1570/J XXI.GP
Eingelangt am: 24. 11. 2000
ANFRAGE
der Abgeordneten Dr Gabriela Moser, Ing Wolfgang Pirklhuber, Freundinnen und
Freunde
an den Bundesminister für Land - und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
betreffend Konsequenzen aus den aktuellen BSE - Fällen
Erweiterte BSE - Tests führten in Frankreich zur Aufdeckung von weiteren 109 BSE -
Fällen, dreimal mehr als 1999, worauf in Frankreich ein generelles Verbot der
Verfütterung von Tiermehl verhängt wurde.
Auch in Florenz erkrankte eine 64 - jährige Frau an Creutzfeldt - Jakob, weshalb ein
Einfuhrverbot von mit Risiko behafteten Rindfleisch in Italien verhängt wurde.
Nach Vorschlag der EU - Kommision soll der gesamte ältere Rinderbestand der
Gemeinschaft einem BSE -Test unterzogen werden. Nachdem in Österreich noch
keine BSE - Fälle auftraten, beschränken sich hier in einer ersten Reaktion die BSE -
Stichprobentests - aus Kostengründen - auf 10 Prozent der mehr als 1 Jahr alten
Schlachtrinder (2600 Tests). Nun sollen sie ausgeweitet werden.
Erst kürzlich wurde im bisher als BSE - frei qualifizierten Spanien ein BSE - Fall
bekannt, der bei einer aus Österreich importierten Rinderrasse auftrat (sh. Die
Presse, 23.11.00)
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Stimmt es, dass es sich bei dem in Spanien aufgetretenen BSE - Fall um eine
aus Österreich importierte Rinderrasse handelt? Wenn ja, um welche Rasse
handelt es sich und aus welchem Gebiet stammte das Tier?
2. Aufgrund welcher Tatsachen, halten Sie eine "Schmalspurvariante“ der von der
EU geforderten BSE - Tests für ausreichend?
3. Halten Sie die Tests angesichts der Tatsache, dass 70% der Rinder vor
Erreichung
des 30. Lebensmonats geschlachtet werden, für ausreichend?
4. Wie beurteilen Sie die BSE - Gefahr im Hinblick auf die Verfütterung von
Tiermehl an Schweine und Geflügel?
5. Was spricht gegen ein generelles Verfütterungsverbot von Tiermehl?
6. In welcher Form ist die BSE - Freiheit von importiertem Rindfleisch
gewährleistet?
7. Welche Bedeutung messen Sie dem Auftreten der Schafseuche Scrapie (in GB
Auslöser von BSE) im Bezirk Vöcklabruck zu? Wurde aus diesem Anlaß ein
Untersuchungs - bzw. Forschungsprojekt mit einschlägiger Dokumentation
entwickelt? Wenn nein, warum nicht?
8. Welche sonstigen Maßnahmen setzen Sie, um die österreichischen
KonsumentInnen vor der BSE - Seuche zu schützen?
9. Auf welche Weise werden die KonsumentInnen über die BSE - Kontrollen bzw.
BSE - Sicherheit informiert? Ist davon auszugehen, dass ein diesbezüglicher
Hinweis am Etikett der Produkte aufscheint?
10. In welcher Form werden Sie dafür Sorge tragen, dass das Herkunftsland von
Rindfleisch gut erkennbar und umfassend deklariert wird?
11. Auf welche Weise wird die sachgemäße Kennzeichnung kontrolliert? Werden
Sie die Kontrollmaßnahmen verstärken?
12. In welcher Form werden die betroffenen Miniserien (Soziales/Gesundheit,
Landwirtschaft/Umwelt) ihre Tätigkeiten im Hinblick auf BSE - Maßnahmen
koordinieren?