1151/J XXI.GP
der Abgeordneten Lichtenberger, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Land - und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
betreffend Ausbau der „Alemagna“
Das Projekt der sogenannte Alemagna, das den oberitalienischen Raum über Belluno und
Pieve di Cadore mit dem Norden verbinden soll, ist seit Jahren Zankapfel zwischen Italien
und Österreich. Österreich, insbesondere Tirol, hat sich wegen der negativen Auswirkungen
dieses Projekts, immer ablehnend verhalten und auch in Norditalien gibt es eine breite
Gegnerschaft in der Bevölkerung. Die ARGE ALP hat in einem Beschluß 1995 festgestellt,
"...daß keine neuen hochrangigen Straßenverkehrsachsen/Autobahnen zur Überwindung des
Alpenbogens; wie etwa die Alemagna, errichtet werden können." Ein Ministerratsbeschluß
der Republik Österreich vom 3. 9. 1996 hat ebenfalls die Besorgnis über die negativen
Auswirkungen der Alemagna festgehalten und eine Kontaktaufnahme mit Italien in dieser
Frage festgelegt. Ablehnende Beschlüsse gibt es auch vom Tiroler Landtag, von den
Gemeinden des Osttiroler Oberlandes und vom ÖAV.
Nun mehren sich in letzter Zeit wiederum die Stimmen in Italien, die dieses Projekt
propagieren. Besonders auf europäischer Ebene wird starkes Lobbying dafür betrieben.
Zudem befindet sich derzeit der nationale Verkehrswegeplan für Italien in Ausarbeitung.
Wenn die Alemagna in diesen Plan aufgenommen werden sollte, sind äußerst negative
Entwicklungen für die betroffenen Regionen, aber auch für die Wirksamkeit der
Alpenkonvention, zu erwarten.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Was werden Sie tun, um die österreichische Ablehnung dieses Projektes den italienischen
Partnern zur Kenntnis zu bringen?
2. Welche Haltung werden Sie im Detail in dieser Frage vertreten?
3. Wie beurteilen Sie in Kenntnis der ablehnenden Haltung der betroffenen Regionen dieses
Projekt?