1386/J XXI.GP
19.10.2000
der Abgeordneten Pendl, Parnigoni
und Genossen
an den Bundesminister für Inneres
betreffend die Sicherheitsakademie in Traiskirchen
In Traiskirchen wurde nach Jahren genauer Planung und Entwicklung eine dem europäischen
Standard entsprechende Aus - und Weiterbildungseinrichtung der österreichischen
Sicherheitsexekutive - die Sicherheitsakademie realisiert. Das Investitionsvolumen beträgt
ca. 300 Millionen Schilling.
Der Standort der Sicherheitsakademie in Traiskirchen wurde seinerzeit als für die
Ausbildungsstätte der Sicherheitsexekutive als bestgeeignet ausgewählt. Eine Kommission
hat vor Baubeginn die Vor - und Nachteile dieser Standortes untersucht und sich gerade wegen
der überwiegenden Vorteile für Traiskirchen entschieden.
Das gesamte Bauvorhaben ist nun abgeschlossen und die Sicherheitsakademie kann innerhalb
weniger Wochen den Betrieb aufnehmen. Fertiggestellt sind sämtliche Aussenanlagen
(Parkplätze, Beleuchtung). Die 150 Wohnungen für das Lehrpersonal und die Absolventen
der Sicherheitsakademie sind bezugsfertig. Die Lehrsäle sind betriebsbereit, das heißt die
Dolmetschkabinen sind eingerichtet, die insgesamt 10 Lehrsäle sind untereinander vernetzt
und auch für internationale Videokonferenzen geeignet. Die 3 Sporthallen sind komplett
eingerichtet und eine Bibliothek mit ca. 500 m2 Ausmaß und Leseräumen ist baulich
fertiggestellt. Die Küche wurde nach modernsten Erkenntnissen um 8 Millionen Schilling
errichtet und ist samt Kühlräumen betriebsfertig. Allein in die Haustechnik wurden 80
Millionen Schilling investiert. Wie schon erwähnt, wurden ca. 300 Millionen Schilling für
den Bau der Sicherheitsakademie aufgewendet.
Dem Vernehmen nach hat nun BM Dr. Strasser den Standort Traiskirchen wegen „schlechter
Erreichbarkeit“ und der „miesen Hotelkapazitäten“ im Bezirk Baden in Frage gestellt und
überlegt, die Sicherheitsakademie nach
Wien zu verlegen. Diese durch den Innenminister
beabsichtigte Verlegung ist jedoch sachlich nicht begründet und die dadurch entstehenden
Mehrkosten sind nicht gerechtfertigt.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Inneres
nachstehende
Anfrage:
1. Warum halten Sie Traiskirchen als Standort der Sicherheitsakademie für nicht
geeignet?
2. Wurde für die nun betriebsbereite Sicherheitsakademie in Traiskirchen bereits eine
Benützungsbewilligung erteilt?
3. Welche für die Sicherheitsakademie notwendigen verkehrsmäßigen Anforderungen
werden durch den Standort Traiskirchen nicht erfüllt?
4. Wie beurteilen Sie die Unterbringungskapazität der Hotellerie in der Region Baden
im Hinblick auf den sich durch die Sicherheitsakademie ergebenden Bedarf?
5. Entspricht die jetzt fertiggestellte Sicherheitsakademie dem für die Aus - und
Weiterbildung der österreichischen Sicherheitsexekutive geforderten Standard?
6. Halten Sie es für die Ausbildung der österreichischen Sicherheitsexekutive sowie für
die Tätigkeit der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung förderlich, die
fertiggestellte Sicherheitsakademie nicht in Betrieb zu nehmen?
7. Welche Möglichkeiten gibt es, die Sicherheitsakademie Traiskirchen für andere Zwecke
zu verwenden und welche Mehrkosten entstehen dadurch?