1209/J XXI.GP

 

ANFRAGE

 

der Abgeordneten Mag. Johann Maier

und Genossen

an die Bundesministerin für soziale Sicherheit und Generationen

betreffend “Auflassen der Lebensmitteluntersuchungsanstalt in Salzburg”

 

Es sind Bestrebungen des Ministeriums für soziale Sicherheit und Generationen im Rahmen

der möglichen Ausgliederung (bzw. Privatisierung) bekannt geworden, die Bundesanstalt für

Lebensmitteluntersuchungen in Salzburg aufzulassen und nach Linz zu verlegen. Auch der

Rechnungshof war vor Jahren für eine generelle Umstrukturierung eingetreten. Ein derartiges

Vorhaben wird sowohl von der Arbeiterkammer Salzburg wie auch von der

Wirtschaftskammer Salzburg und auch von dem - für Gesundheitsfragen ressortzuständigen -

Landeshauptmann Stellv. Gerhard Buchleitner mit allem Nachdruck abgelehnt. Diese

Ablehnung wird auch von einem Großteil der Salzburger Bevölkerung geteilt.

 

Unverständlich ist dieses Vorhaben gerade deswegen, als es sich bei der Salzburger

Bundesanstalt für Lebensmitteluntersuchung um eine wirtschaftlich gutgeführte

Bundesanstalt österreichweit handelt, so dass im Vergleich mit den Bundesanstalten in

anderen Bundesländern unter anderem gerade die Frage gestellt werden muss, warum deren

“Probekosten” (Gesamtkosten pro bearbeiteter Probe) weit über denen der Salzburger

Untersuchungsanstalt liegen. Es liegen nach unserem Informationsstand beispielsweise auch

die Personalkosten der Salzburger Untersuchungsanstalt im Verhältnis zu untersuchten

Probenanzahl weit günstiger als bei anderen Anstalten.

Überdies muss auch auf die - im Vergleich zu anderen Bundesanstalten - relativ hohen

Eigeneinnahmen hingewiesen werden, sowie auf die anerkannten Forschungsarbeiten dieser

Bundesanstalt.

Neben diesen grundsätzlichen Feststellungen gibt es natürlich noch eine Reihe von weiteren

fachlichen Argumenten - sowohl gesundheitspolitischen sowie auch ökonomischen - , die

eindeutig gegen eine Auflassung bzw. Verlegung der Salzburger Bundesanstalt nach Linz

sprechen. (z.B. notwendig für exportierende Wirtschaft und Lebensmittelimporteure;

Anlaufstelle für Salzburger KonsumentInnen; aufwendiger Probentransport nach Linz

bedeutet zusätzliche finanzielle Belastungen; etc.)

 

In Anbetracht der in den letzten Jahren - europaweit - enorm aufgetretenen und bekannt

gewordenen Lebensmittelskandale wäre ist es ein absolut falsches Signal an die

Öffentlichkeit, die Salzburger Bundesanstalt zu schließen und nach Linz zu verlegen. Die

Kontrolle der Lebensmittelsicherheit wäre damit in diesem Bundesland gefährdet und die EU -

Vorgaben zur Einhaltung der Lebensmittelsicherheit im Hinblick auf nationale Kontrollen

bzw. Untersuchungen kaum zu erfüllen.

 

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an die Bundesministerin für soziale

Sicherheit und Generationen nachstehende Anfrage:

 

1. Ist es richtig, dass Sie beabsichtigen, die Bundesanstalt für Lebensmitteluntersuchung in

    Salzburg nach Linz zu verlegen bzw. überhaupt zu schließen?

2. Wenn ja, mit welcher Begründung?

 

3. Gibt es dafür einen Zeitplan? Wenn ja, wie sieht dieser aus?

 

4. Mit welchen Mehrkosten der öffentlichen Hand wird - bei gleichbleibender Probenanzahl

    - bei einer Verlegung der Bundesanstalt für Lebensmitteluntersuchung für Salzburg nach

    Linz - gerechnet, da die von den behördlichen Aufsichtsorganen gezogen Proben jeweils

    nach Linz gebracht werden müssten (z.B. Zeit - , Personal - und Fahrtkosten).

 

5. Wie soll bei der Verlegung nach Linz gerade den Interessen der exportierenden

    Salzburger Lebensmittelwirtschaft und des Handels (Export wie Import) entsprochen

    werden, die oft kurzfristig entsprechende Gutachten für Importe und Exporte in andere

    Staaten als EU - Staaten benötigen (Untersuchungszeugnisse; Zertifikate).

 

6. Mit welchen Mehrkosten hat die Salzburger Wirtschaft zu rechnen?

 

7. Was spricht gegen die Erhaltung der Bundesanstalt für Lebensmitteluntersuchung in

    Salzburg?