1283/J XXI.GP

 

Anfrage

 

 

der Abgeordneten Dr. Pumberger, Haller, Mag. Haupt, Dr. Povysil und Kollegen

an die Bundesministerin für soziale Sicherheit und Generationen

betreffend Kinder im Krankenhaus.

 

Es ist unbestritten, daß gerade für unsere Kinder ein Krankenhausaufenthalt

beängstigend ist. Am schlimmsten ist dies jedenfalls, wenn sie dabei alleine gelassen

werden müssen.

 

Von Gesetzes wegen besteht zwar die Möglichkeit der Kinderbegleitung, dies

scheitert jedoch oft an der notwendigen Zeit und vor allem am Geld.

 

Laut Verein Kinderbegleitung existieren in allen Bundesländern unterschiedliche

Regelungen hinsichtlich der Kosten für den begleitenden Elternteil (siehe Beilage).

Wie die Broschüre (Stand 12.07.2000) darlegt, kostet etwa in Wien die Begleitung

der Kinder bis zum 3. Lebensjahr, neben dem Selbstbehalt der Patientenkosten von

173,- öS, nichts mehr. Nur wenige Kilometer außerhalb Wiens, nämlich in Mödling,

sind allerdings neben einem Selbstbehalt von 152,- öS pro Tag, noch 800,- öS pro

Tag (!) zu entrichten. Die Steiermark ist etwa das einzige Bundesland, in dem die

Kosten für die Begleitung im Voraus zu bezahlen sind!

 

Dies nehmen die unterfertigten Abgeordneten zum Anlaß und richten an die Frau

Bundesministerin für soziale Sicherheit und Generationen nachstehende

 

 

Anfrage:

 

 

1. Wie viele Kinder bis 6 Jahre wurden in welchen fondsfinanzierten

    Krankenhäusern im Jahr 1999 aufgenommen und wie oft wurden sie von einem

    Elternteil begleitet (aufgeschlüsselt nach Bundesländer und Krankenhäuser,

    Aufnahmen und Pflegetagen)?

 

2. Gibt es an den einzelnen Kinderabteilungen dem derzeitigen Bedarf

    entsprechende Kapazitäten an Eltern - Kind - Zimmern?

 

3. Würde alleine durch Umstrukturierungen ein vermehrter Bedarf an Eltern - Kind -

    Zimmer ermöglicht, oder wären zusätzliche Bettkapazitäten erforderlich?

 

4. Sind auch Sie der Ansicht, daß viele Eltern vor den hohen Kosten der Begleitung

    zurückschrecken und daher Kinder oft nur aufgrund der finanziellen Situation ihrer

    Eltern alleine im Spital sind?

 

5. Wenn ja, wäre es dann nicht sinnvoll eine bundeseinheitlich Regelung

    anzustreben, nach der die Begleitung für Kinder bis 6 Jahre neben dem

    Selbstbehalt für die Krankenbehandlung grundsätzlich gratis oder wenigstens

    einheitlich wäre?

 

6. Mit welchen zusätzlichen Kosten wäre eine derartige Maßnahme verbunden

    (aufgeschlüsselt nach Bundesländer)?

7. Gab es in den letzten Jahren irgendwelche Vorstöße von Seiten der Länder in

    Richtung Bund, um auf einheitliche oder bessere Regelungen hinsichtlich der

    Begleitung oder Betreuung kranker Kinder zu drängen und wenn ja, welche und

    von welchen Ländern und mit welchem Ergebnis?

 

8. Können Sie sich eine Ausweitung der Pflegefreistellung für jene berufstätigen

    Elternteile vorstellen, die von der Mitaufnahme im Spital Gebrauch machen?