische Gemeinschaft –
in Erfüllung ihres Auftrags auf Grund des Übereinkommens vom 7. November 1991 zum Schutz der Alpen (Alpenkonvention), eine ganzheitliche Politik zum Schutz und zur nachhaltigen Entwicklung des Alpenraums sicherzustellen,
in Erfüllung ihrer Verpflichtungen gemäß Artikel 2 Absätze 2 und 3 der Alpenkonvention,
mit dem Ziel der Verminderung der quantitativen und qualitativen Bodenbeeinträchtigungen, insbesondere durch Anwendung bodenschonender land- und forstwirtschaftlicher Produktionsverfahren, sparsamen Umgang mit Grund und Boden, Eindämmung von Erosion sowie durch Beschränkung der Versiegelung von Böden,
in Kenntnis der Tatsache, dass der Schutz der Alpenböden, ihre nachhaltige Bewirtschaftung und die Wiederherstellung ihrer natürlichen Funktionen an beeinträchtigten Standorten von allgemeinem Interesse sind,
in der Erkenntnis, dass die Alpen als einer der größten zusammenhängenden Naturräume Europas durch ökologische Vielfalt und hochempfindliche Ökosysteme geprägt sind, die in ihrer Funktionsfähigkeit erhalten werden müssen,
in der Überzeugung, dass die ansässige Bevölkerung in der Lage sein muss, ihre Vorstellungen von der gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung selbst zu definieren und an deren Umsetzung im Rahmen der geltenden staatlichen Ordnung mitzuwirken,
in dem Bewusstsein, dass die Alpen einerseits wichtiger Lebens- und Wirtschaftsraum der ansässigen Bevölkerung und Erholungsraum für Menschen anderer Regionen sind, andererseits der Erhalt der Bodenfunktionen durch die unterschiedlichen Nutzungsansprüche, die in dem eng begrenzten Alpenraum aufeinandertreffen, gefährdet wird und deshalb wirtschaftliche Interessen mit den ökologischen Erfordernissen in Einklang gebracht werden müssen,
in Kenntnis der Tatsache, dass der Boden innerhalb der Ökosysteme eine Sonderstellung einnimmt, seine Neubildung sowie eine Regeneration beeinträchtigter Böden nur sehr langsam verläuft, auf Grund der topographischen Gegebenheiten im Alpenraum verstärkt Bodenabträge zu erwarten sind, er einerseits eine Senke für Schadstoffe darstellt und andererseits kontaminierte Böden Quelle von Schadstoffeinträgen in angrenzende Ökosysteme und eine Gefahr für Menschen, Tiere und Pflanzen sein können,
in dem Bewusstsein, dass Beanspruchungen des Bodens insbesondere durch Siedlungsentwicklung, Industrie und Gewerbe, Infrastrukturen, Abbau von Bodenschätzen, Tourismus, Land- und Forstwirtschaft sowie Verkehr zu quantitativen oder qualitativen Bodenbeeinträchtigungen führen können und deshalb bereichsübergreifend für den Bodenschutz entsprechende Maßnahmen zur Vorsorge sowie zur Schadensbegrenzung und -beseitigung vorgeschlagen werden sollen,
in der Erwägung, dass der Bodenschutz vielfältige Auswirkungen auf andere Politikbereiche im Alpenraum hat und deshalb fach- und bereichsübergreifend zu koordinieren ist,
in der Überzeugung, dass bestimmte Probleme nur grenzübergreifend gelöst werden können und gemeinsame Maßnahmen der Alpenstaaten erforderlich machen, die von den Unterzeichnern nach Maßgabe der vorhandenen Mittel umgesetzt werden –
sind wie folgt übereingekommen:
Kapitel I
Allgemeine Bestimmungen
Artikel 1
Ziele
(1) Dieses Protokoll dient der Umsetzung der zwischen den Vertragsparteien in der Alpenkonvention vereinbarten Verpflichtungen zum Bodenschutz.
(2) Der Boden ist
1. in seinen natürlichen Funktionen als
a) Lebensgrundlage und Lebensraum für Menschen, Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen,
b) prägendes Element von Natur und Landschaft,
c) Teil des Naturhaushalts, insbesondere mit seinen Wasser- und Nährstoffkreisläufen,
d) Umwandlungs- und Ausgleichsmedium für stoffliche Einwirkungen, insbesondere auf Grund der Filter-, Puffer- und Speichereigenschaften, besonders zum Schutz des Grundwassers,
e) genetisches Reservoir,
2. in seiner Funktion als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte sowie
3. zur Sicherung seiner Nutzungen als
a) Standort für die Landwirtschaft einschließlich der Weidewirtschaft und der Forstwirtschaft,
b) Fläche für Siedlung und touristische Aktivitäten,
c) Standort für sonstige wirtschaftliche Nutzungen, Verkehr, Ver- und Entsorgung,
d) Rohstofflagerstätte
nachhaltig in seiner Leistungsfähigkeit zu erhalten. Insbesondere die ökologischen Bodenfunktionen sind als wesentlicher Bestandteil des Naturhaushalts langfristig qualitativ und quantitativ zu sichern und zu erhalten. Die Wiederherstellung beeinträchtigter Böden ist zu fördern.
(3) Die zu ergreifenden Maßnahmen zielen insbesondere auf eine standortgerechte Bodennutzung, einen sparsamen Umgang mit den Flächen, die Vermeidung von Erosion und nachteiligen Veränderungen der Bodenstruktur sowie auf eine Minimierung der Einträge von bodenbelastenden Stoffen.
(4) Insbesondere sind auch die im Alpenraum typische Vielfalt der Böden und charakteristische Standorte zu bewahren und zu fördern.
(5) Hierbei kommt dem Vorsorgeprinzip, welches die Sicherung der Funktionsfähigkeit und Nutzungsmöglichkeit der Böden für verschiedene Zwecke sowie ihre Verfügbarkeit für künftige Generationen im Hinblick auf nachhaltige Entwicklung einschließt, besondere Bedeutung zu.
Artikel 2
Grundverpflichtungen
(1) Die Vertragsparteien verpflichten sich, die erforderlichen rechtlichen und administrativen Maßnahmen zu ergreifen, um den Schutz der Böden im Alpenraum sicherzustellen. Die Überwachung dieser Maßnahmen erfolgt unter der Verantwortung der nationalen Behörden.
(2) Besteht die Gefahr schwerwiegender und nachhaltiger Beeinträchtigungen der Funktionsfähigkeit der Böden, ist grundsätzlich den Schutzaspekten der Vorrang vor Nutzungsaspekten einzuräumen.
(3) Die Vertragsparteien prüfen die Möglichkeiten, die mit diesem Protokoll angestrebten Maßnahmen zum Bodenschutz im Alpenraum mit fiskalischen und/oder finanziellen Maßnahmen zu unterstützen. Maßnahmen, die mit dem Schutz des Bodens und mit den Zielen einer sparsamen und umweltschonenden Bodennutzung im Einklang stehen, sollen besonders unterstützt werden.
Artikel 3
Berücksichtigung der Ziele in den anderen Politiken
Die Vertragsparteien verpflichten sich, die Ziele dieses Protokolls auch in ihren anderen Politiken zu berücksichtigen. Im Alpenraum gilt dies insbesondere für Raumordnung, Siedlungs- und Verkehrswesen, Energiewirtschaft, Land- und Forstwirtschaft, Rohstoffgewinnung, Industrie, Gewerbe, Tourismus, Naturschutz und Landschaftspflege, Wasser- und Abfallwirtschaft und Luftreinhaltung.
Artikel 4
Beteiligung der Gebietskörperschaften
(1) Jede Vertragspartei bestimmt im Rahmen der geltenden staatlichen Ordnung die für die Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen den unmittelbar betroffenen Institutionen und Gebietskörperschaften am besten geeignete Ebene, um eine gemeinsame Verantwortung zu fördern, namentlich um sich gegenseitig verstärkende Kräfte beim Vollzug der Politiken des Bodenschutzes sowie der sich daraus ergebenden Maßnahmen im Alpenraum zu nutzen und zu entwickeln.
(2) Die unmittelbar betroffenen Gebietskörperschaften werden in den verschiedenen Stadien der Vorbereitung und Umsetzung dieser Politiken und Maßnahmen unter Wahrung ihrer Zuständigkeit im Rahmen der geltenden staatlichen Ordnung beteiligt.
Artikel 5
Internationale Zusammenarbeit
(1) Die Vertragsparteien unterstützen eine verstärkte internationale Zusammenarbeit zwischen den jeweils zuständigen Institutionen, insbesondere bei der Erstellung von Bodenkatastern, bei der Bodenbeobachtung, bei der Ausweisung und Überwachung von Bodenschutz- und Bodenbelastungsgebieten sowie Gefahrenzonen, der Bereitstellung und Harmonisierung von Datengrundlagen, der Koordinierung der alpenbezogenen Bodenschutzforschung sowie bei der gegenseitigen Berichterstattung.
(2) Die Vertragsparteien verpflichten sich, Hindernisse der internationalen Zusammenarbeit zwischen Gebietskörperschaften des Alpenraums zu beseitigen und die Lösung gemeinsamer Probleme auf der am besten geeigneten Ebene zu fördern.
(3) Wenn die Festlegung von bodenschutzbezogenen Maßnahmen in der nationalen oder internationalen Zuständigkeit liegt, sind den Gebietskörperschaften Möglichkeiten einzuräumen, die Interessen der Bevölkerung wirksam darzulegen.
Kapitel II
Spezifische Maßnahmen
Artikel 6
Gebietsausweisungen
Die Vertragsparteien achten darauf, dass bei der Ausweisung von Schutzgebieten auch schützenswerte Böden einbezogen werden. Insbesondere sind Boden- und Felsbildungen von besonders charakteristischer Eigenart oder von besonderer Bedeutung für die Dokumentation der Erdgeschichte zu erhalten.
Artikel 7
Sparsamer und schonender Umgang mit Böden
(1) Bei der Erstellung und Umsetzung der Pläne und/oder Programme nach Artikel 9 Absatz 3 des Protokolls „Raumplanung und nachhaltige Entwicklung“ sind die Belange des Bodenschutzes, insbesondere der sparsame Umgang mit Grund und Boden zu berücksichtigen.
(2) Zur Begrenzung der Bodenversiegelung und des Bodenverbrauchs sorgen die Vertragsparteien für ein flächensparendes und bodenschonendes Bauen. Sie richten die Siedlungsentwicklung bevorzugt auf den Innenbereich und begrenzen das Siedlungswachstum nach außen.
(3) Bei der Prüfung der Raum- und Umweltverträglichkeit von Großvorhaben im Industrie-, Bau- und Infrastrukturbereich insbesondere des Verkehrs, der Energie und des Tourismus, ist im Rahmen der nationalen Verfahren dem Bodenschutz und dem begrenzten Flächenangebot im alpinen Raum Rechnung zu tragen.
(4) Wenn die natürlichen Gegebenheiten dies zulassen, sind nicht mehr genutzte oder beeinträchtigte Böden, insbesondere Abfalldeponien, Bergwerkshalden, Infrastrukturen, Skipisten, zu renaturieren oder zu rekultivieren.
Artikel 8
Sparsame Verwendung und bodenschonender Abbau von Bodenschätzen
(1) Die Vertragsparteien sorgen für einen sparsamen Umgang mit Bodenschätzen. Sie wirken darauf hin, dass vorzugsweise Ersatzstoffe verwendet und Möglichkeiten der Wiederverwertung ausgeschöpft werden oder deren Entwicklung gefördert wird.
(2) Bei Abbau, Aufbereitung und Nutzung von Bodenschätzen sind Belastungen der anderen Bodenfunktionen möglichst gering zu halten. In zum Schutz der Bodenfunktionen besonders bedeutsamen Gebieten und in ausgewiesenen Gebieten zur Trinkwassergewinnung soll auf den Abbau von Bodenschätzen verzichtet werden.
Artikel 9
Erhaltung der Böden in Feuchtgebieten und Mooren
(1) Die Vertragsparteien verpflichten sich, Hoch- und Flachmoore zu erhalten. Dazu ist mittelfristig anzustreben, die Verwendung von Torf vollständig zu ersetzen.
(2) In Feuchtgebieten und Mooren sollen Entwässerungsmaßnahmen außer in begründeten Ausnahmefällen auf die Pflege bestehender Netze begrenzt werden. Rückbaumaßnahmen bei bestehenden Entwässerungen sollen gefördert werden.
(3) Moorböden sollen grundsätzlich nicht genutzt oder unter landwirtschaftlicher Nutzung derart bewirtschaftet werden, dass ihre Eigenart erhalten bleibt.
Artikel 10
Ausweisung und Behandlung gefährdeter Gebiete
(1) Die Vertragsparteien vereinbaren, Alpengebiete, die durch geologische, hydrogeologische und hydrologische Risiken, insbesondere Massenbewegungen (Hangbewegungen, Murenbildungen, Erdfälle), Lawinen und Überschwemmungen, gefährdet sind, zu kartieren und in Kataster aufzunehmen und, soweit erforderlich, Gefahrenzonen auszuweisen. Gegebenenfalls sind auch seismische Risiken zu berücksichtigen.
(2) Die Vertragsparteien sorgen dafür, dass in gefährdeten Gebieten möglichst naturnahe Ingenieurtechniken angewendet sowie örtliche und traditionelle, an die landschaftlichen Gegebenheiten angepasste Baumaterialien eingesetzt werden. Diese Maßnahmen sind durch geeignete Waldbaumaßnahmen zu unterstützen.
Artikel 11
Ausweisung und Behandlung erosionsgefährdeter Alpengebiete
(1) Die Vertragsparteien vereinbaren, nach vergleichbaren Kriterien zur Quantifizierung der Erosion von Böden die durch flächenhafte Erosion betroffenen Alpengebiete zu kartieren und in Bodenkataster aufzunehmen, soweit dies für den Schutz von Sachgütern erforderlich ist.
(2) Die Bodenerosion ist auf das unvermeidbare Maß einzuschränken. Erosions- und rutschungsgeschädigte Flächen sollen saniert werden, soweit dies der Schutz des Menschen und von Sachgütern erfordert.
(3) Zum Schutz des Menschen und von Sachgütern sind bei Maßnahmen zur Eindämmung der Erosion durch Gewässer und zur Minderung des Oberflächenabflusses vorzugsweise naturnahe wasserwirtschaftliche, ingenieurbauliche und forstwirtschaftliche Techniken einzusetzen.
Artikel 12
Land-, Weide- und Forstwirtschaft
(1) Zum Schutz vor Erosion und schädigenden Bodenverdichtungen verpflichten sich die Vertragsparteien zur Anwendung einer guten, an die örtlichen Verhältnisse angepassten ackerbaulichen, weidewirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen Praxis.
(2) Im Hinblick auf Stoffeinträge durch Düngemittel- und Pflanzenschutzmittelanwendung streben die Vertragsparteien an, gemeinsame Maßstäbe für eine gute fachliche Praxis zu erarbeiten und umzusetzen. Die Düngung ist nach Art, Menge und Zeit auf den Bedarf der Pflanzen unter Berücksichtigung der im Boden verfügbaren Nährstoffe und der organischen Substanz sowie der Standort- und Anbaubedingungen auszurichten. Dazu dienen die Anwendung von ökologischen/biologischen und integrierten Anbaumethoden sowie die Abstimmung des Viehbesatzes auf die natürlichen Standort- und Aufwuchsbedingungen.
(3) Auf Alpflächen ist insbesondere der Einsatz mineralischer Düngemittel und synthetischer Pflanzenschutzmittel zu minimieren. Auf den Einsatz von Klärschlämmen soll verzichtet werden.
Artikel 13
Waldbauliche und sonstige Maßnahmen
(1) Für Bergwälder, die in hohem Maß den eigenen Standort oder vor allem Siedlungen, Verkehrsinfrastrukturen, landwirtschaftliche Kulturflächen und ähnliches schützen, verpflichten sich die Vertragsparteien, dieser Schutzwirkung eine Vorrangstellung einzuräumen und deren forstliche Behandlung am Schutzziel zu orientieren. Diese Bergwälder sind an Ort und Stelle zu erhalten.
(2) Insbesondere ist der Wald so zu nutzen und zu pflegen, dass Bodenerosion und schädliche Bodenverdichtungen vermieden werden. Zu diesem Zweck sind auch standortgerechter Waldbau und natürliche Waldverjüngung zu fördern.
Artikel 14
Auswirkungen touristischer Infrastrukturen
(1) Die Vertragsparteien wirken in der geeignetsten Weise darauf hin, dass
– nachteilige Auswirkungen von touristischen Aktivitäten auf die alpinen Böden vermieden werden,
– die durch eine intensive touristische Nutzung beeinträchtigten Böden stabilisiert werden, insbesondere und soweit möglich durch die Wiederherstellung der Vegetationsdecke und die Anwendung naturnaher Ingenieurtechniken. Die weitere Nutzung soll so gelenkt werden, dass derartige Schäden nicht mehr auftreten,
– Genehmigungen für den Bau und die Planierung von Skipisten in Wäldern mit Schutzfunktionen nur in Ausnahmefällen und bei Durchführung von Ausgleichsmaßnahmen erteilt und in labilen Gebieten nicht erteilt werden.
(2) Chemische und biologische Zusätze für die Pistenpräparierung werden nur dann zugelassen, wenn sie nachgewiesenermaßen umweltverträglich sind.
(3) Wenn bedeutende Schäden an Böden und Vegetation festgestellt werden, ergreifen die Vertragsparteien zum frühestmöglichen Zeitpunkt die erforderlichen Maßnahmen zur Wiederherstellung.
Artikel 15
Begrenzung von Schadstoffeinträgen
(1) Die Vertragsparteien unternehmen alle Anstrengungen, um den Schadstoffeintrag in die Böden über Luft, Wasser, Abfälle und umweltbelastende Stoffe soweit wie möglich und vorsorglich zu verringern. Bevorzugt werden Maßnahmen, die Emissionen an ihrer Quelle begrenzen.
(2) Zur Vermeidung der Kontamination von Böden beim Umgang mit gefährlichen Stoffen treffen die Vertragsparteien technische Regelungen, sehen Kontrollen vor und führen Forschungsprogramme und Aufklärungsmaßnahmen durch.
Artikel 16
Umweltverträglicher Einsatz von Streumitteln
Die Vertragsparteien verpflichten sich, den Einsatz von Streusalz zu minimieren und, soweit möglich, abstumpfende und weniger kontaminierende Mittel wie Kies und Sand einzusetzen.
Artikel 17
Kontaminierte Böden, Altlasten, Abfallkonzepte
(1) Die Vertragsparteien verpflichten sich zur Erhebung und Dokumentation ihrer Altlasten und Altlastenverdachtsflächen (Altlastenkataster), zur Untersuchung des Zustands dieser Flächen sowie zur Abschätzung des Gefährdungspotentials nach vergleichbaren Methoden.
(2) Zur Vermeidung der Kontamination von Böden sowie zur umweltverträglichen Vorbehandlung, Behandlung und Ablagerung von Abfällen und Reststoffen sind Abfallkonzepte zu erstellen und umzusetzen.
Artikel 18
Weitergehende Maßnahmen
Die Vertragsparteien können Maßnahmen zum Bodenschutz treffen, welche über die in diesem Protokoll vorgesehenen Maßnahmen hinausgehen.
Kapitel III
Forschung, Bildung und Information
Artikel 19
Forschung und Beobachtung
(1) Die Vertragsparteien fördern und harmonisieren in enger Zusammenarbeit Forschungen und systematische Beobachtungen, die zur Erreichung der Ziele dieses Protokolls dienlich sind.
(2) Die Vertragsparteien sorgen dafür, dass die jeweiligen Ergebnisse nationaler Forschung und systematischer Beobachtung in ein gemeinsames System zur dauernden Beobachtung und Information einfließen und im Rahmen der geltenden staatlichen Ordnung öffentlich zugänglich gemacht werden.
(3) Die Vertragsparteien vereinbaren, ihre alpenbezogenen Forschungsvorhaben zum Bodenschutz unter Berücksichtigung anderer nationaler und internationaler Forschungsentwicklungen zu koordinieren, und nehmen gemeinsame Forschungsaktivitäten in Aussicht.
(4) Besondere Aufmerksamkeit ist den Bewertungen der Bodenempfindlichkeit im Hinblick auf unterschiedliche menschliche Tätigkeiten, den Bewertungen der Regenerationsfähigkeit der Böden sowie der Prüfung der bestgeeigneten entsprechenden Technologien beizumessen.
Artikel 20
Erstellung harmonisierter Datengrundlagen
(1) Die Vertragsparteien kommen überein, im Rahmen des Beobachtungs- und Informationssystems der Alpen vergleichbare Datengrundlagen (Bodenparameter, Probenahme, Analytik, Auswertung) und die Möglichkeit des Datenaustauschs zu schaffen.
(2) Die Vertragsparteien verständigen sich über vorrangig zu untersuchende bodengefährdende Stoffe und streben vergleichbare Bewertungsmaßstäbe an.
(3) Die Vertragsparteien streben an, den Zustand der Böden im Alpenraum unter Berücksichtigung der geologischen und hydrogeologischen Situation nach gleichen Bewertungsgrundlagen und harmonisierten Methoden repräsentativ zu erfassen.
Artikel 21
Einrichtung von Dauerbeobachtungsflächen und Koordinierung der Umweltbeobachtung
(1) Die Vertragsparteien verpflichten sich, für den Alpenraum Dauerbeobachtungsflächen (Monitoring) einzurichten und in ein alpenweites Netz zur Bodenbeobachtung zu integrieren.
(2) Die Vertragsparteien vereinbaren, ihre nationale Bodenbeobachtung mit den Umweltbeobachtungseinrichtungen in den Bereichen Luft, Wasser, Flora und Fauna zu koordinieren.
(3) Im Rahmen dieser Untersuchungen werden die Vertragsparteien nach vergleichbaren Vorgaben Bodenprobenbanken aufbauen.
Artikel 22
Bildung und Information
Die Vertragsparteien fördern die Aus- und Weiterbildung sowie die Information der Öffentlichkeit im Hinblick auf Ziele, Maßnahmen und Durchführung dieses Protokolls.
Kapitel IV
Durchführung, Kontrolle und Bewertung
Artikel 23
Durchführung
Die Vertragsparteien verpflichten sich, die Durchführung dieses Protokolls durch geeignete Maßnahmen im Rahmen der geltenden staatlichen Ordnung sicherzustellen.
Artikel 24
Kontrolle der Einhaltung der Verpflichtungen
(1) Die Vertragsparteien erstatten dem Ständigen Ausschuss regelmäßig Bericht über die auf Grund dieses Protokolls getroffenen Maßnahmen. In den Berichten ist auch die Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen darzulegen. Die Alpenkonferenz bestimmt die zeitliche Abfolge der Berichterstattung.
(2) Der Ständige Ausschuss prüft die Berichte daraufhin, ob die Vertragsparteien ihren Verpflichtungen aus diesem Protokoll nachgekommen sind. Er kann dabei auch zusätzliche Informationen von den Vertragsparteien anfordern oder Informationen aus anderen Quellen beiziehen.
(3) Der Ständige Ausschuss erstellt für die Alpenkonferenz einen Bericht über die Einhaltung der Verpflichtungen aus diesem Protokoll durch die Vertragsparteien.
(4) Die Alpenkonferenz nimmt diesen Bericht zur Kenntnis. Falls sie eine Verletzung der Verpflichtungen feststellt, kann sie Empfehlungen verabschieden.
Artikel 25
Bewertung der Wirksamkeit der Bestimmungen
(1) Die Vertragsparteien überprüfen und beurteilen regelmäßig die in diesem Protokoll enthaltenen Bestimmungen auf ihre Wirksamkeit. Soweit zur Erreichung der Ziele dieses Protokolls erforderlich, werden sie geeignete Änderungen des Protokolls in die Wege leiten.
(2) Im Rahmen der geltenden staatlichen Ordnung werden die Gebietskörperschaften an dieser Bewertung beteiligt. Die einschlägig tätigen nichtstaatlichen Organisationen können angehört werden.
Kapitel V
Schlussbestimmungen
Artikel 26
Verhältnis zwischen der Alpenkonvention und dem Protokoll
(1) Dieses Protokoll ist ein Protokoll der Alpenkonvention im Sinne des Artikels 2 und der anderen einschlägigen Artikel der Alpenkonvention.
(2) Nur Vertragsparteien der Alpenkonvention können Vertragspartei dieses Protokolls werden. Eine Kündigung der Alpenkonvention gilt zugleich als Kündigung dieses Protokolls.
(3) Entscheidet die Alpenkonferenz über Fragen in Bezug auf dieses Protokoll, so sind lediglich die Vertragsparteien dieses Protokolls abstimmungsberechtigt.
Artikel 27
Unterzeichnung und Ratifikation
(1) Dieses Protokoll liegt für die Unterzeichnerstaaten der Alpenkonvention und die Europäische Gemeinschaft am 16. Oktober 1998 sowie ab dem 16. November 1998 bei der Republik Österreich als Verwahrer zur Unterzeichnung auf.
(2) Dieses Protokoll tritt für die Vertragsparteien, die ihre Zustimmung ausgedrückt haben, durch das Protokoll gebunden zu sein, drei Monate nach dem Tag in Kraft, an dem drei Staaten ihre Ratifikations-, Annahme- oder Genehmigungsurkunde hinterlegt haben.
(3) Für die Vertragsparteien, die später ihre Zustimmung ausdrücken, durch dieses Protokoll gebunden zu sein, tritt das Protokoll drei Monate nach dem Tag der Hinterlegung der Ratifikations-, Annahme- oder Genehmigungsurkunde in Kraft. Nach dem Inkrafttreten einer Änderung des Protokolls wird jede neue Vertragspartei dieses Protokolls Vertragspartei des Protokolls in der geänderten Fassung.
Artikel 28
Notifikationen
Der Verwahrer notifiziert jedem in der Präambel genannten Staat und der Europäischen Gemeinschaft in Bezug auf dieses Protokoll
a) jede Unterzeichnung,
b) jede Hinterlegung einer Ratifikations-, Annahme- oder Genehmigungsurkunde,
c) jeden Zeitpunkt des Inkrafttretens,
d) jede von einer Vertrags- oder Unterzeichnerpartei abgegebene Erklärung,
e) jede von einer Vertragspartei notifizierte Kündigung, einschließlich des Zeitpunkts ihres Wirksamwerdens.
Zu Urkund dessen haben die hierzu gehörig befugten Unterzeichneten dieses Protokoll unterschrieben.
Geschehen zu Bled am 16. Oktober 1998 in deutscher, französischer, italienischer und slowenischer Sprache, wobei jeder Wortlaut gleichermaßen verbindlich ist, in einer Urschrift, die im Staatsarchiv der Republik Österreich hinterlegt wird. Der Verwahrer übermittelt den Unterzeichnerparteien beglaubigte Abschriften.
PROTOCOLE
D’APPLICATION DE LA CONVENTION ALPINE DE
1991 DANS LE DOMAINE DE LA PROTECTION DES SOLS
PROTOCOLE «PROTECTION DES SOLS»
Préambule
La République
fédérale d’Allemagne,
La République
d’Autriche,
La République
française,
La République
italienne,
La Principauté de
Liechtenstein,
La Principauté de
Monaco
La République de
Slovénie,
La Confédération
suisse,
ainsi que
La Communauté
européenne,
Conformément à leur
mission découlant de la Convention sur la protection des Alpes (Convention
alpine) du 7 novembre 1991 d’assurer une politique globale de protection et de
développement durable de l’espace alpin,
En application de
leurs obligations découlant de l’article 2 paragraphes 2 et 3 de la Convention
alpine,
Dans le but de
réduire les atteintes d’ordre quantitatif et qualitatif causées aux sols,
notamment en utilisant des modes de production agricoles et sylvicoles
ménageant les sols, en exploitant ceux-ci de façon économe, en freinant
l’érosion ainsi qu’en limitant l’imperméabilisation des sols,
Reconnaissant que la protection
des sols alpins, leur gestion durable et la restauration de leurs fonctions
naturelles dans les lieux altérés sont d’intérêt général,
Reconnaissant que les
Alpes, en tant qu’un des plus grands espaces naturels d’un seul tenant en
Europe, possèdent une diversité écologique et des écosystèmes extrêmement
sensibles, dont la capacité de fonctionnement est à préserver,
Convaincues que la
population locale doit être en mesure de définir son propre projet de
développement social, culturel et économique et de participer à sa mise en
œuvre dans le cadre institutionnel existant,
Conscientes que d’une
part l’espace alpin constitue un cadre de vie et d’activités économiques
important pour la population locale et un espace de détente pour les habitants
d’autres régions, et que d’autre part la préservation des fonctions des sols
peut être mise en danger par les différentes exigences d’utilisation se
concentrant dans l’espace alpin étroit, et que, pour cette raison, les intérêts
économiques devront être harmonisés avec les exigences écologiques,
Reconnaissant le fait
que les sols occupent une place particulière à l’intérieur des écosystèmes, que
leur reconstitution ainsi que la régénération de sols endommagés ne se font que
très lentement, qu’en raison des particularités topographiques de l’espace
alpin, l’érosion des sols pourrait s’intensifier, que, d’une part les sols
constituent un collecteur de polluants et que, d’autre part, les sols
contaminés peuvent être une source d’apports de polluants dans des écosystèmes
avoisinants et peuvent représenter un risque pour l’homme, les animaux et les
plantes,
Conscientes que
l’utilisation du sol, notamment, par l’urbanisation, le développement de
l’industrie et de l’artisanat, des infrastructures, de l’extraction minière, du
tourisme, de l’agriculture et de l’économie forestière ainsi que des
transports, peut conduire à une atteinte d’ordre qualitative ou quantitative au
sol, et que partant, des mesures appropriées et intégrées de prévention ainsi
que de limitation et d’assainissement des dommages devraient être proposées
pour la protection des sols,
Considérant que la
protection des sols a de multiples répercussions sur d’autres politiques dans
l’espace alpin et qu’elle doit être - par conséquent - coordonnée avec les
autres disciplines et secteurs,
Convaincues que
certains problèmes ne peuvent être résolus que dans un cadre transfrontalier et
exigent des mesures communes de la part des Etats alpins, qui sont à mettre en
œuvre par les Parties signataires en fonction des moyens existants,
sont convenues de ce
qui suit:
Chapitre I
Dispositions
générales
Article 1er
Objectifs
1) Le présent
protocole sert à la mise en œuvre des engagements pris par les Parties
contractantes de la Convention alpine en matière de protection des sols.
2) Le sol,
1) dans ses fonctions naturelles comme:
a) base vitale et espace vital pour l’homme, les
animaux, les plantes et les microorganismes,
b) élément
marquant de la nature et des paysages,
c) partie des écosystèmes, en particulier avec ses
cycles de l’eau et des éléments nutritifs,
d) milieu de transformation et de régulation pour
les apports de substances, notamment par ses capacités de filtre, d’effet
tampon, de réservoir, en particulier pour la protection des eaux souterraines,
e) réservoir
génétique,
2) dans ses fonctions d’archives de l’histoire
naturelle et culturelle et,
3) en vue de sauvegarder son utilisation comme:
a) site pour l’agriculture y compris l’économie
herbagère et l’économie forestière,
b) surface
pour l’urbanisation et les activités touristiques,
c) site pour d’autres usages économiques, les
transports, l’approvisionnement et la distribution, l’évacuation des eaux et
des déchets,
d) gisement
de ressources naturelles,
est à
conserver durablement dans toutes ses composantes. En particulier les fonctions
écologiques du sol doivent être garanties et préservées à long terme
qualitativement et quantitativement en tant qu’élément essentiel des
écosystèmes. La renaturalisation des sols endommagés est à encourager.
3) Les mesures à
prendre ont pour objectif en particulier une utilisation des sols adaptée au
lieu, une utilisation économe des surfaces, la prévention d’érosions et de
modifications préjudiciables de la structure du sol ainsi qu’une minimisation
des apports de substances polluant les sols.
4) En particulier,
sont aussi à préserver et à promouvoir la diversité des sols, typique de
l’espace alpin et les lieux caractéristiques.
5) A cet égard le
principe de prévention, qui inclut la garantie de la capacité de fonctionnement
et des possibilités d’utilisation des sols à différentes fins ainsi que leur
disponibilité pour des générations futures en vue du développement durable,
revêt une importance particulière.
Article 2
Obligations
fondamentales
1) Les Parties
contractantes s’engagent à prendre les mesures juridiques et administratives
nécessaires pour assurer la protection des sols dans l’espace alpin. La
surveillance de ces mesures se fera sous la responsabilité des autorités
nationales.
2) En cas de risque
d’atteintes graves et persistantes à la capacité de fonctionnement des sols,
les aspects de protection doivent en règle générale primer les aspects
d’utilisation.
3) Les Parties
contractantes examinent les possibilités d’appuyer les mesures visées par le
présent protocole pour la protection des sols dans l’espace alpin par des
mesures fiscales et/ou financières. Les mesures compatibles avec la protection
du sol et avec les objectifs d’une utilisation économe et écologique du sol
devraient bénéficier d’un soutien particulier.
Article 3
Prise en
considération des objectifs dans les autres politiques
Les Parties contractantes s’engagent à prendre également en considération
les objectifs du présent protocole dans leurs autres politiques. Dans les Alpes
ceci s’applique en particulier aux secteurs de l’aménagement du territoire, de
l’urbanisme et des transports, de l’énergie, de l’agriculture et de l’économie
forestière, de l’exploitation des matières premières, de l’industrie, de
l’artisanat, du tourisme, de la protection de la nature et de l’entretien des
paysages, de la gestion de l’eau et des déchets et de la qualité de l’air.
Article 4
Participation
des collectivités territoriales
1) Dans le cadre institutionnel existant, chaque Partie contractante
détermine le meilleur niveau de coordination et de coopération entre les
institutions et les collectivités territoriales directement concernées afin de
promouvoir une solidarité dans la responsabilité, notamment pour exploiter et
développer dans l’espace alpin les synergies dans l’application des politiques
de la protection des sols ainsi que dans la mise en œuvre des mesures qui en
découlent.
2) Les collectivités territoriales directement concernées sont parties
prenantes aux différents stades de préparation et de mise en œuvre de ces
politiques et mesures dans le respect de leurs compétences, dans le cadre
institutionnel existant.
Article 5
Coopération
internationale
1) Les Parties contractantes soutiennent une coopération internationale
renforcée entre les institutions compétentes respectives notamment en ce qui
concerne l’établissement de cadastres des sols, l’observation des sols, la
délimitation et la surveillance des zones de sols protégés et des zones de sols
pollués ainsi que des zones à risque, la mise à disposition et harmonisation
des bases de données, la coordination de la recherche sur la protection des
sols alpins ainsi que l’information réciproque.
2) Les Parties contractantes s’engagent à éliminer les obstacles à une
coopération internationale entre les collectivités territoriales de l’espace
alpin et à favoriser la solution des problèmes communs au niveau le mieux
approprié.
3) Lorsque la définition de mesures relatives à la protection des sols
relève de la compétence nationale ou internationale, les collectivités
territoriales doivent avoir la possibilité de présenter de façon efficace les
intérêts de la population.
Chapitre II
Mesures
spécifiques
Article 6
Délimitations
de zones
Les Parties contractantes veillent à ce que des sols dignes de protection
soient également inclus lors de la délimitation des espaces protégés. En
particulier, doivent être préservées des formations pédologiques et rocheuses
caractéristiques ou d’un intérêt particulier pour la connaissance de
l’évolution de la terre.
Article 7
Utilisation
économe et précautionneuse des sols
1) Lors de l’établissement et de la mise en œuvre des plans et/ou
programmes visés au 3ème alinéa de l’article 9 du protocole «Aménagement du
territoire et développement durable» il faut prendre en compte les besoins de
la protection des sols, notamment l’utilisation économe du sol et des surfaces.
2) Afin de limiter
l’imperméabilisation et l’occupation des sols, les Parties contractantes
veillent à l’utilisation de modes de construction économisant les surfaces et
ménageant les sols. S’agissant de l’urbanisation, elles visent de préférence
les zones intérieures tout en limitant l’expansion des agglomérations.
3) Pour les études d’impact sur l’environnement et l’espace de grands
projets dans les domaines de l’industrie, des constructions et infrastructures
notamment de transport, de l’énergie et du tourisme, il convient de tenir
compte dans le cadre des procédures nationales, de la protection des sols et de
l’offre réduite en surface dans l’espace alpin.
4) Lorsque les conditions naturelles le permettent, les sols qui ne sont
plus utilisés ou qui sont altérés, notamment les décharges, les terrils, les
infrastructures, les pistes de ski sont à rénaturer ou à recultiver.
Article 8
Utilisation
économe et extraction des matières premières en ménageant les sols
1) Les Parties contractantes veillent à une utilisation économe des
matières premières extraites du sol. Elles font en sorte que soient utilisés de
préférence des produits de substitution et que les possibilités de recyclage
soient épuisées ou que leur développement soit encouragé.
2) Dans l’exploitation, le traitement et l’utilisation des matières
premières extraites du sol, il faut réduire autant que possible l’atteinte aux
autres fonctions du sol. Dans les zones présentant un intérêt particulier pour
la protection des fonctions du sol et dans les zones destinées au captage de
l’eau potable, il devrait être renoncé à l’extraction des matières premières.
Article 9
Préservation
des sols des zones humides et des tourbières
1) Les Parties contractantes s’engagent à préserver les tourbières hautes
et basses. A cet effet, il convient à moyen terme de viser à recourir
entièrement à un substitut de la tourbe.
2) Dans les zones
humides et dans les tourbières, des mesures de drainage seront à limiter à
l’entretien des réseaux existants sauf en cas exceptionnels justifiés. Des
mesures de retour à l’état naturel des zones déjà drainées devraient être
encouragées.
3) En règle générale,
les sols marécageux ne devraient pas être utilisés ou bien s’ils sont utilisés
pour l’agriculture, être exploités de façon à ce qu’ils gardent leur
spécificité.
Article 10
Délimitation
et traitement des zones à risques
1) Les Parties
contractantes conviennent de cartographier les zones des Alpes menacées par des
risques géologiques, hydrogéologiques et hydrologiques, en particulier par des
mouvements de terrain (glissements, laves torrentielles, effondrements), des
avalanches et des inondations, de les recenser dans le cadastre et, si
nécessaire, de délimiter les zones à risques. Le cas échéant les risques
sismiques sont à prendre en compte.
2) Les Parties
contractantes veillent à ce que dans la mesure du possible des techniques
d’ingénierie proches de la nature soient mises en œuvre dans les zones à
risques en utilisant des matériaux locaux et traditionnels adaptés aux
conditions du paysage. Ces mesures doivent être soutenues par des mesures
sylvicoles appropriées.
Article 11
Délimitation
et traitement des zones des Alpes menacées par l’érosion
1) Les Parties
contractantes conviennent de cartographier les zones des Alpes touchées par une
érosion en nappe et de les répertorier dans le cadastre des sols selon des
critères comparables de quantification de l’érosion des sols, si cela est
nécessaire pour la protection des biens matériels.
2) L’érosion des sols
est à limiter au strict minimum. Les surfaces endommagées par l’érosion du sol
et les glissements de terrain devraient être assainis autant que nécessaire
pour la protection de l’homme et des biens matériels.
3) En vue de la protection de l’homme et des biens matériels, il convient
d’utiliser de préférence des techniques proches de la nature en matière
d’hydraulique, d’ingénierie et d’exploitation forestière pour freiner l’érosion
par les eaux et pour réduire l’impact du ruissellement.
Article 12
Agriculture,
économie herbagère et économie forestière
1) Pour la protection contre l’érosion et les compactages nocifs des sols,
les Parties contractantes s’engagent à utiliser une bonne pratique ayant trait
à l’agriculture, à l’économie herbagère et à l’économie forestière, adaptée aux
conditions locales.
2) En ce qui concerne les apports des substances provenant de l’utilisation
d’engrais ou de produits phytosanitaires, les Parties contractantes visent à
élaborer et à mettre en œuvre des critères communs pour une bonne pratique
technique. La nature et la quantité des engrais ainsi que l’époque de leur
épandage doivent être adaptées aux besoins des plantes, en tenant compte des
nutriments disponibles dans les sols et de la matière organique, ainsi qu’aux
conditions culturales et du milieu. Y contribuent l’application de méthodes
écologiques/biologiques et intégrées de production et la détermination de
plafonds de charge animale en fonction des conditions naturelles du milieu et
de la croissance des plantes.
3) Dans les pâturages alpestres, il faut notamment minimiser l’utilisation
d’engrais minéraux et de produits phytosanitaires de synthèse. Il devrait être
renoncé à l’utilisation des boues d’épuration.
Article 13
Mesures
sylvicoles et autres
1) Dans les forêts de montagne protégeant dans une grande mesure leur
propre site, ou surtout des agglomérations, des infrastructures de transport, des
espaces cultivés et autres, les Parties contractantes s’engagent à accorder la
priorité à cette fonction protectrice et à orienter leur gestion forestière
d’après cet objectif de protection. Ces forêts de montagne doivent être
conservés sur place.
2) En particulier la forêt doit être exploitée et entretenue de manière à
éviter l’érosion du sol et des compactages nocifs des sols. A cette fin une
sylviculture adaptée au site et une régénération naturelle des forêts sont à
encourager.
Article 14
Impacts d’infrastructures
touristiques
Les Parties contractantes œuvreront de la façon la plus appropriée pour
que:
– les impacts négatifs des activités touristiques
sur les sols dans les Alpes soient évités;
– les sols altérés par une exploitation
touristique intense soient stabilisés, notamment et dans la mesure du possible,
par le rétablissement du couvert végétal et par l’utilisation de techniques
d’ingénierie proches de la nature. L’utilisation ultérieure devrait être
orientée de façon à ce que de telles atteintes ne se reproduisent pas;
– les permis de construction et de nivellement
des pistes de ski ne soient accordés qu’exceptionnellement dans les forêts
ayant une fonction de protection et lorsque des mesures de compensation sont
entreprises, et qu’aucun permis ne soit accordé dans les zones instables.
2) Les additifs chimiques et biologiques utilisés pour la préparation des
pistes ne seront tolérés que si la compatibilité avec l’environnement est
certifiée.
3) Au cas où des dommages importants aux sols et à la végétation seraient
constatées, les Parties contractantes prendront, dans les meilleurs délais, les
mesures nécessaires pour leur remise en état.
Article 15
Limitation
des apports de polluants
1) Les Parties contractantes entreprendront tous les efforts afin de
réduire autant que possible et préventivement les apports de polluants dans les
sols par l’atmosphère, les eaux, les déchets et les substances nuisibles pour
l’environnement. Les mesures limitant les émissions à leurs sources seront
privilégiées.
2) Afin d’éviter la contamination des sols par l’utilisation de substances
dangereuses, les Parties contractantes prennent des dispositions techniques,
prévoient des contrôles et mettent en œuvre des programmes de recherche et des
actions d’information.
Article 16
Utilisation
écologique des produits de dégel et de sablage
Les Parties contractantes s’engagent à minimiser l’emploi des sels de dégel
et à utiliser, dans la mesure du possible, des produits antiglisse et moins
polluants tels que graviers et sables.
Article 17
Sols
contaminés, sites anciennement pollués, programmes de gestion des déchets
1) Les Parties contractantes s’engagent à inventorier et à décrire leurs
sites anciennement pollués et les surfaces pour lesquelles subsistent des
soupçons de pollution (inventaire des sites anciennement pollués), pour
examiner l’état de ces surfaces et pour évaluer, d’après des méthodes
comparables, les risques qu’elles représentent.
2) Afin d’éviter la contamination des sols et en vue d’un pré-traitement,
d’un traitement et du dépôt de déchets et des résidus qui soient compatibles
avec l’environnement, des programmes de gestion des déchets doivent être élaborés
et mis en œuvre.
Article 18
Mesures
complémentaires
Les Parties contractantes peuvent prendre, pour la protection des sols, des
mesures complémentaires à celles envisagées par le présent protocole.
Chapitre III
Recherche,
formation et information
Article 19
Recherche et
observation
1) Les Parties contractantes encouragent et harmonisent, en étroite
collaboration, la recherche et l’observation systématique qui s’avèrent utiles
pour atteindre les objectifs du présent protocole.
2) Les Parties contractantes veillent à ce que les résultats nationaux de
la recherche et de l’observation systématique soient intégrées dans un système
commun d’observation et d’information permanentes et soient rendus accessibles
au public dans le cadre institutionnel existant.
3) Les Parties contractantes conviennent de coordonner leurs projets alpins
de recherche relatifs à la protection des sols en tenant compte des autres
évolutions nationales et internationales de recherche et envisagent de réaliser
des activités de recherche communes.
4) Une attention particulière sera réservée aux évaluations de la
vulnérabilité des sols vis-à-vis des diverses activités humaines, aux
évaluations de leur aptitude à la régénération, ainsi qu’à l’étude des
techniques correspondantes les mieux adaptées.
Article 20
Etablissement
de bases de données harmonisées
1) Les Parties contractantes conviennent de créer, dans le cadre du Système
d’Information et d’Observation des Alpes, des bases de données comparables
(paramètres pédologiques, échantillonnages, méthodes d’analyse, évaluation) et
la possibilité d’échange de données.
2) Les Parties contractantes se mettent d’accord sur les substances
dangereuses pour les sols à analyser en priorité, et visent à trouver des
critères d’évaluation comparables.
3) Les Parties contractantes visent à inventorier l’état des sols dans
l’espace alpin de façon représentative, sur les mêmes bases d’appréciation et
suivant des méthodes harmonisées, en tenant compte de la situation géologique
et hydrogéologique.
Article 21
Création de
placettes d’observation permanente et coordination de l’observation de
l’environnement
1) Les Parties contractantes s’engagent à créer, dans l’espace alpin, des
placettes d’observation permanente (contrôle et suivi technique) et à les intégrer
dans un réseau panalpin d’observation des sols.
2) Les Parties contractantes conviennent de coordonner leur observation
nationale du sol avec les institutions environnementales dans les secteurs de
l’air, de l’eau, de la flore et de la faune.
3) Dans le cadre de ces études, les Parties contractantes mettront en place
des banques d’échantillons des sols selon des critères comparables.
Article 22
Formation et
information
Les Parties contractantes favorisent la formation initiale et continue ainsi
que l’information du public pour ce qui est des objectifs, des mesures et de la
mise en œuvre du présent protocole.
Chapitre IV
Mise en
œuvre, contrôle et évaluation
Article 23
Mise en
œuvre
Les Parties contractantes s’engagent à veiller à la mise en œuvre du
présent protocole en prenant toute mesure appropriée dans le cadre
institutionnel existant.
Article 24
Contrôle du
respect des obligations
1) Les Parties contractantes font régulièrement rapport au Comité permanent
sur les mesures prises en vertu du présent protocole. Les rapports traitent
également la question de l’efficacité des mesures prises. La Conférence alpine
détermine la périodicité des rapports.
2) Le Comité permanent examine ces rapports afin de vérifier que les
Parties contractantes ont rempli leurs obligations qui découlent du présent
protocole. Il peut aussi demander des informations complémentaires aux Parties
contractantes concernées ou recourir à d’autres sources d’informations.
3) Le Comité permanent établit un rapport sur le respect, par les Parties
contractantes, des obligations qui découlent du présent protocole, à
l’attention de la Conférence alpine.
4) La Conférence alpine prend connaissance de ce rapport. Si elle constate
un manquement aux obligations, elle peut adopter des recommandations.
Article 25
Evaluation
de l’efficacité des dispositions
1) Les Parties
contractantes examinent et évaluent, de façon régulière, l’efficacité des
dispositions du présent protocole. Dans la mesure où cela s’avère nécessaire
pour la réalisation des objectifs, elles envisagent l’adoption des amendements
appropriés au présent protocole.
2) Dans le cadre
institutionnel existant, les collectivités territoriales sont associées à cette
évaluation. Les organisations non gouvernementales actives dans ce domaine
peuvent être consultées.
Chapitre V
Dispositions
finales
Article 26
Liens entre
la Convention alpine et le protocole
1) Le présent
protocole constitue un protocole de la Convention alpine au sens de l’article 2
et des autres articles pertinents de la convention.
2) Nul ne peut
devenir Partie contractante au présent protocole s’il n’est pas Partie
contractante à la Convention alpine. Toute dénonciation de la Convention alpine
vaut également dénonciation du présent protocole.
3) Lorsque la Conférence
alpine délibère de questions relatives au présent protocole, seules les Parties
contractantes au présent protocole peuvent prendre part au vote.
Article 27
Signature et
ratification
1) Le présent
protocole est ouvert à la signature des Etats signataires de la Convention
alpine et de la Communauté européenne le 16 octobre 1998 et auprès de la
République d’Autriche, dépositaire, à partir du 16 novembre 1998.
2) Le présent
protocole entre en vigueur pour les Parties contractantes qui ont exprimé leur
consentement à être liées par ledit protocole trois mois après la date à
laquelle trois Etats auront déposé leur instrument de ratification,
d’acceptation ou d’approbation.
3) Pour les Parties
contractantes qui expriment ultérieurement leur consentement à être liées par
le protocole, le protocole entre en vigueur trois mois après la date de dépôt
de l’instrument de ratification, d’acceptation ou d’approbation. Après l’entrée
en vigueur d’un amendement au protocole, toute nouvelle Partie contractante
audit protocole devient Partie contractante au protocole tel qu’amendé.
Article 28
Notifications
Le dépositaire
notifie à tout Etat visé au préambule et à la Communauté européenne, pour ce
qui concerne le présent protocole:
a) toute signature,
b) le dépôt de tout instrument de ratification,
d’acceptation ou d’approbation,
c) toute date d’entrée en vigueur,
d) toute déclaration faite par une Partie
contractante ou signataire,
e) toute dénonciation notifiée par une Partie
contractante, y compris sa date d’effet.
En foi de quoi, les soussignés, dûment autorisés à cet effet, ont signé le
présent protocole.
Fait à Bled, le 16 octobre 1998, en français, allemand, italien, slovène,
les quatre textes faisant également foi, en un seul exemplaire qui sera déposé
dans les archives d’Etat de la République d’Autriche. Le dépositaire communique
copie certifiée conforme à toutes les Parties signataires.
PROTOCOLLO
DI ATTUAZIONE DELLA CONVENZIONE DELLE ALPI
NELL’AMBITO DELLA DIFESA DEL SUOLO
PROTOCOLLO «DIFESA DEL SUOLO»
Preambolo
La Repubblica
d’Austria,
la Repubblica
Francese,
la Repubblica
Federale di Germania,
la Repubblica
Italiana,
il Principato di
Liechtenstein,
il Principato di Monaco,
la Repubblica di Slovenia,
la Confederazione Svizzera,
nonché
la Comunità Europea,
– in conformità con il loro mandato in base alla Convenzione per la
Protezione delle Alpi (Convenzione delle Alpi), del 7 novembre 1991, di
assicurare una politica globale di protezione e di sviluppo sostenibile del
territorio alpino;
– in attuazione dei loro impegni di cui all’articolo 2, commi 2 e 3 della
Convenzione delle Alpi;
– al fine di ridurre il degrado quantitativo e qualitativo del suolo, in
particolare impiegando tecniche di produzione agricola e forestale che rispettino
il suolo, usando suolo e terreno in modo parsionioso, contenendo l’erosione e
l’impermeabilizzazione dei suoli;
– tenuto conto del fatto che la difesa dei suoli alpini, la loro gestione
sostenibile e il ripristino delle loro funzioni naturali in siti compromessi
avvengono nell’interesse generale;
– considerato che le Alpi sono uno dei più grandi spazi naturali continui
d’Europa e si distinguono per la loro diversità ecologica ed i loro ecosistemi
altamente sensibili, che debbono essere mantenuti nella loro funzionalità;
– convinti che la popolazione locale debba essere posta nelle condizioni di
determinare essa stessa le prospettive del proprio sviluppo sociale, culturale
e economico, nonché di concorrere alla sua realizzazione nel quadro del vigente
ordinamento istituzionale;
– consapevoli che le Alpi costituiscono un importante spazio per la vita e
l’economia delle popolazioni locali e uno spazio ricreativo per gli abitanti di
altre regioni, da un lato, mentre, dall’altro, le diverse esigenze d’uso, che
si concentrano nel limitato territorio alpino, minacciano l’integrità delle
funzioni del suolo e richiedono pertanto un’armonizzazione degli interessi
economici con le esigenze ecologiche;
– tenuto conto del fatto che il suolo assume un ruolo specifico nel quadro
degli ecosistemi, che la sua ricostituzione nonché la rigenerazione dei suoli
compromessi sono processi molto lenti, che nel territorio alpino si debbono
prevedere in maggior misura fenomeni erosivi, dovuti alle condizioni
topografiche del territorio alpino, che il suolo è ricettacolo di sostanze
inquinanti, da un lato, mentre, dall’altro i suoli contaminati possono essere
fonti di immissioni di inquinanti in ecosistemi limitrofi e costituire un
pericolo per l’uomo, gli animali e le piante;
– consapevoli che l’uso del suolo, in particolare attraverso lo sviluppo
insediativo, l’industria e l’artigianato, il turismo, le attività estrattive,
gli interventi infrastrutturali, l’economia agricola e forestale, nonché il
traffico può provocare compromissioni del suolo stesso, in senso quantitativo e
qualitativo, e che ciò richiede che siano proposte a livello intersettoriale
misure adeguate per la difesa del suolo al fine di prevenire, contenere e
rimuovere i danni;
– considerato il fatto che la difesa del suolo influisce in vari modi sulle
altre politiche settoriali nel territorio alpino, rendendo pertanto necessario
un coordinamento interdisciplinare e intersettoriale;
– convinti che
determinati problemi possono essere risolti soltanto sul piano transfrontaliero
e richiedono misure comuni degli Stati alpini, le quali vengono attuate dalle
Parti firmatarie attraverso gli strumenti a loro disposizione;
hanno convenuto
quanto segue:
Capitolo I
Disposizioni
generali
Articolo 1
Finalità
(1) Il presente Protocollo ha come scopo l’attuazione degli impegni
concordati per la difesa del suolo tra le Parti contraenti nell’ambito della
Convenzione delle Alpi.
(2) Il suolo va mantenuto efficiente in modo sostenibile
1° nelle sue funzioni naturali, come
a) base e spazio vitale per uomini, animali,
piante e microorganismi,
b) elemento
costitutivo della natura e del paesaggio,
c) parte integrante dell’ecosistema, soprattutto
in relazione al ciclo delle acque e delle sostanze nutritive,
d) mezzo di trasformazione e regolazione per
l’apporto di sostanze, in particolare per le sue proprietà di filtro, tampone e
contenitore, particolarmente per la protezione delle acque di falda,
e) serbatoio
genetico;
1° nella sua funzione di archivio della storia
naturale e culturale;
2° per garantire il suo utilizzo come:
a) sito per l’agricoltura ivi comprese la
pastorizia e l’economia forestale;
b) spazio abitativo e per attività turistiche;
c) sito per altri usi economici, per i trasporti,
l’approvvigionamento e lo smaltimento;
d) giacimento
di materie prime.
Occorre in
particolare garantire e conservare nel lungo periodo, in senso quantitativo e
qualitativo, le funzioni ecologiche del suolo come parte essenziale
dell’ecosistema. E’ necessario promuovere il ripristino dei suoli compromessi.
(3) Le misure da adottare perseguono in particolare un uso del suolo
adeguato al sito, un uso parsimonioso delle superfici, la prevenzione delle
erosioni e delle alterazioni negative della struttura dei suoli, nonché la
riduzione al minimo delle immissioni di sostanze dannose per il suolo.
(4) In particolare si deve conservare e favorire la diversità dei suoli
tipica del territorio alpino e i siti caratteristici.
(5) Per questi scopi assume particolare importanza il principio della
prevenzione in funzione di uno sviluppo sostenibile, che comprende la
salvaguardia della funzionalità e dei potenziali usi dei suoli a scopi diversi,
nonché la loro disponibilità per le future generazioni.
Articolo 2
Impegni
fondamentali
1. Le Parti contraenti si impegnano ad adottare le misure giuridiche e
amministrative necessarie ad assicurare la difesa dei suoli nel territorio
alpino. Il controllo di queste misure avviene sotto la responsabilità delle
autorità nazionali.
2. Se esiste il pericolo di compromissioni gravi e durature della
funzionalità dei suoli, occorre, in linea di principio, dare priorità agli
aspetti di protezione rispetto a quelli di utilizzo.
3. Le Parti contraenti esaminano le possibilità di sostenere le misure
perseguite dal presente Protocollo per la difesa del suolo nel territorio
alpino mediante misure di natura fiscale e/o finanziaria. Devono essere
particolarmente incentivate le iniziative coerenti con la difesa del suolo e
con il suo uso parsimonioso e nel rispetto dell’ambiente.
Articolo 3
Considerazione
delle finalità nelle altre politiche
Le Parti contraenti
si impegnano a considerare gli obiettivi stabiliti da questo Protocollo anche
nelle altre loro politiche. Nel territorio alpino, ciò vale in particolare per
l’assetto del territorio, gli insediamenti ed i trasporti, per il settore
energetico, l’agricoltura e l’economia forestale, l’estrazione di materie
prime, l’industria, l’artigianato, il turismo, la protezione della natura e la
tutela del paesaggio, la gestione delle acque e dei rifiuti, nonché la
salvaguardia della qualità dell’aria.
Articolo 4
Partecipazione
degli enti territoriali
1. Ciascuna Parte
contraente stabilisce, nel quadro istituzionale vigente, il livello più idoneo
alla concertazione e cooperazione tra le istituzioni e gli enti territoriali
direttamente interessati, al fine di promuovere una responsabilità solidale e,
in particolare, di valorizzare e di sviluppare le sinergie potenziali
nell’attuazione della politica di difesa del suolo nel territorio alpino,
nonché delle misure conseguenti.
2. Nel rispetto delle
loro competenze, nel quadro istituzionale vigente, gli enti territoriali
direttamente interessati partecipano ai diversi stadi di preparazione e
attuazione delle relative politiche e misure.
Articolo 5
Cooperazione
internazionale
1. Le Parti
contraenti appoggiano una maggiore cooperazione internazionale tra le
rispettive istituzioni competenti, in particolare nella realizzazione dei
catasti del suolo, nel monitoraggio del suolo, nella delimitazione e nel
controllo delle aree con suoli protetti e di quelle con suoli compromessi,
nonché di aree a rischio, nella predisposizione ed armonizzazione di basi di
dati, nel coordinamento della ricerca per la difesa del suolo nel territorio
alpino, come nell’informazione reciproca.
2. Le Parti
contraenti si impegnano a rimuovere gli ostacoli alla cooperazione
internazionale tra gli enti territoriali del territorio alpino ed a promuovere
la soluzione di problemi comuni al livello più idoneo.
3. Se la definizione
di misure riguardanti la difesa del suolo è di competenza nazionale o
internazionale, occorre dare agli enti territoriali la possibilità di
rappresentare con efficacia gli interessi della popolazione.
Capitolo II
Misure
specifiche
Articolo 6
Delimitazione
di aree
Le Parti contraenti
controllano che nella delimitazione di aree protette vengano inclusi anche i
suoli meritevoli di protezione. Sono da conservare in particolare le formazioni
di suoli e rocce, che abbiano caratteristiche tipiche o di particolare
significato per la documentazione della storia della terra.
Articolo 7
Uso
parsimonioso e rispettoso dei suoli
1. Nella
predisposizione e nell’attuazione dei piani e/o programmi ai sensi
dell’articolo 9 comma 3 del Protocollo «Pianificazione territoriale e sviluppo
sostenibile» occorre tener conto delle esigenze di difesa del suolo e in
particolare di un uso parsimonioso del terreno e del suolo.
2. Ai fini del
contenimento dell’impermeabilizzazione e dell’occupazione del suolo, le Parti
contraenti provvedono affinché l’urbanizzazione si sviluppi contenendo
l’occupazione delle superfici e rispettando il suolo. Esse indirizzano lo
sviluppo degli insediamenti di preferenza verso l’interno e ne limitano la
crescita all’esterno.
3. Nella valutazione
dell’impatto territoriale e ambientale di grandi progetti nel settore
dell’industria, dell’edilizia e delle infrastrutture, in particolare dei trasporti,
dell’energia e del turismo, occorre tener conto, nel quadro delle procedure
nazionali, della difesa del suolo e della limitata disponibilità di superfici
nel territorio alpino.
4. Se le condizioni naturali lo permettono, i terreni non più utilizzati o
compromessi, in particolare discariche di rifiuti e minerarie, infrastrutture,
piste da sci, debbono essere rinaturalizzati o ricoltivati.
Articolo 8
Uso
parsimonioso delle risorse minerarie e attività estrattive rispettose del suolo
1. Le Parti contraenti provvedono ad un uso parsimonioso delle risorse
minerarie. Faranno tutti gli sforzi affinché vengano utilizzate preferibilmente
sostanze sostitutive e siano sfruttate tutte le possibilità di riciclaggio o ne
venga favorito lo sviluppo.
2. Occorre limitare il più possibile l’impatto dell’estrazione, della
lavorazione e dell’impiego di risorse minerarie sulle altre funzioni del suolo.
Nelle aree di particolare interesse per la difesa delle funzioni del suolo ed in quelle delimitate per
il prelievo di acqua potabile, occorre rinunciare all’estrazione delle risorse
minerarie.
Articolo 9
Conservazione dei suoli in zone umide e torbiere
1. Le Parti contraenti si impegnano a conservare le torbiere alte e basse.
A questo scopo va perseguita a medio termine la sostituzione completa
dell’impiego della torba.
2. Gli interventi di drenaggio dell’acqua nelle zone umide e nelle
torbiere, salvo in casi eccezionali e giustificati, devono essere limitati alla
gestione delle reti esistenti. Vanno incentivati interventi di ripristino dello
stato originario nei casi di drenaggi esistenti.
3. I suoli di torbiera, in linea di principio, non vanno utilizzati, oppure
vanno utilizzati per uso agricolo, in modo da conservarne le caratteristiche.
Articolo 10
Delimitazione
e trattamento di aree a rischio
1. Le Parti contraenti concordano di cartografare e di registrare in
catasti le aree nelle Alpi che sono minacciate da rischi geologici,
idrogeologici ed idrologici, in particolare movimenti di masse (smottamenti di
pendii, formazione di frane e crolli di terreno), slavine e inondazioni,
delimitando le zone a rischio laddove sia necessario. Dov’è il caso, occorre
tener conto anche dei rischi sismici.
2. Le Parti contraenti provvedono affinché nelle aree a rischio siano
applicate, per quanto possibile, tecniche di ingegneria naturalistica, nonché
impiegati materiali da costruzione locali e tradizionali, adatti alle
condizioni paesaggistiche. Queste misure sono da supportare con idonei provvedimenti
silvicolturali.
Articolo 11
Delimitazione
e trattamento delle aree nelle Alpia rischio d’erosione
1. Le Parti contraenti concordano di provvedere al rilevamento cartografico
ed alla registrazione in catasti del suolo delle aree nelle Alpiinteressate da
erosioni estese, in base a criteri comparabili di quantificazione dei fenomeni
erosivi dei suoli, nella misura necessaria per la difesa dei beni materiali.
2. L’erosione del suolo deve essere ridotta al livello inevitabile. Le
superfici danneggiate dall’erosione e dagli smottamenti devono essere risanate
nella misura necessaria alla protezione dell’uomo e dei beni.
3. In funzione della protezione dell’uomo e dei beni materiali occorre
attuare misure per arginare l’erosione dovuta alle acque e contenere i deflussi
in superficie, preferibilmente impiegando delle tecniche naturalistiche di
regimazione delle acque, di ingegneria delle costruzioni e di gestione
forestale.
Articolo 12
Agricoltura,
pastorizia e economia forestale
1. Per la difesa contro l’erosione ed i costipamenti dannosi del terreno,
le Parti contraenti si impegnano ad applicare pratiche di coltivazione,
pastorizia e economia forestale idonee ed adatte alle condizioni dei rispettivi
siti.
2. Riguardo all’immissione di sostanze derivanti dall’impiego di
fertilizzanti e fitofarmaci, le Parti contraenti prevedono di elaborare ed
attuare dei criteri comuni per una buona pratica tecnica. La concimazione deve
corrispondere, nel tipo, nella quantità e nel periodo, al fabbisogno delle
piante, tenuto conto delle sostanze nutritive disponibili nel terreno e della
sostanza organica, nonché delle condizioni di coltivazione e del sito. A ciò
serve l’applicazione di metodi ecologici/biologici e integrati di coltivazione
nonché la commisurazione del carico zootecnico alle condizioni naturali del
sito e della vegetazione.
3. Sui pascoli alpini occorre, in particolare, ridurre al minimo l’impiego
di fertilizzanti minerali e di fitofarmaci sintetici. Occorre rinunciare
all’impiego di fanghi di depurazione.
Articolo 13
Misure
silvicolturali ed altre misure
1. Per le foreste montane che hanno una funzione altamente protettiva per i
rispettivi siti e soprattutto per gli insediamenti abitativi, per le
infrastrutture di trasporto, per i terreni agricoli coltivati ecc., le Parti
contraenti si impegnano ad attribuire priorità a questa funzione protettiva,
finalizzando alla stessa la gestione forestale. Queste foreste montane devono
essere conservate in loco.
2. Le foreste, in particolare, devono essere utilizzate e gestite in modo
da evitare erosioni e costipamenti dannosi del suolo. A tal fine occorre
promuovere anche una silvicoltura adatta al sito e metodi naturali di
rinnovazione forestale.
Articolo 14
Effetti
delle infrastrutture turistiche
1. Le Parti contraenti si attivano, nel modo più idoneo, affinché
– siano evitati gli effetti negativi causati
dalle attività turistiche sui suoli nelle Alpi,
– i terreni già compromessi da usi turistici
intensivi vengano stabilizzati, in particolare e per quanto possibile, mediante
il ripristino del manto vegetale e l’impiego di tecniche di ingegneria
naturalistica. Gli ulteriori usi dovranno essere gestiti in modo che tali danni
non abbiano più a verificarsi,
– le autorizzazioni di costruzione e di
livellamento delle piste da sci nelle foreste aventi funzione di protezione
vengano concesse solo in casi eccezionali e in attuazione di misure di
compensazione, tuttavia non per terreni instabili.
2. Gli additivi chimici e biologici per la preparazione delle piste vengano
tollerati soltanto se è certificata la loro compatibilità con l’ambiente.
3. Se si constatano danni importanti al suolo e alla vegetazione le Parti
contraenti adotteranno quanto prima le misure di ripristino necessarie.
Articolo 15
Limitazione
degli apporti di inquinanti
1. Le Parti contraenti assumono ogni iniziativa atta a ridurre per quanto
possibile e preventivamente gli apporti di inquinanti nei suoli tramite l’aria,
l’acqua, i rifiuti ed altre sostanze dannose per l’ambiente. Esse favoriscono
le misure che limitano le emissioni alla fonte.
2. Per evitare la
contaminazione dei suoli derivante dall’uso di sostanze pericolose, le Parti
contraenti adottano regolamenti tecnici, prevedono controlli ed attuano
programmi di ricerca e azioni di informazione.
Articolo 16
Impiego
compatibile con l’ambiente di sostanze antisdrucciolo
Le Parti contraenti si impegnano a ridurre al minimo l’impiego di sale
antigelo e ad utilizzare, per quanto possibile, sostanze antisdrucciolo e meno
contaminanti, come la ghiaia e la sabbia.
Articolo 17
Suoli
contaminati, aree contaminate dismesse, gestione dei rifiuti
1. Le Parti contraenti si impegnano a rilevare e catalogare le aree
contaminate dismesse e le aree sospette di essere contaminate (catasto delle
aree contaminate dismesse), ad esaminare lo stato di tali aree ed a valutare
con metodi comparabili il livello di rischio potenziale.
2. Per evitare la contaminazione dei suoli, nonché per il trattamento
preliminare, il trattamento ed il deposito di rifiuti e di scorie, attuati in
modo compatibile con l’ambiente, occorre definire e realizzare dei sistemi di
gestione dei rifiuti.
Articolo 18
Misure
integrative
Le Parti contraenti possono adottare misure integrative a quelle previste
dal presente Protocollo per la difesa del suolo.
Capitolo III
Ricerca,
formazione e informazione
Articolo 19
Ricerca e
osservazione
1. Le Parti contraenti promuovono e armonizzano, in stretta cooperazione,
la ricerca e l’osservazione sistematica in funzione del conseguimento degli
obiettivi del presente Protocollo.
2. Le Parti contraenti provvedono affinché i risultati nazionali della
ricerca e dell’osservazione sistematica siano raccolti in un sistema comune di
osservazione e informazione permanenti e siano resi pubblicamente accessibili
nel quadro istituzionale vigente.
3. Le Parti contraenti concordano di coordinare i propri progetti di
ricerca finalizzati alla difesa del suolo e riferiti al territorio alpino,
tenuto conto dello sviluppo della ricerca in altri ambiti nazionali e
internazionali, e prospettano attività comuni di ricerca.
4. Occorre attribuire una particolare attenzione alla valutazione del grado
di sensibilità del suolo in rapporto alle diverse attività umane, alla
valutazione della capacità rigenerativa dei suoli, nonché all’esame delle
rispettive tecnologie più idonee.
Articolo 20
Realizzazione
di basi di dati armonizzate
1. Le Parti contraenti concordano di creare, nell’ambito del sistema di
osservazione e informazione delle Alpi, basi di dati comparabili (parametri
pedologici, prelievi campione, analisi, valutazione), rendendo possibile lo
scambio di dati.
2. Le Parti contraenti concordano quali sostanze dannose per il suolo
devono essere esaminate con priorità, e perseguono criteri comparabili di
valutazione.
3. Le Parti contraenti mirano a rilevare in modo rappresentativo, sulla
base di criteri di valutazione uguali e metodi armonizzati, lo stato dei suoli
nel territorio alpino, tenendo conto della situazione geologica e
idrogeologica.
Articolo 21
Istituzione
di aree di osservazione permanente e coordinamento dell’osservazione ambientale
1. Le Parti contraenti si impegnano ad istituire nel territorio alpino aree
sottoposte ad osservazione permanente (monitoring) e ad integrarle in una rete
panalpina di osservazione del suolo.
2. Le Parti contraenti concordano di coordinare l’osservazione nazionale
del suolo con le istituzioni preposte all’osservazione ambientale di aria,
acqua, flora e fauna.
3. Nell’ambito di questi studi le Parti contraenti creeranno banche di
campionamento del suolo, sulla base di criteri comparabili.
Articolo 22
Formazione e
informazione
Le Parti contraenti promuovono la formazione e l’aggiornamento, nonché
l’informazione pubblica in relazione agli obiettivi, alle misure e
all’attuazione del presente Protocollo.
Capitolo IV
Attuazione,
controllo e valutazione
Articolo 23
Attuazione
Le Parti contraenti si impegnano ad assicurare l’attuazione del presente
Protocollo mediante misure adeguate nel quadro istituzionale vigente.
Articolo 24
Controllo
del rispetto degli obblighi
1. Le Parti contraenti presentano regolarmente al Comitato permanente un
resoconto sulle misure adottate in base al presente Protocollo. Nel resoconto è
indicata anche l’efficacia delle misure adottate. La Conferenza delle Alpi
stabilisce la periodicità dei resoconti.
2. Il Comitato permanente esamina i resoconti al fine di verificare se le
Parti contraenti hanno assolto agli obblighi derivanti dal presente Protocollo.
Esso può chiedere ulteriori informazioni alle Parti contraenti interessate o
assumere informazioni da altre fonti.
3. Il Comitato permanente redige un resoconto per la Conferenza delle Alpi
sul rispetto da parte delle Parti contraenti degli obblighi derivanti dal
presente Protocollo.
4. La Conferenza delle Alpi prende atto di questo resoconto. Essa, qualora
constati un mancato
adempimento degli obblighi, può adottare raccomandazioni.
Articolo 25
Valutazione
dell’efficacia delle disposizioni
1. Le Parti contraenti esaminano e valutano ad intervalli regolari le
disposizioni contenute nel presente Protocollo, sotto il profilo della loro
efficacia. Per quanto sarà necessario al conseguimento degli obiettivi del
presente Protocollo, esse prenderanno in considerazione la possibilità di
adottare modifiche appropriate del Protocollo medesimo.
2. A questa valutazione partecipano gli enti territoriali, nel quadro
istituzionale vigente. Possono essere sentite le organizzazioni non-governative
attive nel campo specifico.
Capitolo V
Norme finali
Articolo 26
Corrispondenza tra la Convenzione delle Alpi e il
Protocollo
1. Il presente Protocollo costituisce un Protocollo della Convenzione delle
Alpi ai sensi dell’articolo 2 e degli altri articoli pertinenti della
stessa Convenzione.
2. Possono divenire Parti contraenti del presente Protocollo esclusivamente
le Parti contraenti della Convenzione delle Alpi. Ogni denuncia della
Convenzione delle Alpi vale anche come denuncia del presente Protocollo.
3. Quando la Conferenza delle Alpi delibera questioni concernenti il
presente Protocollo, solo le Parti contraenti dello stesso Protocollo sono
ammesse alle relative votazioni.
Articolo 27
Firma e ratifica
1. Il presente Protocollo è depositato per la firma da parte degli Stati
firmatari della Convenzione delle Alpi e della Comunità Europea, il 16 ottobre
1998 nonché dal 16 novembre 1998 presso la Repubblica d’Austria quale
Depositario.
2. Il presente Protocollo entra in vigore per le Parti contraenti che hanno
espresso il proprio consenso ad essere vincolate dallo stesso Protocollo, tre
mesi dopo il giorno in cui tre Stati avranno depositato il loro strumento di
ratifica, accettazione o approvazione.
3. Per le Parti contraenti che esprimeranno successivamente il proprio
consenso ad essere vincolate dal presente Protocollo, esso entrerà in vigore
tre mesi dopo il giorno del deposito dello strumento di ratifica, accettazione
o approvazione. In seguito all’entrata in vigore di una modifica del presente
Protocollo, ogni nuova Parte contraente del Protocollo medesimo diventa Parte
contraente dello stesso Protocollo modificato.
Articolo 28
Notifiche
Il Depositario notifica a ciascuno Stato nominato nel preambolo e alla
Comunità Europea in relazione al presente Protocollo:
a) ciascun atto di firma;
b) ciascun deposito di uno strumento di ratifica,
accettazione o approvazione;
c) ciascuna data di entrata in vigore;
d) ciascuna dichiarazione rilasciata da una Parte
contraente o firmataria;
e) ciascuna denuncia notificata da una Parte
contraente, con la data della sua efficacia.
In fede di ciò, il presente Protocollo è stato sottoscritto dai firmatari
debitamente autorizzati.
Fatto a Bled, il 16
ottobre 1998, in lingua francese, italiana, slovena e tedesca, laddove ciascuno
dei quattro testi fa egualmente fede, in un originale depositato presso
l’Archivio di Stato Austriaco. Il Depositario trasmette copie certificate
conformi alle Parti firmatarie.
PROTOKOL
O IZVAJANJU ALPSKE KONVENCIJE IZ LETA 1991
NA PODROČJU VARSTVA TAL
PROTOKOL »VARSTVO TAL«
Republika Avstrija,
Francoska republika,
Italijanska
republika,
Kneževina
Lihtenštajn,
Kneževina Monako,
Zvezna republika
Nemčija,
Republika Slovenija,
Švicarska
konfederacija
kot tudi
Evropska skupnost
so se
v skladu s svojimi nalogami po Konvenciji o varstvu Alp (Alpska konvencija)
z dne 7. novembra 1991 in da bi zagotovile celovito politiko varstva in
trajnostnega razvoja alpskega prostora,
zaradi izpolnjevanja svojih obveznosti iz drugega in tretjega odstavka 2.
člena Alpske konvencije,
s ciljem, da zmanjšajo količinsko in kakovostno razvrednotenje tal, zlasti
z uporabo tlom neškodljivih kmetijskih in gozdarskih proizvodnih postopkov,
varčnim ravnanjem z zemljišči in tlemi, preprečevanjem erozije ter omejevanjem pozidave tal,
zavedajoč se, da so varstvo alpskih tal, trajnostno gospodarjenje z njimi
in obnova njihovih naravnih funkcij na prizadetih krajih v splošnem interesu,
ob spoznanju, da so za Alpe kot enega največjih strnjenih naravnih
prostorov Evrope značilni ekološka raznovrstnost in zelo občutljivi ekosistemi,
katerih funkcijsko sposobnost je treba ohraniti,
prepričane, da mora
imeti tamkajšnje prebivalstvo možnost opredeliti svoje lastne zamisli o
družbenem, kulturnem in gospodarskem razvoju in sodelovati pri njihovem
uresničevanju v okviru veljavne ureditve,
zavedajoč se, da so
Alpe po eni strani pomemben življenjski in gospodarski prostor za tamkajšnje
prebivalstvo in prostor za oddih za ljudi z drugih območij, po drugi strani pa
je ohranitev funkcij tal ogrožena zaradi različnih potreb po rabi, ki se
srečujejo v tem zelo omejenem alpskem prostoru, in je zato treba gospodarske
interese uskladiti z ekološkimi zahtevami,
zavedajoč se, da
zavzemajo tla v ekosistemih posebno mesto, da potekata novo nastajanje in
regeneracija prizadetih tal le zelo počasi, da je zaradi topografskih danosti v
alpskem prostoru pričakovati močnejšo erozijo tal, da se tu po eni strani
nabirajo škodljive snovi, po drugi strani pa se lahko iz onesnaženih tal
prenašajo škodljive snovi v sosednje ekosisteme in lahko ogrožajo ljudi, živali
in rastline,
zavedajoč se, da
lahko raba tal zlasti zaradi poseljevanja, industrije in obrti, infrastrukture,
izkoriščanja rudnega bogastva, turizma, kmetijstva in gozdarstva ter prometa
povzroči količinsko in kakovostno razvrednotenje tal in da je zaradi tega treba
za preventivo in za omejevanje in odpravljanje škode skupaj z drugimi področji
predlagati ukrepe, primerne za varstvo tal,
upoštevajoč, da
varstvo tal raznovrstno vpliva na politiko drugih področij v alpskem prostoru
in ga je treba zato usklajevati z drugimi strokami in področji,
prepričane, da se
določeni problemi lahko razrešijo le čezmejno in s skupnim ukrepanjem alpskih
držav, ki jih bodo v posameznih podpisnicah uresničevali v skladu z
razpoložljivimi sredstvi,
sporazumele, kot
sledi:
I. poglavje
Splošne
določbe
1. člen
Cilji
1. Ta protokol je
namenjen uresničevanju obveznosti glede varstva tal, o katerih so se
pogodbenice dogovorile v Alpski konvenciji.
2. Tla je treba
1. v njihovih naravnih funkcijah kot
a) podlago
za življenje in življenjski prostor za ljudi, živali, rastline in
mikroorganizme,
b) prvino,
ki značilno zaznamuje naravo in krajino,
c) del naravnega ravnovesja, predvsem z njihovimi
vodnimi krogotoki in krogotoki hranilnih snovi,
d) medij preobrazbe in izravnavanja za snovno
delovanje, zlasti zaradi njihovih filtrirnih, pufrskih in zadrževalnih
sposobnosti, predvsem za varovanje podtalnice,
e) genetski
zbiralnik,
1. v njihovi funkciji arhiva naravne in kulturne
zgodovine,
2. z vidika zagotavljanja njihovih vrst rabe kot
a) prostora
za kmetijstvo, vključno s pašništvom in gozdarstvom,
b) površine
za naselitev in turistične dejavnosti,
c) prostora
za druge gospodarske rabe, promet, preskrbo ter gospodarjenje z odpadki,
d) nahajališča
surovin
ohraniti
trajnostno učinkovita. Zlasti ekološke funkcije tal je treba dolgoročno
kakovostno in količinsko zavarovati in ohraniti kot bistveni sestavni del
naravnega ravnovesja. Podpirati je treba obnovo razvrednotenih tal.
3. Ukrepi, ki jih je treba sprejeti, so zlasti usmerjeni v kraju primerno
rabo tal, varčno ravnanje s površinami, preprečevanje erozije in negativnih
sprememb strukture tal ter zmanjševanje vnašanja snovi v tla, ki jih
obremenjujejo, na najmanjšo možno mero.
4. Zlasti je treba ohranjati in podpirati za alpski prostor tipično
raznolikost tal in značilne kraje.
5. Pri tem je posebej pomembno načelo preventive, ki zagotavlja varovanje
funkcijskih sposobnosti in možnosti rabe tal v različne namene ter njihovo
razpoložljivost za prihodnje rodove v smislu trajnostnega razvoja.
2. člen
Temeljne
obveznosti
1. Pogodbenice se zavezujejo, da bodo sprejele potrebne pravne in upravne
ukrepe za zagotavljanje varstva tal v alpskem prostoru. Za nadzorovanje teh
ukrepov so odgovorni organi posameznih držav.
2. Če obstaja nevarnost težje in trajne prizadetosti funkcijske sposobnosti
tal, imajo vidiki varovanja načeloma prednost pred vidiki rabe.
3. Pogodbenice proučijo možnosti, da bi ukrepe za varstvo tal v alpskem
prostoru, zastavljene s tem protokolom, podprle z davčnimi in/ali finančnimi
ukrepi. Posebej je treba podpreti ukrepe, ki so v skladu z varstvom tal in
cilji varčne in okolju prijazne rabe tal.
3. člen
Upoštevanje
ciljev v politiki na drugih področjih
Pogodbenice se zavezujejo, da bodo cilje tega protokola upoštevale tudi v
svoji politiki na drugih področjih. V alpskem prostoru to velja zlasti za
urejanje prostora, poseljevanje in promet, energetiko, kmetijstvo in
gozdarstvo, pridobivanje surovin, industrijo, obrt, turizem, varstvo narave in
urejanje krajine, vodno gospodarstvo in gospodarjenje z odpadki ter ohranjanje
čistega zraka.
4. člen
Sodelovanje
teritorialnih skupnosti
1. V okviru veljavne ureditve vsaka pogodbenica določi najboljšo raven
usklajevanja in sodelovanja med
institucijami in teritorialnimi skupnostmi, ki jih to neposredno zadeva, z
namenom, da pospešuje skupno odgovornost, zlasti da izkoristi in razvija
sinergijo pri izvajanju politike varstva tal ter iz tega izhajajočih ukrepov.
2. Teritorialne skupnosti, ki jih to neposredno zadeva, sodelujejo v
različnih fazah priprave in uresničevanja te politike in ukrepov ob upoštevanju
svojih pristojnosti v okviru veljavne ureditve.
5. člen
Mednarodno
sodelovanje
1. Pogodbenice
podpirajo okrepljeno mednarodno sodelovanje med ustreznimi pristojnimi
institucijami, zlasti pri sestavljanju katastrov tal, pri opazovanju tal, pri
opredelitvi in nadzorovanju območij varstva tal in obremenjenih tal ter območij
ogroženosti, pri pripravi in usklajevanju podatkovnih baz, usklajevanju
raziskav o varstvu tal v alpskem prostoru in pri medsebojnem poročanju.
2. Pogodbenice se
zavezujejo, da bodo odpravile ovire za mednarodno sodelovanje med
teritorialnimi skupnostmi v alpskem prostoru in da bodo podpirale reševanje
skupnih problemov na najprimernejši ravni.
3. Če je določitev
ukrepov za varstvo tal v državni ali mednarodni pristojnosti, je treba dati teritorialnim skupnostim
možnosti, da učinkovito predstavijo interese prebivalstva.
II. poglavje
Posebni
ukrepi
6. člen
Določitev
zavarovanih območij
Pogodbenice skrbijo
za to, da se pri določitvi
zavarovanih območij upoštevajo tudi tla, ki jih je vredno varovati.
Zlasti je treba ohraniti pedološke in skalnate tvorbe z izredno značilnimi
posebnostmi ali posebnim pomenom za dokumentiranje zgodovine zemlje.
7. člen
Varčno in
neškodljivo ravnanje s tlemi
1. Pri izdelavi in uresničevanju načrtov in/ali programov po tretjem odstavku
9. člena Protokola »Urejanje prostora in trajnostni razvoj« je treba upoštevati
potrebe varstva tal, zlasti varčno ravnanje z zemljišči in tlemi.
2. Zaradi omejevanja pozidave tal in rabe tal bodo pogodbenice skrbele za
gradnjo, ki varčuje s površinami in ne škoduje tlom. Razvoj naselij bodo
usmerjale predvsem v notranjost naselij in omejevale širitev naselij navzven.
3. Pri presoji vplivov na prostor in okolje pri velikih projektih v
industriji, gradbeništvu in infrastrukturi, zlasti prometu, energiji in
turizmu, je treba v okviru državnih postopkov upoštevati varstvo tal in omejeno
ponudbo površin v alpskem prostoru.
4. Če naravne danosti to dopuščajo, je treba opuščena ali razvrednotena
tla, zlasti odlagališča odpadkov, rudniška jalovišča, infrastrukturne objekte,
smučarske proge renaturirati ali rekultivirati.
8. člen
Varčna
uporaba in tlom neškodljiv izkop rudnega bogastva
1. Pogodbenice
skrbijo za varčno ravnanje z rudnim bogastvom. Prizadevajo si, da se prednostno
uporabljajo nadomestki in izčrpajo možnosti predelave odpadnih snovi za ponovno
uporabo ali da se podpira razvoj v tej smeri.
2. Pri izkopu,
predelavi in uporabi surovin je treba čim manj obremenjevati druge funkcije
tal. Na območjih, ki so posebno pomembna za varstvo funkcij tal, in na območjih,
ki so opredeljena kot nahajališča pitne vode, se je treba odpovedati izkopu
rudnega bogastva.
9. člen
Ohranjanje
tal na mokriščih in barjih
1. Pogodbenice se
zavezujejo, da bodo ohranile visoka in nizka barja. Zato si je treba
srednjeročno prizadevati, da bi uporabo šote povsem nadomestili.
2. Na mokriščih in
barjih je treba izsuševalne ukrepe, razen v utemeljenih izjemnih primerih,
omejiti na vzdrževanje obstoječih omrežij. Na že izsušenih območjih naj bi
spodbudili ukrepe za vzpostavitev prvotnega stanja.
3. Načeloma naj ne bi uporabljali barjanskih tal ali pa naj bi z njimi v
primeru kmetijske rabe gospodarili tako, da se ohrani njihova svojevrstnost.
10. člen
Določitev in
obravnavanje ogroženih območij
1. Pogodbenice se dogovorijo, da bodo kartirale alpska območja, ki jih
ogrožajo geološke, hidrogeološke in hidrološke nevarnosti, zlasti premiki mas
(premikanje pobočij, hudourniški nanosi, zemeljski usadi), plazovi in poplave,
jih vnesle v katastre ogroženih območij in po potrebi določile območja ogroženosti.
V danem primeru je treba upoštevati tudi potresne nevarnosti.
2. Pogodbenice skrbijo za to, da se na ogroženih območjih uporabljajo čim
bolj sonaravne inženirske tehnike ter lokalni in tradicionalni, krajinskim
danostim prilagojeni gradbeni material. Te ukrepe je treba podpreti s
primernimi gozdnogojitvenimi ukrepi.
11. člen
Določitev in
obravnavanje alpskih območij, ogroženih zaradi erozije
1. Pogodbenice se dogovorijo, da bodo na podlagi primerljivih meril za
določitev obsega erozije tal kartirale alpska območja, prizadeta zaradi večje
erozije, in jih vnesle v katastre tal, če je to potrebno za zaščito materialnih
dobrin.
2. Erozijo tal je treba omejiti na najmanjšo možno mero. Površine, prizadete
zaradi erozije in plazenja, je treba sanirati, če je to potrebno za zaščito
ljudi in dobrin.
3. Za zaščito ljudi in dobrin je treba pri ukrepih za zajezitev erozije
zaradi voda in za zmanjševanje površinskega odtekanja prednostno uporabljati
sonaravne vodnogospodarske, inženirskogradbene in gozdarske tehnike.
12. člen
Kmetijstvo,
pašništvo in gozdarstvo
1. Za varstvo pred erozijo in škodljivim zbijanjem tal se pogodbenice
zavezujejo, da bodo uporabljale dobro, krajevnim razmeram prilagojeno poljedelsko,
pašniško in gozdarsko prakso.
2. Glede vnašanja snovi z uporabo gnojil in sredstev za zaščito rastlin si
pogodbenice prizadevajo izdelati skupna merila za dobro strokovno prakso in jih
uresničevati. Vrsto, količino in čas gnojenja je treba prilagoditi potrebam
rastlin ob upoštevanju v tleh razpoložljivih hranilnih in organskih snovi ter
krajevnim razmeram in pogojem pridelave. Temu sta namenjena uporaba
ekoloških/bioloških in integriranih metod pridelave ter prilagajanje staleža
živine naravnim krajevnim in rastnim razmeram.
3. Na alpskih pašnikih je treba zlasti zmanjšati uporabo mineralnih
gnojil in sintetičnih sredstev za
varstvo rastlin na najmanjšo možno mero. Odpovedati se je treba uporabi gošče
iz čistilnih naprav.
13. člen
Gozdnogojitveni
in drugi ukrepi
1. Pogodbenice se zavezujejo, da bodo varovalnemu učinku gorskih gozdov, ki
v veliki meri varujejo svoje lastno rastišče ali predvsem naselja, prometno
infrastrukturo, kmetijske obdelovalne površine ipd., priznale prednostni
položaj in da bo ravnanje s temi gozdovi usmerjeno k varovalnemu cilju. Te
gorske gozdove je treba ohranjati tam, kjer so.
2. Zlasti je treba gozd izkoriščati in negovati tako, da se preprečujeta
erozija in škodljivo zbijanje tal. V ta namen je treba pospeševati kraju
primerno gojitev gozdov in njihovo naravno pomlajevanje.
14. člen
Učinki
turistične infrastrukture
1. Pogodbenice si na
najprimernejši način prizadevajo, da
– se preprečijo negativni učinki turističnih dejavnosti na alpska tla,
– se stabilizirajo tla, ki so že prizadeta zaradi
intenzivne rabe v turistične namene, zlasti in kolikor je le mogoče z obnovo
rastlinske odeje in uporabo sonaravnih inženirskih tehnik; nadaljnjo rabo je
treba usmerjati tako, da tovrstna škoda ne bo več nastajala,
– se izdajo dovoljenja za gradnjo in izravnavanje
smučarskih prog v gozdovih z varovalno funkcijo samo izjemoma in ob izvajanju
kompenzacijskih ukrepov, na labilnih območjih pa sploh ne.
2. Kemični in
biološki dodatki za pripravo smučišč so dopustni le, če so dokazano sprejemljivi
za okolje.
3. Če se ugotovijo
pomembne poškodbe tal in vegetacije, bodo pogodbenice čim prej sprejele
potrebne ukrepe za ponovno vzpostavitev prejšnjega stanja.
15. člen
Omejevanje
vnašanja škodljivih snovi
1. Pogodbenice bodo
storile vse, da v čim večji meri in preventivno zmanjšajo vnašanje škodljivih
snovi v tla po zraku, z vodo, odpadki in snovmi, ki obremenjujejo okolje.
Prednost imajo ukrepi, ki omejujejo emisije na njihovem izvoru.
2. Za preprečevanje
onesnaževanja tal pri ravnanju z nevarnimi snovmi sprejmejo pogodbenice
tehnične predpise, predvidijo
kontrole ter izvajajo raziskovalne programe in ukrepe za obveščanje.
16. člen
Okoljsko sprejemljiva uporaba sredstev za
posipanje
Pogodbenice se
zavezujejo, da bodo zmanjšale uporabo soli za posipanje na najmanjšo možno mero
in po možnosti uporabljale ustrezna sredstva proti drsenju, ki manj
onesnažujejo, kot sta na primer drobljenec in pesek.
17. člen
Onesnažena
tla, stara ekološka bremena, koncepti za ravnanje z odpadki
1. Pogodbenice se
zavezujejo, da bodo ugotavljale in dokumentirale svoja stara ekološka bremena
in površine, za katere sumijo, da so ekološko obremenjene (kataster starih
ekoloških bremen), stanje teh površin preiskale in ocenile po primerljivih
metodah njihov potencial ogrožanja.
2. Za preprečevanje
onesnaževanja tal ter za okoljsko sprejemljivo predhodno obdelavo, obdelavo in
odlaganje odpadkov in ostankov je treba izdelati in uresničevati ustrezne
programe za ravnanje z odpadki.
18. člen
Dopolnilni
ukrepi
Pogodbenice lahko za
varstvo tal sprejmejo poleg ukrepov, predvidenih v tem protokolu, tudi
dopolnilne ukrepe.
III. poglavje
Raziskave,
izobraževanje in obveščanje
19. člen
Raziskave in
opazovanje
1. Pogodbenice
spodbujajo in s tesnim sodelovanjem usklajujejo raziskave in sistematično
opazovanje, da bi uresničile cilje tega protokola.
2. Pogodbenice
poskrbijo, da se rezultati nacionalnih raziskav in sistematičnega opazovanja
zbirajo v skupni sistem za stalno opazovanje in informiranje in so na voljo
javnosti v okviru veljavne ureditve.
3. Pogodbenice se
dogovorijo, da bodo usklajevale svoje raziskovalne projekte o varstvu tal v
alpskem prostoru ob upoštevanju razvoja drugih državnih in mednarodnih raziskav
in načrtovale skupne raziskovalne dejavnosti.
4. Posebna pozornost
se posveča vrednotenju ranljivosti tal
glede na različne človekove dejavnosti, vrednotenju sposobnosti
obnavljanja tal ter preverjanju najustreznejših tehnologij.
20. člen
Izdelava
usklajenih podatkovnih baz
1. Pogodbenice se dogovorijo, da bodo v okviru sistema za opazovanje in
informiranje o Alpah izdelale primerljive podatkovne baze (talni parametri,
vzorčenje, analitika, ovrednotenje) in zagotovile možnosti za izmenjavo
podatkov.
2. Pogodbenice se obveščajo o snoveh, ki ogrožajo tla in jih je treba
prednostno preiskati, in si prizadevajo oblikovati primerljiva merila za vrednotenje.
3. Pogodbenice si prizadevajo ob upoštevanju geoloških in hidrogeoloških
razmer zbrati podatke o stanju tal v alpskem prostoru na podlagi enakih meril
za vrednotenje in usklajenih metod.
21. člen
Ureditev
površin za trajno opazovanje in usklajevanje opazovanja okolja
1. Pogodbenice se zavezujejo, da bodo uredile površine za trajno opazovanje
(monitoring) alpskega prostora in jih vključile v vsealpsko omrežje za
opazovanje tal.
2. Pogodbenice se dogovorijo, da bodo opazovanje tal v svoji državi
usklajevale z ustanovami za opazovanje okolja na področju zraka, vode,
rastlinstva in živalstva.
3. V okviru teh
raziskav bodo pogodbenice na podlagi primerljivih meril uredile banke vzorcev
tal.
22. člen
Izobraževanje
in obveščanje
Pogodbenice
spodbujajo izobraževanje in izpopolnjevanje ter obveščanje javnosti o ciljih,
ukrepih in izvajanju tega protokola.
IV. poglavje
Izvajanje,
nadzor in presojanje
23. člen
Izvajanje
Pogodbenice se
zavezujejo, da bodo s primernimi ukrepi v okviru veljavne ureditve zagotovile
izvajanje tega protokola.
24. člen
Nadzor
spoštovanja obveznosti
1. Pogodbenice redno
poročajo Stalnemu odboru o ukrepih, ki so jih sprejele na podlagi tega
protokola. V poročilih se navede tudi učinkovitost sprejetih ukrepov. Alpska
konferenca določi časovno zaporedje poročanja.
2. Stalni odbor
pregleda poročila zaradi preverjanja, ali so pogodbenice izpolnile obveznosti
iz tega protokola. Od pogodbenic lahko zahteva tudi dodatne informacije ali pa
si pridobi informacije iz drugih virov.
3. Stalni odbor
sestavi za Alpsko konferenco poročilo o spoštovanju obveznosti pogodbenic po
tem protokolu.
4. Alpska konferenca
se seznani s tem poročilom. Če ugotovi, da se obveznosti ne spoštujejo, lahko sprejme priporočila.
25. člen
Presojanje
učinkovitosti določb
1. Pogodbenice redno
preverjajo in presojajo učinkovitost določb tega protokola. Če je za uresničevanje
njegovih ciljev potrebno, predvidijo sprejem ustreznih sprememb tega protokola.
2. V okviru veljavne
ureditve tudi teritorialne skupnosti sodelujejo pri tem presojanju. Posvetujejo
se lahko tudi z nevladnimi organizacijami, ki so dejavne na tem področju.
V. poglavje
Končne
določbe
26. člen
Odnos med
Alpsko konvencijo in protokolom
1. Ta protokol je
protokol Alpske konvencije v smislu 2. člena in drugih členov konvencije, na
katere se nanaša.
2. Pogodbenice tega
protokola so lahko samo pogodbenice Alpske konvencije. Vsaka odpoved Alpske
konvencije velja tudi kot odpoved tega protokola.
3. Kadar Alpska
konferenca odloča o vprašanjih, ki se nanašajo na ta protokol, lahko o njih
glasujejo samo pogodbenice tega protokola.
27. člen
Podpis in
ratifikacija
1. Ta protokol je na
voljo za podpis vsem državam podpisnicam Alpske konvencije in Evropski
skupnosti dne 16. oktobra 1998 in pri Republiki Avstriji kot depozitarju
od 16. novembra 1998.
2. Za pogodbenice, ki
so izrazile soglasje, da jih ta protokol zavezuje, začne protokol veljati tri
mesece po datumu, ko so tri države deponirale svoje listine o ratifikaciji,
sprejetju ali odobritvi.
3. Za pogodbenice, ki
kasneje izrazijo soglasje, da jih ta protokol zavezuje, začne protokol veljati
tri mesece po deponiranju listine o ratifikaciji, sprejetju ali odobritvi. Po
začetku veljavnosti spremembe protokola postane vsaka nova pogodbenica tega
protokola pogodbenica protokola v spremenjenem besedilu.
28. člen
Notifikacije
Depozitar obvesti v
zvezi s tem protokolom vsako državo, navedeno v preambuli, in Evropsko skupnost
o:
a) vsakem podpisu,
b) deponiranju vsake listine o ratifikaciji,
sprejetju ali odobritvi,
c) vsakem datumu začetka veljavnosti,
d) vsaki izjavi katere od pogodbenic ali
podpisnic,
e) vsakem obvestilu pogodbenice o odpovedi
vključno z datumom, ko začne veljati.
Da bi to potrdili, so podpisniki, pravilno pooblaščeni v ta namen,
podpisali ta protokol.
Sestavljeno na Bledu dne 16. oktobra 1998 v slovenskem, francoskem, italijanskem in nemškem
jeziku, pri čemer so vsa štiri besedila enako obvezujoča, v enem samem
originalu, ki je deponiran v arhivu Republike Avstrije. Depozitar posreduje
vsaki podpisnici overjeno kopijo.