162/J XXI.GP

 

ANFRAGE

 

 

des Abgeordneten Pirklhuber, Freundinnen und Freunde

 

an den Bundesminister für Land - und Forstwirtschaft

 

betreffend Kontrollen durch Organe der Agrarmarkt Austria (AMA) gemäß

Sonderrichtlinien des BMLF zu den österreichischen Programmen für eine

umweltorientierte Landwirtschaft (ÖPUL 95 und ÖPUL 98)

 

Zwei Drittel des Einkommens aus Land -  und Forstwirtschaft der bäuerlichen

Haushalte besteht aus staatlichen Transferzahlungen. Damit sind Bäuerinnen und

Bauern besonders sensibel in ihrer Grundsicherung abhängig von einer fairen und

verhältnismäßigen Behandlung im Rahmen der auf Basis von EU - Verordnungen

durchzuführenden Kontrollen durch Organe der Agrarmarkt Austria.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

 

ANFRAGE:

 

1. Stimmt es, daß die Agrarmarkt Austria ihren Sanktionskatalog ausdrücklich auf

   Weisung des Landwirtschaftsministeriums nicht öffentlich bekanntgeben darf?

   Wenn ja, wie begründen Sie diese Tatsache? Wenn nein, inwiefern werden Sie

   für die ehestmögliche Bekanntgabe dieses Sanktionskataloges Sorge tragen?

 

2. Wie gewährleisten Sie, daß die Kontrollorgane der Agrarmarkt Austria fachlich auf

    einem einheitlichen Niveau arbeiten? Welche Ausbildungs- und

    Praxisvoraussetzungen müssen AMA - Kontrollore erfüllen? Wie steilen Sie die

    Unparteilichkeit und Objektivität dieser Kontrollorgane sicher?

 

3. Welche Maßnahmen sind vorgesehen, um Härtefälle zu vermeiden und

    ungerechtfertigte Sanktionen einer Revision zuzuführen? Wer ist dafür in der

    Agrarmarkt Austria, wer im Bundesministerium für Land - und Forstwirtschaft

    verantwortlich? Werden unabhängige und unparteiische Sachverständige in

    solchen Fällen hinzugezogen? Wenn ja, welche, wenn nein, wie erklären Sie das?

 

4. Bekanntlich führen 20 % Fehlangaben bei Tieren und Flächen zu Totalausschluß.

    Von diesen drastischen Sanktionen sind naturgemäß besonders kleinere Betriebe

    betroffen. Inwiefern ist dieses Strafausmaß bei kleineren Betriebe im Sinne der

    Verhältnismäßigkeit oder im Hinblick auf die Umweltrelevanz zweckmäßig? Was

     werden Sie unternehmen, um Härtefälle bei kleineren Betrieben zu vermeiden?