1496/J XXI.GP

Eingelangt am:16.11.2000

 

ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Sevignani, Schweitzer, Brugger, Haller, Trattner

und Kollegen

an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur

betreffend

 

Verteilung eines ,,Terminplaners“ mit geschmacklosem/hetzerischem Inhalt gegen Dr. Jörg

Haider am Bundesoberstufenrealgymnasium Innsbruck/Fallmerayerstraße durch die „Aktion

Kritischer Schülerinnen“ im September 2000.

 

Im September, zu Beginn des Schuljahres 2000/01, gelangte durch Aktivisten der „Aktion

Kritischer Schülerinnen“ am Bundesoberstufenrealgymnasium Innsbruck, Fallmerayerstraße,

ein Terminplaner für AFIS - Schüler zur Verteilung, wobei in einer Karikatur gegen den

ehemaligen Bundesobmann der Freiheitlichen, Landeshauptmann Dr. Jörg Haider, die Grenze

des guten Geschmacks und der Zulässigkeit in der politischen Auseinandersetzung

überschritten wurde.

 

Konkret geht es um eine Karikatur beim Kalenderblatt „Monat September 2001“. Unter dem

Titel:

„Unser Boot 15 is' voll, und drum is‘s mir ganz wurscht, obs Ihr aus‘n

Morgenland oder aus Polen oder aus Rumänien kummts: Ausländer

is' Ausländer!!! I zähl‘ jetzt bis drei...

 

Dazu wird ein Pensionist mit einem auf Kinder (als „Sternsinger“) erhobenen

Gewehr, in der Absicht, diese totzuschießen, dargestellt. Es folgt die

Aufforderung:

 

"Schiaß' zuerst auf den Neger (Anm.:den "Mohr“), der schaut am

g'fährlichsten aus!“ Untertitelt wird die Karikatur mit: "DANKE JÖRG!“

(siehe Beilage).

 

Abgesehen von der Geschmacklosigkeit einer derartigen Karikatur und dem unterschwelligen

Transport der unrichtigen Darstellung, Österreich sei ein Zentrum an

,,Ausländerfeindlichkeit“‘ ist die Untertitelung mit „Danke Jörg!“ besonders abstoßend. Es

wird nämlich der Eindruck erzeugt, der ehemalige Bundesparteiobmann der Freiheitlichen,

Dr. Jörg Haider würde eine Erschießung von Kindern, insbesondere von Kindern mit dunkler

Hautfarbe, begrüßen bzw. dazu auffordern!

 

Gegenständlicher Terminplaner mit der inkriminierten Karikatur der „Aktion kritischer

Schülerinnen“ wurde am Bundesoberstufenrealgymnasium in Innsbruck nicht nur verteilt,

sondern, wie verlautet, auf einem Tisch zur freien Entnahme aufgelegt. Es erhebt sich die

Frage nach einer Verantwortung der Schulleitung für diese Aktion, vor allem wie es dazu

kommen konnte, dass diese Broschüre eindeutig agitatorischen, hetzerischen Inhalts innerhalb

der Schule verteilt wird.

Die unterfertigten Abgeordneten richten an die Frau Bundesministerin ftkr Bildung,

Wissenschaft und Kultur in diesem Zusammenhang folgende

 

Anfrage:

 

 

1. Ist ihnen der gegenständlich zur Verteilung bzw. zur Auflage gebrachte Terminplaner und

    die angesprochene Verteilaktion zu Beginn des Schuljahres 2000/01 am

    Bundesoberstufenrealgymnasium in Innsbruck, Fallmerayerstraße, bekannt?

 

2. Erfolgte die Verteilaktion mit Wissen, Genehmigung oder stillschweigender Duldung der

    Direktion oder mit Zustimmung anderer Verantwortlicher und wie beurteilen sie deren

    Zulässigkeit?

 

3. Wird eine Untersuchung durchgeführt und welche Schritte werden allenfalls gesetzt?

 

4. Sind ihnen andere oder ähnliche Verteilaktionen von solchen Terminplanern oder anderer

    Schriften gegen die Freiheitlichen und/oder Landeshauptmann Jörg Haider an anderen

    Schulen durch die „Aktion kritischer SchülerInnen“ bekannt?

 

5. Welche Maßnahmen werden gesetzt, dass künftig Schriften mit politisch hetzerischem

    Inhalt an Schulen nicht mehr verteilt werden können?

 

6. Werden Terminplaner oder anderweitige politische Schriften der „Aktion kritischer

    SchülerInnen“ vom do. Ministerium in irgendwelcher Weise gefördert oder

    subventioniert?

 

7. Sind ihnen anderweitige Förderungen oder Subventionen aus Bundesmitteln an die

    „Aktion kritischer SchülerInnen bekannt?

Anlage konnte auf Grund schlechter Bildqualität nicht gescannt werden !!

Anlage konnte auf Grund schlechter Bildqualität nicht gescannt werden !!

Konnte nicht gescannt werden !!