1162/J XXI.GP

 

ANFRAGE

 

 

des Abgeordneten Öllinger, Freundinnen und Freunde

 

an die Bundesministerin für soziale Sicherheit und Generationen

 

betreffend Tabakzusatzstoffe

 

 

Nach einem Bericht des britischen Fonds für die Krebsforschung werden für die

Zigarettenproduktion in der Europäischen Union mehr als 600 Zusatzstoffe verwendet,

die unnötig seien. „Diese Zusatzstoffe würden unter anderem dazu benutzt, den

Geschmack des Rauchs zu verstärken, bestimmte Geruchsmerkmale des

Zigarettenrauchs zu verschleiern und zugleich die Wirkung des Nikotins beim Rauchen

zu steigern“(Neue Zürcher Zeitung, 15.7.99).

Einer dieser Zusatzstoffe ist Acetaldehyd. Bei der Forschung nach Ersatzstoffen für

Nikotin stellte der Tabakkonzern Philip Morris fest, dass Nikotin um so schneller vom

Körper aufgenommen wird, je höher der Anteil von Acetaldehyd im Rauch einer

Zigarette ist.

In der Folge steigerte Philip Morris den Anteil des suchtverstärkenden Acetaldehyd in

seinen Zigaretten um bis zu 40 Prozent und konnte so den Absatz ähnlich deutlich

erhöhen.

 

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

 

ANFRAGE:

 

1. Welche Zusatzstoffe werden in der österreichischen Zigarettenproduktion

    verwendet?

 

2. Wie wird ihre Verwendung begründet?

 

3. Welche Erkenntnisse über gesundheitliche Auswirkungen liegen Ihnen über diese

    Zusatzstoffe vor?

 

4. Ist die Verwendung bestimmter Zusatzstoffe durch Normen begrenzt oder verboten?

    Wenn ja, welche Zusatzstoffe und warum?

5. Wird Zigaretten, die in Österreich produziert bzw. verkauft werden, auch der

    Zusatzstoff Acetaldehyd zugesetzt?

    Wenn ja, in welcher Dosierung, und wurde diese Dosierung in den letzten zwanzig

    Jahren verändert?

 

6. Welche Schritte setzte und setzt das Gesundheitsministerium, um die Beimengung

     suchtverstärkender und anderer gesundheitsschädlicher Zusatzstoffe zum

     Zigarettentabak zu unterbinden?