1558/J XXI.GP

Eingelangt am: 23. 11. 2000

 

                                                               ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Muffonen,

an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur

betreffend Einsparungen im Kulturbereich und Zukunft des MAK

 

 

Die Verteilung der Budgetmittel im Museumsbereich weist starke

Ungleichgewichte auf. Auffällig ist die überproportionale Steigerung der

Ausgaben des Bundes für das Kunsthistorische Museum (von 188,8

Millionen im Jahr 1999 auf 279,8 Millionen gemäß dem

Bundesvoranschlag 2001), während die Budgetmittel für die meisten

anderen Bundesmuseen stagnieren oder gekürzt werden. Für die

Förderung zeitgenössischer und alternativer Kunstformen hat dies

weitreichende Konsequenzen: geplante Veranstaltungen und

Ausstellungen müssen abgesagt, Ankaufsbudgets reduziert werden.

 

Wichtige, die Sammlungen ergänzende Ankäufe sowie Ankäufe im

Bereich der Gegenwartskunst können nicht getätigt werden.

 

Bauliche Maßnahmen werden zurückgestellt; das Personal in den

Museen ist schwer verunsichert ob der eigenen Zukunftsperspektiven.

 

Zuletzt berichtete in diesem Zusammenhang „Der Standard“ am 5.

Oktober d. J. über die Konsequenzen der Kulturpolitik der

Bundesregierung für das Museum angewandter Kunst (MAK).

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an die Bundesministerin

für Bildung, Wissenschaft und Kultur folgende

 

                                               ANFRAGE:

 

1)  Die größten Probleme bereitet dem MAK der durch die

     Basisabgeltung des Bundes nicht gedeckte steigende

     Personalkostenanteil. Welche Möglichkeiten sehen Sie zur

    Übernahme der angefallenen Personalverpflichtungen?

2)  Wie stehen Sie zu der vom Kuratorium des MAK diskutierten

      Rücknahme einiger Mitarbeiter in den Bundesdienst?

 

3)  Welche Position haben Sie zu der ebenfalls vom Kuratorium des MAK

     diskutierten Übernahme des Anlagevermögens durch den Bund?

 

4) Das Ausstellungsbudget des MAK musste durch die

    Budgetkürzungen und den Wegfall von Subventionen mehr als

    halbiert werden - Ausstellungen sind nur mehr eingeschränkt und mit

    oftmaliger Aufgabe der inhaltlichen Ansprüche und Anpassung an

    Sponsorenvorgaben möglich. Wie ist diese Entwicklung mit dem

    Kulturauftrag im Bereich zeitgenössischer Kunst vereinbar?

 

5) Die Reduktion des Ankaufsbudgets vereitelt wichtige, die

     Sammlungen ergänzende Ankäufe sowie Ankäufe im Bereich der

     Gegenwartskunst. Dadurch „bestraft“ man Publikum, Künstler und

     Galerien. Welche konkreten Maßnahmen gedenken Sie gegen die

     Ankaufstopps zu setzen?