1276/J XXI.GP

 

Anfrage

 

 

der Abgeordneten Haller, Aumayr, Dipl. - Ing. Schöggl, Mag. Schweitzer

und Kollegen

an den Bundesminister für Land und Forstwirtschaft,

Umwelt und Wasserwirtschaft

betreffend ausländischen Zugriff auf Trinkwasserressourcen.

 

In der EU gibt es immer mehr Überlegungen die unterschiedlich verteilten

natürlichen Wasserressourcen für alle EU - Mitglieder gleichmäßig zu erschließen

und zu nutzen. Die Entwicklung läuft auf eine planmäßige europäische

Wasserbewirtschaftung unter Umverteilungen von Wassermengen hinaus. Nichts

spricht dagegen Wasser in vernünftigen Mengen und in einer

verantwortungsbewussten Weise wirtschaftlich zu nutzen bzw. zu verkaufen.

Wesentlich dabei ist jedoch die Verfügungsgewalt über die Nutzung.

 

Trotzdem sieht die Anfragestellerin eine gefährliche Entwicklung aufziehen. Still

und heimlich wird bereits seit einiger Zeit über ausländische Beteiligungen bzw.

Ankäufen von Wasserwerken verhandelt, die Bundesforste verhandeln über

Pachtverträge von Quellnutzungen u. a..

 

Dies alles ohne das Wasserrechtsgesetz zu tangieren wo im § 105 Abs. 1 lit. k eine

Ableitung des Wassers ins Ausland zum Nachteil des Inlandes ausdrücklich

untersagt ist.

 

Die unterzeichnenden Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Land -

und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft folgende

 

 

Anfrage:

 

 

1. Ist Ihnen bekannt, welche nicht - österreichischen physischen und juristischen

    Personen seit dem EU - Beitritt bereits Nutzungsrechte an welchen

    österreichischen Trinkwasserressourcen erhalten haben?

 

2. Haben bereits jetzt nicht - österreichische physische oder juristische Personen

    direkte oder indirekte Möglichkeiten (z. B. über Beteiligung an Wasserwerken),

    Österreichs Trinkwasserressourcen zu nutzen, wenn ja, wer?

 

3. Was haben Sie bereits unternommen, um den Zugriff nicht - österreichischer

    Interessenten auf Österreichs Trinkwasserressourcen im Interesse der

    Österreicherinnen und Österreicher an diesem lebensnotwendigen Rohstoff

    "Trinkwasser“ zu unterbinden?

 

4. Welche grenzüberschreitenden Trinkwasserversorgungen sind Österreichweit

    genehmigt bzw. geplant?

5. Wie viele und welche Bewilligungen von Wasserversorgungsanlagen die nicht

    in die Zuständigkeit Ihres Ministeriums sondern in die Zuständigkeit der

    jeweiligen Wasserrechtsbehörden in den Bundesländern fallen, gibt es?

 

6. Ist bei der derzeitigen Gesetzeslage ein Verkauf von österreichischem

    Quellwasser in Pipelines oder Tankwagen möglich?

    Wenn ja, in welchem Umfang und wie oft wurde dies bereits durchgeführt?

 

7. Sind Ihrer Meinung nach bei der wirtschaftlichen Nutzung von

    österreichischem Quellwasser öffentliche Interessen vor privatwirtschaftliche

    Interessen zu stellen?

    Wenn ja, wie wollen Sie dies in Zukunft sicherstellen?