1091/J XXI.GP

 

Anfrage

 

der Abgeordneten Dr. Elisabeth Pittermann, Mag. Barbara Prammer,

Annemarie Reitsamer und GenossInnen

an die Bundesministerin für Soziale Sicherheit und Generationen

betreffend Mifegyne

 

 

Seit etwas mehr als einem Jahr kann Mifegyne an Spitalsabteilungen abgegeben werden. So

viel uns bekannt ist, hat sich das Präparat bewährt. Vor einigen Wochen hat die

Vertriebsfirma an das Bundesministerium für Soziale Sicherheit und Generationen den Antrag

auf Zulassung für ärztliche Praxen gestellt. Da diese Regierung vehement für die Aufwertung

der niedergelassenen Ärzte eintritt, kann es unserer Meinung nach nicht zu einer Ablehnung

des Antrags der Firma Exelgyn auf Zulassung von Mifegyne für niedergelassene Fachärzte

für Gynäkologie und Geburtshilfe kommen. Viele dieser Ärzte führen selbst

Schwangerschaftsabbrüche in ihrer Ordination durch und können dadurch auch die nötige

Nachbehandlung übernehmen. Aber auch nach Ihrem Prinzip „zuerst die Therapie bei

Niedergelassenen und erst bei Komplikationen Behandlung im Spital“ spricht nichts gegen

eine Abgabe von Mifegyne durch niedergelassene Fachärzte für Gynäkologie und

Geburtshilfe und Ärzte für Allgemeinmedizin.

 

Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher folgende

 

Anfrage:

 

1. In welchen Spitälern wird Mifegyne verwendet?

 

2. Wie hoch war die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche mit Mifegyne?

 

3. In wie viel Prozent der Fälle ist es zu Komplikationen gekommen?

 

4. In wie viel Prozent der Fälle musste eine weitere Curettage durchgeführt werden?

 

5. Halten Sie das Medikament auch in der entsprechenden Facharztpraxis für

     Gynäkologie und Geburtshilfe, und Praxis des Arztes für Allgemeinmedizin, der

     Curettagen durchführt, für anwendbar?

 

6. Die Firma hat jetzt den Antrag auf Zulassung für diese Praxen gestellt. Werden Sie

     dem Antrag Ihre Zustimmung erteilen?

a) Wenn ja, aus welchen Gründen?

b) Wenn nein, aus welchen Gründen?

7. Ist die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in den Spitälern aufgrund der Zulassung

    von Mifegyne gestiegen?

8. Werden Sie sich dafür einsetzen, dass Frauen in den westlichen Bundesländern diese

    Möglichkeit genauso gewährt wird?