101/J XXI.GP

 

A N F R A GE

 

 

der Abgeordneten Dr. Partik - Pable´

und Kollegen

an den Bundesminister für Inneres

betreffend Staatsbürgerschaftsverleihung

 

Laut einer Statistik des Österreichischen Statistischen Zentralamtes hat sich die Zahl der

Einbürgerungen von 1998 wieder deutlich erhöht und ist im Jahresabstand von 15.792

auf 17.786 gestiegen. Zusätzlich bekamen 535 im Ausland lebende Personen einen

österreichischen Paß ausgestellt. 1997 waren dies 482 gewesen. Nach einer weiteren

vorläufigen Statistik des ÖSTAT haben in den ersten beiden Quartalen 1999 bereits

12.287 Einbürgerungen stattgefunden.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den

Bundesminister für Inneres folgende

 

Anfrage:

 

1. Wie teilen sich die o.a. Zahlen 1998 bzw. 1999, jeweils nach Bundesländern und

    nach in - bzw. auslandswirksamen Einwanderungen gegliedert, auf?

 

2. Wie viele Anträge auf Staatsbürgerschaftsverleihung wurden jeweils 1991 bis 1998

    und 1999 insgesamt und aufgegliedert nach Bundesländern gestellt?

 

3. Aus welchen konkreten Gründen jeweils wurden 1998 bzw. 1999 Anträge auf

    Staatsbürgerschaftsverleihung abgelehnt und wie viele jeweils?

 

4. Wie viele der 1998 bzw. 1999 Staatsbürgerschaften wurden nach mind.

    zehnjährigem ununterbrochenem Hauptwohnsitz in Österreich verliehen, wie viele

    wurden jeweils aus den in § 10 Abs. 4 Zi. 1 (auch unterschieden nach vier - bzw.

    sechsjähriger Hauptwohnsitzdauer) bzw. Zi. 2 Staatsbürgerschaftsgesetz verliehen?

 

5. Bei den nach §10 Abs. 4 Zi. 1 verliehenen Staatsbürgerschaften wurden 1998 bzw.

    1999 aus welchen konkreten besonders berücksichtigungswürdigen Gründen jeweils

    wie viele Staatsbürgerschaften verliehen?

 

6. Wie viele der Staatsbürgerschaften, die 1998 bzw. 1999 verliehen wurden, wurden

    nach den Gründen des § 11 a Abs. 1, 2, 3 bzw. 4a), b) bzw. c) StbG verliehen?

 

7. Wie oft war in den Jahren 1998 bzw. 1999 eine „Scheinehe“ Ablehnungsgrund für

    die Staatsbürgerschaftsverleihung und wird das ev. Vorliegen einer Scheinehe

    jedesmal automatisch überprüft?

8. In wie vielen Fällen wurde 1998 bzw. 1999 die Staatsbürgerschaft gem. § 13 StbG

    verliehen?

 

9. In wie vielen Fällen wurde 1998 bzw. 1999 die Verleihung der Staatsbürgerschaft

    gem. § 16 StbG erstreckt?

 

10. In wie vielen Fällen wurde 1998 bzw. 1999 die Verleihung der Staatsbürgerschaft

      gem. § 17 StbG erstreckt?

 

11. In wie vielen Fällen wurden 1998 bzw. 1999 die österreichische Staatsbürgerschaft

      wieder aberkannt? Und aus welchen Gründen jeweils?

 

12. Nach welchen Kriterien wird grundsätzlich die Sicherung des Lebensunterhalts des

      Staatsbürgerschaftswerbers überprüft?

 

13. Nach welchen Kriterien wird die Voraussetzung des Hauptwohnsitzes überprüft?

      Kann der Hauptwohnsitz auch bei unrechtmäßigem Aufenthalt in Österreich erfüllt

      sein, oder ist die Rechtmäßigkeit des Hauptwohnsitzes eine Voraussetzung, die in

      jedem Fall überprüft werden muß und ist bei der Verleihung der Staatsbürgerschaft

      eine aufrechte Aufenthaltsberechtigung vorzuweisen?

 

14. Wie erklären Sie sich den rasanten Anstieg von Staatsbürgerschaften im heurigen

      Jahr?

 

15. Welche konkreten Ergebnisse brachte die am 16. und 17.11.1999 statt gefundene

      Länderkonferrenz der Staatsbürgerschaftsreferenten?

 

16. Welche Erfahrungen haben die einzelnen Bundesländer  -  insbesondere mit der

      Erhebung der Kenntnisse der deutschen Sprache -  gemacht? Welche

      „Überprüfungspraxis“ (Schriftproben, persönliche Gespräche...) wird diesbezüglich in

      den einzelnen Bundesländern angewandt?