1375/J XXI.GP

 

ANFRAGE

 

der Abgeordneten Dietachmayr

und Genossen

an den Bundesminister für Finanzen

betreffend Finanznot der Rettungsorganisationen

 

Die Rettungsorganisationen stehen insbesondere auch wegen der hohen

Treibstoffpreise vor einem Finanz - Kollaps. Das Rote Kreuz und der Samariterbund

rechnen alleine in Oberösterreich mit Treibstoff - Mehrkosten von 4,5 Millionen

Schilling!

 

Die Helfer müssen um zusätzliches Landesgeld betteln, damit sie die Mineralöl - und

Mehrwertsteuer beim Bund abliefern können. Viele Sanitäter sind darüber empört,

daß der Bund von der Benzinpreis - Misere der Rettungsdienste profitiert: Über die

hohe Mineralöl - und Mehrwertsteuer kassieren Sie als Finanzminister einen

Riesenanteil an jenen Landesgeldern, die jetzt zur Aufrechterhaltung des Rettungs -

Betriebs aus den Landesbudgets oder von den Gemeinden zugeschossen werden

müssen.

 

1999 wurden bundesweit vom Roten Kreuz 2,2 Millionen Fahrten (10% mehr als ein

Jahr davor) durchgeführt - Tendenz steigend. (Kurier, 3.Okt. 2000)

Durch die Probleme im Zivildienstbereich und die sinkende Anzahl von

ehrenamtlichen Mitarbeitern müssen teure Angestellte eingesetzt werden. Sollte es

keine finanzielle oder personelle Unterstützung geben, sind die Rettungs -

Organisationen gezwungen Ortsstellen aufzulassen. Da das Überleben von

Notfallpatienten von einer möglichst raschen Hilfeleistung abhängt, würde die -

aufgrund der Finanznot der Rettungsorganisationen notwendige - Schließung von

Ortsstellen tödliche Folgen für uns alle haben.

 

Die unterzeichnenden Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für

Finanzen nachstehende

 

ANFRAGE

 

1. Sind Ihnen die Finanzprobleme der Rettungsorganisationen bekannt und welchen

    Ausweg können Sie diesen Organisationen anbieten?

 

2. Sind Sie bereit, den Rettungsorganisationen zumindest einen Teil der geleisteten

    Mineralöl - und Mehrwertsteuer rückzuvergüten?

    Falls nein, warum nicht?

    Falls ja, ab wann und in welcher Höhe?

 

3. Wie hoch sind die konkreten Einnahmen, die Sie aus der Tätigkeit (insbes. durch

    die Fahrten) der Rettungsorganisationen haben und wie schlüsseln sich diese

    nach Organisation, Bundesland, Art und Höhe der Einnahmen auf?

 

4. Wieviele Millionen würden die Rettungsorganisationen verlieren, wenn die

    Beihilfen -Vorsteuer - wie derzeit diskutiert wird - wegfällt?