1288/J XXI.GP

 

ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Mag. Terezija Stoisits, Freundinnen und Freunde

 

an den Bundesminister für Inneres

 

betreffend Staatsbürgerschaftsverleihungen im 1. Halbjahr 2000

 

 

Laut Statistik des ÖSTAT vom 17. August 2000 gab es im ersten Halbjahr

2000 um 3,9 % weniger Einbürgerungen als im ersten Halbjahr 1999. Die

Einbürgerungsquote betrug 1999 3,3 %, was relativ niedrig ist und den

Abschluß der Einbürgerung der derzeit im Bundesgebiet niedergelassenen

AusländerInnen erst in ca. 30 Jahren bedeuten würde. In manchen

Bundesländern beträgt die Rückgangsziffer im Vergleich zum Vorjahr bis

zu 31 %. In diesem Lichte und nicht zuletzt aufgrund der Bekenntnisse der

Koalitionsparteien im Regierungsprogramm zur Integration von

ZuwanderInnen sind die Gründe des Rückgangs der Einbürgerungszahlen

von 1999 auf 2000 von großem Interesse.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

 

ANFRAGE:

 

 

         1. Wie viele Anträge auf Staatsbürgerschaftsverleihung wurden 1999

insgesamt und 2000 im ersten Halbjahr aufgegliedert nach Bundesländern

gestellt?

 

         2. Aus welchen konkreten Gründen wurden 1999 und im ersten

Halbjahr 2000 Anträge auf Staatsbürgerschaftsverleihung abgelehnt

(aufgeschlüsselt nach Gründen und Bundesländern)?

 

        3. Aus welchen konkreten besonders berücksichtigungswürdigen

Gründen wurden 1999 und im ersten Halbjahr 2000 gemäß § 10 Abs. 4 Zi.

1 wie viele Staatsbürgerschaften verliehen (aufgeschlüsselt nach Jahren

und Bundesländern)?

 

       4. Wie erklären Sie sich die starke Abnahme der

Einbürgerungszahlen vom 1. auf den 2. Quartal 2000 (von einem Anstieg

von 7,6 % im Vergleich zum Vorjahresquartal zu einer Abnahme von 11 %

im Vergleich zum Vorjahresquartal)?

 

      5. Gibt es konkrete Hinweise auf die Änderung der Vollzugspraxis bei

Einbürgerungsverfahren in einzelnen Bundesländern? Sind Ihnen

Weisungen (schriftlich oder mündlich) oder Richtlinien zum

Einbürgerungsverfahren aus jüngster Zeit bekannt?