1458/J XXI.GP

Eingelangt am:14.11.2000

 

ANFRAGE

 

der Abgeordneten Lackner

und Genossen

an den Bundesminister für Inneres

betreffend EKIS - Abfragen über politische Funktionsträger und ihre Familienangehörigen in

Vorarlberg

 

Die unglaublichen Veröffentlichungen eines ranghohen ehemaligen freiheitlichen Funktionärs

der AUF im BMI über den angeblichen Missbrauch und der angeblichen Weitergabe von

„Polizeidaten“ im Auftrag der FPÖ zeigen die Mängel bei der Überprüfung der Zugänge zu

solch sensiblen Datenbanken auf, wobei sich solche extremen Gesetzesverletzungen im

Einzelfall dann ergeben können.

 

Medienberichten zufolge haben einige Exekutivbeamte im Auftrag der FPÖ auch sensible

Daten über Politiker und ihre Familienangehörigen abgefragt und diese rechtswidrigerweise -

gegen Entgelt - an die FPÖ weitergegeben. Es ist daher nicht auszuschließen, dass über

politische Funktionsträger auch in den Bundesländern durch die Freiheitliche Partei eine

Datei über deren Gesinnung, Vermögen und andere Privatdaten angelegt worden ist, um diese

damit möglicherweise in der Öffentlichkeit denunzieren zu können.

 

Dem Bundesrat gehört derzeit auch ein Vorarlberger Gendarmeriebeamter an, der beruflich

weiterhin noch immer seinen Dienst bei der Gendarmerie versieht und über eine EKIS -

Berechtigung verfügt. Es ist dies BR Christoph Hagen von der FPÖ. Es wäre daher zu klären,

ob auch dieser FPÖ - Politiker Abfragen über EKIS durchgeführt oder diese veranlasst hat.

 

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Inneres eine

Anfrage über alle EKIS - Zugriffe der letzten 5 Jahre, die sich auf nachstehende (ehemalige)

Vorarlberger Landespolitiker bezogen haben.

Anfrage:

 

Wie oft wurde in den letzten 5 Jahren eine EKIS - Abfrage hinsichtlich der genannten

(ehemaligen) Landtagsabgeordneten

 

Alge, Ing. Dietmar

Amann, Ing. Fritz

Batlogg, DI Helmut

Beck, DI Manfred

Benzer, Silvia

Bereuter, Irene

Concin, Dr. Adolf

Dörler, Manfred

Egger, Dieter

Fend, Otto

Flinspach, Brigitte

Fritz, Ernst

Fußenegger, Angelika

Gasser, Dipl.Vw. Siegfried

Gau, Walter

Häfele, Dr. Arnulf

Hagen, Ernst

Halder, Gebhard

Hofer, Mag. Albert

Holzer, Otmar

Hörl, Mag. Christian

Karg, Werner

Kasseroler, Florian

Keckeis, Dr. Günther

Kohler, Hans

Kornexl, Dr. Walter

Ladurner, Oliver

Lampert, Günter

Lederhos, Marion

Lingg, Walter

Mandak, Sabine

Mayer, Elmar

Mennel, Dr. Bernadette

Neyer, Mag. Siegfried

Nußbaumer, Dr. Gabriele

Polanec, Marisa

Rauch, Johannes

Reis, Monika

Sader, Dr. Elke

Schmid, Dr. Greti

Schröckenfuchs, Gottfried

Schuler, Dr. Fritz

Simma, Kaspanaze

Sprenger, Liv

Strohmaier, Werner

Sulzer, Inge

Türtscher, Josef

Wieser, Hildtraud

Winder, Christoph

Zechner, Dr. Gerhard

Zimmermann, Helmut

 

durchgeführt (ersuche um Aufzählung bezogen auf jede(n) Abgeordnete(n))?

 

2. Welches dienstliche Erfordernis im Sinne der gesetzlichen und erlassmäßigen

    Bedingungen zum Zugang zum System EKIS gab es jeweils bei jeder dieser Abfragen?

    Gab es einen nachweisbaren Aktenvorgang?

 

3. Wurden derartige Abfragen von BR Christoph Hagen (FPÖ) bzw. über seine

    Dienststelle durchgeführt?

 

4. Wenn ja, welche (ehemaligen) Landtagsabgeordneten waren davon betroffen (ersuche

    um Aufzählung bezogen auf jede(n) Abgeordnete(n))?

 

5. Wie wurden in Folge die abgefragten Daten jeweils verwendet?

 

6. Sehen Sie in der aktiven Dienstausübung von Christoph Hagen - in Anbetracht dieses

    Datenskandals - als Exekutivbeamter und seiner gleichzeitigen Tätigkeit als Bundesrat

    zum Vorarlberger Landtag eine politische Unvereinbarkeit?

7. Werden Sie diesem eine Versetzung anbieten, wo Christoph Hagen nur mehr im

    sogenannten Innendienst tatig ist und daher die EKIS - Berechtigung nicht mehr benötigt

    und sie ihm entzogen wird?