1623/J XXI.GP
Eingelangt am: 30.11.2000
ANFRAGE
des Abgeordneten Brosz, Freundinnen und Freunde
an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft & Kultur
betreffend die Bestellung von Herrn Alexander Rieder als designierten Direktor der
Tourismusschule Bischofshofen.
An der Tourismusschule Bischofshofen wurde die Steile des/der SchulleiterIn neu
besetzt. Für diesen Posten wurde nach einem Auswahlverfahren Herr Alexander
Rieder, FPÖ Stadtrat in St. Johann im Pongau, ausgewählt. Weitere vier
KandidatInnen waren im Auswahlverfahren.
Die Tourismusschule in Bischofshofen gehört zu den Salzburger Tourismusschulen,
die eine Einrichtung der Wirtschaftskammer sind. Die Lehrkräfte werden jedoch vom
Salzburger Landesschulrat (LSR) bezahlt. Die Schule bietet seit dem Schuljahr
1997/1998 den Maturaabschluss an. Damit gilt sie als berufsbildende höhere Schule
und die SchulleiterInnen müssen, da es sich um eine Schule mit Öffentlichkeitsrecht
handelt, gewisse Kriterien erfüllen.
Herr Alexander Rieder erfüllt diese Kriterien nur zum Teil und zum Teil auch weniger
als seine MitbewerberInnen um den SchulleiterInnenposten. An berufsbildenden
höheren Schulen muss der/die SchulleiterIn einen akademischen Abschluss haben,
sofern an der Schule auch AkademikerInnen unterrichten. Herr Alexander Rieder hat
keinen akademischen Abschluss. Darüber hinaus gab es auch Bedenken hinsichtlich
der fachlichen Qualifikation, da ihm vor allem die Praxis in internationalen Hotels
fehlt über welche andere Bewerberinnen sehr wohl verfügten.
Aus diesen Gründen hat sich die Personalvertretung, der man eine Stimme bei der
Auswahl des/der SchulleiterIn zugesichert hatte, gegen seine Bestellung
ausgesprochen.
Neben Herrn Rieder haben sich auch vier weitere KanditatInnen, darunter 2 Frauen,
für den SchulleiterInnenposten beworben. Alle KandidatInnen außer Herrn Rieder
waren AkademikerInnen. Auch der Direktor der Tourismusschule Bad Hofgastein ist
Akademiker. Der Personalvertretung und dem ehemaligen Direktor wurde zugesagt,
dass die Kriterien des Bundes auch für die Bestellung des/der neuen Schulleiters/in
gelten würden. Dies ist hier offensichtlich nicht der Fall.
Das Auswahlverfahren wurde vom Büro Dr. Neumann geleitet, das auch die
Bewerbungsgespräche führte. Das Hearing fand bei der Wirtschaftskammer statt.
Dazu wurden aber nicht alle KandidatInnen eingeladen.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher
folgende
ANFRAGE:
1.) Welche Rolle spielte der LSR im Bestellungsverfahren?
Welche Rolle spielte die Wirtschaftskammer Salzburg?
2.) Welche Reihung ergab sich durch das Auswahlverfahren?
3.) Ist es richtig, dass Alexander Rieder nicht an die erste Stelle gereiht wurde?
4.) Wieso wurden nicht alle BewerberInnen zum Hearing eingeladen?
5.) Welche Qualifikationen waren für die Bestellung von Herrn Alexander Rieder
als neuen Direktor der Tourismusschule Bischofshofen ausschlaggebend?
6.) Wie stehen Sie zu der Tatsache, dass Herr Alexander Rieder über keine
Erfahrung in der internationalen Hotellerie verfügt? Halten Sie internationale
Erfahrungen im Bereich Tourismus für wichtig?
7.) Ist es richtig, dass im Falle der Tourismusschule Bischofshofen nur
AkademikerInnen als SchulleiterIn hätten bestellt werden dürfen?
Wenn nein, warum nicht?
Wenn ja, wie war diese Bestellung möglich?
Wenn ja, welche Schritte wird das Ministerium setzen?