1185/J XXI.GP
der Abgeordneten Haidlmayr, Freundinnen und Freunde
an die Bundesministerin für soziale Sicherheit und Generationen
betreffend „Integrative Betriebe“
Laut Informationen des Sozialberichtes 1998 standen mit 1. Jänner 1999 in den
sogenannten Integrativen Betrieben insgesamt 1.554 Personen in Beschäftigung
oder Lehre. Die Anzahl der nichtbehinderten Menschen, die in diesen Einricht -
ungen in Beschäftigung oder Lehre standen waren lediglich 320 Personen.
Dies zeigt mehr als deutlich, daß es sich keineswegs um Integrative Betriebe
handelt, da nur 20 % nichtbehinderte Menschen doft in Beschäftigung oder Lehre
stehen, während 80 % der dort in Beschäftigung oder Lehre Stehenden, Menschen
mit Behinderung sind.
Von den zwischen 1995 und 1999 ausgeschiedenen behinderten Beschäftigten
(782 Personen) sind lediglich 72 Personen bzw. 9% auf den ersten Arbeitsmarkt
vermittelt worden.
Der Begriff „Integrative Betriebe“ (§11 Behinderteneinstellungsgesetz) ist, wie die
Praxis deutlich zeigt, irreführend.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Sind Sie auch der Meinung daß es rasch zu einer Änderung des § 11 Behin -
derteneinstellungsgesetz kommen muß um die Irreführung des Begriffes
„Integrative Betriebe“ zu beseitigen?
Wenn ja: bis wann werden Sie dem Parlament eine entsprechende Vorlage zur
Änderung des § 11 Behinderteneinstellungsgesetz vorlegen?
Wenn nein: warum nicht?
2. In diesen Einrichtungen ist das Verhältnis behinderte zu nichtbehinderten
Beschäftigte bzw. in Erprobung oder Lehre Befindliche 80:20. Wie läßt sich
dies mit dem Begriff „Integrativ“ vereinbaren?
3. Wie hoch war in den Jahren 1995 - 1999 die Anzahl von behinderten
Beschäftigten im Verhältnis zu nichtbehinderten Beschäftigten im Bereich
Geschäfts - führung/Geschäftsleitung, Verwaltung, Werkstättenleitung,
AusbildnerIn, Reinigung, Küche, Wäscherei, Produktion etc.?
(Aufschlüsselung nach Bundesland, Einrichtung, Beschäftigungsbereich,
Personenanzahl und Prozent)
4. Wie hoch war in den Jahren 1995 - 1999 der Gehalts - /Lohnunterschied von
behinderten Beschäftigten zu nichtbehinderten Beschäftigten im Bereich
Geschäftsführung/Geschäftsleitung, Verwaltung, Werkstättenleitung,
AusbildnerIn, Reinigung, Küche, Wäscherei, Produktion etc.?
(Aufschlüsselung nach Bundesland, Einrichtung, Beschäftigungsbereich,
Bruttogehälter in Schilling und Prozent)
5. Wie hoch war in den Jahren 1995 - 1999 die Beschäftigungsdauer von
behinderten Beschäftigten im Verhältnis zu nichtbehinderten Beschäftigten
im Bereich Geschäftsführung/Geschäftsleitung, Verwaltung, Werkstätten -
leitung, AusbildnerIn, Reinigung, Küche, Wäscherei, Produktion etc.?
(Aufschlüsselung nach Bundesland, Einrichtung und Beschäftigungsbereich,
Personenanzahl und Prozent)
6. Wie hoch war in den Jahren 1995 - 1999 die Fluktuation von behinderten
Beschäftigten im Verhältnis zu nichtbehinderten Beschäftigten aus dem
Bereich Geschäftsführung/Geschäftsleitung, Verwaltung, Werkstättenleitung,
AusbildnerIn, Reinigung, Küche, Wäscherei, Produktion etc.?
(Aufschlüsselung nach Bundesland, Einrichtung, Beschäftigungsbereich,
Personenanzahl und Prozent)
7. Wie hoch war in den Jahren 1995 - 1999 (lt. Frage 5) die Vermittlungsquote
der ausgeschiedenen behinderten Beschäftigten im Verhältnis zu nicht -
behinderten Beschäftigten aus dem Bereich Geschäftsführung/Geschäfts-
leitung, Verwaltung, Werkstättenleitung, AusbildnerIn, Reinigung, Küche,
Wäscherei, Produktion etc., auf den ersten Arbeitsmarkt?
(Aufschlüsselung nach Bundesland, Einrichtung, Personenanzahl und
Prozent)
8. Wieviele behinderte und nichtbehinderten Beschäftigten im Bereich
Geschäftsführung/Geschäftsleitung, Verwaltung, Werkstättenleitung,
AusbildnerIn, Reinigung, Küche, Wäscherei, Produktion etc., waren bereits
vor 1995 in Geschützten Werkstätten tätig und sind ab 1995 in die Geschützte
Werkstätten GesmbH. übernommen worden, bzw. haben dorthin gewechselt?
(Aufschlüsselung nach Bundesländer, Beschäftigungsjahre in Geschützen
Werkstätten vor 1995, Personenanzahl und Prozent)
9. Wieviele behinderte und nichtbehinderten Beschäftigte im Bereich
Geschäftsführung/Geschäftsleitung, Verwaltung, Werkstättenleitung,
AusbildnerIn, Reinigung, Küche, Wäscherei, Produktion etc., wurden seit 1990
von anderen Beschäftigungsformen für Behinderte in Geschützte Werkstätten
GesmbH übernommen?
(Aufschlüsselung nach Bundesland, Beschäftigungsjahre in anderen
Beschäftigungsformen, Personenanzahl und Prozent)
10. Wie hoch war in den Jahren 1995 - 1999 die Anzahl der behinderten
Lehrlinge/Anlehrlinge im
Verhältnis zu nichtbehinderten
Lehrlingen/Anlehrlingen im Bereich Verwaltung, Reinigung, Küche,
Wäscherei, Produktion etc.?
(Aufschlüsselung nach Bundesland, Einrichtung, Lehrbereich, Personenanzahl
und Prozent)
11. Wie hoch war in den Jahren 1995 - 1999 der Gehalts - /Lohnunterschied der
behinderten Lehrlinge/Anlehrlinge im Vergleich zu nichtbehinderten
Lehrlingen/Anlehrlingen Bereich Verwaltung, Reinigung, Küche, Wäscherei,
Produktion etc.?
(Aufschlüsselung nach Bundesland, Einrichtung, Lehrbereich, Bruttogehälter
in Schilling und Prozent)
12. Wie hoch war in den Jahren 1995 - 1999 die Beschäftigungsdauer von
behinderten Lehrlingen/Anlehrlingen im Verhältnis zu nichtbehinderten
Lehrlingen/Anlehrlingen im Bereich Verwaltung, Reinigung, Küche,
Wäscherei, Produktion etc.?
(Aufschlüsselung nach Bundesland, Einrichtung und Lehrbereich,
Personenanzahl und Prozent)
13. Wie hoch war in den Jahren 1995 - 1999 die Fluktuation von behinderten
Lehrlinge/Anlehrlinge und nichtbehinderten Lehrlingen/Anlehrlingen aus
dem Bereich Verwaltung, Reinigung, Küche, Wäscherei, Produktion etc.?
(Aufschlüsselung nach Bundesland, Einrichtung, Lehrbereich,
Personenanzahl und Prozent)
14. Wie hoch war in den Jahren 1995 - 1999 die Vermittlungsquote der
ausgeschiedenen behinderten Lehrlinge/Anlehrlinge im Verhältnis zu
nichtbehinderten Lehrlingen/Anlehrlingen aus dem Bereich Verwaltung,
Reinigung, Küche, Wäscherei, Produktion etc., auf den ersten Arbeitsmarkt?
(Aufschlüsselung nach Bundesland, Einrichtung, Personenanzahl und
Prozent)
15. Wieviele behinderte und nichtbehinderten Lehrlinge/Anlehrlinge im Bereich
Verwaltung, Reinigung, Küche, Wäscherei, Produktion etc., waren bereits vor
1995 in Geschützten Werkstätten tätig und sind ab 1995 in die Geschützte
Werkstätten GesmbH. übernommen worden, bzw. haben dorthin gewechselt?
(Aufschlüsselung nach Bundesland, Beschäftigungsjahre in Geschützen
Werkstätten vor 1995, Personenanzahl und Prozent)
16. Wieviele behinderte und nichtbehinderten Lehrlinge/Anlehrlinge im Bereich
Verwaltung, Reinigung, Küche, Wäscherei, Produktion etc., wurden seit 1990
von anderen Beschäftigungsformen für Behinderte in die Geschützte
Werkstätten GesmbH. übernommen?
(Aufschlüsselung nach Bundesland, Beschäftigungsjahre in anderen
Beschäftigungsformen, Personenanzahl und Prozent)
17. Wieviele behinderte bzw. nichtbehinderte
Menschen waren in der Erprobung?
18. Wieviele davon wurden in die Lehre, Anlehre bzw. in eine andere
Beschäftigung übernommen?
(Aufschlüsselung nach Bundesland, Einrichtung, Lehrbereich! Beschäf -
tigungsbereich, Personenanzahl und Prozent)
19. Wieviele behinderte Personen wurden zu einer anderen Beschäftigungsform
weiterverwiesen, da die Erprobung für eine Lehre/Anlehre oder sonstigen
Beschäftigung im "Integrativen Betrieb“ negativ ausfiel?
(Aufschlüsselung nach Bundesland, Einrichtung, Alter der Personen und
zugewiesene Beschäftigungsform)
20. Wieviele der 710 behinderten Personen, die aus „Integrativen Betrieben“
ausschieden und keine Vermittlung am allgemeinen Arbeitsmarkt möglich
bzw. nicht vorgesehen war, konnten in eine gesetzliche Eigenpension (nicht
Waisenpension) gehen?
(Aufschlüsselung nach Alter der jeweiligen Person und Art des Pensionsan -
spruches)
21. Was geschah mit jenen behinderten Personen, die weder am allgemeinen
Arbeitsmarkt vermittelbar waren, und weder einen Anspruch auf
Waisenpension noch eine Anspruch auf Eigenpension haben?