1321/J XXI.GP
11.10.2000
ANFRAGE
der Abgeordneten Heidrun Silhavy
und GenossInnen
an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit
betreffend Gefährdung von 220 qualifizierten Ausbildungsplätzen in der Steiermark
Anläßlich der Eröffnung der „Grazer Messe - international“ haben Sie als BM für Wirtschaft und Arbeit
eine Vergrößerung der Kontingente für ausländische Spezialisten gefordert. Begründet wurde diese
Forderung mit dem Mangel an jungen, qualifizierten Kräften.
Als BM für Wirtschaft und Arbeit forderten Sie, dass der Bedarf an Spezialisten ermittelt werden
müsse und die Definition des Begriffes Schlüsselkräfte auszuweiten sei.
Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit
folgende
ANFRAGE:
1. Warum beziehen Sie sich in der Argumentation nur auf "junge, qualifizierte" Kräfte?
2. Welche speziellen Qualifizierungsangebote planen Sie im Zusammenhang mit dem von
ihnen angeführten Mangel für:
a) WiedereinsteigerInnen nach Familienzeiten?
b) Arbeitsuchende bzw. arbeitslose Menschen über 50 Jahren?
c) Erwerbslose zwischen 30 und 50 Jahren?
d) Männer und Frauen, die im Alter zwischen 25 und 30 Jahren ohne Job sind?
e) für unter 25 jährige Arbeitsuchende?
2. Welche Qualifikationsschwerpunkte werden für arbeitslose bzw. arbeitsuchende
a) FacharbeiterInnen und qualifizierte Angestellte
b) Männer und Frauen in angelernten Tätigkeiten
c) Hilfskräfte
d) AbsolventInnen weiterführender Schulen
e) AkademikerInnen
f) Drop outs
setzen?
3. Wie begründen Sie ihre Verweigerung der Genehmigung der beantragten
Ausbildungsplätze gem. § 30 BAG der Privatstiftung für Berufsausbildung der ÖBB, angesichts
des von Ihnen angeführten Mangels an jungen, qualifizierten Kräften?
4. Was unternehmen Sie, dass nicht nur die Lehrwerkstätten der ÖBB erhalten bleiben,
sondern auch
die gleiche Ausbildungskapazität sichergestellt wird?
5. Wie begründen Sie die Forderung nach einer Erhöhung des Kontingentes an
ausländischen SpezialistInnen, wenn Sie den Bedarf nicht kennen?
6. Welche Kriterien werden Sie im Detail der Ermittlung des Bedarfs an SpezialistInnen zu
Grunde legen?
7. In welchen Branchen werden Sie die Bedarfserhebung durchführen?
8. Wird der öffentliche und gemeinwirtschaftliche Bereich in die Erhebung einbezogen?
9. Welche nachhaltigen Maßnahmen werden aus Sie diesem Ermittlungsergebnis für
spezielle Qualifikationsmaßnahmen
a) für arbeitslose bzw. arbeitssuchende Menschen
b) im Bereich der Wirtschaft für die Aus - und Weiterbildung der ArbeitnehmerInnen
setzen?