1413/J XXI.GP

Eingelangt am 19. 10. 2000

 

 

ANFRAGE

 

der Abgeordneten Helmut Dietachmayr, Sophie Bauer

und Genossen

an die Frau Bundesminister für soziale Sicherheit

und Generationen

betreffend Aufnahme der Angehörigen von Feuerwehren

in die Berufskrankheitenliste des ASVG

 

Die Aufgaben der Feuerwehrhelfer reichen heute über den klassischen Bereich der

Brandlöschung weit hinaus. Von den mehr als 200 000 Einsätzen im Jahr entfallen

mittlerweile rund zwei Drittel in den „technischen Bereich“, wozu etwa die Bergung von

Unfallopfern, deren Erstversorgung und Übergabe an die Rettungsorganisationen gehört.

Die Gesundheit der Feuerwehrangehörigen könnte dabei etwa aufgrund von Kontakt mit

Körperflüssigkeiten oder der Gefahr von Schnittwunden beeinträchtigt werden.

 

In einem im März 2000 im Nationalrat eingebrachten Antrag forderten die SPÖ

Abgeordneten eine entsprechende Änderung des Sozialversicherungsgesetzes, damit für

Feuerwehrleute bei einer Berufskrankheit Leistungen der Unfallversicherung für den

Erkrankten oder seine Hinterbliebenen erbracht werden.

Weiters sollte eine kostenlose Hepatitis B Impfung für Feuerwehrmänner und

- frauen einer Ansteckung mit dieser gefährlichen Krankheit vorbeugen.

 

Der diesbezügliche Antrag 117/A fand in der Abstimmung keine Mehrheit. Es wurde jedoch

ein Entschließungsantrag mit folgenden Inhalt mit Stimmenmehrheit angenommen:

Die Bundesministerin für soziale Sicherheit und Generationen wird ersucht, gemeinsam mit

den Ländern

             1. eine Abklärung der Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit von kostenlosen

Schutzimpfungen für freiwillige Helfer wie etwa Feuerwehrleute, aber auch zusätzliche

Berufsgruppen wie etwa (in manchen Ländern) den Sanitätshilfsdienst durchzuführen und

             2. für alle Gruppen, für die eine Möglichkeit kostenloser Schutzimpfungen geboten

werden sollte, eine Finanzierung zu vereinbaren, die der Verteilung der Kompetenzen

zwischen Bund und Ländern und den Aufgaben der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt

gerecht wird.

 

Seither ist in dieser Angelegenheit nichts passiert.

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Frau

Bundesminister für soziale Sicherheit und Generationen nachstehende

 

 

                                                               A N F R A G E

 

1. Liegt bereits ein Ergebnis betreffend der Abklärung der Zweckmäßigkeit und

    Wirtschaftlichkeit von kostenlosen Schutzimpfungen für freiwillige Helfer wie etwa

    Feuerwehrleute vor?

    Falls ja, wie sieht das Ergebnis aus?

    Falls nein, warum liegt noch kein Ergebnis vor und wann ist mit einem Ergebnis

    zu rechnen?

2. Wurde bereits für alle Gruppen, für die eine kostenlose Schutzimpfung

     angeboten werden sollte, eine Finanzierungsmöglichkeit gefunden, die der

     Verteilung der Kompetenzen zwischen Bund und Ländern und den Aufgaben der

     Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt gerecht wird?

     Falls nein warum nicht?

     Falls ja, wie sieht die Vereinbarung zwischen Bund, Ländern und der AUVA aus?

 

3. Welche freiwilligen Helfer - neben den Feuerwehrleuten - sollen noch eine

    kostenlose Schutzimpfung erhalten?

 

4. Wie hoch ist der Betrag, der für eine Hepatitis B Impfung pro Person angesetzt

    werden muß?

    Wie sollte Ihrer Meinung nach dieser Betrag auf Bund, Länder und AUVA

    aufgeteilt werden?

 

5. Wie hoch sind die Kosten, wenn zumindest jenes Drittel der Feuerwehrleute, die

     speziell für „technische Einsätze" ausgebildet sind eine Hepatitis B Impfung

     bekommt?

 

6. Ist es richtig, daß die Notärzte und das Sanitätspersonal (wie die freiwilligen

    Helfer der Rettungsdienste) bereits einen kostenlosen Hepatitis B Impfschutz

    haben?

    Falls ja, warum wird jenen Feuerwehrmännern und - frauen, die ebenfalls

    Bergungs - und Erstversorgungstätigkeiten übernehmen, somit vergleichbare

    Tätigkeit ausüben, bisher ein Impfschutz verweigert?

 

7. Wie viele Angehörige der Feuerwehren verletzten sich im Zuge ihres Einsatzes

     in den letzten 3 Jahren?

     Welche Verletzungen weisen diese Angehörigen der Feuerwehren auf und wie

     viele Verletzungen entstanden im Rahmen der „technischen Hilfeleistung“?

 

8. Wie viele Infektionen mit Hepatitis hat es in den letzten 5 Jahren bei den

    Angehörigen der Feuerwehren gegeben?