1557/J XXI.GP

Eingelangt am: 23. 11.2000

 

                                                               ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Dr. Robert RADA

und Genossen

an den Bundesminister für Land - und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

betreffend Zuckerquote

 

 

Die EU - Kommission beabsichtigt den 48 am wenigsten entwickelten Staaten der Welt einen

zollfreien Marktzugang für alle Waren außer Waffen und Munition aus dem Ursprungsländern in

die EU zu gewähren.

Bei Zucker wird das Einfuhrvolumen in die EU aus diesen Ländern beziehungsweise aus Ländern

zu denen diese LDC - Staaten spezielle bilaterale Abkommen haben, seitens der Kommission mit

vorerst 2 Millionen Tonnen jährlich beziffert. Das Einfuhrvolumen soll auf bis zu 7 Millionen

Tonnen jährlich gesteigert werden. Die Umsetzung dieser Maßnahme wird einen dramatischen

Preisverfall des Zuckerpreises mit sich bringen.

Gleichzeitig wird allerdings das Überangebot am europäischen Zuckermarkt zur

Existenzbedrohung für die heimische Zuckerindustrie. Allein in Österreich geht es um 1000

Arbeitsplätze. Von den 3 Zuckerfabriken in Tulin, Leopoldsdorf und Hohenau an der March soll

ein Standort rasch stillgelegt werden.

 

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Land - und

Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft nachstehende

                                                              

 

                                                               Anfrage:

 

1.    Wie steht die Bundesregierung zum Vorschlag der EU - Kommision?

 

2.    Welche Auswirkungen hätten die Öffnung des europäischen Zuckermarktes für Österreich?

3.    Wird es zu Stillegungen von österreichischen Zuckerfabriken kommen? Wenn ja, in

       welchem Zeitraum soll die Schließung erfolgen, welche Gründe sind für diese

       Entscheidung ausschlaggebend?

 

4.    Welche Folgerungen ergibt sich dadurch für den österreichischen Arbeitsmarkt?

 

5.    In welcher Form werden die Anliefervorgänge der Zuckerrüben zu den Produktionsstätten

       organisiert?

 

6.    In welcher Form wird Ihr Ressort darauf einwirken, daß diese Anliefervorgänge für die

       Landwirte finanziell erträglich und ökologisch sinnvoll ablaufen?