1442/J XXI.GP
Eingelangt am:30.10.2000
der Abgeordneten Helmut Dietachmayr
und Genossen
an den Bundesminister für soziale Sicherheit
und Generationen
betreffend Neubau des UKH Linz
Das Linzer Unfallkrankenhaus bringt es pro Jahr auf 260 000 „Patientenkontakte“. Mit 43
Patienten wird das UKH heuer einen neuen Rekordwert erreichen. Die rund 580 UKH
Mitarbeiter versorgen pro Tag 100 bis 140 Frischverletzte und bewältigen mehr als 300
Nachbehandlungen pro Tag. Das Spital hat insbesondere in der Versorgung von schwer
verletzten Unfallopfern einen äußerst guten Ruf.
Neubau oder Weiterbestand - diese Frage stellt sich beim UKH nicht. Mit dem Ende der
Neubaupläne würde auch der Bestand des UKH in kurzer Zeit enden. 43 000 Patienten
würden dann in der Luft hängen, denn die Übernahme durch andere Krankenhäuser -
ebenfalls in der momentanen Diskussion immer wieder zu hören - ist alles andere als klar
Schon im vergangenen Jahr kam es etwa in der Unfallabteilung des AKH Linz - immer
wieder als Alternative zum UKH - Neubau genannt - zu Engpässen.
Der Bund, sprich die neue Regierung, spart wie üblich bei den Armen und Kranken.
Da die AUVA aus Beiträgen der Unternehmer finanziert wird und dieser Beitrag von derzeit
1,4% auf 1,2% reduziert werden soll, (Lohnnebenkostensenkung für die Unternehmer) wird
die AUVA in Zukunft erheblich weniger an Einnahmen erzielen.
Der Bau des neuen Unfallkrankenhauses wird daher in Zukunft nicht aus den
Eigenmitteln der AUVA finanzierbar sein.
Weiters soll der AUVA eine Milliarde Schilling an Rücklagen weggenommen werden.
Auch ein Kreditmodell wurde von Ihnen und dem Finanzminister abgelehnt.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den
Bundesminister für soziale Sicherheit und Generationen nachstehende
A N F R A G E
1. Wie sehen Ihre konkreten Pläne betreffend dem UKH Linz aus? Bekennen Sie
sich zum Neubau des UKH Linz?
Falls nein, warum nicht?
2. Wieviel verliert die AUVA durch die geplante Reduzierung des
Unternehmerbeitrages von 1,4% auf 1,2% und durch die Kürzung der Rücklagen
wirklich?
3. Befürworten Sie als neuer Sozialminister die Kürzung der Rücklagen und die
Beitragssenkung für
die Unfallversicherung? Falls ja, warum?
4. Ist für diese Kürzungen (Reduktion des Unternehmerbeitrages, Kürzung der
Rücklagen) ein finanzieller Ausgleich in anderer Form vorgesehen?
Falls ja, in welcher Weise? Falls nein? warum nicht?
5. Wie sieht Ihr Lösungsvorschlag aus? damit das UKH Linz trotz der finanziellen
Kürzungen gebaut werden kann?
6. Warum ist eine Umsetzung des Projekts im Wege eines
Baukonzessionsmodelles mit der bereits erteilten Genehmigung gemäß §447
ASVG nicht vereinbar und welche weiteren rechtlichen Probleme würden diesem
Modell entgegenstehen?
7. Was soll mit den Mitarbeitern des UKH geschehen, falls der Neubau nicht erfolgt
und das UKH mittelfristig geschlossen werden muß?
8. Wie wollen Sie für die zehntausenden Patienten die bisher im UKH medizinisch
hervorragend versorgt wurden in Zukunft eine qualitativ gleichwertige
Versorgung gewährleisten, wenn die übrigen Spitäler in Linz nicht in der Lage
sind, die zusätzlichen Patientenkontakte zu bewältigen, welche durch die
Schließung des UKH Linz entstehen würden?
9. Welche Synergien der Krankenhäuser AKH und UKH gibt es nach Ihrer Meinung
und wie sollen diese zur Verbesserung des medizinischen Angebotes in Zukunft
am besten genutzt werden?
10. Wie hoch sind tatsächlich die Kosten für den Neubau und den Betrieb des neuen
UKH?