456 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXI. GP

Ausgedruckt am 31. 1. 2001

Bericht

des Ausschusses für Land- und Forstwirtschaft


über den Wildschadensbericht 1999 des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (III-70 der Beilagen)


Der gegenständliche Bericht, der dem Nationalrat mit Note des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft vom 24. Oktober 2000 vorgelegt wurde, behandelt in seinem überwiegenden Teil die Beeinträchtigungen des Waldes durch Wild und Weidevieh. Ergänzt wird der Bericht durch Ausführungen über den Waldzustand, die Schutzwaldsicherung, die Situation auf dem Holzmarkt, die forstliche Förderung und die Österreichische Bundesforste AG sowie durch einen ausführlichen Tabellenteil.

Der erste Teil des Berichtes geht näher auf Verbiss- und Schälschäden, die Gutachtertätigkeit der Forst­behörden und die Maßnahmen der Jagdbehörden sowie auf die Situation in den einzelnen Bundesländern ein.

Dabei wird festgestellt, dass sowohl bei den Schälschäden als auch beim Verbiss eine Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr zu beobachten ist, der positive Trend der letzten Jahre also gebrochen erscheint. Rund zwei Drittel aller österreichischen Wälder sind durch Verbiss so stark beeinträchtigt, dass die Verjüngung mit den waldbaulich erforderlichen Baumarten nicht oder nur mit Schutzmaßnahmen möglich ist. Überdies weist fast ein Viertel aller Stangenholzflächen Schälschäden auf.

Als Ursachen dafür werden überhöhte Schalenwildbestände und Waldweide, Fehler in der Wildfütterung und in der Waldbewirtschaftung (Monokulturen ohne entsprechendes Äsungsangebot) sowie Beunruhi­gung des Wildes durch Tourismus, Siedlungstätigkeit und Verkehr angesehen.

Die Thematisierung der durch Wild verursachten Waldschäden sowie verbesserte Kommunikation zwischen Jägern und Forstleuten haben dazu geführt, dass das Verständnis füreinander gestiegen ist. Dadurch konnten regional Verbesserungen der Schadenssituation erreicht werden. Auch wurden Landes­jagdgesetze in der Weise novelliert, dass die Wilddichte auf den Zustand des Waldes abzustimmen ist. Es zeigte sich aber, dass die Anstrengungen nachlassen, sobald erste Erfolge eintreten.

Neben den Jägern haben auch die Forstleute ihren Beitrag zur Verbesserung der Situation zu leisten. Wie die Ergebnisse der Österreichischen Waldinventur zeigen (hoher Anteil der Naturverjüngung, Zunahme der Laub- und Mischwälder) ist die Forstwirtschaft auch bereit, hier mitzuwirken.

Zusammenfassend wird festgehalten, dass die Herstellung eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen Wald und Wild permanenter Anstrengungen aller Beteiligten bedarf.

Der Ausschuss für Land- und Forstwirtschaft hat den gegenständlichen Bericht in seiner Sitzung am 25. Jänner 2001 in Verhandlung genommen.

Vor Eingang in die Debatte beschloss der Ausschuss auf Antrag des Abgeordneten Georg Schwarzen­berger einstimmig gemäß § 28b GOG, den gegenständlichen Bericht nicht endzuerledigen.

An der Debatte beteiligten sich die Abgeordneten Dipl.-Ing. Wolfgang Pirklhuber, Jakob Pistotnig und Heinz Gradwohl sowie der Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Mag. Wilhelm Molterer.

Bei der Abstimmung wurde mit Stimmenmehrheit beschlossen, dem Nationalrat die Kenntnisnahme des gegenständlichen Berichtes zu empfehlen.

Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Ausschuss für Land- und Forstwirtschaft somit den Antrag, der Nationalrat wolle den Wildschadensbericht 1999 des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (III-70 der Beilagen) zur Kenntnis nehmen.


Wien, 2001 01 25

                                 Jakob Pistotnig                                                          Georg Schwarzenberger

                                   Berichterstatter                                                                           Obmann