1068/J XXI.GP
Der Abgeordneten DDr. Erwin Niederwieser und Genossinnen
an den Bundeskanzler
betreffend Infrastruktur für AuslandskorrespondentInnen in Österreich
Seit fast 15 Jahren gibt es von den Generalversammlungen des Verbandes der
Auslandspresse die Forderung, ein neues Bundespressehaus in Wien zu errichten, wobei
diese Arbeiten schon sehr weit gediehen sind.
Laut Fachmagazin DÖJ (Der Österreichische Journalist 6/2000, Seite 16) vertreten Sie als
Bundeskanzlers die Meinung, dass die Einrichtung des Bundespressehauses nicht vorrangig
sei, da ausländischen Journalistinnen in Österreich auch ohne Medienzentrum genügend
Infrastruktur zur Verfügung steht.
Ganz anders der Standpunkt des Präsidenten des Verbandes der Auslandspresse in Wien,
Dimitris Dimitrakoudis, welcher die Arbeitsbedingungen für ausländische JournalistInnen in
Österreich beklagt.
Im Unterschied zu anderen europäischen Städten gibt es in Wien für Auslands -
korrespondentInnen keine zentral gelegene Einrichtung mit der nötigen räumlichen und
technischen Infrastruktur.
Viele Medien ziehen aufgrund der mangelnden Infrastruktur die Konsequenz, dass sie ihre
Büros in osteuropäische Nachbarländer verlegen. So hat beispielsweise die New York Times
ihr Büro nach Warschau, die BBC ihres nach Prag verlegt. Durch die bevorstehende EU -
Osterweiterung wird sich diese Tendenz noch verstärken, falls die Bundesregierung das sich
im Bau befindende Pressehaus nicht raschest umsetzt.
Die unterzeichneten Abgeordneten stellen in diesem Zusammenhang an den Bundeskanzler
folgende
Anfrage:
1. Bis wann soll die Errichtung des geplanten Bundespressehauses abgeschlossen sein?
2. Welche und wie viele ausländische Medien haben ihr Interesse an einem Büro im
Pressehaus bekanntgegeben?
3. Welche und wie viele ausländische Medien haben in den letzten zehn Jahren ihre Büros
in osteuropäische Nachbarländer verlagert?
4. Wie begründen Sie die Tatsache, dass immer mehr renommierte Medien ihre Büros in
osteuropäische Nachbarländer verlagern?
5. Was wird seitens der Bundesregierung unternommen, um diese Tendenz zu stoppen?
6. Finden Sie die derzeitige Infrastruktur für ausländische Journalistinnen in Österreich
tatsächlich für ausreichend? Und wenn ja, welche konkreten Einrichtungen sind damit
gemeint?