1516/J XXI.GP

Eingelangt am:

 

                                               ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Petrovic, Lichtenberger, Freundinnen und Freunde

 

an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie

 

betreffend Häufung von Unfällen auf der S6 im Raum Gloggnitz

 

 

Im Verlauf der S6 Semmering - Schnellstraße befindet sich auf

niederösterreichischem Gebiet im Bereich von km 13,5 bis 13,65 ein

Unfallschwerpunkt. Insbesondere bei feuchter bzw. nasser Witterungslage ist seit

Fertigstellung der Strecke eine Häufung von Unfällen mit zum Teil schwersten

Schadensfolgen aufgetreten. Unbeschadet einer im Herbst 1999 erfolgten

Belagserneuerung hat sich die Unfallserie auch nach diesem Zeitpunkt fortgesetzt.

 

Seit der Planungsphase dieses Schnellstraßenabschnittes wurden Mängel der

Trassenführung im gegenständlichen Abschnitt über einen dafür nur sehr bedingt

geeigneten Schuttkegel und durch ein hydrologisch und hydrogeologisch sehr

aktives Gebiet mehrfach diskutiert. Abgesehen von diesen möglichen Hintergründen

der Unfallstatistik gibt es ernstzunehmende Indizien, daß die von Fachleuten bei

Nässe wiederholt beobachteten schaumartigen Erscheinungen auf der Fahrbahn mit

der Situierung dieses Abschnitts im Bereich der südwestlichen Einflugschneise zum

Flughafen Wien - Schwechat in Zusammenhang stehen

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

 

                                                               ANFRAGE:

 

 

1.             Welche Informationen zu Verkehrsunfällen im Abschnitt km 13 bis km 14 der

                Semmering - Schnellstraße S6 (Bereich Gloggnitz) sind Ihnen zugänglich? Bitte

                berücksichtigen Sie in Ihrer Darstellung der Unfallstatistik nach Möglichkeit den

                genauen Ort, Datum und Uhrzeit, Witterung, Fahrbahnzustand hinsichtlich

                Nässe zum Unfallzeitpunkt, Zahl der beteiligten Fahrzeuge, Unfallfolgen

                hinsichtlich Sach - bzw. Personenschaden sowie feststehende bzw. vermutete

                Unfallursachen.

 

2.             Unterscheidet sich die Unfallzahl und Unfallschwere im Abschnitt km 13,5 bis

                13,65 signifikant von den anschließenden Straßenabschnitten?

 

3.             Sind Informationen zutreffend, wonach im Rahmen der Trassenplanung des

                gegenständlichen Abschnittes der S6 ein kritischer Gutachter ausgetauscht

                wurde, um in geologischer Hinsicht ein negatives Gutachten für den Bau zu

                vermeiden?

 

4.             Wie wurde der Gutachter, der hierauf das Gutachten zur Zulässigkeit der

                Errichtung auf einem Schuttkegel erstellte, ausgewählt und welche

                Qualifikationen konnte er nachweisen?

 

5.             Welche Maßnahmen mußten im Bereich Gloggnitz zur Bewältigung der im

                Trassenbereich in beträchtlicher Menge austretenden Quellwässer gesetzt

                werden und sind diese Maßnahmen auch bei starken Niederschlagsereignissen

                ausreichend?

 

6.             Welche Argumente waren ausschlaggebend zur Erneuerung des

                Fahrbahnbelags im Jahr 1999?

 

7.             Ist nach der Erneuerung des Belags die Zahl und/oder Schwere der Unfälle im

                gegenständlichen Abschnitt gesunken?

 

8.             Welche Untersuchungen wurden wann von Ihnen oder anderen veranlaßt, um

                den Ursachen des wiederholt aufgetretenen Phänomens der bei Nässe

                „schäumenden“ Straßenoberfläche in diesem Abschnitt der S6 auf die Spur zu

                kommen und welche Ergebnisse erbrachten diese Untersuchungen?

 

9.             Wurde die räumliche Überlagerung zwischen der Einflugschneise zum

                Flughafen Wien - Schwechat und dem gegenständlichen Abschnitt der S6

                jemals als möglicher Erklärungsgrund für die Unfallhäufung geprüft, wenn ja,

                wann, von wem und mit welchen Ergebnissen; wenn nein, warum nicht?

 

10.           Entspricht das Auftreten von Schäumeffekten auf der Fahrbahn bei Nässe dem

                beim Zusammentreffen von Kerosin und Wasser zu beobachtenden Bild?

 

11.           Welche Informationen liegen Ihnen über das Ablassen von Kerosin durch

                Flugzeuge, die den Flughafen Wien - Schwechat anfliegen, in räumlicher,

                zeitlicher und quantitativer Hinsicht vor?

 

12.           Sind diese Informationen ausreichend, um einen Zusammenhang zwischen

                Kerosin - Ablaßvorgängen und Unfallgeschehen auf der S6 ausschließen bzw.

                bestätigen zu können?

 

13.           Wenn die Ihnen vorliegenden Informationen kein Ausschließen eines solchen

                Zusammenhanges zulassen: Welche Aktivitäten werden Sie wann setzen, um

                den Sachverhalt aufzuklären?